Morane Saulnier Type L 1/5-scale

Hallo, ich habe mir eine 1:5 Morane Saulnier Type L gekauft, welche bisher nur jahrelang als Deko verwendet wurde und offenbar noch nicht geflogen wurde, obwohl schon Servos eingebaut sind. Außer der einfachen Motorattrappe war da offensichtlich auch noch nie ein Verbrennungsmotor eingebaut.
Ich nehme an, dass das Modell von K&W ist, da es genauso aufgebaut ist, sehr speziell hierbei ist die Verspannung, welche identisch ist. Das Manual dazu habe ich bereits im Netz gefunden und damit schon viele Info´s zum Modell.
Leider findet man aber sonst gar nichts zu diesem K&W Flieger, wie z.B. Bau- oder Erfahrungsberichte oder Videos.
Hatte von Euch schon jemand so einen Morane Parasol gebaut und geflogen und kann was dazu schreiben?
Ich werde das Modell nach und nach etwas überarbeiten und dann soll es natürlich irgendwann mal auch fliegen.
Hier mal die Eckdaten des Fliegers und ein paar Bilder: 220cm Spw. , 138cm lang, Flug- Gewicht gem. Hersteller ca. 3,9kg, für 2T- Motoren bis ca. 10 ccm (ich denke an 15-20 ccm VT), Steuerung über Pendel- Leitwerke und Flächenverwindung

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Hallo Leute, kennt niemand das Modell etwas näher? Ich bin nun am überlegen, welchen Motor ich einbauen werde. Ein Zweitakter würde sehr gut reinpassen, aber ein Viertakter hat den besseren Sound. Obwohl ein 15er Super Tigre oder ein OS 65 oder 91 AX mit großem Prop und guten Dämpfer durchaus keine "Kreissägen" sind. Aber gerade diese Motoren liegen nicht bei mir rum. Meine Auswahl: OS61FX mit Krumscheid- Banane- würde super passen und auch der vom Hersteller empfohlenen Motorisierung entsprechen. Dann wäre da noch ein OS FS-95V oder ein RCV-91CD (der hätte den am besten passenden Klang) oder ein Laser 100. Für die VT müsste ich den Motorspant deutlich ändern, um den Motor weiter nach hinten zu bekommen. Der 2T- Motor passt einfach so mit dem Dämpfer drunter. Alternativ wäre ein 15ccm Webra 4T oder ein HP61VT wohl möglich, die halten sich aber zumeist in Sammler- Vitrinen auf. Der Platz vom Motorspant zur Haube sind etwa 90mm, also sollte das Einbaumaß bis zum Prop etwa 100mm sein. Ziemlich kurz für ein Modell dieser Größe.
Evtl. versuche ich erstmal den 2T- Motor und schau, wie das Teil fliegt....dauert aber noch, denn im Moment geht leider nix mit basteln...
 
Hallo Dieter,
leider kann ich dir nicht mit persönlichen Erfahrungswerten weiterhelfen. Nach meinem Wissen ist K&W schon seit Jahren nicht mehr im Geschäft, daher sind diese besonderen ARF Modelle wohl selten anzutreffen.
Falls sich niemand meldet lohnt es sich evt. bei jenen nachzufragen, die ein ähnliches Modell mit Flächenverwindung fliegen, z.B. einem Fokker Eindecker.
Ich hatte auch mal in den Anleitungen gestöbert und denke es gibt da einige grundlegende Hinweise zum Flugverhalten und den Einstellungen der Steuerflächen.
Jedenfalls ist das wirklich sehr schönes Modell, gratuliere zum Erwerb!
Ich würde auch einen 4T einbauen, evt. lässt sich ja der Motorspant anpassen?

Bitte teile deine Umbauarbeiten. Ich wäre sehr an weiteren Details und dem Innenleben dieses Modell interessiert, ich bin mir sicher andere auch.

LG
Alfred

PS. kannst du mal ein kurzes Video der Flächenverwindung reinstellen?
 
