Hallo zusammen,
ich komme gerade aus der Werkstatt, wo soeben meine zweite Fläche im Vakuum verweilt. Ich bin von der Bauweise mittlerweile sehr begeistert. Wie oben erwähnt baue ich einen Swift mit 3m Spannweite. Die Kerne wurden mit einer Schwerkraftschneide aus Austrotherm geschnitten. CNC geschnitten ist sicher noch ein bißchen besser, aber für den Hausgebrauch sollte es reichen. Zunächst zu den Klappenstegen:
Nach reichlicher Überlegung habe ich mich für den Aufbau mit GFK- Herex Sandwich entschieden. 5mm Herex wurde beidseitig mit 160er GFK beschichtet und im Vakuum verpresst. Die Stege wurden mit reichlch Übermaß in die Kerne geklebt und anschließend bündig verschliffen:
Leider hat das Ebenschleiffen nicht ganz so perfekt geklappt, sodass ich mit Leichtspachtel korrigieren musste.
Der Holmaufbau:
Im großen und ganzen habe ich Holm und Steckung so wie von Achim D. in den links beschrieben aufgebaut:
Vielen Dank an dieser Stelle, das hat mit wirklich sehr weiter geholfen
http://www.rc-network.de/forum/show...IND-Heft-5-13-Artikel-quot-Holmauslegung-quot
Ganz besonders wichtig finde ich den Tip mit dem Klebeband, damit der Verbinder nicht ganz in der Hülse steckt; Ich hätt den Verbinder sicher nicht mehr rausbekommen ;-)
http://www.rc-network.de/forum/show...Verbindertaschen-auf-richtige-Bauhöhe-bringen
Den Holm habe ich mit ca. 3mm Untermaß gebaut um ihn nachher wieder auf Profilkontur spachteln zu können
Das Zeug aus der Kartusche bitte nicht verwenden; wird viel zu hart und lässt sich schlecht schleifen. An dieser Stelle hat sich Leichtspachtel von Molto bewährt. Das Verfahren ist sehr Zeitaufwändig und es ist bei so breiten Holmen schwierig wieder die genaue Profilkontur zu treffen. Das werde ich das nächste mal anders machen, muss noch darüber nachdenken.
So, Holme fertig, Stege fertig, jetzt geht es an die Schale:
Mylar vom R&G, einmal CX7 und dann 1x UP Vorgelat. Das war das erste und letzte mal, dass ich Gelcoat verwendet habe. Sau schwer, scheiße zum streichen, also ich komme damit nicht klar. Gestern habe ich gelesen, dass man das für Positivbauweise nicht nehmen soll .... Das nächste mal nehme ich IMC Lack.
Die Schale besteht aus 1x 50er Glas und 1x 163er Kohle, Leinen, diagonal geschnitten.
Für 80g Gewebe wurden 100g Harz angemacht, was gut gereicht hat. Folgende Vorgehensweise hat sich bei mir bewährt:
Erst die 50er mit reichlich Harz aufs Mylar, dann den rest Harz gleichmäßig verteilen, Als nächstes das CFK drauflegen und warten, bis sich das Harz durchgesogen hat. Dann eine dicke Malerfolie drauf und mit der Kreditkarte das Gewebe richtig fest "ausstreichen", damit werden die Fasern gespreizt und das Harz gleichmäßig verteilt. Nach abziehen der Folie wurde das überschüßige Harz noch mit Küchenkrepp aufgesogen.
Ach ja, das Scharnier: Der 60er Keflarstreifen wurde mit Folie und Kredidkarte in das CFK eingearbeitet und man sieht nachher nichts.
Dann ab in den Foliensack und mit 0,8 bar Unterdruck die nächsten 18 Stunden ungeduldig warten.
Das Ergebnis hat alle meine Erwartungen übertroffen:
In Realität sind ganz leichte Wellen zu sehen, aber das stört mich nicht. Im Positivbau dürfte eine höher Oberflächengüte nur mit sehr viel mehr Aufwand zu erreichen sein. Das Gewicht muss ich nachreichen, geht gefühlsmäßig aber für das Modell in Ordnung.
Zum Schluß möcht ich mich noch bei all denen bedanken, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen so bereitwillig hier teilen. Weiterhin viel Erfolg,
Johannes