Hallo Robert,
Innenläufer und Speedflug muss sich nicht automatisch widersprechen.
Hier mal der Logg eines 3,5kg-Speeders
mit einem Lehner 2250 und 1:4 Reisenauer. Erwähnenswert wäre noch, dass der Antrieb nonstop durchläuft:
Wichtig ist wirklich, dass der Motor aufdrehen kann. Dann kann man auch in gewissen Grenzen die Kühlung vernachlässigen. Der LMT ist z.B. komplett ohne Kühlöffnungen eingebaut - Temperatur ist durch einen Sensor und Telemetrie mit akkustisch angesagten Warnschwellen überwacht.
Deutlich wird aber im 2. Logg auch, dass ein Abschalten nach erreichen der max. Temp. sinnlos ist, das der Motor enorm nachheizt, bzw. es dauert etwas, bis die Temp. an die äußere Hülle transportiert wird, wo auch eine Kühlung ansetzen könnte, die aus gleichen Gründen kaum kühlen kann.
Was Konfliktpotential hat, ist die Herangehensweise nach dem Prinzip "hab ich noch". Ich hatte auch einige sehr gute Antriebe zu Beginn der Speedfliegerei. Auch einige gute Steller. Die habe ich auch zunächst eingesetzt. Es ist erstaunlich, wie flott die Materialschublade übersichtlich wurde.
Dann kamen mehr auf den Speedflug angepasste Konzepte in die Schublade und auch hier gab es Schwund aber es blieb übersichtlich und in gewissen Umfang auch kontrollierbar.
Aktuell sind dabei dennoch die Innenläufer und ganz generell die untersetzten Antriebe wieder etwas interessanter geworden, da
a. Props mit hoher Steigung (30´ und mehr) zur Verfügung stehen und damit auch bei niedrige Drehzahlen ein ordentlicher Speed erzielt werden kann.
b. Niedrige Drehzahlen (unter 10k) seeeeehr leise Setups ermöglichen, was das latente Diskussionsbedürfnis im Vereinsalltag günstig moderiert.
Hier z.B. mit einem 5-Blatt-Prop und 30er Steigung
Unabhängig von Getriebe oder ohne Getriebe haben die Innenläufer noch den Vorteil, dass relativ leichte und preiswerte Steller verwendet werden können. Im LMT 1950 konnte z.B. der YGE150FAI bis 5kw eingesetzt werden. Beim Außenläufer werden bei dieser Leistung ganz andere Steller erforderlich - und dazu passende Kühlöffnungen.
Kritisch ist eine unbedingt notwendige Kühlpause vor den nächsten Flug, da die Temp. zunächst gespeichert und nur langsam abgegeben wird. Erfahrungswerte sind 1-2 Stunden oder eben Nachkühlung mit einem Gebläse, wie es bei den Helis üblich ist.
Innenläufer sind auch konzeptbedingt nicht so drehzahlsteif wie Außenläufer, was umgekehrt aber eben auch dazu führt, dass der Strom nicht so gewaltig in den Belastungsphasen ansteigt, was wiederum die Akkus entlastet: Ich nutze bei den Innenläufern meist die Nenn-Kapazität zu 80%.
Zu Deinem Ansatz aus dem Eröffnungsbeitrag: Den Rumpf meines Hayabusa habe ich so ausgelegt, dass auch größere Antriebe eingesetzt werden können - damit das Konzept bei Fortschritten in der Antriebstechnik entsprechend nachgerüstet werden kann, bzw. ich dann nicht begrenzt bin.
VG