Peter Funk
User
Hallo zusammen,
in einem früheren Beitrag [Multiplex MPX Royal Evo Erfahrungen 1] habe ich das Thema 'Querruder' behandelt. In einem weiteren Artikel [Multiplex MPX Royal Evo Erfahrungen 2] gings ebenfalls um dieses Thema, allerdings für den Fall eines Mehrklappen-Flügels. Im folgenden nun ein etwas konkreteres Kochrezept, wie das umgesetzt werden kann. Ich hatte das auch schon als Antwort in einem Artikel gepostet [Evo 9 - Programmierung Klappenausschläge].
Hier meine Hard- und Software, mit der ich die folgenden Tests durchgeführt habe: Royal Evo 12, Version 1.40. Programmiert habe ich einen Escape bzw. die Ellipse3 von Euromodell in der 4-Klappen Version, also mit zwei Querrudern und zwei Wölbklappen.
Zunächst eine konstruktive Geschichte, die unbedingt eingehalten werden sollte: Es muss sichergestellt sein, dass die Wölbklappe für die Butterflystellung genügend Ausschlag nach unten macht. Das macht man durch geschicktes Setzen des Servoabtriebhebels bei neutraler Klappenstellung. Je nachdem, ob die Anlenkung der Wölbklappen 'von unten' (z. B. Escape von Euromodell) oder 'von oben' (z. B. Ellipse3 von Euromodell) erfolgt, unterscheidet sich dies: Bei Anlenkung auf der Unterseite steht der Abtriebshebel leicht in Richtung Endleiste, bei Anlenkung auf der Oberseite leicht in Richtung Nasenleiste.
So, nun gehts ans Programmieren: Ich gehe mal davon aus dass den Querruderservos jeweils ein QUER+ Mischer zugeordnet ist, den Wölbklappenservos jeweils ein FLAP+ Mischer. Ich gehe im folgenden nur auf die Wölbklappenservos ein: Im Servoabgleich werden die Endausschläge sowie die Neutralstellung eingestellt. Bei mir sieht das folgendermassen aus: P1: -80%, P3: 0%, P5: 80%. In meinem Fall steht mit dieser Einstellung weder Servo noch Ruder an, und in Neutralstellung ist die Wölbklappe eingestrakt. Der Servoweg wird also ziemlich gut ausgenutzt. Man tastet sich langsam an die Maximalausschläge heran, damit weder Servo noch Ruder durch einen 'mechanischen Anschlag' Schaden nehmen.
Jetzt gehts ins Mischermenue: Ich lasse die Wölbklappen bei Geber Querruder nicht mitlaufen, daher ist bei mir dieser symmetrische Mischanteil AUS. Der asymmetrische Anteil Flap steht bei mir auf jeweils 10%. Will heissen, dass ich im Thermikflug leicht nach unten wölbe, im Speedflug leicht nach oben. Der Anteil Spoiler hat bei mir ein Offset von 90% und einen Weg von 70%. Damit stehen die Flaps bei Butterfly ca. 70° nach unten, es ginge noch weiter!
So, das wars schon fast. Jetzt gehts noch ins Gebermenue. Vorausschicken muss ich, dass ich drei Flugphasen programmiert habe: Normal, Thermik, Speed. Die Butterflystellung wird bei mir rein vom Knüppel gesteuert, daher sind bei allen drei Flugphasen die Festwerte für Spoiler auf AUS. Anders siehts mit den Wölbklappen aus, diese steuere ich nur über die Flugphase: In Flugphase Normal ist der Wert AUS, in Flugphase Thermik 100% und in Flugphase Speed -100% (oder anders herum, je nach Einbau). Klar: trotz des Wertes 100% sind das nur kleine Ausschläge, da der zugehörige Mischer ja bei jeweils 10% steht!
