Interpretation des Innenwiderstandes

Hallo in die Runde,

ich weiß, dass der Innenwiderstand etwas über den Zustand meines Lipos sagt. Nun habe ich für einen kleinen Heli und eine Fläche Lipos in folgender Größe: 2s, 200 mAh

Die Lipos sind schon älter. Ich schätze so an die 3 - 4 Jahre. Mein Ladegerät zeigt mir Innenwiderstände von über 90 Milliohm, teilweise übe 150 Milliohm pro Zelle an. Kann das überhaupt sein oder liegt ein Messfehler des Laders vor?

Meine Vermutung ansonsten: die Lipos sind reif für die Tonne. Habe dennoch mal zwei Stück behutsam geladen und geflogen. Okay, sie haben keinen wirklichen Druck mehr, aber mit meiner UMX SBach habe ich noch 5 Minuten Flugzeit heraus geholt.

Aber was meint Ihr? Welches Verhältnis von Innewiderstand zu Lipogröße gilt noch als brauchbar? Danke für Eure Hinweise.

Gruß
Armin
 
Bei den kleinen Kapazitäten sind die Werte wirklich vergleichsweise hoch. Meine 2S 300mA Lipos lagen etwa bei 35 Milliohm je Zelle. Wenn man das runter rechnet, dann dürften gute 200mAh Zellen bei etwas über 50 Milliohm liegen. 150 Milliohm wie bei dir, sind schon sehr hoch. Allerdings muss man eben auch bedenken, das man nur Werte sinnvoll vergleichen kann, wenn sie mit dem selben Ladegerät und bei vergleichbaren äußeren Bedingungen (Temperatur,Ladezustand ec.) gemacht wurden.
 

FranzD

User
Aus praktischer Sicht betrachtet, ist der IW zu hoch, wenn man im Vergleich zu neuen Akkus zu wenig Spaß hat.
 
Bei den kleinen Kapazitäten sind die Werte wirklich vergleichsweise hoch. Meine 2S 300mA Lipos lagen etwa bei 35 Milliohm je Zelle. Wenn man das runter rechnet, dann dürften gute 200mAh Zellen bei etwas über 50 Milliohm liegen. 150 Milliohm wie bei dir, sind schon sehr hoch. Allerdings muss man eben auch bedenken, das man nur Werte sinnvoll vergleichen kann, wenn sie mit dem selben Ladegerät und bei vergleichbaren äußeren Bedingungen (Temperatur,Ladezustand ec.) gemacht wurden.

Hallo,
das mit dem höheren Innenwiderstand von 50 milliohm ist mir an meinen neuen MyLipo 3S 240mAh 25C Lipos auch aufgefallen, aber habe bemerkt, daß die nicht ganz voll werden, obwohl die bis 4,2V/Z eigentlich geladen werden, haben sie kurz nach Ladeende schon 4,17-4,18V/Z, wenn man sie vom Ladegerät abschließt.

Ist das bei deinen kleinen 2S 300mah auch so, oder habe ich da einfach überlagerte 3S 240mAh Lipos bekommen?
Bei meinen Turnigy 2S 300mah 35C, bleibt die Spannung auch nach dem Abstecken noch länger auf 4,20V/Z. Und auch der Innenwiderstand ist bei denen niedriger,als bei den 3S 240mAh MyLipos! :eek:
Bin nämlich am überlegen, ob man die wahrscheinlich überlagerten, doch mal reklamieren sollte? :confused:
 
Wenn ich meine Lipos mit Standardeinstellungen bis auf 4,2 Volt lade, dann gehen die auch wieder auf 4,18 Volt zurück. Ältere Lipos sogar deutlich weiter. Macht aber nichts. Voll sind die trotzdem. Wenn du wirklich Wert darauf legst, das deine Lipos nach dem Volladen wirklich 4,2 Volt haben (ist wie gesagt unnötig), dann mußt du deine Ladeeinstellungen verändern, falls dein Lader das kann. Ich gebe zu, das das bei mir eine Art Marotte ist, das ich ganz gern meine Lipos wirklich auf 4,2 Volt habe. Deshalb lade ich sie halt so, das ich das auch erreiche. Ich weiß, das es eigentlich Quatsch ist und vieleicht sogar die Lebensdauer etwas beeinträchtigt. Aber es ist halt wie gesagt eine kleine Macke von mir. Und mein Ladegerät kann e ja.:D

Im übrigen ist es logisch und normal, das ein 300mAh 35C Lipo einen geringeren Ri hat wie ein 240mAh 25C Lipo. Wäre schlimm, wenn es anders wäre. Dann wäre nämlich einer der beiden Lipos eine Mogelpackung.
 
