PLA macht einfach keinen Spaß.

Thoemse

User
Ich drucke ja auf Grund der geringen Wärmebeständigkeit seit langem kein PLA mehr. Nun habe ich meinen Twinky bei einem Handstart zerstört (man startet den einfach bei Vollgas indem man ihn loslässt, leider hat ein Finger das HLW berührt). Meine ASA Vorräte waren aus, also habe ich den Rumpf und die damit verklebten Flügelteile 1 schnell aus PLA gedruckt. So schaut das aus, nach zwei Stunden im Kofferraum. Die Flächen sowie Kabinenhaube in Rot sowie die Höhenleitwerke sind mit ASA gedruckt. Den Unterschied kann man denke ich, gut sehen. :p

5QKBhUt.jpg
 
Also, ich mach das mit dem 3D-Druck jetzt ja auch schon ein paar Tage, aber ich habe bis heute nicht verstanden, wozu PLA gut sein soll. Vielleicht für Schachfiguren. Aber die können doch keinen so großen Marktanteil haben? 😜

Tschöö
Stephan

PS: Was ich allerdings auch nicht verstehe, ist, dass viele sich eine Fräse für 4000 Ocken hinstellen, aber der 3D-Drucker darf dann nicht mehr als 300 Euro kosten... und wenn diese Krücke dann außer PLA nix drucken kann, muss eben alles aus PLA gemacht werden...
 

hholgi

User
PLA ist das ideale Material um mit §D Druck, Modellierung usw. anzufangen.
Die Fehlversuche können im Biomüll oder gelben Sack entsorgt werden. ;)

Kleiner Tipp (hab ich schonmal geschrieben irgendwann):
PLA mal mit Übertemperatur drucken. Z.B 230°. Stringing ist bei den meisten Teilen ja unwichtig.
Dann hält das schon mehr aus
 

hholgi

User
P.S.
Wenn die PLA Teile schon verschrumpeln würde ich mal tunlichst Akkus und anderes Zeug prüfen ... dann ist es ja allen zu warm geworden 🤔
 
Die Fehlversuche können im Biomüll oder gelben Sack entsorgt werden. ;)
Nee, bitte nicht. Ist beides nicht erlaubt und auch nicht im geringsten sinnvoll. PLA-Drucke können weder recycelt werden, noch ist die "Kompostierbarkeit" unter energetischen Aspekten irgendwo tatsächlich gegeben (das ist eher ein Werbegag, der aber als Ausrede fürs eigene Gewissen nur zu gern geglaubt wird). Also bitte brav in den Restmüll damit.

Tschöö
Stephan
 
PLA hat als teilkristalliner Kunststoff da seine Berechtigung, wo Teile besonders steif sein müssen. PLA schrumpft beim Drucken (anders als ABS, ASA und Nylon) nicht und es lässt sich leicht und schnell drucken. Es gibt auch PLA (LW) das beim Drucken schäumt und damit Teile mit 50% bis 30% Gewicht gegenüber normalen PLA erreichbar ist.
PLA ist aber nicht UV-Stabil, wird ab 60°C schlagartig weich (Kristallstruktur löst sich auf). Es lässt sich schlecht nachbearbeiten (bohren, schleifen, feilen) und Kleben funktioniert nur indirekt über die Poren.

Jeder Kunststoff hat so seine speziellen Anwendungen. Ich habe neulich einen Motorspant aus Nylon CF konstruiert und gedruckt der halb so schwer wie das Original ist und außerdem stabiler.
Das Einzige, was ich nie mehr benutzen werde ist Vinyl (PVC). Das ist übel beim Druck.
 
Dein Post fasst die positiven Eigenschaften von PLA gut zusammen. IMHO ein 1A Material, um einfach sorgenfrei was rauszuhauen - sofern es nicht zu warm wird. Kein Thema mit Layerhaftung und Warping.

Nun meine Frage: was kommt denn am ehesten ran und hat nicht so ein Temperaturproblem?

Patrick
 
Man könnte noch PLA+ testen, das hat ca. 20°C mehr Beständigkeit.

