LuStick 250: jetzt wird's ernst!

Tja, wenn mal wieder einer richtig was baut, ists halt interessant!
THX, stand neulich vor dem gleichen Problem - und habe dann doch lieber
Gewindestangen verbaut.
 
Kein Zurück

Kein Zurück

Die Fläche ist fest, das HLW mit Weissleim eingesetzt, zur Fläche ausgerichtet und trocknet jetzt vor sich hin. Damit das auch gerade bleibt, habe ich das ganze auf einer 100% ebenen Hi-Tech-Unterlage aufgebart.

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Das beste an der Unterlage ist, dass ich sie hinterher austrinken kann!
H.
 
Da juckts doch in den Fingern

Da juckts doch in den Fingern

...auch "mal schnell" sowas LuStickes zu schnitzen.
Gibt's schon Erkenntnisse über die Wendigkeit, klar-ist n stick- und Fluggeschwindigkeit? Wir haben nur ne sehr kleine Halle zur Verfügung, da sollte es möglichst langsam voran gehen.
Oder doch besser in Depron?

Schönes AdventsWE

Samson
 
Hi Samson,
da wir inzwischen beim Echtzeit-Bericht angekommen sind, kann ich nur erzählen, was ich erwarte.
Mit gut 200g, die bei meinem herauskommen werden, wird das Ding sicher allwettertauglich. Ich habe einen 30g Motor, einen erstaunlich schweren 12A Steller, ein 9g und zwei 4g Servos. Akku 3S450mAh.
Das geht auch leichter, denn mit nem 20g Motor, durchweg 4g Servos und nem 350mAh Akku geht der in Holz auch mit 150g Abfluggewicht. Damit wird er in der Halle einwandfrei funktionieren. Und wahrscheinlich dynamischer sein, als mit Depron gebaut.
Aber: Versuch macht kluch!
H.
 
Alles verleimt

Alles verleimt

Als letztes noch zu verleimendes Element trocknet gerade das SLW:

IMG_20181222_172001.jpg

Es steckt in einer Nut des (längsgemaserten) Rumpfrückens und liegt auf dem HLW auf, so dass die “Einstecktiefe“ klar definiert ist.

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Was jetzt noch bleibt, sind das Finish und die Anlenkung von HR und SR.

In Sachen Finish habe ich anfangs schon mal angedeutet, dass es hier keine Bespannung geben wird. In einem akuten Nostalgie-Anfall habe ich eine kleine Kanne Clou-Porenfüller bei Obi gekauft - und zwar das echte Zeug, nix Wasserbasis! Dieses Präparat war in den 70er/80er Jahren massgeblich daran beteiligt, wenn ich mal wieder mit schwerer Schlagseite aus dem Bastelkeller getorkelt kam:D

Der Plan ist nun, das Zeug kräftig verdünnt in zwei Schichten, die jeweils geschliffen werden, auf dem ganzen Vogel zu verteilen. Und sonst nichts. Sichtholz also, quasi als erhobener Mittelfinger in Richtung posermässiger Carbonlook-Folien (dieser pseudo-Carbonscheiss ist ein Schlag ins Gesicht von Leuten wie Max v.P., die aus Compoundzeugs wahre Kleinode aus der Form ziehen).

Mal sehen, wie das klappt. Die Oberfläche muss gut genug sein, um als Haftgrund für die Tesa-Scharniere zu dienen.

Wird schon.
H.
 
RTC

RTC

Das SLW ist angetrocknet, und ich habe die Magnete für die Akkuklappe eingeklebt:

IMG_20181222_182717.jpg

Der Deckel rastet mit einem satten KLACK an seinem Platz ein.

Und zum ersten mal habe ich den Deckel am Rumpfboden geöffnet:

IMG_20181222_183041.jpg

Da ist tatsächlich reichlich Platz, denn selbst das völlig überdimensionierte 9g QR-Servo steht etwas verloren in der Gegend. Jetzt wird auch klar, warum ich die Klemmstücke auf den Servohebel gesetzt habe: so sind die Stiftschrauben zum Einstellen der Gestänge frei zugänglich.

Die beiden 4g Servos für HR und SR kommen in das Fach hinter der Fläche. Das hat sich schon beim No Hoax bewährt und ist hier noch einfacher, weil mehr Platz in alle Richtungen ist.
H.
 
Wo

Wo

bist Du mit dem Gewicht rausgekommen?

UWE
 
Alle oben genannten Komponenten ausser dem Akku auf die Waage gelegt, bin ich jetzt bei exakt 150g.

Es fehlen noch die beiden Gestänge zu den Rudern und der Porenfüller, ich rechne also mit 170-175g ohne Akku.
Das würde 220g TOW bedeuten, und das ist im Vergleich zum No Hoax ziemlich gut, denn der geht mit 205g in die Luft, hat aber 10g weniger Motor, 5g weniger Servos und einen leichteren Steller.
Jedenfalls auch noch mit 3S650er Akku unter 250g.
H.
 
