Mustang P51D " Marinell" 1:6 - Metallbauweise: Baubericht!

Warum ein symmetrisches Profil? Dann musst du zusätzliche Steigung einbauen um den gleichen Vortieb (Auftrieb) wie bei einem klassischen Profil zu erzeugen:confused:
Würde nur dann Sinn ergeben wenn der Propeller in beide Richtungen gleich wirksam sein soll (Rotorblätter bei 3D Helis oder Heckrotoren), selbst bei (Scale und Rundflug-)Helis werden vermehrt halbsymmetrische Blätter eingesetzt weil deren Energiebilanz etwas besser ist. Du hingegen verstellst ja nur im positiven Pitch Bereich, soll ja keine Bremse oder Rückwärts-Ausparkhilfe sein;)
Ich glaube das du mit einem klassischen Propeller-Profil aus den oben erwähnten Fachbuch deutlich besser fahren würdest
 
.... soll ja keine Bremse oder Rückwärts-Ausparkhilfe sein;)
Vor einiger Zeit hatte ich auf unserem Stadtflughafen (Eros) zu tun. Und zu meiner Freude, ist eine DC3 gelandet. Ganz in Silber... Toll. :cool:

Etwas Schade war, das sie auf Turboprop umgerüstet war. Diese kleinen langen Motorgondeln, so nach oben abgeknickt, sieht etwas komisch und unpassend aus. Und der Sound der Klassischen Motoren ist dann doch viel besser.
Und als sie dann auf dem Vorfeld gedreht und auch noch zwischen den zahlreichen kleinen Cessnas... Rückwärts... eingeparkt ist, war die Illusion endgültig dahin. :(
 

PeterKa

User
Jungs, daß ihr mir zutraut ich würde eine Full Scale Maschine bauen wollen, die besonders dadurch glänzt daß sie rückwärts einparken kann.... nee nee nee. Nicht daß ich auf dem Prüfstand solche Flugzuständen nicht ausprobieren würde ;) Also meine Mustang wird angelassen wie eine Große, spotzt und blubbert wie ne Große und zieht ne Auspuffwolke hinter sich her wie ne Große. Ich werde dafür tief in die Computertrickkiste greifen müssen aber so und nicht anders soll es werden.

Meine Probleme mit der Luftschraube sind sehr schwierig zu vermitteln. Ich mach nochmal einen letzten Versuch (*tief durchatmet*).

Seht mal hier meine Full Scale Pitts...

IMG_1597.jpg

Sie wiegt 10 Kilo, knapp 2m Spannweite und hat einen 50ccm Boxer mit gut 3 PS. Die Motorisierung ist eher knapp. Der Prop: 20*12''.. Genau... 20*12'' ich wiederhole es gerne noch mal.

Es ist ein 2 BlattProp.

Die Mustang muß aus Scale Gründen einen Propeller mit demselben Durchmesser bekommen, benötigt aber durch die Untersetzung durch das Getriebe 14'' Steigung um das Schiff schnell genug duch die Luft zu bewegen. Hierbei entwickelt er einen brachialen Standschub, der zu absolut nichts taugt außer die umgebende Luft zu erwärmen. Ich habe ihn noch nicht gemessen, denn die Kofferwaage ist heute erst gekommen, aber beim Probleauf merkte ich schon, daß es auf etwa 5 Kilo Standschub herauslaufen wird.

Meine Mustang wiegt besagte 5 Kilo wenn sie fertig ist, ich habe also wenn ich keine weiteren Maßnahmen ergreife ein Schub Gewichtsverhältnis von 1:1. Das wäre für ein Scale Modell das sowieso nur sanft bewegt werden soll eine völlig kranke Motorisierung.

Die Tatsache daß ein 4 Blattprop desselben Durchmessers etwa 50% mehr an Leistung abgibt und aufnimmt (habe ich bei Ramoser nachgelesen) verschärft die Situation nochmals.

Wenn ich nicht auf einen kleinen Prop gehen will (z.B. 14*7'') muß ich mir definitiv etwas einfallen lassen.