Jupp okay,
dachte halt nur das die winzigen 3S 240mAh 25C MyLipos schon neu einen weg haben und nicht voll werden und die halb so teuren, etwas älteren Hobbyking 2S 300mah 35C Lipos immer genau auf 4,20V/Z bleiben. :)
 
Natürlich kann es passieren, das neue Lipos schon einen weg haben. Aber das was du beschreibst, halte ich für normal. Gedanken würde ich mir machen, wenn die einzelnen Zellen eines Lipos stark unterschiedlich abfallen. Also zB. eine Zelle auf 4,18 Volt und die andere auf 4,1 Volt. Dann würde ich vermutlich reklamieren.
 
Ne, der Drift ist in Ordnung bei allen fünf 3S Lipos. Haben so zwischen 3mV und 5mV. Und einen Innenwiderstand von 137milliom alle drei Zellen zusammen.
Beim erhitzen im Brutofen auf 39°C sinkt der noch auf so 89milliohm.
 
Meine Werte fallen nach dem Laden auch auf etwa 4,18 Volt ab. Messfehler und Toleranzen nicht ausgeschlossen, wenn man kein Labormessgerät hat und die Bedingungen nicht immer exakt gleich sind.

Ein wichtiges Messinstrument ist für mich der gezielte Blick in den Himmel. Tut mein Flieger das, was ich erwarte, sind die Lipos in Zweifel in Ordnung.

Gruß
Armin
 

s.nase

User
Vom Prinzip her sollte die Stecker am Akku die Einzellzellen IW Messung ja eigendlich nicht beeinflussen. Wenn man aber zum Vergleich einmal den IW des gesamten Akkupack ausliest (IW Messung ohne Balancerstecker), bekommt man aus der Differnz beiden IW Messungen den Kontaktwiderstand der Akkustecker+Akkukabel herraus. Oder man kann auch von Hand mit einem Multimeter den Spannungabfall über den beiden Akkusteckerkontakten nacheinander messen(BalancersteckerMinus-LadekabelMinus und BalancersteckerPlus-LadekabelPlus), während man den Akku mit festen Strom entläd. Gerade bei so kleinen Akkusteckern kann das sehr aufschlussreich sein.
 

steve

User
Hallo,
bei kleinen Zellen und vor allen wenn sie etwas älter sind, gibt es diesen hohen Innenwiderstand. Ich habe z.B. noch einige ältere 2cKokam 290mAh 15C von vor 2010. Die haben auch diese Werte - und wenn sie kalt sind!
Bei aktuellen Lipos sollte der Wert kleiner sein. Diese Lipos kosten auch nicht viel - da würde ich nichts riskieren und sie entsorgen.

Mal ein paar Werte zu Widerständen beim Entladen (da wird der Ri schneller angezeigt ;)):

APL 2s800mAh 30C zusammen 36 mOhm (bei ca. 15° grenzwertig)
APL 2s800mAh 30C zusammen 15 mOhm (bei ca. 35° ok!)

APL 2s500mAh 30C zusammen 140 mOhm (frisch aus der kalten Werkstatt)
APL 2s500mAh 30C zusammen 54 mOhm (bei ca. 35°)

Bei diesen riesen Werten braucht es m.M.n. auch kein Labormessgerät. Das macht Sinn, um 1 mOhm-Zellen zu selektieren, wobei die Geräte der Lader schon sehr zuverlässig arbeiten.

Wie oben schon erwähnt und hier gezeigt, springen die kleinen Zellen gut auf Wärme an, bzw. zeigen bei niedrigen Temperaturen hohe Widerstände.
Wenn diese Zellen als Empfänger-Akku eingesetzt werden, packe ich sie deshalb im Winter gerne neben den Antriebsakku.

