Kleines Pendelhöhenruder "entschärfen"

100DM

User
Oh, Physik. Na dann ...
Ja, die Physik. Es ist schon echt Mist, dass die Naturgesetze einem in den Hintern beißen wenn man sie nicht beachtet. Aber wenn man sie beachtet kann man viel Spaß haben....
Ich empfehle einen Blick in das Buch von Andy Lennon: ``Model Aircraft Design" zu werfen. Es ist leider auf englisch und im angloamerikanischen Maßsystem geschrieben, aber man kann sich daran gewöhnen und es ist es wert sich da reinzulesen und sich inspirieren zu lassen.
Aber Achtung, da kommt Physik in Theorie und Praxis vor....
Dirk
 

Eisvogel

User
Seitenruder mit der Ausgleichsfläche flattern schnell
Da will ich mal ein bißchen nachhaken: Warum gerade beim Seitenruder und nicht bei den anderen?

Ich dachte die Ausgleichsfläche soll flattern durch Gegendruck verhindern.
Bei Zweckmodellen sieht man solche recht selten, bei manntragenden vor allem bei Kunstflugmaschinen, da manchmal an allen Rudern.
Bei manntragenden Seglern nicht mehr.
Massenausgleich durch Gewichte kann man bei den Kunstflugmaschinen sehen, aber wo sollen die bei "normalen" Flugzeugen ohne Ausgleichsfläche sein?

Vielleicht hat jemand ein paar links in denen das verständlich beschrieben und erklärt ist.
 

bendh

User
Es war alles schon einmal da, es wurde nur vergessen.
 
Da will ich mal ein bißchen nachhaken: Warum gerade beim Seitenruder und nicht bei den anderen?

Bei mir praktische Erfahrung mit der ASW15.

Das Pendelhöhenruder ist extrem steif und direkt angelenkt mit einem hochwertigen Servo direkt im Leitwerk und es hat eine kugelgelagerte 8mm Achse. Da hat sich nichts gerührt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rudi T

Vereinsmitglied
Bei manntragenden Seglern nicht mehr.
Massenausgleich durch Gewichte kann man bei den Kunstflugmaschinen sehen, aber wo sollen die bei "normalen" Flugzeugen ohne Ausgleichsfläche sein?
Bei vielen manntragenden Seglern sind die Ausgleichsgewichte von den Querrudern, Wölbklappen und Höhenrudern an den spaltabdeckenden "Einlauflippen" in Form von "Bleidrähten" eingeharzt." Da wird absolut genau drauf g'schaut, wenn man z.B. ein Ruder neu lackiert, dass das auch nachher wieder passt.....
Beim Seitenruder, die in der Mittelachse gelagert sind - in Form von zwei punktfürmigen "kräftigeren" Bleigewichten möglichst nahe aussen an den Beschlägen wo die Seilkausche der SR- Seile eingehängt wird.

So sieht das zum Beispiel aus......

20231231_145255.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem bewussten Video sieht man schön, um was es hier mit diesen Massenausgleichsgewichten geht. Analysieren wir mal:

Wenn die ganze Struktur in Schwingen kommt (also in unserem Fall die Rumpfröhre sich verdreht und dadurch die starre Seitenflosse wie ein Kuhschwanz hin- und herwackelt), dann wird das (im Video völlig frei schwingende, nicht von irgendeinem Rudergestänge geführte) Seitenruder ohne Massenausgleich entgegengesetzt mitschwingen, was blöderweise bei Anströmung die Auslenkung der Seitenflosse noch unterstützt. Genau dieser Fall wird durch den Massenausgleich vor dem Drehpunkt verbessert, da nun das Seitenruder weniger weitausschlägt und so die Stabilisierungsfläche nicht noch zusätzlich anregt.

Man hätte auch ein Rudergestänge einsetzen können, um die Schwingung zu dämpfen.
(klar, bei Manntragenden Flugzeugen ist maximale Eigensicherheit gefragt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu spät zum editieren:

Eine Ausgleichsfläche VOR dem Drehpunkt hätte den selben Effekt, wie ein Ausgleichsgewicht.
Wenn ich drüber nachdenke, müsste sie sogar noch besser dämpfen, weil nicht nur die Masse, sondern auch die Seitenfläche aerodynamisch den unerwünschten Ruderausschlag dämpft. Gegen Flattern wäre also ein echtes Pendelruder mit Drehachse kurz vor dem Lateralschwerpunkt eigentlich optimal - wenn nicht die mechanischen Probleme und Leichtbauforderungen dem entgegenstünden.
 