Und hier kommen die vielen kleinen Stellschräubchen ins Spiel. Und jetzt aber aufgepasst: Das Schrauben an diesen Stellen wird NICHT den Wirkungsgrad des Propellers verschlechtern, sondern die Leistungsaufnahme und Leistungsabgabe. Beides will ich so weit wie möglich herunterfahren, idealerweise beide Größen um denselben Betrag.

Das ginge z.B. ganz einfach geometrisch. Wenn ich z.B. die mittlere Blattiefe halbiere, halbiere ich den Vortrieb (Abgabe) und halbiere auch die Motorlast (Aufnahme). Der Wirkungsgrad einer solchen zugeben etwas seltsam anmutenden Luftschraube wird sich nur unwesentlich verändern.

Das alles kann ich aber nur in sehr beschränktem Umfang machen, da es ja Scale bleiben soll. Was bleibt mir also noch an Spielraum ? Richtig, der zusätzliche Vortriebswinkel, dessen Angriffspunkt und Größe und das Blattprofil. Ein Hochleistungsblattprofil wäre in meinem Fall extrem kontraproduktiv. Zwar erhöht es den Vortrieb (Abgabe) aber um den gleichen Betrag wird auch die Leistungsaufnahme erhöht, also so geht das schon mal nicht.

Es bleibt bei einem symetrischen Blattprofil. Übrigens bei den Helis.... die Blätter sind entweder symetrisch, oder haben S-Schlag. Beide Auslegungen werden deshalb gewählt, weil diese Profile druckpunktneutral sind.

Ich habe die Summe aller Maßnahmen mal grob abeschätzt. Wenn ich nicht total spinne, werde ich mit einem solchen 4 Blatt Prop am Boden maximal 1200 Watt konsumieren.

Ich weiß, das alles klingt überaus ungewohnt, aber wer außer mir käme wohl auf die Idee an ein 5 Kilo Modell mit 1700mm Spannweite eine 20*14'' Vierblattprop zu montieren ? ebent... genau und so ;)

PeterKa
 
Hallo Peter !

Kannst du den Prop nicht noch langsamer Laufen lassen und dafür mehr Steigung verwenden ? Dann hast du ja auch weniger Leistungsaufnahme
Ansonsten habe ich mit dem Drivecalc gespielt, (ich weiss, du magst den nicht so) da kommt bei einer 20x12 mit 4000 Touren um die 3,6kg St.Schub raus.. Braucht bei einer 12er Steigung auch nur um die 650-750 W

Kann aber auch sein, dass es zu optimistisch ist, habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass man mit einem 7x4 Prop mit 350 Watt und um die 21000 Touren effektiv genau so fliegt wie mit einer 9x7 an 150 Watt und 9 bis 10000 Touren..
Der Große Prop kommt dir Wirkungsgradtechnisch schon sehr entgegen, zumal du durch die breiten Blätter auch für die niedrigen Drehzahlen genug "Flächentiefe" hast.

Denke, es lässt sich alles sehr gut über Drehzahl und Steigung einstellen. Bin auch für Symm Profil, ergibt bei einem Verstellprop schon Sinn.

Grüße !
 

PeterKa

User
also wäre es nur ein 2 Blatt Prop wäre ich schon fertig. Das Drivecalk ergibt ja ziemlich genau die von mir gemessenen Werte. Ich habs mir allerdings anders herklamüsert, das muß ja jeder selbst wissen. Baue übrigens gerade an der Kofferwaagenbefestigung, dann kann ich alle Messwerte bequem zusammentragen. Länger als 30 Minuten halte ich es aber nicht im Keller aus, gut Ding will Weile haben.

Das mit dem symetrischen Profil habe ich mir wirklich sehr lange überlegt und bin mir total sicher, daß es so sein muß. Es gibt noch eine optische Komponente dabei. Der Wurzelbereich ist ja bei dem Allison Mustangprop extrem verbreitert, eigentlich fragt man sich was das soll. Aber das ganze führt dazu, daß das Blatt bis zu einer Tiefe von 130 mm (im Maßstab) völlig linear verdrillt ist, sprich in diesem Bereich sind Nasenleiste und Endleiste exakt gerade. Die Profildicke im Wurzelbereich ist stattliche 20mm, diese wird bis zum "Knick" bei 120 mm stetig verringert, auf schätzungsweise 8-10 mm. Es muß einfach an dieser Stelle noch genug Fleisch sein, denn hier hat der Propeller eine deutlich erkennbare Kerbstelle. Von hier aus wird das Profil bis auf ca 2-3mm an der Blattspitze gestrakt, das muß ich mir alles noch ausbaldovern.