Mit diesem Kochrezept konnte ich die sehr detaillierten Einstellvorgaben von Escape / Ellipse3 exakt nachbilden. Lediglich eine weitere Flugphase, nämlich Start, hat mir anfangs Kopfzerbrechen bereitet. Da ich den Escape normalerweise am Hang fliege, habe ich die Startphase zunächst ausser Acht gelassen und mich auf die drei Phasen Normal, Thermik und Speed konzentriert. Diese konnten nach einem sorgfältigen Servoabgleich durch geschickte Einstellungen der Mischer und Geber exakt der Anleitung entsprechend nachgebildet werden. Je nach gewünschtem Grad an Perfektion muss dies iterativ erfolgen, d. h. man durchläuft diese Punkte mehrmals nacheinander, Servoabgleich natürlich ausgenommen!
Irgendwann habe ich mich dann an die Startphase gewagt. Klar: Es musste eine neue Flugphase geschaffen werden. Hier blieb nur die sog. 'Hauptphase' übrig. Der Name ist meines Erachtens etwas unglücklich gewählt. Man sträubt sich zunächst vielleicht, den Start als 'Hauptphase' zu belegen, zumindest ging es mir anfangs so. Wie dem auch sei, ich habe die Startphase als Hauptphase auf den Schalter N gelegt. Der Name kommt vermutlich daher: Wenn die Hauptphase aktiv ist, kann man den Schalter für die anderen Phasen nach Belieben bewegen, es tut sich nichts! Erst wenn die Hauptphase wieder verlassen wird, springen die Ruder in die aktive Phase Normal, Start oder Thermik zurück. Das macht Sinn und ist in unserem Fall genau das richtige!
Welche Einstellmöglichkeiten stehen nun dieser neu geschaffenen Flugphase zur Verfügung? Zunächst nicht viele! Der Servoabgleich wurde ganz am Anfang durchgeführt und war schon bei den anderen Phasen tabu! Die Mischer sind (zunächst!) unabhängig von den Flugphasen. Sie wurden exzessiv für korrektes Arbeiten der bisherigen Konfiguration optimiert, auch da kann nicht weiter herumgespielt werden. Bleibt nur noch der Geber. Da steht allerdings nur der Festwert zur Verfügung, der wiederum auf die Mischereinstellungen zurückgreift. Scheint also zunächst aussichtslos ...
Geht nicht, gibts nicht! Jetzt kann die Evo mal zeigen was in ihr steckt. Und sie kann eine ganze Menge. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei der Evo Schalter mehrfach belegt werden können. Und es gibt ja noch die sog. 'Mischerschalter', von denen wir bisher noch überhaupt keinen Gebrauch gemacht haben. Wie wäre es denn, den Mischerschalter 'Mix1' ebenfalls auf den Schalter der Hauptphase zu legen? Im Klartext: Wenn die Hauptphase aktiv ist, wird ein (noch zu definierender) Mischanteil geschaltet. Wenn die Hauptphase inaktiv ist, so ist auch dieser Mischanteil deaktiviert.
Das ist die Lösung des Problems. Die Startphase besteht im wesentlichen aus einer Verwölbung der Wölbklappen und Querruder 'nach unten'. Jedoch nicht wie bei der Phase Thermik 'eingestrakt', sondern mit unterschiedlichen Ausschlägen. Die bisher verwendeten Mischer QUER+ und FLAP+ werden somit um einen schaltbaren Mischanteil erweitert. Am besten man definiert hierzu zwei neue Mischer, in meinem Fall quer# und flap#. Diese sind gleich aufgebaut wie die bisher verwendeten Mischer. Lediglich am Schluss der Zuordnung fügt man einen weiteren, asymmetrischen Mischanteil Flap hinzu, dem der Schalter 'Mix1' zugewiesen wird. Wie gesagt, das macht man sowohl für quer# als auch flap#. Nach Definition der Mischer erfolgt nun die Einstellung im Mischer-Menue. Die bisherigen Einstellungen werden unverändert übernommen, man sollte sie also vorher aufgeschrieben haben! Dem neuen Mischanteil wird in Richtung 'unten' z. B. 30% zugewiesen. Nach 'oben' wird er auf AUS gesetzt. Die richtigen Prozentwerte werden nach Anleitung eingestellt.