Wie oben angeführt: PLA,PETG,SAN, ABS,ASA,PA (Hier Nylon), TPU (Eigentlich ein TPE) damit kann man gut rumbasteln und

Bitte Die Finger von PVC,POM,PTFE und ähnlichen technischen Kunststoffen lassen, da braucht man selbst im Gewerbe eine ensprechende Ausstattung der Maschinen und Sicherheitskonzepte. außer ihr wollt euch nachhaltig selbst schaden.
 
Dein Post fasst die positiven Eigenschaften von PLA gut zusammen. IMHO ein 1A Material, um einfach sorgenfrei was rauszuhauen - sofern es nicht zu warm wird. Kein Thema mit Layerhaftung und Warping.

Nun meine Frage: was kommt denn am ehesten ran und hat nicht so ein Temperaturproblem?
Ich drucke sehr viel mit ASA, aber die Steifigkeit ist ein Alleinstellungsmerkmal von PLA. Die anderen Kunststoffe sind amorphe Kunststoffe, weniger Anfangssteifigkeit, dafür werden die langsamer weich.
Was Du versuchen könntest, wäre die Modelle dünn mit dünnflüssigem Epoxidharz zu bepinseln. Das habe ich bei meiner Eagle überlegt, aber noch nicht probiert. Bei R&G gibt es Harze die flüssig wie Wasser sind. Das geht natürlich zu Lasten des Gewichts.
 
aber die Steifigkeit ist ein Alleinstellungsmerkmal von PLA.
Das mag ja sein, aber leider steht dieser Steifigkeit keine entsprechende Flexibilität gegenüber - man könnte weniger euphemistisch auch von "Bröseligkeit" sprechen. Darin sehe ich einen weiteren Nachteil, nicht einen Vorteil. Außerdem macht diese Steifigkeit eine sinnvolle Statikauslegung schwierig bis unmöglich. In der Luft unnötig formstabil, bei der Landung unnötig unflexibel, beides auf Kosten des Gewichts - das "ideale PLA-Modell" will mit >150 km/h geflogen und mit <15 km/h gelandet werden...
Übrigens ist CF-gefülltes PA12 deutlich steifer, aber eben auch bei weitem flexibler, und das bei einer Temperaturtoleranz bis um die 150°C. Und praktisch genauso leicht zu drucken wie PLA - nur muss der Drucker überhaupt dazu in der Lage sein. Das sind die erwähnten 300-Euro-Chinagurken halt nicht.
Was Du versuchen könntest, wäre die Modelle dünn mit dünnflüssigem Epoxidharz zu bepinseln. Das habe ich bei meiner Eagle überlegt, aber noch nicht probiert. Bei R&G gibt es Harze die flüssig wie Wasser sind. Das geht natürlich zu Lasten des Gewichts.
Die Gewichtszunahme hält sich in Grenzen, die liegt nach meinen Tests je nach Schichtdicke zwischen 0,15 und 0,4 g/qdm (getestet mit verdünnter R&G-L-Kombi). Der Gewinn an Temperaturfestigkeit ist allerdings allenfalls marginal - sprich, das Modell wird bei gleicher Temperatur instabil und beginnen, sich zu verformen; vielleicht nicht ganz so stark, aber immer noch um ein Vielfaches mehr als tolerabel (das gilt übrigens sogar bei unverdünnter L-Kombi, wobei da das Gewicht sich denn doch schon nennenswert erhöht). Anders sieht es aus mit Beglasung - da wiederum spielt dann die Tragfähigkeit der "Unterkonstruktion" kaum noch eine Rolle, weshalb ein Material mit dem Grundgewicht von PLA dafür keinesfalls benutzt werden sollte. Dann noch viel eher LW-PLA. Das ist auch nicht so steif/bröselig.

Tschöö
Stephan
 

hommelm

User
Übrigens ist CF-gefülltes PA12 deutlich steifer, aber eben auch bei weitem flexibler, und das bei einer Temperaturtoleranz bis um die 150°C. Und praktisch genauso leicht zu drucken wie PLA
Dafür ist das PA12+CF15 auch ca. 5 mal so teuer wie PLA. 60 € für 500g ist ja nun auch kein Schnäppchen.
Für Testteile um mal schnell das Design und die Funktionalität zu testen scheint mir das kein gangbarer Weg zu sein.