Das ist mal wieder sehr spannend und sicher auch sehr kontrovers. Schaumermal.

PeterKa
 
Jungs, daß ihr mir zutraut ich würde eine Full Scale Maschine bauen wollen, die besonders dadurch glänzt daß sie rückwärts einparken kann....
Bloss das nicht. Das ist nun wirklich nicht Scale.

Die Mustang muß aus Scale Gründen einen Propeller mit demselben Durchmesser bekommen, benötigt aber durch die Untersetzung durch das Getriebe 14'' Steigung um das Schiff schnell genug duch die Luft zu bewegen. Hierbei entwickelt er einen brachialen Standschub, der zu absolut nichts taugt außer die umgebende Luft zu erwärmen. ... also wenn ich keine weiteren Maßnahmen ergreife ein Schub Gewichtsverhältnis von 1:1. Das wäre für ein Scale Modell das sowieso nur sanft bewegt werden soll eine völlig kranke Motorisierung.

Die Tatsache daß ein 4 Blattprop desselben Durchmessers etwa 50% mehr an Leistung abgibt und aufnimmt (habe ich bei Ramoser nachgelesen) verschärft die Situation nochmals.

Wenn ich nicht auf einen kleinen Prop gehen will (z.B. 14*7'') muß ich mir definitiv etwas einfallen lassen.
dick von mich.
Ja. Weniger Strom geben und die 4 Windmühlenflügel aus den Wind drehen.

Zu Deutsch:
Keiner zwingt dich mit „Vollgas“ zu starten und zu fliegen. Und da es ja praktischerweise ein Verstellpropeller werden soll, kannst du den noch Luftlöcher schlagen lassen bei einer Drehzahl nach Wahl. Ohne das der Vortrieb erzeugt. Der erzeugt dann nur Geräusch ohne sonderlich viel an den Akkus zu nuckeln.


Dein Vorteil gegenüber einem Verbrenner: Eben, du gebrauchst keinen Verbrenner. Denn der hat seine größte Kraftentfaltung erst bei einer bestimmten Drehzahl erreicht, sofern der Propeller das zulässt. Also nicht zu Groß ist. (Größe und Pitch)

Kaum ein Modell ist da Optimal aufgestellt. Ist die Latte flach, was eine Gute Startleitung verspricht, geht es nicht schneller vorwärts. Ist die Latte steil, muss die Kiste erst mal in Schwung kommen, dann geht schneller.
Ein Verstellpropeller hilft da schon. Aber optimal wird das erst, wenn du mit Gemisch, Gas und Propellerverstellung die optimale Drehzahl und Kraft entlocken kannst. Und dabei die Temperatur auch noch im Auge halten zu kannst. (Kühler zu machen im Reiseflug...)

Aber so viel Original wolltest du wohl dann doch nicht, denn du gebrauchst einen Elektromotor.
Bei dem zählt das alles nicht. Der ist (nicht hauen jetzt) quasi Linear in seiner Kraftentfaltung. Von janz unten bis janz weit oben. Die Drehzahl spielt da fast keine Rolle.

Im Grunde könntest du die Fluggeschwindigkeit nur mit der Verstellung des Propellers steuern. Bei gleicher Drehzahl des Elektromotors.
 
Hallo Peter mal eine Frage,

sind das an dem von dir ausgewählten Propeller der P-51 Anti-ice Boots?
Also änlich wie an der C-130? Die Mustang gibt es ja auch mit ganz normalen Propellerblättern ohne diese Aufdickung ab dem Spinner.

Grüße, Bernd
 

PeterKa

User
Hallo Bernd, ich kann Dir das nicht beantworten. Aber die Aufdickungen sind auf der P51 3 Seiten Ansicht (Original, nicht irgendeine Nachzeichnung) deutlich zu sehen. Außerdem habe ich diesen Propellertypen in einer ganzen Reihe von Plastikbaukästen gefunden. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, eben diesen Typen nachzubauen, auch wenn er deutlich aufwändiger ist, als ein normales Blatt.