Für diese Vorgehensweise gilt meines Erachtens das gleiche wie für die Evo allgemein: Wenn man sichs einmal verinnerlicht hat, erschint es logisch,
Peter
in einem früheren Beitrag [Multiplex MPX Royal Evo Erfahrungen 1] habe ich das Thema 'Querruder' behandelt. In einem weiteren Artikel [Multiplex MPX Royal Evo Erfahrungen 2] gings ebenfalls um dieses Thema, allerdings für den Fall eines Mehrklappen-Flügels. Im folgenden nun ein etwas konkreteres Kochrezept, wie das umgesetzt werden kann. Ich hatte das auch schon als Antwort in einem Artikel gepostet [Evo 9 - Programmierung Klappenausschläge].
Hier meine Hard- und Software, mit der ich die folgenden Tests durchgeführt habe: Royal Evo 12, Version 1.40. Programmiert habe ich einen Escape bzw. die Ellipse3 von Euromodell in der 4-Klappen Version, also mit zwei Querrudern und zwei Wölbklappen.
Zunächst eine konstruktive Geschichte, die unbedingt eingehalten werden sollte: Es muss sichergestellt sein, dass die Wölbklappe für die Butterflystellung genügend Ausschlag nach unten macht. Das macht man durch geschicktes Setzen des Servoabtriebhebels bei neutraler Klappenstellung. Je nachdem, ob die Anlenkung der Wölbklappen 'von unten' (z. B. Escape von Euromodell) oder 'von oben' (z. B. Ellipse3 von Euromodell) erfolgt, unterscheidet sich dies: Bei Anlenkung auf der Unterseite steht der Abtriebshebel leicht in Richtung Endleiste, bei Anlenkung auf der Oberseite leicht in Richtung Nasenleiste.
So, nun gehts ans Programmieren: Ich gehe mal davon aus dass den Querruderservos jeweils ein QUER+ Mischer zugeordnet ist, den Wölbklappenservos jeweils ein FLAP+ Mischer. Ich gehe im folgenden nur auf die Wölbklappenservos ein: Im Servoabgleich werden die Endausschläge sowie die Neutralstellung eingestellt. Bei mir sieht das folgendermassen aus: P1: -80%, P3: 0%, P5: 80%. In meinem Fall steht mit dieser Einstellung weder Servo noch Ruder an, und in Neutralstellung ist die Wölbklappe eingestrakt. Der Servoweg wird also ziemlich gut ausgenutzt. Man tastet sich langsam an die Maximalausschläge heran, damit weder Servo noch Ruder durch einen 'mechanischen Anschlag' Schaden nehmen.
Jetzt gehts ins Mischermenue: Ich lasse die Wölbklappen bei Geber Querruder nicht mitlaufen, daher ist bei mir dieser symmetrische Mischanteil AUS. Der asymmetrische Anteil Flap steht bei mir auf jeweils 10%. Will heissen, dass ich im Thermikflug leicht nach unten wölbe, im Speedflug leicht nach oben. Der Anteil Spoiler hat bei mir ein Offset von 90% und einen Weg von 70%. Damit stehen die Flaps bei Butterfly ca. 70° nach unten, es ginge noch weiter!
So, das wars schon fast. Jetzt gehts noch ins Gebermenue. Vorausschicken muss ich, dass ich drei Flugphasen programmiert habe: Normal, Thermik, Speed. Die Butterflystellung wird bei mir rein vom Knüppel gesteuert, daher sind bei allen drei Flugphasen die Festwerte für Spoiler auf AUS. Anders siehts mit den Wölbklappen aus, diese steuere ich nur über die Flugphase: In Flugphase Normal ist der Wert AUS, in Flugphase Thermik 100% und in Flugphase Speed -100% (oder anders herum, je nach Einbau). Klar: trotz des Wertes 100% sind das nur kleine Ausschläge, da der zugehörige Mischer ja bei jeweils 10% steht!
