Auch wenn Franz hier früh schrieb, "damit sei alles gesagt, jeder weitere Beitrag überflüssig":
Bislang wurde noch nicht thematisiert, dass das, was wir hier treiben, sich nicht umsonst Modellflug nennt.
Ein Modell hat für einen großen Teil von uns die Bedeutung der Nachbildung eines Vorbilds.
Die Vorbilder, die manntragenden, haben all diese Anzeigen im Cockpit, die wir mit Telemetrie nachbilden: Vario, Höhe, Geschwindigkeit, GPS, Kompass, Bordspannung, Tankinhalt etc.
Vorbildtreue ist also auch ein Aspekt?
Cockpit mit 150 € Pilotenpuppe, aber kein Ton vom 50€-Vario?
Für mich undenkbar.
Ich hätte sogar noch gern eine Windgeräuschübertragung aus dem Cockpit, da das Windgeräusch beim manntragenden Segelflug eine der wichtigsten Informationsquellen ist, auch viel mehr Infos enthält als die bloße, schnöde km/h-Zahl vom Tacho, ähm, Fahrtgeber!
Es ist u.a. dreidimensional, dh. ich höre noch bevor ich es im Sitzpolster spüre, dass ich von links unten eine Böe bekomme und das Rauschen verändert sich permanent beim Thermiksuchen und -hilft beim kreisen.
Also insoweit hätt ich gern viel mehr "Telemetrie" ...
Aber natürlich, auch back-to-the-roots, zurück zur Natur, Purismus, kann entspannend sein: Als ich nach ca. 8 Monaten meinen 4mSegler (Scale) eines Abends ausnahmsweise mit leerem Motorakku in die Luft schmiss, weil es zu spät war, um noch einmal nachzuladen, entdeckte ich plötzlich wieder den Reiz des echten Segelflugs!
Man fliegt völlig anders, ein extrem spannendes Fliegen ....
Bis dahin dachte ich, ich hätte Segelflug gemacht und nur einen Rettungsmotor.
Falsch: Ich war Motorseglerflieger gewesen, weit weg vom Segelflug.
Ja, Hilfsmittel machen oft auch viel kaputt.
Zugleich liebe ich die technische Spielerei: Mit modernen stufenlos einblendbaren 3D-Gyros einen Landeanflug bei seitlichen Böen am Hang aussehen lassen, als wäre da gar nix, hat auch seinen Reiz, wenn man einem 5-h-Flug so k.o. ist, dass man das Modell nicht riskieren will ...
Konsequent muss ich im Job sein, aber doch nicht im Hobbybereich?