Hallo,
bei der Diskussion des Prandtl Konzepts ist mir ein Hinweis von Helmut Quabeck in seinem Buch HQ Profile für den Modellflug, Seite 383 in Erinnerung gekommen.
Segelflugzeuge der 30er Jahre hatten ab Querruderbeginn Straks auf das nahezu symmetrische GÖ 767, verbunden mit einer negativen Schränkung von 5 Grad.
Quabeck verbindet das mit dem Hinweis, dass nach seiner Ansicht viele Segelflug Oldtimer eigentlich zu kleine Seiteruder hatten, die nicht ausreichten, um die Massenträgheit der Tragflügel, Profilwiderstände und hohe negative Roll- Wendemomente im Langsamflug auszugleichen. Ungünstige, weil bis zu 50% tiefe Querruder kamen hinzu.
Besagte Auslegung erinnert mich stark an das Prandtl Prinzip der Glocken- Autriebsverteilung und die Vorgaben für das Prinzip. Ich vermute, dass Holzflügel damals relativ schwer waren und daher schlecht rollten, daher die großen Querruder, denken wir an Minimoa oder DFS Meise.
Daran schließe ich die Vermutung an. dass die damaligen Konstrukteure, z.B. Hand Jacobs das Prandtl Prinzip anwandten aber nicht um Nurflügel zu bauen, sondern um die Effekte auf das Wendemoment zu nutzen.
Was haltet Ihr von dieser Überlegung?
Übrigens, ich fliege eine DFS Meise in 1/4 mit dem, von Helmut Quabeck vorgeschlagenen Strak, also nicht nach Prandtl sondern elliptisch. Die Flugmechanik ist sehr gut und die Leistungen sind ansprechend, bedenkt man den großen Rumpfquerschnitt. Übrigens ist das Seitenruder nicht zu klein, sondern funktioniert sehr gut. Ich müsste mal den Flügel wiegen und vor allem das Massezentrum des Flügels in Spannweitenrichtung ermitteln. Ganz allgemein versuche ich immer, den Flügel aussen möglichst leicht zu bauen. Der Meise Holm verjüngt sich von 20 * 8 auf 5 * 3 am Randbogen.
Stefan