Mit diesem Kochrezept konnte ich die sehr detaillierten Einstellvorgaben von Escape / Ellipse3 exakt nachbilden. Lediglich eine weitere Flugphase, nämlich Start, hat mir anfangs Kopfzerbrechen bereitet. Da ich den Escape normalerweise am Hang fliege, habe ich die Startphase zunächst ausser Acht gelassen und mich auf die drei Phasen Normal, Thermik und Speed konzentriert. Diese konnten nach einem sorgfältigen Servoabgleich durch geschickte Einstellungen der Mischer und Geber exakt der Anleitung entsprechend nachgebildet werden. Je nach gewünschtem Grad an Perfektion muss dies iterativ erfolgen, d. h. man durchläuft diese Punkte mehrmals nacheinander, Servoabgleich natürlich ausgenommen!
Irgendwann habe ich mich dann an die Startphase gewagt. Klar: Es musste eine neue Flugphase geschaffen werden. Hier blieb nur die sog. 'Hauptphase' übrig. Der Name ist meines Erachtens etwas unglücklich gewählt. Man sträubt sich zunächst vielleicht, den Start als 'Hauptphase' zu belegen, zumindest ging es mir anfangs so. Wie dem auch sei, ich habe die Startphase als Hauptphase auf den Schalter N gelegt. Der Name kommt vermutlich daher: Wenn die Hauptphase aktiv ist, kann man den Schalter für die anderen Phasen nach Belieben bewegen, es tut sich nichts! Erst wenn die Hauptphase wieder verlassen wird, springen die Ruder in die aktive Phase Normal, Start oder Thermik zurück. Das macht Sinn und ist in unserem Fall genau das richtige!
Welche Einstellmöglichkeiten stehen nun dieser neu geschaffenen Flugphase zur Verfügung? Zunächst nicht viele! Der Servoabgleich wurde ganz am Anfang durchgeführt und war schon bei den anderen Phasen tabu! Die Mischer sind (zunächst!) unabhängig von den Flugphasen. Sie wurden exzessiv für korrektes Arbeiten der bisherigen Konfiguration optimiert, auch da kann nicht weiter herumgespielt werden. Bleibt nur noch der Geber. Da steht allerdings nur der Festwert zur Verfügung, der wiederum auf die Mischereinstellungen zurückgreift. Scheint also zunächst aussichtslos ...
Geht nicht, gibts nicht! Jetzt kann die Evo mal zeigen was in ihr steckt. Und sie kann eine ganze Menge. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei der Evo Schalter mehrfach belegt werden können. Und es gibt ja noch die sog. 'Mischerschalter', von denen wir bisher noch überhaupt keinen Gebrauch gemacht haben. Wie wäre es denn, den Mischerschalter 'Mix1' ebenfalls auf den Schalter der Hauptphase zu legen? Im Klartext: Wenn die Hauptphase aktiv ist, wird ein (noch zu definierender) Mischanteil geschaltet. Wenn die Hauptphase inaktiv ist, so ist auch dieser Mischanteil deaktiviert.
Das ist die Lösung des Problems. Die Startphase besteht im wesentlichen aus einer Verwölbung der Wölbklappen und Querruder 'nach unten'. Jedoch nicht wie bei der Phase Thermik 'eingestrakt', sondern mit unterschiedlichen Ausschlägen. Die bisher verwendeten Mischer QUER+ und FLAP+ werden somit um einen schaltbaren Mischanteil erweitert. Am besten man definiert hierzu zwei neue Mischer, in meinem Fall quer# und flap#. Diese sind gleich aufgebaut wie die bisher verwendeten Mischer. Lediglich am Schluss der Zuordnung fügt man einen weiteren, asymmetrischen Mischanteil Flap hinzu, dem der Schalter 'Mix1' zugewiesen wird. Wie gesagt, das macht man sowohl für quer# als auch flap#. Nach Definition der Mischer erfolgt nun die Einstellung im Mischer-Menue. Die bisherigen Einstellungen werden unverändert übernommen, man sollte sie also vorher aufgeschrieben haben! Dem neuen Mischanteil wird in Richtung 'unten' z. B. 30% zugewiesen. Nach 'oben' wird er auf AUS gesetzt. Die richtigen Prozentwerte werden nach Anleitung eingestellt.
Für diese Vorgehensweise gilt meines Erachtens das gleiche wie für die Evo allgemein: Wenn man sichs einmal verinnerlicht hat, erschint es logisch,
Peter