Hallo Chris,
Glückwunsch zur erfolgreichen Jungfernfahrt!
(Schot-Aushänger, ja, gerade sehr dünne Schnüre können da echtes Teufelszeug sein…)
4,5 kg Gesamtgewicht ist auch für nur 2,9 kg Blei wenig. Gut leicht gebaut also. Damals waren ja um/über 5 kg üblich, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, zumindest noch bei uns nördlich vom Weisswurschtäquator ,-). Die damals populäre Skalpell 2 kam noch auf knapp 6 kg oder sowas in der Art, bei heftig Blei unten dran. Die Unboote aber waren wohl bereits in der Leicht-Region angesiedelt. Diese sehr leichten Boote haben zwar ein tolles schnelles Anspringen, aber sie bleiben auch ruck zuck wieder stehen. Und sind bei frischem Wind mit sehr viel Gefühl zu steuern, das manchmal dann auch nicht mit einem hektischen Regattagetümmel zusammen passt, wenn man sich die Zeitpunkte für ein gutes Manövern eben nicht frei aussuchen kann... Kann also ziemlich zickig sein. War aber auch ein Freund eher leichter Abstimmungen, hab z. B. zuletzt auch die spätere Paradox damals auch mit nur 3,2 kg Blei gefahren (dabei hat sie aber trotzdem noch ich glaub es waren 4,9 kg Gesamt erreicht), statt des Serienbleis mit 3,6 kg, auch wenn Meister Bantock davon überhaupt nicht überzeugt war. Er hatte auch nicht unrecht, bei Leichtwind wars zwar für mich gut (bzw. konnte ein Tick besser als die anderen Paradoxen sein), aber bei frischerem Wind und noch dazu bei mir seinerzeit komplett nur mit Swing-Riggs ausgestattet wars dann aber auch erkennbar schlechter gewesen. Von daher stimmten damals seine 3,6 schon fürs generelle Gesamtpaket. Und auch seine seinerzeitige Empfehlung, nicht mehr komplett auf Swing zu setzen.... Ich glaube, das Gewicht hat er auch bei seinen ganzen Nachfolgern beibehalten.
Wenn Du noch Bauspass übrig hast, mach doch bei Gelegenheit mal einen kürzeren Kiel und teste das mal. Ich will da nichts irgendwie zu „überreden“, habe aber früher ein paar recht positive Erfahrungen gemacht, die auch in weitgehend direktem Vergleich erkennbar gewesen sind. Zwar nichts direkt in Sache M-Boot, aber so fürs allgemeine Segeln, wie Du es ja auch mit diesem Boot vorhast, muss man sich ja nicht den aktuellen Klassenauslegung komplett unterwerfen. Auch meine Reserviertheit ggü. dieser aktuellen Stelzen fußt mit auf diese eigenen Erfahrungen, ganz abgesehen vom rein optischen Aspekt und meinem Bauchgefühl (beides hat natürlich hinsichtlich Leistung Leistung Leistung völlig irrelevant zu sein), wobei ich natürlich schon sehe, das zumindest bei den aktuellen sehr schmalen Booten etwas dran sein muss, wenn es sich über inzwischen ja schon etliche Jahre im Regattabetrieb so in der Flotte etabliert hat und es sich daher um keine „blind von irgendeinem gerade aktuellen Meister nachgemachte Mode-Erscheinung“ mehr handeln kann ,-)
Gruß
Thomas