Mustang P51D " Marinell" 1:6 - Metallbauweise: Baubericht!

PeterKa

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Kann sein daß Du recht hast. In 2-3 Tagen werden wir es wissen. Ich muß aber sagen, daß ich Formen mit noch stärkeren Hinterschneidungen hatte, die problemlos entformbar waren. Ich denke, das wird gehen.. oder hoffe es. Bisher habe ich jedenfalls alles entformen können. Übrigens die scharfen Kanten sind nicht in Längsrichtung. Nach Entfernen der Paßstfte kann die Formhälfte nach oben ohne größeren Widerstand geschoben werden. Darauf habe ich bei der Konstruktion besonders geachtet.

PeterKa

PS: Blatt 8 in diversen Schraubstöcken verpresst.
 

PeterKa

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Zugegeben, eis passiert nix spektakuläres im Moment. Nur daß ich an der größten CFK Kleinserie bin, die ich jemals aufgelegt habe. Und so sieht das Konvolut an Halbschalen für 2 Propeller dann aus.

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Das ist dann auch mein tägliches Bulletin... Blatt 8 sauber entformt.. Blatt 9 wird gerade eingelegt. Bald habe ich diese Arie hinter mir.

Vor mir liegt aber das da...

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Inzwischen bin ich bereit jeden Meineid zu schwören, daß sich das niemals wieder zerlegen läßt. Morgen kommt die letzte Deckschicht drauf, am Samstag dann das Entformen. Klar ist, wenn ihr dann bis Montag, oder länger nichts von mir hört... also *hust*... ich sage nur Mülltonne.

Wenn es aber wider Erwarten klappt, also wenn unwahrscheinlicherweise.... dann werde ich eine wirklich große Fresse haben ;)

PeterKa
 

PeterKa

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Ich hab etwas geschummelt, gestern abend noch Deckschicht drauf und heute morgen entformt. Sieg und Niederlage ;)

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Der Sieg ist die erste Formenhälfte gewesen, Die hatte ich nach gut 20 Minuten in der Hand. Genauso wie geplant. Die Niederlage bestand in der zweiten Hälfte, bei der ich zum Enformen einfach keinen Halt fand. Hier mußte ich zu Plan B greifen: Auspulen. Das Urmodell ist also Geschichte, dafür habe ich eine ordentliche Form mit einer sehr scharfen Kante in der Hand. Ich bins trotz allem zufrieden.

PeterKa

PS: Blatt 9 sauber entformt. Form wohlauf.
 
Wie Du schon selber erwähnt hast, 3D Druck eignet sich hervorragend für rapid prototyping;)

Der Verlust sollte verschmerzbar sein und zur Not muss der Drucker ran.
 
Sieht doch nicht schlecht aus!
Bei dünnwandigen Formen geht einiges mit leichtem Abklopfen von Außen (Gummihammer). Vor Allem, wenn Harz, wie in Deinem Fall, noch nicht älter als eine Woche ist. Bei mir gab es noch nie Abplatzer im Formenharz oder Ähnliches.
Viel humaner geht es mit (vorher) an neuralgischen Stellen implantierten Messingröhrchen und Druckluft.
Wenn die Ausschnitte für die Blätter nur angedeutet wären, könnte man eine einteilige Form machen. Spart Dübel :D
Trotzdem sehr gut geworden. Ich meckere nur.

Gruß
Juri
 

PeterKa

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Also ich das gezeichnet habe, dachte ich, das wird schon gehen, ok zweiteilig, aber ist mir sowieso lieber. Ein zweites Mal würde ich es anders machen. Zweiteilig bliebe die Form aber in jedem Fall. Die Frage stellt sich allerdings nicht wirklich, denn die Form ist fertig :) Insgesamt in beeindruckend schneller Zeit. Der 3 Druck hat sich hierfür äußerst wacker geschlagen.

Übrigens habe ich inzwischen auch ein paar kleinere Formen zum Tiefziehen gemacht. Sogar eine recht große Kabinenhaube war dabei. Klappt hervorragend und ist nur ein Bruchteil der Arbeit, die ich bisher so kenne.