Ich glaube das ist in etwa so entstanden: Allison Standard (irgendeine Nummer...) war der Standard Propeller im 2. Weltkrieg und wurde auch auf den großen Pötten eingesetzt. Leider war der zu lang, daher wurde die die Mustang der Propeller gekürzt, und zwar innen. Und diese "Verkürzung" wurden mit der Aufdoppelung kaschiert. Das mit dem Verkürzen habe ich in einem Buch gelesen, daß es an der Wurzel passiert sein muß ist mir erst heute klar geworden.

@ Bushpilot: Grenauso habe ich es vor, Aber ich verlange, daß der Antrieb auch im "worst case" nicht überlastet wird. Und es bleibt einfach dabei, daß ich um mit 80 km/h fliegen zu können 14 '' Steigung und 5000 RPM benötige. Dabei ist es völlig wurscht, ob ich mit 7'' Steigung und 10000 RPM fliege, oder mit 28'' Steigung und 2500 RPM. Es wird (bei gleichem Durchmesser) immer in etwa die gleiche Leistung aufgenommen. Diese will ich minimieren, nicht mehr , nicht weniger. Auf diesem Weg bin ich jetzt ein riesiges Stück vorangekommen.

Ich kann das alles hier im Labor wunderbar nachweisen. Mit der 20*12'' Elektrolatte 2Blatt waren es 750 Watt bei 5000 RPM. Ich werde dasselbe Experiment noch mit einer 20*12'' Menz versuchen. Ich bin bereit jede Wette einzugehen, die die Menz unter denselben Bedingunge locker 1000 Waltt konsumiert. Das Blatt ist einfach breiter, so einfach ist das. Daraus den Schluß ziehen zu wollen, der Wirkungsgrad der Fiala Latte wäre höher als der der Menz Latte wäre der Basisirrtum, dem auch ich anfangs erlegen bin. Beide Latten habe einen Wirkungsgrad von über 90%.

Ich will darüber jetzt nicht mehr gerne weiter diskutieren, sondern weiter vom Bau des Antriebs berichten.

PeterKa
 
Ok, jetzt hab ich die Grundidee verstanden...

trotzden
mach die Steigung des Props im Bertrieb doch einfach lastabhängig (ok, vielleicht nicht einfach, lässt sich aber bestimmt irgendwie lösen). Machen die echten Constant Speed Props genauso. Da wird Drehmoment und maximale Drehzahl eingestellt, daraus ergibt sich eine Leistung X. Der Prop stellt sich jetzt Geschwindigkeitsabhängig immer so ein das er diese Leistung erbringen kann.
Dann bist du in der Profilwahl völlig frei, legst dir zwei oder drei Solldrehzahlen auf einen Schalter (Start -> 5000U/min, kleine Steigung / Geringe Speed, Reise -> 4500U/min hohe Steigung / hohe Geschwindigkeit) und regelst mit dem Gasknüppel den Geforderten Leistungsdurchsatz zwischen 0 und deine frei wählbaren maximalen Leistung.Bei Gashebel unterer Anschlag ist der Motor aus (Leistung =0), irgendwann dreht der Motor mit Solldrehzahl aber Pitcheff=0° (sollte so etwa bei einem drittel Auschlag sein), den Rest des Knüppelweges hast du dann zum Fliegen
Ausserdem sollte ein vollsymmetrisches Profil einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad haben als ein optimiertes Propellerprofil, würde also zusätzliche Verlustleistung generieren - die du ja umbedingt vermeiden willst
 

PeterKa

User
Ich habe viel mit elektronischen Constant Speed Regelungen experimentiert, man kann sagen, die Sache habe ich im Griff, doch soweit ist es ja noch lange nicht.

Was das symtrische Blattprofil betrifft bin ich mit Dir im Dissens, da müssen wir abwarten, was die Erprobung ergibt. Im allerschlimmsten Fall muß ich dann einen zweite Propellerform bauen. Übrigens, in meinem Propellerbuch wurde als Blattprofil ein Gö xxxx vorgeschlagen... nicht gerade der Gipfel an Modernität ;)

Also lass uns zu den nächsten Attacken schreiten.