HLW

HLW

Moin!
Beim org. Stick und seinen Derivaten ist fas HLW von unten am Rumpf angebracht.
MMn macht man das, um das Leitwrk aus der verwirbelten Luft hinter der Fläche zu bekommen?! ( wie bei den meisten Flugzeugen auch).

Hast du darüber nachgedacht, oder ist das in der Größe zu vernachlässigen, oder mache ich mir nur schon wieder zu viele Gedanken?

Schönen vierten Advent

Samson
 
Hi Samson,
das untenliegende Leitwerk bei Ugly Stik und Co. ist mir seit je her ein Dorn im Auge, weil es für Landungen ohne Fahrwerk nicht taugt und daher die Einsatzmöglichkeiten einschränkt.

Phil Kraft hat den Rumpf auf der gerade verlaufenden Unterseite aufgebaut, und in diese Linie auch gleich das HLW gelegt. Weil er die Fläche ohnehin abnehmbar hatte, war das die bestmögliche Vereinfachung.

Tja, und was die Wirbel anbelangt: nun bin ich sicher nicht der richtige Ansprechpartner für aerodynamische Spitzfindigkeiten, aber ich sag mal kann sein. Kann aber auch sein, dass das Leitwerk erst recht in die Wirbelschleppe des Flügels kommt, wenn es unten liegt. Man kennt den Effekt von Baldachin-Hochdeckern, die wundersamerweise weniger EWD bei gleicher SP-Lage haben, als ein ansonsten geometrisch gleicher Tiefdecker.

Mir ist das völlig egal, ich habe nämlich ein Höhenruder. Und wenn ich beim Erstflug merke, dass der LuStick wegsteigt oder abtaucht, dann kann ich das steuern.
;)
H.
 

v.p.

User
Hi Holger....
Cool dass du dich mal an nen Scale-nachbau begibst :-)
Danke erstmal für das Kompliment ;-)
Bin echt gespannt, was du da zauberst.... und vor allem wie sich die sichtholzoberfläche macht :-)

Beste Grüße
Max v.P.
 
Max, da kann ich gleich antworten, ich komme nämlich gerade ausm Bastelraum.

Wie geplant habe ich Clou und Nitro-Verdünnung etwa 3:1 gemischt, etwa ein gutes Schnapspinnchen voll. Der erwartete Effekt ist sofort eingetreten: die komplette Garage war unverzüglich vollgestunken!

Herrlich, retro pur:D

Um den ganzen Vogel einzupinseln, habe ich noch weniger gebraucht, als ich eh schon angerührt hatte. Das lasse ich jetzt trocknen, und dann wird erstmal mit 240er Körnung trocken geschliffen.

IMG_20181223_104413.jpg

Die Oberfläche sieht aus, wie ich das von vor 30 Jahren in Erinnerung hatte, das sollte also was werden.

Diesmal zahlt es sich richtig aus, dass ich nie mit Spachtel arbeite, sondern immer reine Holzoberflächen habe. Folieren ist deshalb immer eine zweischneidige Sache, denn die schöne Holzstruktur verschwindet unter der Folie.
Nicht so beim LuStick.
Und so hat jedes meiner Eigengewächse etwas, was die anderen nicht haben.
H.
der gerade wieder frische Luft tankt:cool:
 

KaiT

User
Moin Holger,
das sieht richtig gut aus!!! Warum an so vielen Modellen rumgespachtelt wird, verstehe ich auch nicht. Beim Mittachessen ja;), aber bei Modellen? Bei mir liegt gerade ein Zaunkönich auf dem Tisch, Dir weiter viel Spaß beim dopen;).

Grüsse, Kai
 
Hallo !

Ich bin ja noch die Flächengeschichte schuldig :D
Ist eigentlich ganz einfach - Die Zugfestigkeit von Holz ist bei dünnen Wandstärken höher als die Knicksteifigkeit.
Das ist sogar relativ egal, welches Holz.
Beobachten kann man das gut an Modellen, die Hochstart oder Schlepp nicht richtig überstanden haben - die Oberseite der Fläche ist nach innen eingedrückt, die Unterseite aber noch intakt.
Das kann ein Holm sein - Deshalb haben die Freiflieger damals den oberen Holm dicker gemacht als den unteren. Oder eben Schale, ob auf Styrokern oder Rippe ist egal. Die Fläche von Holgers Schneegans ist da ein "typisches" exemplar : http://www.rc-network.de/forum/show...r-Snow-Goose?p=4146659&viewfull=1#post4146659
Siehe der Bruch in post#8
Unter dem Aspekt macht eine nur obere Beplankung eines sonst offenen Rippenflügels bei gleichen Holmleisten oben und unten schon Sinn, zumal sich ja das Profil an der Nasenleiste so genauer bauen lässt.
Als Schale würde man oben etwas dicker werden oder die Obere mit der unteren Schale verkasten.
Also, wenn Holger noch mal 5g aus der LuStik Fläche holen wollen würde - alles aus 1er Balsa, rippen längs durchgehend und keinen holm, sondern Hochkant gemasertes 1er Holz, schön schlecht angepasst, damit sichs ein bisschen biegt (wird dann etwas breiter und verklebt mehr Fasern).

