Nachbau Nurflügel Climax

slayer

User
0,3 Bar sollte langen viel mehr zerstört mehr als es presst, ich wollte das am angang nicht wahrhaben und wollte mal sehen wie weit meine pumpe saugen kann... mein druckausgleichbehälter war flach wie ne Flunder
aber so ne Kleine Pumpe ist die auch lanzeit lauffähig? Nimm doch lieber einen Kompressor aus nen Kühlschrank irgendwer hat sicher so n kaputtes Teil liegen oder auf ner Sammelstation um den Kilopreis......
 

Gideon

Vereinsmitglied
Vakuumpumpe, etc....

Vakuumpumpe, etc....

Hallo Daniel,

ich fürchte, die Pumpe aus der Entlötstation bringt zu wenig Förderleistung -
Leckagen im Folienschlauch sind in der Regel immer vorhanden. 0,3 - 0,4 bar Unterdruck reicht aber für Styrodur völlig aus. Als Deckschicht wäre 2 x 49er Glas unter +/- 45° ausreichend. Alltagstauglicher wäre natürlich ein wesentlich dickerer Lagenaufbau - aber für´s Fliegen sicherlich vollkommen ausreichend. Als Torsionsversteifung der Nase wäre Kohle natürlich toll. 93er Kohle kostet aber ein Vermögen. Für den Anfang reicht sicherlich eine zusätzliche Lage 80er Glas (diagonal) aus. Ist ja ein Brett, da ist Torsion nicht unbedingt ein riesen Problem. Anstatt der Kohlerovings kannst Du auch unidirektionale Gelege verwenden - da hast Du weniger zu tun und Deine Fasern liegen optimal parallel gerichtet.

Schau bitte auch mal hier:
http://aerodesign.de/ unter Design/ Positvbauweise GFK/CFK



Grüsse
Stefan


P.S. Das Angebot der Hilfe gilt noch. Einfach PM
 
Hallo Gideon,

danke für deine Tipps. Ich als fauler Mensch und vor allem sparsamer Schwabe frage mich, ob statt 2x 49er Glas nicht gleich 1x 80er als Deckschicht ne Lösung wäre. Dann hätte ich fürs erste nur eine Sorte Gewebe.

Das mit dem unidirektionalen Geleg hab ich mir auch schon überlegt. In meinen Beständen gibt es sogar noch ein Cfk Band 25 mm breit. Würde das gehen und wenn ja, wie muss ich dann dimensionieren. Muss der Holsteg die Breite des Bandes haben? Wieviel Bänder welche Abstufung.

Und zu guter letzt noch die Frage, wie deiner Meinung nach eine alltagstaugliche Deckschicht aussehen würde.

Vielleich kann sich David ja auch nochmal melden und seine Bauerfahrungen mit dem Procoon zum Besten geben

Gruss Daniel
 

DavidSt

User
hallo daniel

für welchen einsatzbereich willst du den procoon bauen?
- nur hangflug und / oder was anderes auch noch (z.b. e-hotliner mit 16 zellen und
- am hang: welche "windszenarien" sollen abgedeckt werden? bei uns geht z.b. nicht oft viel wind.....=> das wirkt sich auf layup und auf den holm aus.....

teilung des flügels: in der mitte oder 3.teilig wie bei meinem oder komplett in einem?

gruß

david
 

Gideon

Vereinsmitglied
Aufbau: Deckschichten/Holmkonstruktion

Aufbau: Deckschichten/Holmkonstruktion

Alltagstauglichkeit hängt auch vom verwendeten Kernmaterial ab. Styrodur ist mit 35 kg/m3 sehr druckfest - im Gegesatz zu DeQcell mit 17 kg/m3.
Aber Deckschichten aus Faserverbunden sind "immer" empfindlicher als solche aus Holz.

Das gesparte Kerngewicht kann wiederum in dickere Deckschichten angelegt werden. Da ist natürlich die verwendete Verstärkungsfaser gewichtsbestimmend. In den USA werden SAL-Tragflächen (Mark Drela / Super Gee II, etc.) häufig mit Aramid-Deckschichten ( 36er Aramid) gebaut.