PeterKa
 

PeterKa

User
Ich habe nun endlich die Schraubenform an die schlußendliche Verdrehung des Propellers angepasst. Das ging graphisch ganz gut. Als maximaler Zuschlagswinkel wird im Propellerbuch der doppelte Anstellwinkel des Profils vorgeschlagen (Nix als Erfahrungswerte, kein theoretisch errechnter Hintergrund). Ich habe mich in die Nähe des Nullauftriebswinkels gesetzt und 5 Grad Korrektur addiert.

Das sieht dann so aus.

Propeller4.jpg

Das Maximum an Zuschlag liegt in der Mitte des Props, nicht bei 70%, wie es eigentlich vorgeschlagen wird.

Der allergrößte Vorteil an dieser etwas abseitigen Konstruktion.... Mich wird keiner bitten ihm aus meiner Form ein paar Props zu laminieren ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Mit etwa 30 Minuten selbst abgetrotzter Bastelzeit - den Rest verbringe ich meistens im Bett, oder zocke furchtbare Ballerspiele mit denen Sohnemann mich eindeckt ;) - kann man eben nicht allzuviel erreichen. Aber ein bisschen eben doch. Der Prüfstand wird in den nächsten Monaten mein wichtigstes Hilfsmittel, daher habe ich ihn so gut ausgestattet wie es eben geht.

Hier das Thermoelement (Chromel-Alumel). Es ist am Motorträger direkt aufgeschraubt.

IMG_2991.jpg

Der Vorteil gegen über einer (bezahlbaren) Infrarotmessung ist, daß ich kontinuerlich erfassen kann, ohne daß es besondere Aufmerksamkeit erfordert. Genauer ist es allemal.

Hier ist zu sehen, wie der Motoranschluß für die RPM Messung angezapft wird. Es ist der grüne Draht.. kaum zu sehen.

IMG_2992.jpg

Solche Meßmodule kann man kaufen, ich stelle sie allerdings im Normalfall selbst her. In diesem Fall enthält der Unisens E die notwendigen Sensoren.

Hier der wirklich hervorragende Unisens E. Wirklich winzig und liefert eine komplette Motorüberwachung im Fluge. Es hat mich auf Anhieb begeistert.

IMG_2993.jpg

Und hier der komplette Aufbau noch einmal in ordentlich.

IMG_2994.jpg

Zur Schubmessung habe ich mir eine Kofferwaage gegönnt. Diese hier wiegt bis 50 Kilo in 10 Gramm Schritten, bei einer Genauigkeit von +-50 Gramm. Schlappe 10 €.

Das besondere an dem Aufbau ist, daß alles über den Sender bedient wird. Ich muß nicht in der Nähe bleiben. Da mich bei der Temperatur und dem Standschub nur die Maximalwerte interessieren, muß ich mich nicht darum kümmern sondern kann sie am Ende des Testlaufes ablesen.

In der verschiebbaren Trägerplatte befindet sich eine Bohrung. Hier kommt eine M8 Schraube rein, wenn ich die Standschubmessung nicht durchführen will.

Morgen im Laufe des Tages werde ich ein Video über den Betrieb ins Netzt stellen. Es ist wichtig zu sehen und auch zu hören, wie das alles zusammenspielt.

PeterKa
 

PeterKa

User
Heute die Basismessungen unter realen Laborbedingungen wiederholt. Das mit dem Video hab ich gelassen, ist doch eher albern ;)

Zunächst einmal die technischen Daten des Antriebs, für solche, die sich auch einmal mit einem solchen Problem auseinandersetzen wollen.

Propeller5.jpg

Dann die Messwerte, einschließlich einiger berechneter Zahlen.

Propeller6.jpg

Die erste Zahlenreihe ist eine Leerlaufmessung also ohne Propeller aber mit Getriebe.

Die zweite Zahlenreihe ist die Fiala 20*12.