Grüße !

P.S.: Ich schreib das nicht zum Klugscheissen, sondern für noch mehr Flugspaß mit noch weniger Aufwand :D
 
Exkurs: Flächenaufbau

Exkurs: Flächenaufbau

Hi Sebastian,
alles richtig in Sachen Biegesteifigkeit.
Allerdings fallen die wenigsten Flächen wegen Biegung aus, das passiert nur entweder beim zu heftigen Abfangen oder eben beim Hochstart (ein Flugzustand, den ich nie verstanden habe).

Über etwas anderes haben wir aber noch nicht gesprochen: Torsionssteifigkeit!

Meine These dazu:
Wenn eine Fläche ausreichend torsionssteif ist, dann ist sie automatisch auch ausreichend biegesteif für normale Flugbelastungen.

Die weitaus meisten Flügelbrüche werden durch Flattern verursacht, und das hängt direkt mit mangelnder Torsionssteifigkeit zusammen. Jeder filigran gebaute Leichtwindsegler fängt bei grossräumiger Thermik an, Geschwindigkeit aufzunehmen. Die Snow Goose hatte damit kein Problem, die wurde zum Renntier, ohne dass es strukturelle Probleme gegeben hätte. Die holmlose Fläche war sehr torsionssteif.
Und genau da sehen die nur oben beplankten Graupnerflächen gaaaanz schlecht aus. Die weggelassene untere Beplankung ist ein verschossener Elfmeter ohne Gewichtsersparis, denn zwei Schalen à 1mm wiegen kaum mehr als nur eine mit 1,5mm (die noch dazu nichts zur Biegesteifigkeit beiträgt, aber für die ist ja der Holm zuständig, falls vorhanden).

Um mal den Bogen zurück zum LuStick und seiner Zwergengrösse zu kriegen, könnte man dessen Flügelinnereien in der Tat alle aus 1mm Balsa bauen. Und den Holm weglassen. Der dient hier ausschliesslich zur Profilbildung und hat statisch eigentlich keine Aufgabe.

In dieser Grösse und bis 800mm Spannweite ist mir noch keine holmlose 1mm-Fläche ohne kapitalen Absturz zu Bruch gegangen. Und die kriegen bei mir kein Pardon in Sachen Flugwetter und -manöver:D

Wem das jetzt OT vorgekommen ist: na und?
Ist doch schön, dass so ein winziger Primitivflieger solche Diskussionen auslösen kann!

Gleich geht's weiter mit dem LuStick. Der hat nämlich die Lackierkabine *schlapplach* verlassen...

H.
 
Finish fertig

Finish fertig

Also,
die beiden Schichten Clou sind jetzt drauf. Nach dem ersten Anstrich habe ich mit 280er Körnung geschliffen, und dann den zweiten Gang gepinselt. Der ist jetzt über Nacht getrocknet und bekam eine Behandlung mit 1000er Körnung.

Ich muss sagen: ich bin begeistert!

IMG_20181224_073853.jpg

Die Oberfläche fühlt sich seidig-glatt an, und genau so schimmert das auch im Kunstlicht.

Ein paar Details:

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Das beste aber: der Gewichtszuwachs durch das Finish ist nicht halb so gross, wie ich vorher geschätzt habe:

IMG_20181224_074255.jpg

158g, das sind gerade mal acht Gramm mehr, als vor dem Füllern!

Es fehlen jetzt nur noch der Antriebsstrang und die beiden Servos nach hinten. Sieht nach Erstflug noch in diesem Jahr aus.
 
Danke Hubert!
Es geht voran. Nachdem ich die Motorkabel neu verlötet habe, was wegen des Isolierlacks immer ein besonderer Spass ist, konnte ich den Motor und den Steller einbauen. Der Steller ist wie gesagt für son 12A Teil ein echtes Schwergewicht, kann dafür aber bis zu fünf Zellen mit BEC (3A).
Jedenfalls ergab eine erste Grobprobe, dass hinten im Modell etwas Gewicht guttun würde.
Ich habe deshalb umdisponiert:

IMG_20181225_174302.jpg

Die beiden Servos sind noch ein Stück nach hinten gerückt, so dass der Empfänger jetzt auch hinter dem letzten Spant Platz findet.

Ausserdem habe ich nochmal über die Antriebsauslegung nachgedacht. Kunstflieger mit (relativ) hochdrehenden Antrieben habe ich schon, und so bin ich hier auf 2S umgeschwenkt. Das ergibt mit einer 8,5“ Latte einen absolut lautlosen Antrieb, der den Vogel aber locker nach oben aus der Hand ziehen will. Mal sehen.

Es fehlt jetzt nur noch die SR-Anlenkung, und ich will hinten einen Schleifsporn haben. Der hat aber noch Zeit.
H.
 
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