Inzwischen hat ein Teil meiner NTM Motoren eine ansehnliche Laufzeit in verschiedenen Modellen hinter sich gebracht. Tja, Licht und Schatten...
Der erste 35-48 900KV wird im Engel Telemaster mit 3S 5000 mAh 20C und einem 12x6 APC-E Style Prop geflogen. Die Leistung damit ist mehr als genug, Looping geht aus dem Normalflug ohne Anlauf, einfach Gas und Höhe rein, er kommt gut rum. Normalflug - tja, da kann der Telemaster so langsam fliegen, daß bei ruhigem Wetter mit nur 1/4 bis 1/3 Gas geflogen werden kann. Den Motor läßt das buchstäblich kalt, der wird maximal handwarm, und der Akku kommt kälter aus dem Modell, als er reingesetzt wurde.
Der Telemaster im langsamen Vorbeiflug
Das mit der IISI Telemetrie aufgenommene Log als Bild. Wie man sieht, konnte ich nur etwas über 3.1 Ah verfliegen, danach mußte ich den Flug abbrechen. Die Kapazität meines Senderakkus näherte sich ihrem Ende und der Sender warnte mich rechtzeitig, so konnte ich in Ruhe landen. Der Motor paßt hervorragend zu diesem Flugstil, aber er läuft inzwischen noch ein wenig rauher. Die Lager haben zwar kein größeres Spiel bekommen, vielleicht nähern sie sich nach hunderten von sehr langen Flügen einfach dem Ende ihrer Lebensdauer. Ein paar Kopfstände gab es mit dem Telemaster auch, bevor ich die 80 mm Räder gegen solche mit 105 mm getauscht habe. Sowas geht natürlich auch auf die Lager des Motors. Bei ruhigem Wetter sind Dauerflüge von 45 Minuten mit dem Telemaster keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Oft genug wird die lange Motorlaufzeit auch auf 2 Flüge aufgeteilt, dank der "Fly again" Funktion der IISI Telemetrie geht das problemlos. Der 35-48 hat sich dabei als zuverlässiger, aber etwas rauher Geselle recht gut bewährt.
Dann wollte ich meine Durafly Skyraider auf 2-Blatt umrüsten statt des brüchigen 4-Blatt Props, dazu war ein Motortausch notwendig. Hier zeigte sich dann die erste Schwäche der NTM-Serie, ich hatte 3 Propadapter, aber nur einer lief rund. Beim testen fing der 35-36 910KV Motor dann an, rasselnde Geräusche zu produzieren - mindestens ein Magnet hat sich gelöst. Kurzerhand wurde ein ebenfalls vorhandener SK3 verbaut.
Die beiden 50-60 Motoren liefen in bestimmten Gasbereichen etwas rauh. Das wäre ja nicht das größte Problem. Nachteilig ist, daß die Glocke bei Landungen mit ungefederten Fahrwerken und entsprechend härteren Stößen am Stator anstoßen kann. Hier fehlt ein Dünnringlager zur Abstützung, um dies zu verhindern. Bei halbwegs normalen Starts und Landungen passiert das nicht, aber wenn man genau in ein Mäuseloch hinein landet, kann die Glocke duch den derben Stoß kurz schwingen und anstoßen. Daher sind beide Modelle mit den NTM Motoren erstmal außer Betrieb. Ein vergleichbarer SK3 hat dieses Problem übrigens nicht. Beide Motoren sind übrigens hervorragend für Modelle mit 6S Antrieb geeignet.
Der 35-42 1250KV Typ ist nur für mehrere Flüge in Betrieb gewesen, da es mit dem recht schnellen Modell, einer Eigenkonstruktion, ein größeres Problem mit Ruderflattern gab. Aber das Modell wird dieses Jahr endlich instand gesetzt oder durhc ein anderes ohne Fahrwerk ersetzt, und dann kann der Motor zeigen, ob er gut ist oder ich wieder Pech mit einem losen Magneten habe.
Dann ist da noch der Durafly EFX Racer, der auch mit einem NTM Motor daher kam. Auch dieser hat die typischen Resonanzgeräusche der NTM Motoren, scheint aber sonst ok zu sein. Nun, der EFX Racer steht kurz vor seinem Erstflug, dann werde ich ja erleben, wie der kleine NTM sich macht.
Wenn ich meine NTM mit den dazu gekommenen SK3 vergleiche, dann fällt vor allem das wesentlich ruhigere Laufverhalten der SK3 auf. Auch die Propadapter der SK3 sind viel präziser gefertigt, da hatte ich noch keinen, der auch nur ein bißchen geeiert hat. Die SK3 haben kein Resonanzdröhnen bei bestimmten Drehzahlen, sondern einen ruhigen, gleichmäßigen Lauf durch den ganzen Drehzahlbereich. Lose Magnete hatte ich auch noch bei keinem SK3, sie bieten gegenüber den NTM schon einen gewissen Mehrwert. Den man natürlich auch bezahlen muß, die SK3 sind teurer.
Die NTM Motoren gehören sicher nicht zu den besten, aber in ihrer Preisklasse sind sie ok. Man sollte sie aber gleich nach Lieferung unter Last testen und nicht erst lange liegen lassen, wie ich es bei 2 auf Vorrat gekauften Exemplaren gemacht hatte. Ich werde meine vorhandenen NTM auf jeden Fall erstmal weiter einsetzen. Geht mir einer kaputt, dann wird er durch einen ähnlichen SK3 ersetzt. Einen NTM neu kaufen werde ich nicht mehr, da die SK3 bei höherem Preis doch wesentlich besser sind. Von der Leistung her sind die Daten bei den NTM teilweise übertrieben, aber mit den heutigen bezahlbaren Meßgeräten wie Watts Up und den im Internet vorhandenen Tools wie Drive Calculator und
eCalc läßt sich schnell eine gute Anpassung finden.
Die 4 mm Wellen bei manchen 35er NTM Motoren sind in meinen Augen ein Epic Fail, da gehören 5 mm Wellen rein. Bei einem Start mit dem 35-42 1250KV hat sich beim anrollen zum Start durch eine Bodenwelle nämlich die Motorwelle verabschiedet, die ist sauber direkt am vorderen Lager abgebrochen. Na gut, ich hatte es geahnt und gleich Ersatz mit bestellt, aber trotzdem, sowas geht gar nicht.
Falls ein Motorenbastler Interesse hat, sich meinen 35-36 910KV genauer anzusehen, ihn zu reparieren, auszuwuchten und zu vermessen, bin ich dabei. Bedingung ist, daß hier darüber berichtet wird, mit Fotos vom Aufbau des Motors. Außerdem interessiert mich bei den 50-60 Motoren, ob man bei denen ein Dünnringlager zum stützen der Glocke verbauen könnte und ob die Magnete wirklich sicher verklebt sind - immerhin gibt es mehrere Reviews bei Hobbyking, die von losen Magneten berichten. Ich selbst habe keine Lust und Zeit, jetzt auch noch an Motoren zu basteln, ich habe mehr als genug zu basteln.