PeterKa
 
3D-Drucker werden Modellbau revolutionieren.
Oder haben es schon.
Beim Laminieren wird es hinderlich sein, dass die Ausschnitte erst aufgefüllt und dann an den aufgefüllten Stellen ausgesägt werden müssen. Auch eine Verlängerung des Urmodels am unteren Rand um paar mm würde ich beim nächsten Mal machen: da legt sich das Gewebe besser, vor Allem, wenn man ohne Vakuum arbeitet.
Genug gemeckert. :D

Gruß
Juri
 
Hallo Peter,

es macht immer Freude, Deine Arbeit zu sehen... mit den Formen ist mir auch schon passiert, nur eine kleine Hinterschneidung läßt das Urmodell nicht mehr rauskommen... weiter so

Gruß
Jürgen
 

PeterKa

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Heute mal ganz fix ohne Photo. Blatt 10 sauber entformt. Form immer noch wohlauf.

Damit ist die langwierigeste Laminierarie die ich je hinter mich gebracht habe, beendet. Es gab keinen (optischen) Ausschuß. Die Blatthälften wiegen im Mittel 6,36 Gramm. Das leichteste wiegt 5,7 Gramm und das schwerste 6,7 Gramm. Da ist doch einiges an Streuung. Aber im Laufe der weiteren Bearbeitung kann ich das leicht egalisieren. Da die Kanten noch nicht vollständig besäumt sind, und die Blattaufnahme noch nicht sauber verfüllt, wird sich das Ganze noch verschieben, aber erstmal habe ich einen Anhaltspunkt.

Über das weitere Vorgehen habe ich noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Ich muß erstmal etwas verschnaufen.

Daß es so gut geklappt hat führe ich auf die zwar aufwändigere aber weniger anfällige schrittweise Fertigung zurück. Wenn zu viele Einzeschritte auf einmal gemacht werden müssen ist zwangsweise die Fehlerrate höher, jedenfalls ist das bei mir so.

PeterKa
 

PeterKa

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Heute hab ich wieder mal was Interessantes gemacht. Ich erwähnte irgendwann, daß ich beim Winkel der Achse einen Fehler eingebaut hatte. Ich musste also die Fixierung der Welle in der Form neu machen.

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Zuerst einmal habe ich in die Form Gewinde geschnitten, und hiermit 2 Drehteile angeschraubt. Ebenso wurde auf die Welle ein solches Drehteil geschraubt. Dann wurde die Welle in der Form exakt ausgerichtet (Tiefe und Winkel).

Und jetzt alles mit hartem Knetsilikon (2 K) verschmiert. Nach 15 Minuten ist das ausgehärtet und kann entfernt werden. Die Metallhülsen sind untrennbar in dem harten Silikonblock verkeilt (sie können sich drehen, aber das ist ok). der Winkel der Achse ist angeformt.

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Die Achse sitzt so fest fixiert, daß sie automatisch die richtige Position hält, wenn die beiden Hälften verklebt werden.

Das fand ich erzählenswert :)

PeterKa
 

PeterKa

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Die Vorbereitungen für das Verkleben der Hälften gehen gemächlich voran. Mein Hauptaugenmerk geht im Moment dahin, von den unsäglichen 9 Gramm Klebeharz beim ersten Versuch herunter zukommen. Dafür nehme ich einges an Aufwand in Kauf, auch wenn man das eher sportlich zu sehen hätte.

Grundidee ist es, eine durchgehende Klebekante zu schaffen. Das ist an der Wurzel nicht ganz trivial, daher habe ich mich zu einer recht innovativen Lösung entschlossen.. "Hundehaufen" ;)

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Das Braune ist die Knetmasse. Ganz gut kann ich damit noch nicht umgehen, aber auf Schönheit kommt es hier nicht an. Alles was man auf dem Bild als braunes Inlet sieht, wird später massiv Harz. Ein Teil davon (etwa 60%) sind bereits in den Blättern laminiert. Die Blätter werden nun vor dem Verkleben auf genau diese Form gebracht. Dann wird nur noch minimaler Klebstoff für die Fugen und die Achsen benötigt.

