Elektro-Miss Bavaria
Elektro-Miss Bavaria
Hallo Miss Bavariafans,
Die Miss Bavaria ist ein super Segler. Vor einigen Tagen war ich zum Erstflug bei leichtem Ostwind an meinem Ostwindhügel und warf sie ins Tal. Einfach super. Zu erst wollte sie nach oben steigen und durch leichtes Drücken gleitet sie völlig gerade, langsam und sicher ins Tal. Ich startete dann den Motor mit Halbgas und stieg auf ca. 100m Höhe. Dort trimmte ich den Segler mit dem Tiefruder. Es stellte sich dann heraus, dass ich sie etwas zu hecklastig ausgewogen habe. Nichts desto trotz flog sie einfach göttlich. Jede kleinste Thermikblase zeigte sie mir durch kurzes Anheben der Nase an. Ohne zu kurbeln stieg sie mit leicht gezogenem Höhenruder. Mein Erstflug dauerte, trotz Hochnebel und nicht allzu guten Bedingungen an dieser Stelle, fast auf die Sekunde genau 60min. Man muß dazu sagen, dass in den letzten 15min der Hügel schon im Schatten lag, ich kalte Finger hatte und die Miss sich durch stark schlechter werdende Bedingungen nochmals zwei Steigflüge brauchte, die aber nicht nichts mehr brachten. Lange Rede kurzer Sinn…..540mAh genehmigte sich der Motor aus dem Akku für 60min Flugzeit.
Jetzt zur Technik…. An vielen Stellen hielt ich mich nicht an den Bauplan. Zum Ersten hat meine Miss 282cm Spannweite. Das resultiert daraus, dass ich die gewickelten Kohlefaserrohre für die Holme nicht gekürzt habe, sondern einfach einige Rippen mehr angefertigt habe. Den Pylon erstellte ich mir so, dass ich, bei Bedarf, einen Motoraufsatz darauf festschrauben kann. Später beim Auswiegen stellte sich heraus, dass der Motor unbedingt in die Schnauze muss. Den Pylon klebte ich, ohne es zu merken, zu weit vorne auf das konische Kohlerohr von Herrn Dr. Eder. Die beiden Ohren wurden auch etwas länger sowie die Übergänge der Flächen breiter. Das Seitenruder ist aus dünnen Kohlefaserplatten, mit großen Löchern und mit durchsichtiger Folie bespannt. Auch die Nylonscharniere sparte ich mir und verwendete Tesafilm als Scharnier. Das Höhenruder entspannte ich wieder und bespannte es mit Oracover light neu. Die Wippe für das Höhenruder wurde ebenfalls aus dünner Kohlefaser erstellt. Die Schnauze mit Motorspant kürzte ich solange bis der Schwerpunkt mit Motor und Klappluftschraube einigermaßen paßte. Einige Millimeter hätte ich ihn noch kürzen müssen, nur leider reichte dann der Platz in der Keule für die RC-Anlage + Akku nicht mehr. Jetzt hatte ich am Heck viel Gewicht eingespart und musste zum Schluß 5g Blei ans Heck kleben….Tolle Show!!!!! Die Keule baute ich so schmal wie möglich. Das Seitenruder steuere ich über eine geflochtene Angelschnur an und das HR über einen Stahldraht in einer Bowdenzughülle. Die Rc-Komponenten sind zu 100% aus China. Der Motor ist von Turnigy (2830, 1000Ummin/V), Empfänger ist ein 4K Frysky Fasst kompatibel, ein Akku von Zippy (3S850mAh) und zwei etwas hochwertigere Servos vom Hobbykönig.
Flitschen wollte ich nicht und da ich viel Wildfliege, mußte sie mit einem Motor ausgestattet werden.
Vielen Dank an den Herrn Dr. Eder für das konische, super leichte Kohlefaserrohr für den Rumpf und die hervorragende Konstruktion des Leichtwindseglers. Das Abfluggewicht meiner E-Miss Bavaria liegt bei 740g.
Weitere Infos unter
sch-juergen@t-online.de
Guß
Jürgen