Einige Zellentypen brauchen scheinbar auch ein Erweckungsritual, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wurden. Jedenfalls merk ich bei ihnen, dass sie nach ein paar Ladungen einen besseren Ri bekommen. Bei neuen Zellen fiel mir das zuletzt bei den 2200mAh 80C RoaringTop auf. Ist aber ein anderes Thema.

VG
 
Einige Zellentypen brauchen scheinbar auch ein Erweckungsritual, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wurden. Jedenfalls merk ich bei ihnen, dass sie nach ein paar Ladungen einen besseren Ri bekommen. Bei neuen Zellen fiel mir das zuletzt bei den 2200mAh 80C RoaringTop auf. Ist aber ein anderes Thema.

VG

Das habe ich auch schon beobachtet. Wie schon gesagt: bei der erlebten Leistung bin ich mit den alten Lipos noch ganz zufrieden. Werde dennoch mal zum Vergleich ein paar frische Zellen kaufen. Auch wenn 10 bis 15 Euro für die Zwerge nicht gerade wenig ist.

Gruß
Armin
 

Crizz

User
Sorry, aber wenn ich lese das jemandem 10.- für nen Akku zu viel Geld sind, dann frage mich, was eigentlich erwartet wird. Der Fertigungsaufwand für kleine Zellen ist der selbe wie für große, lediglich der Materialaufwand variiert. Aber ansonsten ist der Aufwand der selbe : Fertigungsstraße einrichten, Form für die Zelle herstellen, Automation der Fertigung auf das Format programmieren, Zellen fertigen, prüfen, selektieren, aussortieren, konfektionieren.

Und mal ganz ehrlich : ich wette das über 90% der Modellbauer mehr Geld jeden Monat für sinnlosere Dinge ausgeben........
 

rkopka

User
Einige Zellentypen brauchen scheinbar auch ein Erweckungsritual, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wurden. Jedenfalls merk ich bei ihnen, dass sie nach ein paar Ladungen einen besseren Ri bekommen. Bei neuen Zellen fiel mir das zuletzt bei den 2200mAh 80C RoaringTop auf. Ist aber ein anderes Thema.
Neu oder nicht benutzt ist das recht ähnlich. Wir arbeiten in der Firma mit Li Batterien und da ist die Passivierung ein ziemliches Problem. Das geht soweit, daß die Produktion da erstmal mühsam Entlade/Ladezklyen fahren muß und die Geräte bei längerer Nichtbenutzung regelmäßig die Batterie belasten müssen.

RK
 

Crizz

User
Ich predige nicht umsonst seit etlichen Jahren, man solle eingelagerte Akkus alle 8 Wochen einem "minor circuit" unterziehen, also aus dem Lagerzustand etwas Energie einladen, etwas mehr als eingeladen wieder entnehmen und anschließend auf Lagerspannung bringen. Damit beugt man sehr wirksam "lazy cells" vor und verhindert auch je nach Produktstreuung das bei einer sehr niedrig gewählten Lagerspannung einzelne Zellen unbemerkt in die Tiefentladung abgleiten. Mittlerweile (oder seit mittlerweile über nem halben Jahr) gibt es sogar Smartphone-Apps dafür , mit denen man solche Pflegezyklen für seine Akkus verwalten kann. Ist also nicht alleine auf meinem Mist gewachsen, andere haben den Effekt und wie man ihm entgegenwirken kann auch erkannt ;)
 

Crizz

User
Sorry Dieter, aber da hat mir bislang immer die Zeit für gefehlt. Ich kann mir aber gut vorstellen, das es da sogar nen Vergleich im Web geben wird. Gibt ja Leute die sich auf sowas spezialisiert haben, bei mir liegen die besonderen Kenntnisse etwas anders gelagert, weshalb es auch mehr subjektiv als objektiv wäre, auch wenn ich vielleicht zum grundsätzlichen AUfbau usw was sagen könnte, aber wie gesagt - die liebe Zeit....
 
Von mir aus gerne ein neues Thema. Ich wollte hier auch kurz den Austausch pflegen, weil ich bezüglich der Innenwiderstände bei meinen kleinen Zellen überrascht war. Habe aber Antworten auf meine Fragen erhalten.
 
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