Eisvogel

User
Eine Ausgleichsfläche VOR dem Drehpunkt hätte den selben Effekt, wie ein Ausgleichsgewicht.
Ist auch mein laienhaftes Verständnis der Materie, aber widerspricht genau dem
Seitenruder mit der Ausgleichsfläche flattern schnell.
bin grad relativ ratlos,

mach mir aber keine großen Sorgen bei meiner Mü. Wird ein Hangsegler und mit dem fetten Rumpf vermutlich nicht zu schnell. Dazu lenk ich H + S mit 30 kg Servos. HR spielfrei mit Kohlerohr, SR beidseitig auf Zug.
Hab aber vorsichtshalber mal das rohe Seitenruder gemessen, da bräuchts 50g zum Ausgleich, gefinisht dann ca. 60g, geschätzt.
 
Hallo Eisvogel
lass dich nicht verunsichern bei meiner MÜ flattert auch um die 300km nichts
wenn deine fertig ist können wir ja mal ein Mü28 treffen machen
gruß hermann
 

Window

User
Ausgleichsfläche vor Drehpunkt wirkt Flattern entgegen und erhöht Rudereffizienz - und nu - same Procedure ….bw Claus
 
Zuletzt bearbeitet:

Eisvogel

User
Ich glaub, wenn der Thread hier noch 3 Seiten länger wird, erfinden wir das Fliegen ganz neu, ....
Das zeigt aber, daß auf dem Gebiet sehr viel Unsicherheit bzw. Unwissen herrscht.
Ich weiß es nicht, auch andere, erfahrene Modellflieger und -bauer haben hier teilweise gegensätzliche Meinungen. Wenn ich deinen letzten post richtig deute, dann weißt du es auch nicht :(

Einige einleuchtende Theorien und Beispiele wurden bereits geschrieben, da kann ich schon was verwerten.
 
..., oder es ist Wurst ...
Das ist genau der Grund, warum ich weiter oben nach der Grössenordnung der Unterschiede beider Lösungen gefragt habe.
Die Antwort steht aus, und ich ahne auch wieso: es ist für alle nicht-Wettbewerbsanwendungen irrelevant.

Die Theorie in allen Ehren, denn sie bringt auch Unterschiede von 2% zutage. Bis man die herausgerechnet hat, hätte man in derselben Zeit draussen beim Fliegen seine Fernlenkfähigkeiten um locker 3% verbessert...
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Ausgleichsfläche vor Drehpunkt wirkt Flattern entgegen und erhöht Rudereffizienz
.....und sie helfen aktiv mit, die auftretenden Ruderdrücke an Knüppel und Pedalen in den erlaubten Grenzen zu halten. Gerade Kunstflugmaschinen haben ja riesige Ruderflächen um auch bei "Langsamstfahrt" noch möglichst hohe Ruderwirkung zu erhalten.
Da würde der Bizeps beim abfangen mit 280 kmh ohne die aerodynamische Mithilfe durch die Ausgleichsfläche ganz schön gefordert....

Zum Thema:

Gedämpfte Hohenleitwerke haben eher nicht das Problem, dass sich in der Beschleunigungsphase von vornherein keine anliegende Strömung aufbaut.
Pedelruder können dieses Problem relativ leicht haben - siehe Phoebus - das ging beim Windenstart manchmal schlecht aus und deswegen gabs auch leider Tote.
Im Modellflug spielt das nach meiner Meinung weniger Rolle, da das Pendelruder durch die RC-Anlage im richtigen Anströmwinkel gehalten wird (werden sollte)...
Solange man den Drehpunkt richtig wählt, Aufhängung und Anlenkung ordentlich ausführt, geht das durchaus und auch mit verträglichen Kräften an den Gestängen.
Verhehle aber nicht, dass mir ein gedämpftes Ruder um Klassen lieber ist.
 
Richtig, die Ausgleichsflächen haben die Hauptaufgabe Ruderkräfte zu reduzieren. Nicht irgendwelche Flatterkompensation.
Betrachtet man die Diskussion hier, so machen die Konstrukteure von Jets seit Jahrzehnten alles völlig falsch.:D
Verwenden sie doch überwiegend Pendel Leitwerke mit teils abartigen Anstellwinkeln.
 
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