Max Holste M.H 1521
Claus Eckert
Erstveröffentlichung: 05.10.2005
Claus Eckert
Erstveröffentlichung: 05.10.2005
Die Broussard trägt den Spitznamen “französische Beaver”. Mit dieser Bezeichnung soll eine „technische Verwandtschaft“ zu der in großen Stückzahlen gebauten amerikanischen Beaver hergestellt werden. Die STOL-Eigenschaften und der Neun-Zylinder Sternmotor würden diesem Anspruch gerecht werden.
Trotzdem wurde die Broussard von ihrem Konstrukteur Max Holste als eigenständiges und charaktervolles Flugzeug entwickelt. Das Doppelleitwerk hebt die Broussard schon im ersten Augenschein vom bekannten „Flugzeugeinerlei“ ab. Ein Blick in den Innenraum lässt ein großzügiges Platzangebot erkennen. Neben Pilot und Co können, je nach Bestuhlung, bis zu vier weitere Personen mitfliegen. Eingesetzt wurde die Broussard vor allem als Aufklärungsflugzeug beim französischen Militär. Nach der Außerdienststellung wurden viele Maschinen in der Landwirtschaft als Sprühflugzeuge eingesetzt.
Das gezeigte Exemplar stand auf dem Flugplatz Eggenfelden. Ausgerüstet ist diese Maschine mit einem Hubschraubermotor. Dieser Neun-Zylinder Pratt & Withney hat mit 505hp eine um etwas mehr als 10% höhere Leistung als die in der Serie eingesetzten Pratt & Whitney R-985-AN-1.
Mit dem weißen „T“ auf der Tragfläche hat es eine besondere Bewandtnis. Wurde in unbekanntem Gelände gelandet, so war es Aufgabe der ersten gelandeten Besatzung, das Flugzeug so abzustellen, dass das Lande-T auf Tragfläche und Rumpf den nachfolgenden Piloten die Landerichtung anzeigt. Angesichts eines fehlenden Windsacks und Signalgartens, z.B. in der Wüste, war dies eine sehr hilfreiche Einrichtung. So konnte auf Funkverkehr, der den Standort verraten hätte, verzichtet werden.
Der Spritverbrauch der gezeigten Broussard beträgt je nach Belastung und Reisegeschwindigkeit zwischen 80 und 150 Liter pro Stunde. Fliegt man zu sechst, so kann dies sogar wirtschaftlicher sein als mit manchem kleineren Flugzeug, da mit der höheren Reisegeschwindigkeit und der größeren Reichweite zusätzliche Kosten gespart werden. Aufgrund der STOL-Eigenschaften sind Starts und Landungen auch auf kleineren Flugplätzen möglich.
Die Konstruktion als „Taildragger“ (Spornradflugzeuge werden so bezeichnet) mit einem Doppelleitwerk, erfordert in der Startphase eine erhöhte Aufmerksamkeit. Da die Seitenleitwerke nicht im Propellerstrahl liegen, ist die Wirksamkeit des Seitenruders zu Beginn der Startphase etwas eingeschränkt.
Das Flugzeug bietet sich aufgrund der einfachen Konstruktion von Rumpf und Tragfläche zum Nachbau als Modell geradezu an. Denkbar wäre ein Einsatz als Schleppmaschine, „Bonbonbomber“ oder zum Absetzen von Fallschirmspringern.
Mit dem Doppelleitwerk erhält man ein Modell, das sich von der üblichen „Beaver“ und ihren Nachbauten wohltuend abhebt. Wie meinte der befreundete Franzose:„Bei uns muss das Ambiente stimmen.“ Da hat er Recht.
Spannweite: Länge: Höhe: Flächeninhalt: Leergewicht: höchstes Startgewicht: Reisegeschwindigkeit: Reichweite: | 13,75m 8,65 m 3,65 m 25,20 m² ca. 1530 kg 2500 kg ca. 190 km/h ca. 1200 km |
Antrieb: Ein Sternmotor Pratt & Whitney R-985-AN-1 mit 336kW (450hp) (505hp beim gezeigten Flugzeug)
Information unseres Lesers Christoph aus Genf:
Bei www.pb-modelisme.com unter Kits PB Modélisme gibt es einen Bausatz des Flugzeugs mit 1,96m Spannweite.
Update 2013:
Einige Zeit nachdem die Bilder gemacht wurden, verstarb der Besitzer völlig unerwartet. Das Flugzeug wurde anschließend verkauft. Wo es sich heute befindet ist dem Autor leider nicht bekannt.