Hallo Alfred,
ich hatte schon mal die Tummelisa und den Thulin K von K&W. Der Thulin Eindecker war auch mit Flächenverwindung ausgestattet und damit musste man schon recht vorausschauend steuern. Seitenrudereinsatz war ein "muss". Ein 13ccm VT war damals eingebaut und schon eine kräftige Motorisierung für den Thulin Eindecker mit ca. 180 cm Spw..
Hier bei der Morane werde ich jedoch tatsächlich erst mal den 10ccm Zweitakter einbauen. Um das Modell erstmal zu testen, ist das der einfachste Weg. Der Motor bekam von mir neue Lager eingebaut und mit der Krumscheid- Banane und größeren Props hört er sich auch nicht ganz so wild an. Er dreht locker einen 14x6 Propeller (15x6 hat er auch noch gepackt) und ist damit gut geeignet. Herstellerangabe fürs Modell ist 40/60 Zweitakt und ein 14x4 Propeller. Ein VT hört sich natürlich besser an, ist aber mit Umbauaufwand verbunden.
Wenn der Flieger überarbeitet ist und flugklar, werde ich hier ein paar Bilder davon einstellen. Das wird aber noch etwas dauern...
 
Hallo Deti, danke für den Link mit dem Katalogseiten, sehr schön.
Das Manual für die Morane L habe ich auch gefunden und somit alle wichtigen Angaben, bis auf die Größe des Ausschlages der Flächenverwindung. Vermutlich haben sich da alle Käufer dieses Modells Gedanken dazu machen müssen und sind evtl. auch zu brauchbaren Werten gekommen. Und evtl. hätte ja einer der Käufer eines dieser Modelle das hier sehen können und was dazu schreiben. Aber der Flieger ist ja auch schon älter und so oft wurde er vermutlich auch nicht verkauft. Das mir den Ausschlägen werde ich jedoch auch so hinbekommen. Leider dauert dies aber noch etwas länger, da ich mir eine Sehne im Arm abgerissen habe (Murphy´s Law: natürlich rechts- als Rechtshänder).
Inzwischen konnte ich auch einen 15ccm Webra Viertakter (der mit dem offenen Zahnriemen) kaufen, welcher dann später nach erfolgreichem Test mit dem OS dann eingebaut werden könnte. Aber den Motor habe ich noch nicht hier...
 
Der OS61FX mitsamt Schalldämpfer passt sehr gut rein, deswegen habe ich mich zunächst für den Zweitakter entschieden. Ich hatte auch schon den Motorspant entsprechend angepasst und mit olivgrünem 2K-Lack versiegelt. Den Motor habe ich mit einer Rückwandbefestigung und D- Locks am Spant befestigt.

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So siehts mit Haube aus:

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Sehr schön geworden der Einbau, saubere Lösung!
Den Zusatzaufwand mit dem 4-takter kann ich gut nachvollziehen, habe bei meiner 1/5 Nieuport 10 einen Saito FA80 eingebaut, der Motorspant musste angepasst werden.

Hätte noch ein paar Fragen

Kommt noch eine Motorattrappe dazu?
Welchen 2-K Lack hast du verwendet?
Hat der Motor Sturz und Seitenzug?
Und was ist denn mit den wunderbaren Speichenrädern passiert? =)

LG
Alfred
 
Danke ;) Mal sehen, ob und wie das Modell dann mal fliegt und wie sich das dann mit dem 2T in der Luft anhört, dann kann man immer noch auf den 4T umbauen.

Zu Deinen Fragen:
  • Eine Motorattrappe werde ich keine machen, denn vom Motor bis nach vorn zur Haube ist zu wenig Abstand.
  • Ich hatte noch uralten Basislack (Farbton RLM74, damals baute ich eine FW190) aus den 90ern von Orapaint (Autolacke Kreuzer) und habe diesen einfach etwas 2K- Härter zugefügt. Der alte Lack war tatsächlich noch brauchbar :)
  • ich habe den Motor mit ca. 1,5 bis 2° Sturz und Zug eingebaut. Dank der Rückwandbefestigung mit D- Locks lässt sich das aber schnell mit wenig Aufwand ändern
  • die Speichenräder, die da drauf waren, haben leider deutliche Risse in den Reifengummis und sind nicht mehr tauglich für den Betrieb. Bisher habe ich keine Ersatzgummis gefunden (z.B. größere O-Ringe, Moosgummischlauch etc.). Ich habe aber noch andere Speichenräder hier, die sind sogar schöner und stabiler. Jedoch während des Zusammenbaus und mindestens zum Erstflug bleiben die Scheibenräder drauf. Hier mal ein Bilder der anderen Speichenräder, sie sind etwas robuster
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Hier mal Bilder der kaputten Reifen:
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Vielleicht kennt ja einer eine Bezugsquelle für derartige Gummis. Über eine Info würde ich mich freuen.

