Preis-Leistung im Modellbau früher und heute

Gefühlt sind die Modelle auf den Modellflugplätzen die letzten 20 Jahre größer und teurer geworden, was noch kommt weiß keiner. Wenn man alle Prognosen der letzten Jahrzehnte ansieht kann man auch zur Hellseherin gehen .Jeder hat ein anderes Einkaufsverhalten deshalb ist es schwierig mit der Inflationsrate und ändern kann man eh nichts dran.
 

agmoaner

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Beim Böhlein habe ich auch viel und gerne gekauft in den 90ern (oder meintest Du Spielwaren Schmid)? Aber Böhlein war viel besser und hat mir immer tolle Mengenrabatte gegeben. Aber auf jeden Fall ist die gesamte Elektronik um einiges billiger geworden. Ich habe in den 90ern am Flughang die Servos von einem Modell (Graupner C507) mittels der Schnellwechselhalterung in mein zweites Modell gesteckt, weil einfach für mehr als 2 Servos kein Geld da war. Und Empfänger hatte ich sowieso lange Zeit nur einen einzigen. Heute ist jedes Modell bis auf den Akku komplett flugfertig ausgestattet. Zum Vergleich, ein C507 mit ca. 2,2kg Stellkraft und Kunstoffgetriebe kostete damals 30DM, ein Profi 3000 von MPX mit Metallgetriebe und 3,8kg Stellkraft kostete schon 100DM, heute bekomme ich in der Standardgröße Servos mit 20kg Stellkraft und Metallgetriebe für 23€.

Gruß Markus
 

Dix

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Also ich erinnere mich, Mitte der 90er für das kleinste Servo 150 DM ausgegeben zu haben!

Ich kannte zu diesem Zeitpunkt nix kleineres. 9mm! Wow! Und es hatte sogar unglaublicherweise ein robustes Metallgetriebe!

Heute kriegste n Digitales 9gr-Metallgetriebeservo beim Könich für unter 6 Euro!

Das tut weh...
 

wadwer1

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Das mit den 40 Modellen hat mich jetzt wirklich hart getroffen.
Ich hoffe mal inständig, dass davon 20 x Schaummüll ist (den die FMT aus unerfindlichen Gründen massiv triggert),
10 sind Fertigmodelle aus Asien aber wenigstens aus Holz, und von den restlichen 10 sind 5 STück selbstgebaut und 5 von der Börse.

Dann wäre ich mit meinen 7 selbstgebauten Fliegern (und sonst nichts) ja beruhigt.

Was ich damit sagen will: man kann nicht früher mit heute vergleichen, weder Preise noch Material. Modellbauer im eigentlichen Sinne gibts in unserem Verein 5 Stück (von 127 Mitgliedern). Es liegen gefühlt an einem Flugtag 10 Schaummodelle im Gras, 5 Fertig-Holzmodelle und nochmal 5 Voll-GfK Besenstiel-"Segler".
Ganz verschämt ín ner Ecke eine selbstgebaute Etrich-Taube. So siehts doch aus, mit dem Modellbau von früher hat das nichts mehr zu tun.
Also sind Vergleiche sehr mit Vorsicht zu genießen.
Ausnahmevereine gibts sehr wohl, bestätigen die Regel.

Der emotionale Wert eines Flugmodells ist ebenso wieder Kaufpreis in den letzten 20 Jahren rapide gesunken, hat doch Niemand mehr zu
einem Fertigmodell noch irgendeinen Bezug. Anders früher, als man jeden Spant selbst gesägt hat. Heute kommt der Bruch in den gelben Sack und abends wird nachbestellt, so einfach ist das.

Sind also schon ganz andere Zeiten als früher.

Gruss
Werner
 
Ganz verschämt ín ner Ecke eine selbstgebaute Etrich-Taube. So siehts doch aus, mit dem Modellbau von früher hat das nichts mehr zu tun.

Naja, überall bekommt man eingetrichtert, dass sich die Zeiten ändern und man sich anpassen muss, warum mal wieder nicht auch in unserem Hobby Änderungen? Letztendlich läuft es dararuf hinaus: andere Herangehensweise oder gar kein Nachwuchs.
Einerseits wollen wir Nachwuchs, andererseits auf dem Niveau von vor vielleicht 50 Jahren, wie soll das gehen?

Meinrad
 
Hallo Werner ich geb dir mal einen Tipp, macht mal eine Modellbauausstellung(was ja leider momentan nicht möglich ist)dann siehst du welche Modelle deine Kollegen zu Hause haben. Bei mir ist es auch so die schönen und großen Modelle bleiben immer zu Hause. Wir bauen jedes Jahr mindestens ein Holzmodell(friendly f5J,Stik mit 2,14m nach Plan, Elektrovogel 3,30m usw.)und dann kommen noch ARF (Top Modell)dazu .Es ist doch schön das es in unserem Hobby für jeden was gibt und alles hat seine Daseinsberechtigung.
Jetzt sind wir aber vom Thema abgekommen.
Gruß Rupert.
 

wadwer1

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@Meinrad, noch kurz ne Anmerkung bevor wir hier wegen OT geschimpft bekommen:
ich bin bei dir, was das Mitgehen mit der Zeit betrifft.
Man kann aber, was die Herangehensweise des Nachwuchses an das Hobby angeht, sehr wohl
differenzieren zwischen "Schaummodell kaufen = schnell aber Strohfeuer", oder Begeisterung wecken indem man
den jungen Leuten ihre Fähigkeiten am ModellBAU entlockt und fördert, eben durch Selbstbau, und nicht durch kaufen.