Im nächsten Schritt wird diese Anformung mit Silikon abgeformt, genau wie bei der Achsenhalterung. Damit gewinne ich eine Höhle die später ganz mit Harz ausgegossen oder ausgepampt werden kann. Dadurch habe ich immer die gleiche (kleine) Menge Harz an der Blattwurzel. Vermutlich wird das sehr unverständlich ausgedrückt sein, aber das wird dann durch die Bilder deutlich, wenn es soweit ist.

PeterKa
 

PeterKa

User
Nun habe ich alles zusammen was ich zur Fertigstellung der Blätter brauche.

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Im ersten Schritt wird die rosa Silikonkappe benötigt, sowie die Klarsichtplatten aus Makrolon. Unter die Kanten der Platten werden Kohlerowings eingelegt, bis eine gleichmäßige 3 mm Umlaufkante entsteht. Leider wird diese Kante am Ende noch etwas befeilt werden, da die Schnittachse schräg ist. Das wird aber nur 1-2 Zehntel ausmachen.

Der eigentliche Clou ist das "Bett" für die Achse. Nach Aufsetzen der rosa Kappe entsteht nämlich an der Blattwurzel eine Höhle, in die eine genau definierte Menge an Harz gefüllt wird.

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Für den Sicherungsstift wird eine Aussparung ausgenommen.

Ich hoffe, daß ich pro Tag 2 Blattpaare harzen kann, dann wäre ich bis zum Ende der Woche fertig. Schlimmstenfalls klappt nur ein Blattpaar pro Tag, egalo.

Wenn diese Arbeit getan ist, werden die Blätter so gepaart, daß alle in etwa das gleiche Gewicht haben. Das schwerste Blatt bildet dann die Referenz, sowohl was den Schwerpunkt betrifft, als auch das Gewicht. Alle anderen Blätter werden dann durch Einstreichen mit Harz und eventuell etwas Stützstoff angepasst.

Erst wenn diese Arbeit getan ist, können die Blätter verklebt werden. Das ist jetzt aber potteinfach. Es genügt ein dünner Film UHU plus längs der Naht und um die Achse herum. Dann zuschrauben und ab in den Ofen bei 80 Grad für 12 Stunden.

Es ist alles ein ziemliches Gedöhns, aber um ehrlich zu sein, ich wüsste nicht, wie ich anders auf dieses sensationell niedrige Gewicht kommen sollte, bei gleichtzeig minimaler Gewichtsstreuung. Außerdem ist das Verfahren recht immun gegen individuelle Aufmerksamkeitsschwankungen des Schaffenden, will sagen, sogar ich kann mit dem schematisierten Ablauf nicht allzuviel versemmeln.

Das ist mein erster, und vermutlich auch letzter Eigenbaupropeller. Und alle Befürchtungen, die ich hinsichtlich Komplexität der Materie gehabt hatte wurden am Ende noch übertroffen, sprich... nochmal brauche ich das nicht wirklich ;)

PeterKa
 
Hallo Peter,
hast du an das Injizieren des Harzes mit Spritze und Nadel gedacht? Zum statischen Ausbalansieren der Blätter müssen diese (paarweise oder viererweise) auf einen Wuchtgerät, wegen des SP. Habe so mit meinem Prop gemacht.
Bestreichen mit Harz oder Klarlack (wird gleichmäßiger und schneller fest) dann als letzte Feinabstimmung.


Gruß
Juri
 

PeterKa

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Ich hab kein Auwuchtgerät, aber das geht auch ohne. Habe ich bei Hubschrauberblättern gelernt, die ich damals in allen 3 (!) Achsen ausbalanciert habe. Da ich die Hälften bis ganz zum Schluß offen habe, brauche ich auch nicht injizieren. Jedenfalls ist das mein Plan. Aber das alles kommt erst, wenn es soweit ist.

PeterKa
 

PeterKa

User
Heute habe ich das erste Blatt rundum laminiert und die Blattaufnahme gegossen.


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Das ist eine saubere Arbeit und geht gut von der Hand. Aber trotzdem ist am Ende eine gute Stunde dabei weg.