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Diese hier habe ich noch, sie sind aber leider etwas zu klein (120mm)und schon woanders eingeplant:

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Malmedy

User
Wenn du Moosgummi ("Rundschnur") für die Reifen verwenden willst - bei dem geringen Gewicht der Morane sollte das problemlos funktionieren - kannst du das z.B. über ebay bekommen. Es gibt verschiedene Qualitäten (Elastizität, Druckfestigkeit), da muss man sich über Google schlau machen, was geeignet ist. Andere Quelle ist fugendichtband24.de
Die Schnüre werden am Stoß mit einem speziellen elastischen Sekundenkleber verbunden, den es auch bei fugendichtband24 gibt.
Alternativ kannst du auch mal mit Herrn Schmidt (sehr freundlich und hilfsbereit!) von Woodclassics reden. Der bietet Bausätze von Holzscheibenrädern mit diesem Moosgummimaterial an. Der kann dich sicher beraten über zu empfehlende Qualität und Bezugsquellen, vielleicht verkauft er dir auch die Rundschnur solo.

Grüße
Michael
 
Hallo Michael, danke für die Tipps, da werde ich dann gleich mal nachsehen.👍

Mal eben die anderen Speichenräder zur Anprobe drauf gemacht, die sind übrigens von Herbie-Wheels

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Ich habe mir nun mal auf Verdacht einen NBR- Rundgummi (70 shore) mit 15mm Durchmesser und den dazu passenden Klebstoff bestellt. Der NBR Gummi ist u.a. beständig gegen Öle und Benzin, also hier gut geeignet. Er muss schon ziemlich passgenau geschnitten werden, da er relativ hart ist. Ein "Standplatten" ist mit diesem Gummi sicher nicht zu befürchten und sicher auch für Modelle mit mehr Gewicht geeignet (wenn die Verklebung hält). Das Zusammenfügen der Stoßkanten ist einfach und geht recht schnell. Die Klebestellen sind schon kurz nach dem Verkleben sehr fest und nicht mehr verrückbar.
So können dann die originalen Räder auch wieder ans Modell.

Hier mal die Bilder der Räder mit den neuen Reifen (oben sind die alten Reifen)

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Die Flächenverwindung:

Der untere Spannturm nimmt die Anlenkung und die Seilscheiben für die Flächenverwindung auf. Das Servo ist im Rumpf und über verstellbare Seile mit dem Umlenkhebel am Turm verbunden. Die Seilscheiben sind herstellerseitig leider relativ klein und damit erreicht man keine großen Ausschläge. Mal sehen, ob´s reicht. Das Seil wird oben eingefädelt und um die Rolle herum auf die andere Seite geführt. Dass das Seil unten nicht runter rutschen kann, habe ich eine Sicherung aus Messingblech über die Rolle gelegt. So bleibt dann auch demontiert das Seil an seinem Platz auf der Seilrolle. Wie man sieht, sind die Speichenräder mir neuer Bereifung auch wieder drauf.

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Am oberen Spannturm laufen die Seile der Flächenverwindung lose über eine aufgehängte Spannrolle. Die Spannschlösser der Flächenverspannung am oberen Turm sind fast wie am Original ausgeführt und laut Hersteller soll hier auch zu Abbau der Flächen getrennt werden. Das war mir zu fummelig (M2 Muttern!) für den Zusammenbau am Platz, deshalb habe ich flächenseitig Gabelköpfe eingebaut. So kann man das einfacher verbinden und auch wieder trennen. Immerhin sind 24 Seile zum Aufbau anzuschließen und dann zum Abbau wieder zu trennen.

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Sehr schön die Speichenräder, toll gemacht mit dem Reifen! 👍

Eine Frage bzgl. der Flächenverwindung.
Es sieht so aus als wären die äusseren Seile (Befestigungspunkt ganz aussem am hinteren Holm) vom Servo angesteuert.
Laufen die inneren Seile passiv in den Rollen mit?
Am oberen Pylon sitzen alle in derselben Rille, kommt es da evt. zu Abrieb?
 
