Jetzt wird renoviert!

Öl hat bei mir bisher immer den Gedanken "olig=klebrig" hinterlassen, ich habe mich damit noch nie beschäftigt, weil ich ja bisher immer Lack genommen habe. Aber gut, dann werde ich mir mal Gedanken zu Leinölfirnis machen. Ich kann da jeden normalen Leinölfirnis aus dem Baumarkt nehmen oder gibt es da auch Unterschiede bei den Firnissen?

Wie lange dauert das denn circa, bis ich darauf rumbasteln kann?

Gruß, Holger
 
Danke Martin! Ich habe das jetzt (teilweise) aufmerksam angeschaut und denke, das ein Leinölfirnis für die rohe Tischlerplatte gut geeignet ist. Im Sicherheitsdatenblatt von Clou ist kein Konservierungsmittel aufgeführt und auch Kobalt ist nicht drin. Oder ich mach's mal richtig öko und nehme das von Kreidezeit aus dem Naturfarbenladen um die Ecke :)

Gute Tipps, danke!
 

bendh

User
Wenn du das überschüssige Öl nach einigen Minuten wieder abwischt, wird nichts klebrig.
Achtung der ölige Lappen neigt zur Selbstentzündung. Draußen im Blecheimer lagern.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Diese Neigung zur Selbstentzündung sollte man wirklich ernst nehmen, die brennen auch bei Zimmertemperatur ganz von alleine! Bei uns im Ort ist bei einer Wohnungsrenovierung die gesamte Wohnung ausgebrannt. Allerdings habe ich eine andere Meinung zur Lagerung der öligen Lappen. Ich habe Lappen aus verschlissener Kleidung verwendet, die ohnehin nicht mehr zu gebrauchen war. Die feuchten Lappen habe ich nicht in einem verschlossenen Blecheimer gelagert, da bleiben die ätherischen Öle ja in hoher Konzentration erhalten. Ich habe sie im Freien flach nebeneinander ausgelegt, bis sie trocken waren. Dabei entstehen nicht die für die Entzündung notwendigen hohen Konzentrationen. Sind die Lappen trocken, kommen sie in den Restmüll.

Servus
Hans
 

Börny

User
...oder aber Abends am Lagerfeuer im Garten verbrennen ;). Gibt ein ganz besonderes Grillwurstaroma ;) . Stichwort Renovierung: Wir haben jetzt auch so'ne Pelletheizung. Die ist echt super, da kannst alles verbrennen: Spanplatten, Teppichreste, Joghurtbecher... :D . Oder wie meine Nachbarin sagte: Ich tu jeden Müll in den richtigen Sack rein bevor ich ihn im Wald verbrenn' ... :D

 

bendh

User
Ich habe es wohl missverständlich formuliert, aber nichts von geschlossenem Blecheimer geschrieben. Blecheimer deshalb weil wenn es brennt kann man die Asche hinterher einfach ausschütten.
Das Standöl halte ich nicht für die beste Lösung im Innenbereich. Das ist für außen und sorgt für eine geschlossene Oberfläche.
Für innen, egal ob Werkstattboden oder Küchentisch habe ich das hier https://www.leinos.de/de/produkte/oele-und-wachse/innen/hartoel-240
genommen. Das zieht viel besser ins Holz ein.
Der Effekt von Öl ist, dass es in die Poren einzieht, dort austrocknet und damit keinen Platz mehr lässt für Wasser oder Schmutz.
 

Relaxr

User
Ein Naturwachs heiss aufgebracht und auspoliert ist sicher auch gut. Wachse, wie Carnauba, sind ungiftig und werden auch zB für Gummibärchen als Trennmittel genommen.

Das muss man auf einem Tisch halt immer mal wiederholen, da das Wachs mechanisch langsam abgetragen wird.

Das mit der Selbstentzündung zB von Leinöl ist ja unheimlich, hatte ich so auch noch nicht gehört :eek: ich würde den Lappen nach Nutzung draussen ausdampfen lassen.
 
Im Naturfarbenladen sagte mir der Verkäufer, dass das Ergebnis bei Leinöl Standöl und Leinöl Firnis gleich sei. Der Vorteil vom Standöl ist der, dass nicht mal ein Sikkativ drin ist, das Standöl ist oxidiert, d.h. vorgekocht. Deshalb ist es auch so dickflüssig. Mit Standöl hätte ich nochmal mehr Sicherheit, was eine eventuelle allergische Reaktionen auf das Sikkativ angeht. Aus dem Rest Standöl kann man sich ne leckere Salatsoße zaubern ;) Damit das Standöl gut eindringt soll es vor der Verarbeitung ja auch erwärmt und dünnflüssiger gemacht werden. Ich werde es heute mal auftragen. Wenn's gar nichts wird, hat die Bastelplatte ja noch eine zweite Seite.

Ich habe Kreidezeit Standölfarbe schon zwei mal im Außenbereich eingesetzt. Unverdünnt deckst sie gut, bildet aber keine schönen glatten Lackoberflächen aus, wie ein Acryl-Lack. Diese Standöl-Farben hätte ich auch nicht für den Innenbereich verwendet.

Ich berichte, Gruß, Holger
 

65gt

User
Hallo,

mein Holzölrezept :
in 1Liter Leinöl ( nicht Firnis o.Standöl ) ca. 20g Bienenwachs auf dem Wasserbad lösen,
nach dem Abkühlen mit echtem Terpentin verdünnen : für den ersten Anstrich ca. 1:1, dann
zieht das Öl tief ins Holz ein. Die folgenden 1-x Anstriche weniger verdünnen.
Nach dem Auftrag jeweils gut auspolieren/Überstände abnehmen.
Bis zur Aushärtung dauerts aber gern mal 14 Tage, da kein Sikkativ drin ist.

Gruß Martin
 

Relaxr

User
dann eben: Behandelten Tisch irgendwo in die Ecke stellen zum Trocknen. Campingtisch rausholen und Urlaubsfeeling die nächsten 2 Wochen 🥳
 
Ich kann nicht 14 Tage nicht basteln ;) Wegen der schnelleren Aushärtung entweder Sikkativ oder vorgekocht/oxidiert. Ich habe eben das Standöl mit der Kunstoff-Walze aufgetragen. Vorher wärmte es schon auf der Heizung auf, es hatte beim Streichen die Konsistenz von dünnflüssigem Honig. Jetzt riecht es ein bisschen streng in meinem Home Office/Bastelzimmer, aber ist ja gesund, alles Natur ;) Jetzt weiß ich warum ich nicht gerne Quark mit Leinöl esse. In 20 Minuten wird abgerieben...
 
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