Schon mal jemand was mit PCTG probiert ?

Gruß
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür ist das PA12+CF15 auch ca. 5 mal so teuer wie PLA. 60 € für 500g ist ja nun auch kein Schnäppchen.
Für Testteile um mal schnell das Design und die Funktionalität zu testen scheint mir das kein gangbarer Weg zu sein.
Klar, das ist richtig. Mir ging es da auch nur um das Alleinstellungsmerkmal. Allerdings sind 90% meiner Testdrucke Materialtests, da kann ich mit PLA auch wiederum nichts reißen.

Tschöö
Stephan
 

Thoemse

User
Man könnte noch PLA+ testen, das hat ca. 20°C mehr Beständigkeit.

Wie oben angeführt: PLA,PETG,SAN, ABS,ASA,PA (Hier Nylon), TPU (Eigentlich ein TPE) damit kann man gut rumbasteln und

Bitte Die Finger von PVC,POM,PTFE und ähnlichen technischen Kunststoffen lassen, da braucht man selbst im Gewerbe eine ensprechende Ausstattung der Maschinen und Sicherheitskonzepte. außer ihr wollt euch nachhaltig selbst schaden.
Das traurige Bild von mir zeigt einen PLA+ Rumpf. Das bringt gar nichts. Jetzt ist der Rumpf wieder in ASA gedruckt. Die Landungen müssen im Vergleich zu PLA+ besser sitzen, dafür schaut er nach einem Nachmittag im Auto nicht so traurig drein.
Nylon+Carbon habe ich auch schon durch. Das ist einfach nicht kosteneffizient. ASA ist günstig und zumindest mit dem Bambu wie PLA druckbar und deshalb derzeit mein Favorit.
 
Nylon+Carbon habe ich auch schon durch. Das ist einfach nicht kosteneffizient.
Naja, ich denke, das ist auch wieder so eine Sache der "Halbwertzeit". ;) Wenn ich für ein Modell 80 Stunden am CAD sitze und hinterher noch Equipment für 100-300 Euro reinbaue mit dem Plan, das Ding dann für die nächsten 5 Jahre zu fliegen, wäre es halt nicht effizient, 40 Euro am Filament für den Druck zu sparen und dafür irgendwelche Kompromisse in Kauf zu nehmen. Bei dir sieht das wahrscheinlich ganz anders aus.

Tschöö
Stephan
 

Thoemse

User
Naja, ich denke, das ist auch wieder so eine Sache der "Halbwertzeit". ;) Wenn ich für ein Modell 80 Stunden am CAD sitze und hinterher noch Equipment für 100-300 Euro reinbaue mit dem Plan, das Ding dann für die nächsten 5 Jahre zu fliegen, wäre es halt nicht effizient, 40 Euro am Filament für den Druck zu sparen und dafür irgendwelche Kompromisse in Kauf zu nehmen. Bei dir sieht das wahrscheinlich ganz anders aus.

Tschöö
Stephan
Da hast du recht. Bei mir sind die gedruckten Flieger die just for fun Flieger oder Geschosse wie der Nucking Futs. Macht Laune aber hält nicht lange. Die anspruchsvolleren Modelle im Hangar sind aus GFK oder Holz.
Würde ich aufwendig was schönes zeichnen und drucken ist Nylon + Carbon eine gute Wahl und das hält auch eine Weile, keine Frage. Beim Twinky, den man FPV unter Zäunen durchfliegt, um Spaß zu haben, würde ich davon abraten. :p
 
Nee, bitte nicht. Ist beides nicht erlaubt und auch nicht im geringsten sinnvoll. PLA-Drucke können weder recycelt werden, noch ist die "Kompostierbarkeit" unter energetischen Aspekten irgendwo tatsächlich gegeben (das ist eher ein Werbegag, der aber als Ausrede fürs eigene Gewissen nur zu gern geglaubt wird). Also bitte brav in den Restmüll damit.

Tschöö
Stephan
Wieso finde ich dann so viel Treffer zum Recyclen von PLA?
Ist das alles unwahr?

Und ich lese auch, dass PLA in industriellen Kompostieranlagen abbaubar ist.
Ist das auch unwahr?
 
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