Hallo Alfred, danke- die Gummis für die Reifen lassen sich echt gut zusammen kleben, das hätte ich auch nicht gedacht.
Für die Verwindung werden hier die äußeren und mittleren Seile der Unterseite angesteuert, das innere Seil der Unterseite hinten ist jeweils sehr kurz und fest am Rumpf. Hier ist die Verdrehung sowieso schon sehr gering bis kaum vorhanden. Ziehen die beiden angesteuerten Seile die Fläche nach unten, so lockert sich das innere, fest eingestellte Seil leicht, beim Ausschlag nach oben hält es die Fläche hier in Position, die Seilspannung wird leicht höher. Und die hinteren Seile der Flächenoberseite gehen tatsächlich zusammen über eine Rolle. Die Rille ist jedoch tief genug und Abrieb ist kaum zu erwarten. Zum einen sind die Seile nylonumantelt, zum anderen ist die Seilspannung eher moderat. Beim Auf- und Abbau würde man evtl. vorhandene Schäden sicher bemerken und so oft wird das Modell wohl auch nicht geflogen werden, dass da ein größerer Verschleiß anfällt. Da bin ich zuversichtlich.
Ich bin eher gespannt darauf, ob das Modell gerade aus fliegen wird (wenn es fliegt) und auf die Wirkung der Verwindung. Mein Thulin war ziemlich empfindlich auf zu große Ausschläge (das zeigte sich durch schräges Abkippen/Abschmieren in die Kurveinnenseite mit relativ großem Höhenverlust) und sehr träge bei kleineren Ausschlägen. Das Seitenruder war hier eindeutig wichtiger für die Kurvensteuerung. Mal sehen, wie´s die Morane dann mal machen wird.
 
Um bei abgenommenen Tragflächen ein Verheddern der am Rumpf verbleibenden Seile zu verhindern, habe ich die mit den Gabelköpfen in ein kleines Sperrholzbrettchen eingehängt. Ich werde das aber noch teilen, um linke und rechte Seite zu trennen. An der Fläche bleiben nur jeweils drei Seile fest montiert.

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Der Flieger hat ein Gewicht von 4500 Gramm und eine Flächenbelastung von 59,5 g/dm². Das ist ok. Zum Auswiegen war kein Blei nötig. Die beiliegende Motorattrappe aus Holz werde ich nicht verwenden, da diese normalerweise am Motorträger befestigt wird und mein Motor mit einer Rückwandbefestigung montiert ist. Zudem ist im Bereich des Vergasers kaum Platz und so komme ich auch besser an den Vergaser, wenn´s mal sein muss.
Erstflug? Das dauert noch, bis mein Arm wieder ok ist...könnte knapp werden in diesem Jahr (wird wohl auf Frühjahr ´22 verschoben).
 
Alfreds Frage wegen einer Motorattrappe hat mit dazu bewegt, doch noch einmal die beiliegende Motorattrappe anzusehen. Sie ist aus Holz gemacht und sieht recht einfach aus, keine Schönheit. Aber warum nicht doch verwenden? Sie wurde um Vergaser und Dämpfer etwas angepasst und ich habe sie einfach mit drei 2,5mm Eisendrähten am Motorspant befestigt. Das hält sehr gut. So kann der Motor rappeln, ohne an die Attrappe zu kommen und die Haube berührt sie auch nicht. Sie passt gerade so noch rein. Und etwas mehr Gewicht vorn schadet auch nicht.


Befestigung (1).jpg
Befestigung (2).jpg
Befestigung (3).jpg


So sieht das dann mit Haube aus, etwas weiter hinter mit der Attrappe wäre besser- geht aber leider nicht.
(das Brettchen für die Gabelköpfe habe ich jetzt geteilt, so hängen die Seile jeweils auf der richtigen Seite am Flächenstahl, wenn das Modell abgebaut ist)


mit Haube (3).jpg
mit Haube (4).jpg


Die Kontroll- LED für die Glühung Glow 4B habe ich in die Attrappe des rechten Ansaugrohres gelegt.
Nun liegt die Morane erst mal wieder im Regal...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find's gut 👍 auch wenn der scale-aspekt der Attrappe vielleicht nicht an das übrige Modell herankommt sieht es doch viel besser aus als eine leere Haube und wird für ein schönes Flugbild sorgen. Ist die Haube aus Alu? Es sieht aus als wäre der Messing-Zierstreifen angenietet...
 
Das ist halt die massiv- hölzerne Attrappe, die von K&W mitgeliefert wurde. Sie ist sehr einfach und grob gemacht und musste überall nachgeklebt werden (mit Epoxi). Da ja nur ca 9cm Abstand zwischen Motorhaube und Motorspant vorhanden ist und der Vergaser und Dämpfer im Weg sind, kann man kaum eine Motorattrappe unterbringen. Mit stehendem Einbau des Motors und einem anderem Dämpfer wäre das aber leicht möglich gewesen.
Das hatte ich schon öfter so gemacht, wie hier z.B. an meiner Fokker D8 (die habe ich aber schon vor ein paar Jahren verkauft).

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Hier wollte ich aber nur schon vorhandene Teile verwenden und es so einfach wie möglich halten.
Du hast es richtig gesehen, die Haube ist aus Alu und der Messingstreifen darauf ist angenietet.
 
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