Aramid hat eine sehr geringe Dichte von ca. 1,45 ( Vergleich : Kohle hat ca. 1,8 und Glas 2,6 ) und ist dehalb die leichteste Lösung. Der Harzverbrauch ist aber wesentlich höher, da die Gewebedicke durch die geringere Dichte grösser ist. Aramid lässt sich zusätzlich bescheiden nachbearbeiten ( zähe Faser) und ist sehr uv-empfindlich, erfordert also eine durchgefärbte Deckschicht. Vorteile wären: hohe Schlagzähigkeit und eine um ca. 30% höhere Steifigkeit als Glas.

Kohlefaser wiederum wäre für eine Deckschicht das Optimum. Erst ab 93g/m2 ist es ausreichend dicht gewebt. Meist wird ein 3K Gewebe um die 160 bis 200g/m2 Flächengewicht eingesetzt - das ist aber dann schon die Brachial-Variante. Siehe auch den Aerodesign Aufsatz zu diesem Thema. Wichtig wäre auch eine diagonale Ausrichtung der Fasern bzw. des Gewebes.

Für ein Brett-Nurflügel, wie Dein angedachter Climax, wäre aber primär die Holmkonstruktion wichtig. Wie schon angedeutet, ist eine Verwendung von unidirektionalen Gelegen für die Gurte wesentlich sinnvoller. Ein 24k / 1600 tex Roving hat einen Querschnitt von ca. 2 mm2 ( ausgehend von problemlos erreichbaren 45% Faservolumengehalt). Das wären dann für Deine 12 Rovings ein 20 mm Streifen von einem Kohlegelege 125g/m2 an der Wurzel mit 10 Lagen, abgestuft (10/8/6/4/2) alle 200mm auf 2 auslaufend. Das Gelege hat eine Dicke von ca. 0,2 mm. Als Steg hat sich auch bewährt, ein hochkantstehendes Balsaholz mit ca. 4mm Dicke mit 80er Glas diagonal zu beschichten und dieses nachträglich als Steg einzubauen.

Die Deckschicht kannst Du gerne auch nur mit einem 80g Gewebe machen.
Das 49er ist allerdings wesentlich dichter und ergibt somit eine erheblich bessere Oberfläche - vorausgesetzt, Du verwendest keine zusätzliche Farb-(Deck)schicht. Für mein Empfinden ist aber eine Deckschicht grösser 100g/2 viel zu schwer für solche Anwendungen. Schau da auch mal bei den SAL-Leuten vorbei. Da wird in der Regel nur mit einer Lage 49er Glas auf dem Schaumkern gearbeitet - Gewicht ist hier alles.

Einen guten link hätte ich Dir noch zum Schluss :
http://www.favonius.com/soaring/bagging/bagging.htm

Da wird auch auf die Gurt/Stegkonstruktion-Vorgehensweise eingegangen


Grüsse
Stefan
 
Hallo David,

also ich hatte mir für meine Procoon Variante folgendes überlegt: Zweiteiliger Tragflächenaufbau. Einsatzgebiet Hangflug bei 2-4 Windstärken in Kombination mit Thermik. Als Option möchte ich das Modell so auslegen, dass man später noch mit 8 Zellen oder 3 Lipos elektrisch machen kann. Vorgesehen sind am Hang auch Flitschenstarts. Dann aber ohne zusätzliche Elektroequipment.

Ich würde in der Seglerversion ein Abfluggewicht von ca. 1000-1100 gr. anstreben. für etwas auffrischenden Wind in Der Seglerversion ev. eine Möglichkeit um 150 gr. aufzubleien.

Ausgehend von diesem Gewicht hatte ich die Holmauslegung und die Steckung berechnet(mit dem Exel Sheet von C. Baron)

Gruss Daniel
 

kurbel

User
<klugscheißmode>
Mit dem Excel Sheet von Christian Baron ist man immer auf der sicheren Seite.
Bei einem Nurflügel ist man damit evtl. sogar sehr auf der sicheren Seite,
weil es Vereinfachungen enthält, die für Normalmodelle mit vergleichsweise geringem Anteil
der Flügelmasse an der Gesammtmasse nur wenig zu pessimistisch ist.
Bei Nuris, deren Masse zum großen Teil über den Flügel verteilt ist,
ist es aber eben viel pessimistischer.
Is aber nur ein Thema, wenn man die Sache wirklich optimieren muss,
für ne sichere Peilung isses auf jeden Fall sehr gut.
</klugscheißmode>

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