Zwei Dinge sind besonders auffällig. Obwohl das Getriebe den Motor mit nur 100 Watt belastet, steigt dessen Temperatur sehr schnell auf über 40 Grad. Da war ich zunächst sehr in Sorge. Die allerdings verflog schnell als ich die Chose unter Last betrieb. In dieser Größenordnung hatte ich den Effekt der Luftstromkühlung jetzt nicht erwartet. Aber das ist alles im grünen Bereich.

Wir sehen folgendes: Die Latte bringt mit 4550 RPM einen wirklich großen Standschub von 3690 Gramm. Viel zu viel, ich will ja nicht hovern. Der Leistungsverbrauch liegt gefährlich nahe an 1 KW. Meine Sorgen hinsichtlich des 4 Blattprops sind also wirklich nicht unbegründet.

Es ist also absehbar, daß ich soviel strampeln kann wie ich will. Am Boden bei voller Steigung des Props wird es gefährlich eng. In der Luft dürfte sich das sehr schnell relativieren. Irgendwie muß ich mir eine Elektronik einfallen lassen, die die Leistungsspitzen am Boden abfedert.

Nun ja es ist wie es ist.. und ich halte es für beherrschbar.

PeterKa
 
Lass ihn doch mal nur so schnell drehen, dass der Standschub so ist, wie du dir das Vorstellst und schau mal, wie viel er dann noch braucht.
Auf die Drehzahl dann eine Steigung mit deiner Tabelle suchen , die zur geplanten Airspeed passt.
Bin der Meinung, mit weniger Drehzahl und mehr Steigung bist du besser dabei.. Dann dreht er halt nur 3500 , who cares.. :D

Grüße !
 

PeterKa

User
Drehzahl wie auch Steigung gehen qadratisch in die Formeln ein. Meiner Meinung nach ist es ein Nullsummenspiel. Aber das ist eh voll wurscht, da ich sowieso plane die Steigung bis max 20'' zuzulassen. Also das wird alles gehen, wenn ich es hinkriege, daß der 4 Blattprop nur 30-40% mehr Leistung frisst als der 2 Blatt. Ich weiß jetzt dass es irgendwie klappen wird... irgendwie halt ;)

PeterKa
 

FamZim

User
Moin

Ich habe mir vor Jahren ein Speetcontroll basteln lassen, dieses wird in die + Leitung zum Strommessen, und in die Signalleitung zum Pitchservo eingeschleift.
Am eingebauten Mäuseklavier konnte dann vorher der max Strom eingestellt werden.
Bei überschreitung des Stroms wird so das Signal reduziert oder begrenzt.
Ist der Strom noch nicht erreicht war die Pitcheinstellung frei steuerbar.
Ich denke so etwas brauchst Du auch !

Gruß Aloys.
 

PeterKa

User
Jo das ist genau was ich brauche :). Ich habe sogar die enstprechende Regelelektronik bereits fertig (für ganz andere Anwendungsfälle konzipiert). Aber das alles ist noch in weiter Ferne. Im Moment quälen mich mehr irdische Probleme ;)

Hier mal ein kleiner erreichter Wegpunkt bei der Propellerzeichnung.

Propeller7.jpg

Das sieht extrem unspektakulär aus. Ich muß mich fragen, was ich da solange für rumgepuselt habe. Man sieht hier die Ebene der Propellersehne, fortgesetzt auf die Trennebene, die ist in unserem Fall ja nicht gerade, wie man es gewohnt ist, sondern voll verschraubt. (sprich krumm und schief). Man muß einen Moment hinschauen um die Zeichnung interpretieren zu können. Also von oben betrachtet ist das ganze ein exakt rechteckiger Kasten (55*270mm)

Den Wahnsinn der Details die zu den 3D Splines geführt haben erspare ich euch. Übrigens musste ich hier zum ersten Mal 3D Splines erstellen, bisher war mir das erspart geblieben.

Die Zeichnung ist sehr viel weiter als es aussieht. Es fehlen nur noch die Profilstraks und die dazugehörigen Volumenkörper. Das allerdings ist relativ Zeitintensiv.

