Hallo Leute,
heute habe ich versucht Meßflüge für Speed, Drehzahl, Strom und Spannung mit der kleinen Ho IX zu fliegen. Leider verlief das ganze nicht so wie gewünscht. Ich hab ein Staurohr auf einem Ausleger montiert, ähnlich wie ich bereits die Flycam durch die Gegend geflogen hab.
Seitenansicht. Für den Flug hatte ich den Ausleger auf die Kabinenhaube geklebt damit der Anblaswinkel besser stimmt.
Ich wußte von der Flycam dass die Flugstabilität mit den Seitenflächen vor dem Schwerpunkt abnimmt, aber extra für euch hab ich die Finne noch nicht vergrößert um Ralfs Langsamflug-Katastrophenvideo noch um ein Schnellflug-Katastrophenvideo zu ergänzen
Nein im Ernst, ich wußte dass es Probleme geben könnte und wenn der blöde freilaufende Schäferhund nicht gewesen wäre hätte ich vorsichtiger agiert und den Flug sicher schon früher abgebrochen, mit dem Gebelle auf mich zu war die Konzentration hinüber.
Aber von Anfang an:
Der Start erfolgte im Hochstart mit Gummi, die Leistung wurde wieder kontinuierlich gesteigert, aber mit zunehmender Schubleistung war diesmal die Instabilität immer größer. Der Flieger gierte und flog mehrfach entgegen der gesteuerten Richtung. Aus Angst vor dem blöden nicht angeleinten Schäferhund und wegen der Instabilitätsprobleme wollte ich den Flug abbrechen, aber bei dem Versuch eine günstige Landeposition anzufliegen riß die Strömung eine halben Kreis zu früh schlagartig ab und das Modell geriet in den für die Impeller H IX V3 typischen Taumelsturz. Die Höhe war dabei zu gering um trotz des sofortigen abschaltens des Antriebs einen stabilen Gleitflug für die Landung auszusteuern.
Der Strömungsabriß erfolgte bei dem Versuch eine Linkskurve zu fliegen und gleichzeitig durch leichtes ziehen die Nase etwas hoch zu nehmen bzw. eigentlich genau als ich schon wieder nachgedrückt habe. Die IX gierte dabei schlagartig nach rechts, bäumte wegen Strömungsabriß an der stark nacheilenden Fläche auf und überschlug sich in Sekundenbruchteilen.
Bei ausreichender Höhe ist das Modell nach Antrieb "AUS" wieder einzufangen und zu stabilisieren, hier reichte die Höhe nicht und die Sicht kurz vor dem Einschlag war durch das trübe Wetter schlecht und durch einen Holzstapel verdeckt.
Zum Glück sind die Beschädigungen relativ gering, nur die Nase ist neben dem linken Einlauf eingedrückt und es gibt ein paar Risse im Kabinenunterrahmen, in der Kabinenhaube und im Einlaufkanal.
Für den nächsten Versuch mit der Meßsonde wird die Stabilisierungsfinne unter dem Heckbürzel deutlich vergrößert, das wird die Flugstabilität erfahrungsgemäß ausreichend erhöhen.
Im Moment ist die Finnengröße meiner IX genau am Minimum, kleine Vergrößerungen der Seitenfläche vor dem Schwerpunkt führen zu dem typischen Taumelsturz.
Es gibt auch ein paar Meßwerte, aber der Speed war wegen dem geeiere und meist hohen Anstellwinkel relativ gering.
Vmax war ca. 127 km/h
Antrieb ist 2 x Wemotec Micro-Fan mit HET 240-15,
Akku Kokam 3S 4000 H4, 2 1/2 Jahre alt, geschätzt ca. 50 Zyklen
Regler 1 x Kontronic Jazz 80
Standmessung:
Strom Einschaltstrom: 57 A, nach 20 Sekunden 52 A
Spannung nach 20 Sekunden: 10,3 V
Drehzahl nach 20 Sekunden: 53 000 rpm
Schubstrahlgeschwindigkeit: ca. 177 km/h bei 53 000 rpm (mit Staurohr gemessen)
Flugmessung:
Strom: ca. 41 A
Spannung: ca. 10 V
Drehzahl: ca. 49 000
Hier das Video, für die Leute die unter Adrenalinmangel leiden kann ich die Horten IX Impeller und das nachfliegen dieser Flugfigur wärmstens empfehlen
http://vimeo.com/15924314
Gruß,
Uwe.