Harze von HP-Textiles mit Härter von R und G mischbar (und umgekehrt)?

Hallo,
HP Textiles verkauft Harz und Härter immer zusammen. Nun bleibt mir öfter etwas Harz übrig und der Härter ist alle. Umgekehrt kann es auch schon mal der Fall gewesen sein. Härter kann ich einzeln bei R und G kaufen. Könnte ich die mischen?

Danke schonmal für die Antworten!
Björn
 

mfcl

User
Hallo Björn probiers mal bei Breddermann Kunstharze die stellen das harz für HP ,vielleicht bekommst dort einzeln den Härter(ist die selbe Adresse wie HP nur andere Firma)
 

Gideon

Vereinsmitglied
Nun bleibt mir öfter etwas Harz übrig und der Härter ist alle. Umgekehrt kann es auch schon mal der Fall gewesen sein. Härter kann ich einzeln bei R und G kaufen. Könnte ich die mischen?

Wenn Du die Stöchiometrie einhältst, dann ist das absolut kein Problem.

EP-Wert (100 : EP-Äquivalent) x Aminäquivalent = Härteranteil auf 100 Gewichtsteile Harz

 

Gideon

Vereinsmitglied
100 : 190 (Mittelwert) x 115 (Mittelwert) = 60,52

Abgerundet auf 100 : 60 kommt das schon hin.
 

Eisvogel

User
Der Wert der verschiedenen Harze ist vermutlich einigermaßen gleich.
Warum sind die Werte der Härter so unterschiedlich und gibt es Vor- oder Nachteile wenn mehr Härter rein muß?

Beispiel:
HP 100 : 60
L von R+G 100 : 30
 

Gideon

Vereinsmitglied
Der Wert der verschiedenen Harze ist vermutlich einigermaßen gleich.
Warum sind die Werte der Härter so unterschiedlich und gibt es Vor- oder Nachteile wenn mehr Härter rein muß?

Beispiel:
HP 100 : 60
L von R+G 100 : 30

Nicht vermuten, nachschauen (bitte dabei auch die Viskosität beachten)! Die höheren Mischungsverhältnisse sind typisch für etwas elastischere Systeme zum Kleben oder für Beschichtungen. Mechanisch aber nicht vergleichbar mit Harzsystemen für strukturelle Anwendungen.

Viskosität (insbesondere in der Mischung), Topfzeit und die mögliche Tg sind wichtige Indikatoren für die etwaigen Anwendungsmöglichkeiten. Das ist immer ein Zusammenspiel.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Typische EP-Werte von Laminierharzen
  • Epoxydharz L = 0,56
  • Epoxydharz LR 285 = 0,62
  • Epoxydharz E29L/E56L/E111L = 0,59
 

Eisvogel

User
Zwischen 0,56 und 0,62 ist ja nicht viel Unterschied, wie ich vermutet hab.
Bei einem Mischverhältnis von 30% bis 60 % muß also beim Härter ein größerer Unterschied sein, bzw. andere Bestandteile drin sein. Mit evtl. anderen Eigenschaften fürs Bauteil.

Darauf bezog sich meine Frage.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass die Auswirkungen auf das Mischungsverhältnis vernachlässigbar sind. Härter L z.B. hat ein Aminäquivalent von 71. Im Zweifel bitte immer nachrechnen.
  • Epoxydharz L = 0,56 x 71 = 39,76
  • Epoxydharz LR 285 = 0,62 x 71 = 44,02
  • Epoxydharz E29L/E56L/E111L = 0,59 x 71 = 41,89
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bei einem Mischverhältnis von 30% bis 60 % muß also beim Härter ein größerer Unterschied sein, bzw. andere Bestandteile drin sein. Mit evtl. anderen Eigenschaften fürs Bauteil.

Du musst Dir das so vorstellen, dass eine eine bestimmte Auswahl an gängigen Aminen gibt, die zur Formulierung von Härtern verwendet werden.
 

Eisvogel

User
So weit so klar,
aber haben diese verschiedenen Amine verschiedene Auswirkungen außer der Topfzeit? Vor allem auf die Eigenschaften des fertigen Laminats. Oder ist das nur eine Preis- und Verfügbarkeitsfrage?

Wie siehts beim Harz aus? Macht den Unterschied nur der Füllstoff, bzw. die Verdünnung aus, oder gibts da verschiedene Grundbestandteile?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Primär die Tg, woraus sich dann auch die Mechanik ableitet, und dann die chemische Beständigkeit, die zudem von einem möglichst hohen Vernetzungsgrad profitiert (der auch mit dem Tg-Anstieg einhergeht). Bei den Harzen, wenn wir uns hier nur auf die kristallisationsfreien Bisphenol A/F-Blends mit di- oder trifunktioneller Reaktivverdünnung konzentrieren, dann sind die Unterschiede in den Eigenschaften nur graduell.

PS: Laminierharze sind füllstofffrei.
 
Zuletzt bearbeitet:

Eisvogel

User
Danke.

Eine spezielle Frage zum System L mit Härter CL hab ich noch:
Als Deckschicht beim Rumpfbau nehm ich am liebsten eingefärbtes, eingedicktes Harz. Beim genannten System hab ich das Problem, wenn ich es so lange angelieren lasse bis es nicht mehr am Finger kleben bleibt, dann verbindet es sich nicht mehr mit dem Laminat. Stellenweise löst es sich ab.
Von meinen vorherigen System kenn ich das nicht, das war über mehrere Stunden "ziehbar". Beim L ist das Zeitfenster ziemlich eng.
Oder liegts an der Farbpaste? die ist auch neu.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich schätze hier eher eine Carbamatbildung als Ursache.

 

Eisvogel

User
Danke,

ja das könnte der Grund sein. Die beiden Rümpfe, bei denen es das Problem gab, hab ich während einer Schlechtwetterphase im Sommer laminiert. Da ich meinen Kellerraum immer gut lüfte, könnte da die Luftfeuchtigkeit zu hoch gewesen sein.
Zu meiner üblichen Bauzeit, im Winter hab ich gut geheizt und lüfte nur vor dem laminieren und nach dem aushärten. Die kalte Luft ist auch meist trockener.

Der nächste Test steht morgen oder übermorgen an, E N D L I C H hab ich wieder Zeit zum bauen!
 

Gideon

Vereinsmitglied
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