Übrigens habe ich mich zu einem Kompromiss durchgerungen. Der Strak beginnt zunächst sehr oval. Es ist eine Dicke von ca. 35% an der Wurzel. Bis zum Ende der der ersten Sektion (hier die inneren blauen Linien) verjüngt sich das auf ca 15% symetrisch. Bis zum Ende des Blattes wird das Profil auf halbsymetrisch mit ca 6% Dicke gestrakt. Ich mag mich noch nicht endgültig zu den Details festlegen, es muß ja auch optisch ansprechend werden.

Übrigens wirkt das Blatt auf dieser Zeichnung relativ plump. Dazu trägt sicher auch die Verdickung des Innenbereiches bei. In Wahrheit ist das Blatt an keiner Stelle breiter als 36 mm. Zum Vergleich, die Fiala Latte ist an der breitesten Stelle 45 mm breit.

Es geht nun an die Profilstraks, wird aber auch etwas dauern, auf dem Damm bin ich noch lange nicht.

PeterKa
 

FamZim

User
Hallo Peter

Das Profil von 15 auf 6 % zu straken halte ich für das einzig richtige, so mache ich das auch aber mit Raspel und Feil-3D Fräse ;)
Auch ohne PC Programm da ich diereckt in mm rechne.
Als Material ein rechteckiger Klotz und dann NUR SO
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/120757-3-2-1-meins
Auch für einzelne Blätter, das wird auf jeden Fall genau genug, wenn man an das verstellen und die unterschidlichen Geschwindigkeiten denkt.
Das Profil ist nach Augenmaß bei 1/3 dann am dicksten.
Symetrisch wird es wenn nach dem festlegen der graden Unterseite von 1/3 und von unten die Nase hochgearbeitet wird.
Grade Unterseite ist dann nur noch hinten.
Ich finde deinen Weg aber sehr gut und realistisch !
Hoffendlich bist Du bald wieder auf den Beinen .

Gruß Aloys.
 

PeterKa

User
Hihi Aloys, du solltest mich mal mit einer Raspel in der Hand sehen. Zum Totlachen, ganz ehrlich ;)

Also ohne meinen PC und ohne meinen Maschinenpark bekomme ich so gut wie gar nix gebacken.

Die Arbeit am PC macht mir sehr viel Spaß und es war ja mein Beruf. Außerdem etwas Mathematik und Physik manchmal aufzufrischen ist auch was Feines.

Die Rippen für den Strak habe ich mir inzwischen beschafft. Ging eigentlich fix.

Dazu muß man wissen, daß das Blatt an der Wurzel etwa 19mm stark ist. Das heisst das Profil hier hat eine Dicke von 50%. Im ersten Abschnitt (der mit der "Beplankung") wird das ganz linear auf ein NACA 0020 gestrakt. Das macht mein Inventor von ganz alleine wenn ich lieb mit ihm rede.

Wie ich auf die 20% komme ? Nun an der Stelle wo die "Beplankung" aufhört brauche ich einfach genügend Fleisch. Und das Blatt wird mit 20% Dicke dann sowieso nur knapp 8 mm dick. Und dünner wollte ich es hier einfach nicht machen. Nach außen habe ich dann auf das NACA 2410 gestrakt, das heisst daß das Blatt da nur noch 3 mm stark ist. Die laufen dann zum Ende auf gut 1mm Dicke aus.

Um die Profile zu erhalten habe ich so getan, als ob ich einen Flügel baue. Das geht fix mit dem Dev Wing Programm.

Propeller8.jpg

Einfach meine Grundrisszeichnung eingescannt, Fläche darüber gezeichnet, Strak festgelegt, das wars.

Als Ergebnis habe ich genau passende Rippen, die ich in den Inventor importieren kann.

Propeller9.jpg

So langsam wird es was :)

PeterKa
 

FamZim

User
Ööööm

Also auf dem Bildschirm ist das A1 aber nur 12 % und das A 7 immer noch 10 % ?? ( Nca 2410 ? ! ).
Aussen auf 6 % halte ich auch nicht für nötig, da mache ich eher 10 %, die " Endleiste " sollte schon so 0,2 mm haben, wegen Verletzungsgefahr ;)
Viel spaas mit den 3 D Händen ;) wird das dann gleich eine 3 D Form zum laminieren ?
Laß Dich bloß nicht bremsen ;)

Gruß Aloys.
 
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