Genau das passiert ja in vielen Vereinen, wo man versucht mit Holzbau, auch nach Plan, eine Beziehung zum erstellten
Modell zu generieren und auch Vertrauen in die eigenen handwerklichen Fähigkeiten zu gewinnen. Ich hatte damals
meinen Junior 50 von Grund auf selbst zusammengeschraubt und verstanden auf was es ankommt, gibts solche "Baukästen" heute
überhaupt noch?

@rupert, das kann regional unterschiedlich sein. Wir mussten uns immer von allen möglichen Vereinen die Ausstellungsflieger
ausleihen, als es noch Ausstellungen gab. Es soll ja jeder sein Hobby betreiben wie er möchte, ich hatte nur die Tendenz zu
Schaum und Fertigmodellen kritisiert, die eindeutig da ist und in die falsche Richtung geht. Meiner Meinung nach.

So jetzt aber genug geschimpft....🙂

Gruss
Werner
 

glipski

User
Beim Böhlein habe ich auch viel und gerne gekauft in den 90ern (oder meintest Du Spielwaren Schmid)? Aber Böhlein war viel besser und hat mir immer tolle Mengenrabatte gegeben...

Gruß Markus
Es war schon beim Böhlein, die Treppen runter in den Modellbaubereich und mit der Kundenkartei (Papierkarteikarten) für den Rabatt 😄. Servoschnellbefestigung , Tausch der Servos, des Empfängers und des Blaustrumpfs, das war normal damals.

Grüße Gerhard
 
Hallo Werner,

tschujung, daß ich 1) erst heute wieder hier reingucke und 2) nicht besonders auf den Namen "Junior 50" angesprungen bin, dabei habbich erstmal an den hier gedacht - nicht wirlich aktiv und konzentiert ;-) Da wir hier nach meinem Empfinden eher über olle Modellflugzeuge redeten (auch Du über die Etrich Taube oben) und das außerdem der kleine Bruder meines Majestic Major war, den Albert Hatful ursprünglich nur "Junior" nannte.

Meine Hubi-"Erfahrung" beschränkt sich auf die Schlüter-Kettenbriefe in "Modell" ab Ende '69, in denen er seine Entwicklung der Mechanik schilderte, die er mit der Schale der Bell Huey Cobra mit den drei Spargelbeinen verkleidete. Dabei habe ich kennengelernt, daß einmal Runterfallen immer die Rotorblätter kostet, ziemlich oft die Hauptwelle, eine Handvoll Gestängegewürm und gelegentlich noch was. Also immer ärgerlich viel Arbeit bzw. Geld ... Außerdem kommt das noch häufiger vor, als "sportliche Landungen" bei Flächenmodellen. Jahrzehnte später ließ ich mich dann zu einem LMH 110 überreden, zuerst mit Car-Motoren und acht Sanyo rot, später wegen deren enormen Verschleiß' mit meinem allerersten BL. Joh, das war ganz lustig, danach hatte ich mir noch einen kleinen CP-Heli aus der CZ geholt (an dessen Namen ich mich gar nicht mehr erinnere ;-), habe den aber ungeflogen wieder weggegeben. Fertsch! Hubi war für mich eine ganz nette Erfahrung, aber wurde nie zu (m)einem Thema, drum isser in meinem Kopf recht weit hinten.

Dafür gibt es in der Zeit von NC-Fräsen zu Privatmenschpreisen etliche Leute, die sich "ihren" (Flächen)Flieger wieder herkonstruiert haben und dann recht einfach einen zweiten, dritten,.., x-ten Abzug davon machen (können).

Die Zeit der großen und deutschen Vollsortimenter ist rum, die außerhalb Deutschlands wurden neben dem tollen Graupnerkatalog von Deutschen glatt übersehen ;-) Jetzt grad fällt mir nur Stefan Höllein ein, der schon seit Jahrzehnten Modelle aus dem Ausland importiert und immer noch existiert. Drum ist die Klage weit verbreitet, daß es "sowas heute gar nicht mehr gäbe". Stimmt nur ned ;-)

tercel.jpg


Das ist der Tercel aus'm Kasten von Joe Bridi, den ich 1988 oder '89 bei Höllein gekauft hatte. Der Rumpf isses nicht mehr, den Holzrumpf hatte ich nach dem siebenunddrölfzigsten Zerspreisseln aus CF-Resten engstmöglich um meine Anlage herum geschmiegt. Was halt beim Orthesenbau eh übrig bleibt und im Müll landen würde. Mit einer schicken Abziehschnauze. Mit diesem Bild hatte Sohnemann mit meiner IIRC zweiten Digikamera 'nen richtig guten Treffer gelandet.

Den Tercel habe ich etliche Male als kaufbare Nachfräsung wahrgenommen. Grad nachgeschaut: jibbet mindestens bei einem immer noch "Lieferzeit:
ca. 2 Wochen
ca. 2 Wochen". Ich weiß nicht mehr, was ich damals[TM] gezahlt hatte, der eben gesehene Preis ist halt "heute" ;-)

BTW: ich bin von einem ehemaligen Modellnachfräser angemault worden, warum ich beim Bau meiner WiK Susi keine Vektordateien für zumindest den Rumpf gezeichnet hätte. Einfache Antwort: das Seitenteil besteht aus sechs (6) geraden (Messer)Schnitten. Wenn man zwei Seitenteile herstellt, kann man die Rücken an Rücken ausschneiden, dann sind's zusammen elf. Bis mein Rechner überhaupt mal hochgefahren wäre, lagen die beiden Balsabrettchen schon gebrauchsfertig auf dem Tisch.

Bei den von mir vermuteten Duralblechen eines Schlüter-Chassis' schaut's natürlich anders aus. Und die Getriebe lassen sich noch nicht für Privatgeld 3D-Drucken, weiters sollte man verstehen, warum ein Getriebe so ausschaut, wie's ausschaut.

servus,
Patrick
 
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