Hallo,
ich möchte gerne meine Sicht der Dinge mitteilen und bitte um Eure Meinung dazu.
Wir haben in der Vergangenheit mit der OpenPetition vermeintlich die Weichen gestellt, unser Hobby weiterhin ohne Probleme auszuüben. Aber schon im Verlauf der damaligen Diskussion wurde deutlich gemacht, dass letztlich seitens der EU-Behörden die maßgeblichen Gesetze geschaffen werden. Zunächst konnte der DMFV also punkten und sagen, wir haben großartig gekämpft und beschränkt sind lediglich die Drohnen-Piloten, der Kenntnisnachweis hat auch niemanden wirklich gestört. Nun ist es soweit, ein EU-Gesetzentwurf liegt vor und der DMFV versucht die Wahrnehmung der Situation zu beeinflussen, indem er wieder sagt: "Wir haben wieder großartig gekämpt und wieder gibt es so gut wie keine Einschränkungen." Das ist aber einfach nicht wahr. Das Ergebnis ist, alle Modellflieger werden wie Schafe zunächst in Verbände "zusammen getrieben" mit dem Hinweis, tut gar nicht weh, alles ist gut, alles bleibt, wie es ist. Mit der 120m-Regelung beim Hangfliegen würde aber bereits ein drastischer Einschnitt erfolgen. Entscheidend ist aber, dass jederzeit weitere Beschränkungen erfolgen können und die Umsetzung über die Verbände vergleichsweise einfach ist.
Jetzt kommen die wichtigsten Fragen: Warum gibt es überhaupt solche Gesetze/ Gesetzentwürfe, die unsere persönliche Freiheit nach und nach einschränken und warum lassen wir uns das gefallen?
Das Thema Terrorabwehr lasse ich außen vor, als Argument ist es einfach nur lächerlich.
Auch die Thematik Sicherheit im Luftraum taugt nicht als Argument, weil aktuell genug Regeln vorhanden sind, um die Sicherheit gewährleisten zu können. Wenn z.B. ein Anti-Kollisions-Transponder weitere Sicherheit bieten könnte, von mir aus.
Ich denke, grundsätzlich ist eine einheitliche, europäische Lösung gut. Hier werden aber die Grundlagen geschaffen, Konzernen wie Amazon, Google (die nicht einmal Steuern zahlen!!!)und den Militärs den Luftraum zu überlassen. Das Überwachen mit Drohnen ist möglicherweise für den Staat in Zukunft von großer Bedeutung und daher vielleicht auch ein Grund für diese Aktivitäten.
Egal, wie man es begründet, wir dürfen uns nicht in dieser Form beschneiden und regulieren lassen.
Im Klartext, jedes Verbandseinzelmitglied, jeder Verbandsverein muss seinem Verband jetzt klar machen, dass dieser Weg nicht gewollt ist! Meine Hoffnung ist, dass unter Euch Leute sind, die mit den Themen Verwaltung/ Jura etc. besser vertraut sind, als ich es bin und auf diesem Weg ein Schriftstück entstehen kann, dass Jedermann/ jeder Verein ausfüllen kann und damit dem Verband klar macht, was geht und was nicht.
Unter den jetzigen Voraussetzungen kann man dem Verbandsvorstand eine Entlastung bei der Hauptversammlung nur entsagen und anstreben, einen Vorstand zu wählen, der wirklich unsere Belange vertritt.
Natürlich funktioniert Politik nur mit Kompromissen, aber allein die Art der Kommunikation des DMFV hat mein Vertrauen in diesen Vorstand nachhaltig gestört.
Tut mir einen Gefallen, eine kleinteilige Diskussion mit persönlichen Anfeindungen und Selbstbeweihräucherung, wer was alles weiss und wer nicht, hilft hier niemanden. Wir müssen hier an einem Strang ziehen, gemeinsame Wege finden und Druck ausüben.
Wie gesagt, das ist meine Sichtweise und ich hätte gerne gewußt, ob sie "gesellschaftsfähig" ist.
Gruss Bertold