Der erhoffte Effekt hat sich in der Tat eingestellt. Nur 5 Gramm Harz wurden für beide Hälften benötigt, die Hälfte des ersten Versuches.

PeterKa
 

PeterKa

User
Nach dem Entformen sieht die Sache dann so aus:

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Die Blatthälften wiegen jetzt jeweils 9,0 Gramm. Damit werde ich gerade so unterhalb der als Grenzwert erwünschten 30 Gramm pro Blatt bleiben.

Aber man darf nicht vergessen, daß zusätzlich 20 Kohlerowings in Längsrichtung eingebracht sind und die Festigkeit dadurch erheblich gewonnen hat. Das ist mir lieber, als das Pampezeug.

Eine Sache will ich noch anmerken: Das Harz läuft bei wieder eingelegten Werkstücken grundsätzlich durch die Kapillarkräfte zwischen Form und Teil. Das kann man zwar nicht vollständig verhindern, aber doch erheblich abmildern. Ich habe sowohl Form als auch Blatt mit PVA eingestrichen. Nach dem Trocknen habe ich das Blatt hauchdünn mit Wasser eingenebelt und in die Form gedrückt. Der Stempel hat mir dabei geholfen.

Das Harz kriecht immer noch in den Spalt, aber jetzt kann man es nach dem Härten einfach abpulen. Der Aufwand ist also durchaus überschaubar. Trotzdem werde ich nur einen Satz pro Tag laminieren.

Ich bin natürlich in Versuchung, die Hälften jetzt zu verkleben, aber das geht erst, wenn die Blätter vermessen sind, ich will ausgewuchtete Blätter soweit möglich ohne Spritzlöcher haben. Dafür mache ich wieder etwas mehr Aufwand, wie so üblich.

Ab diesem Bearbeitungszustand bekommt jedes Blatt eine Identität.

DSC_0391.jpg

Unter dieser Nummer wird in einem Excel Sheet das Gewicht eingetragen, Anhand dieser Liste werden die Blätter später verpaart. Jaja, ich weiß, wer keine Arbeit hat...

PeterKa
 

PeterKa

User
Die Laminierung der Klebekante und das Vergießen der Blattwurzel klappt jetzt reproduzierbar. Einmal ist es zu einem großen Lunker gekommen, weil das Harz nicht bis in die letzte Ecke gelaufen ist, das läßt sich aber leicht korrigieren. Es geht nicht ganz so schnell wie erhofft. Eine Stunde pro Tag und Paar. Das Reinigen und die Vorbereitungen halten doch ziemlich auf. Aber das ist alles ok.

Ich habe den ersten Spinner aus Kohle laminiert. Da ich damit keine Erfahrung habe, ist es zwangsläufig zu mehreren Fehlern gekommen, sprich der erste Versuch ist mal wieder Ausschuß.

DSC_0392.jpg

Erst mal grob sinnlich: Die Naht, die Oberfläche und das Gewicht (29 Gramm) sind für Hobbyarbeit ordentlich gelungen. Ich hatte im Wesentlichen 2 größere Probleme. Das erste Problem war einfach nur Schlamperei, ich habe das Deckschichtharz zu dick aufgetragen. Es ist zusammengelaufen und hat dicke weißliche Flecken hinterlassen. Das zweite Problem kommt aus den Auschnnitten. Zwar hat mir mein Verstand gesagt, daß ich die Kohlelagen so schneiden muß, daß sie genau um den Ausschnitt herum passen, aber irgendwie habe ich das dann verdrängt und alles am Stück mit Pampe in den Kanten laminiert. Das geht so nicht, die Kohle hat sich beim Aushärten wieder gestreckt und kräftige Lunker hinterlassen. Ich habe nun die Wahl, mit exakten Zuschnitten zu arbeiten (was pestig ist), oder den Spinner aus GFK zu fertigen.

Das Entformen war sehr problemlos. Form und Werkstück sind wohlauf. Also auf ein Neues... in ein paar Tagen ;)

Was man auf dem Bild nicht sieht... der Spinner ist riesig.

PeterKa
 
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