gibt’s denn vielleicht eine kleine Aussage zu dem Thema hier IOM vs 3x1? Hats da vielleicht mal nebenbei ein bisschen
Vergleich gegeben?
Moin moin,
einen direkten Vergleich konnte ich selbst leider nicht machen, da beide Klassen im fliegenden Wechsel gefahren wurden und ich nur hin- und hergewetzt bin: Boot raus, ausschalten, Sender umstellen, anderes Boot an...
So kann ich höchstenfalls berichten, wie sich eine 3x1 "gefühlt" gegenüber einer IOM segelt, wobei ich grundsätzlich dazu sagen muß, dass ein paar Minuten mehr Zeit zum echten Einsegeln schon nicht schlecht gewesen wären... selber schuld.
Angesagt (und auch erlebt) waren um die 3 Bft Wind, wobei zwischen kurzem Flautenloch und verwirbelter Böe (3+) alles dabei war.
Fast ausnahmslos wurde die 3x1 mit dem B-Rigg gesegelt. 2 Skipper haben sich zwischenzeitlich mit dem großen Rigg versucht. Bei den IOM´s gab es diesbezüglich keine Diskussion: A-Rigg.
Die Rennziegen hatten höchstenfalls in den Windlöchern (wie alle anderen auch) ihre Probleme, ansonsten kamen sie wie gewohnt mit den Elementen zurecht. Die kleine/mäßige Welle ließ eine relativ flachen Trimm zu, und so ging es mit kleinen Wendewinkeln über die Kreuz.
Das B-Rigg war für die 3x1 in der Tat die richtige Wahl. Immerhin fehlt dem Boot zur IOM rund ein Kilogramm Gewicht, und das auch noch - analog zur IOM-Massenverteilung betrachtet - am Kielballast.
Ich hatte mich angesichts von Bootsgewicht und Segelfläche dazu entschlossen, einen relativ bauchigen, aber nach Möglichkeit steifen Riggtrimm einzustellen. Die gleiche Höhe und Speed wie bei einer IOM war m.M. nach nicht zu erwarten, also würde es wohl eher um ausreichend Kraft gegen die Welle gehen. Der Mast nahm eine abenteuerliche Kurve an, aber die einbahnigen Groß und Fock standen nach Wunsch mit gutem Profil. Nur die Dirk war ein wenig spannungsarm, aber bevor es "knack" macht an einem geliehenen Boot... Ich war also nur bedingt erfolgreich beim Umsetzen des Gedankens - vieleicht muß ich mehr RG segeln
und dort CFK-Biegeübungen machen.
Viel Zeit war nicht - ein kurzer Probeschlag, ein wenig Nachjustieren am Niederholer, und schon ging es los. Mit passend zur Profiltiefe der Segel recht weit offen gehaltenen Bäumen ließ sich auf der Kreuz eine sehr gute Höhe fahren - gemessen an der Konkurrenz aus gleichem Haus. Wendewinkel und Speed waren jedoch weitab von dem einer ausgewachsenen IOM - das ist auf diesem Kurs einfach technisch nicht möglich. Dass mein Boot daneben sehr unruhig auf Böen reagierte, konnte durchaus mit dem unvollständigen Riggtrimm zu tun haben. Etwas mehr Twist im Groß hätte vielleicht schon geholfen, aber dann hätt´s nicht diese Höhe gezogen.
Möglicherweise war der zu kleine Twist auch für das schlechte Anspringen nach einer Wende verantwortlich, aber dann wiederum müßten noch mehr an der Stelle was falsch gemacht haben. Ein Manöver mit der 3x1 erforderte jedenfalls einiges an Umdenken in Zeit und Raum. Zum Glück haben es alle sehr gelassen gesehen.
Die Regatta ging nun aber nicht nur in eine Richtung: Erst einmal um die Luvtonne herum war der Carbonracer dann schon eher in seinem Element. Raumschots setzt das Boot in der Tat sehr schnell Wind in Vortrieb um und macht "echt was her". Das flache Unterwasserschiff, die Rumpflänge und das Mindergewicht spielen ihre Vorteile gekonnt aus.
Ob sie an der Stelle eine IOM so "stehen lassen" und die verlorenen Meter der Kreuz wieder aufholen kann - weiß ich nicht ...
Insofern fehlt also nach wie vor der "echte" Vergleich.
Aus dem Erlebnis Glühwein-Cup heraus gesehen: Es ist halt schon ein bisschen wie mit Äpfeln und Birnen... IOM und 3x1 segeln jeweils untereinander auf "ihrem" Niveau, sie haben jeweils "ihr" Publikum, und das hat den Spaß. den es haben will. ... "Meistens" ... sagt hier wohl eher der IOM-Segler
In diesem Sinne ist so eine kleine Winterpause ohne Regattastreß eines der Dinge, die ich mir jedes Jahr aufs Neue wünsche ... bis demnächst und...