Profilentwurf in grauer Vorzeit...

.... und sowas kam dabei raus:

Eppler1.jpgEppler2.jpg

Das Profil haben wir jahrelang in F3A geflogen, in verschiedenen Dicken auf Revolution I,II,III, Cocaine oder Ernst Lipperers Tucano ....
 
Hallo Rainer,

danke für den link.

da heißt es:

The code described in this paper has been developed over the past 45 years

und:

The code will execute on almost any personal computer (PC), workstation, or server, with run times varying accordingly

Das copyright aus dem link ist vom Jahr 2000: © 2000 Airfoils, Incorporated.

PC und workstation ist heute ..ok...aber damals?

Gruß Rolf

ps...sehe gerade die Diagramme, sogar mit Blasenwarnung und der berühmten Laminar-Delle ;)
 
Hallo Rolf,

das Programm lief auch "damals" nicht nur auf den sogenannten "Großrechenanlagen". Der Speicherplatz war nicht groß, da kein Feldverfahren mit irre großen Matritzen. Ich hatte das Eppler Programm auch auf meinem ersten PC laufen, Prozessor 486DX2 mit sagenhaften 16MB RAM. Installiert unter Linux 1.13 über 3.5" Disketten, incl. Versatec Plot Software. Alles von Hand installiert, nix "plug n play". Heute undenkbar !!!! Und drucken konnte ich auch schon, HP550C für damals 999 DM ....

Mann, ist das heute alles einfach - und billig - aber damals wußte ich wo ich suchen musste, wenn die Sche..... mit "core dump" abstürzte!

Gruss Rainer

PS ach ja, das war 1987 ...
 
Hallo Rolf,

das Programm lief auch "damals" nicht nur auf den sogenannten "Großrechenanlagen". Der Speicherplatz war nicht groß, da kein Feldverfahren mit irre großen Matritzen. Ich hatte das Eppler Programm auch auf meinem ersten PC laufen, Prozessor 486DX2 mit sagenhaften 16MB RAM. Installiert unter Linux 1.13 über 3.5" Disketten, incl. Versatec Plot Software. Alles von Hand installiert, nix "plug n play". Heute undenkbar !!!! Und drucken konnte ich auch schon, HP550C für damals 999 DM ....

Mann, ist das heute alles einfach - und billig - aber damals wußte ich wo ich suchen musste, wenn die Sche..... mit "core dump" abstürzte!

Gruss Rainer

PS ach ja, das war 1987 ...

Laut Wikipedia wurde der 486 erst 1989 und der 486DX2 erst 1992 von Intel eingeführt. Kam mir irgendwie komisch vor, das wir nach der Wende 1989 nur 286 und 386 hatten und ihr schon 486DX2....

Wolfgang
 

GC

User
noch was gefunden,

die erste Veröffentlichung für einen Profilentwurf mittels Rechner- Programm stammt wohl aus dem Jahr 1980

NASA Technical Memorandum 80210, August 1980

http://www.pdas.com/epplerrefs.html

davor wurde bestimmt auch schon gerechnet. nur nicht mit Rechner, sondern "zu Fuß"...

Gruß Rolf

Was glaubt Ihr wohl, wo die ganzen Tabellenwerke, z.B. Abramowitz & Stegun telefonbuchdick, herkamen? Die gab es schon lange bevor es Rechenmaschinen gab. Da sind 8 bis 10-stellige Werte für log, exp, sin, tan etc. abgedruckt. Da haben ganze Generationen von Studenten dran gerechnet!
 

CHP

User
Eppler hat uns erzählt, dass er seine ersten elektronischen Rechnungen auf einem IBM Röhrenrechner gemacht hat. Ich meine er hätte erzählt, dass der bei der IBM in Vaihingen stand. Kann aber auch sein, dass er dazu in den USA war. Auf jeden Fall hatte das Ding wohl eine enorme Wärmeentwicklung und mußte wassergekühlt werden. Dazu hat man einfach Wasser auf der Rückseite der Platten, auf denen die Röhren aufgebracht waren, herunterlaufen lassen. Die Konstruktion war aber nicht rostfrei und nach ca. 3 Monaten hätte es gescheppert und der Rechner sei in sich zusammengebrochen. So in etwa hat er es uns erzählt.

Erstflug des Phoenix war am 27.11.1957 :eek:

Das könnte zeitlich hinkommen, aber ohne Gewähr.

Wagner hatte uns übrigens auch von den "Computers" bei der NASA erzählt. Die Damen haben den ganzen Tag gerechnet, erst per Hand und später wohl wie gezeigt per Rechenmaschine.

Naja, und davor hat man wohl oder übel selber per Hand mit wenigen Iterationsschritten gerechnet.

.... und sowas kam dabei raus:...

Scharfe Laminardelle!
 

Relaxr

User
Moin - Mit dem 486DX2 konnte man auch als einfacher User die ersten realistischen Flugsimulationen betreiben. Das war ein Quantensprung in Sachen Rechenleistung für alle. Ich erinnere mich noch, daß es allerding ein kleines Kunststück war, die config.sys und autoexec.bat so auszulegen, daß die erbärmlichen 640k Basisspeicher virtuell erweitert wurden, um anspruchsvollere Software fahren zu können.
Gruss Markus
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Wen es interessiert ich habe noch ein Film über die Entwicklung des Computers. Es fängt an mit der Bolschen Algebra über diverse mechanische Rechenmaschinen von Carls Babbage bis hin zum heutigen Tablet PC den man sich im letzten Jahrtausend noch wünschte und auch Probemuster zeigt mit schwarz Weiß Darstellung des Bildschirms. Zuse hat mit der Entwicklung der Computer vor dem zweiten Weltkrieg angefangen.

Ich selber habe noch einen Siemens /Dec PDP 11/44 gewartet und repariert. 60MB Wechselfestplatte Siemens PT80 Nadeldrucker mit 8Bit Lochstreifenleser als Ein und Ausgabegerät. Rechner Komplett in TTL Technik . Langzeitspeicherung auf Kennedy Bandlaufwerken;)

comp_DSCF0008.jpg
Rechts das Kenndy Laufwerk im Vordergrund die Eingabe Konsolen ganz rechts zwar schon ein PC der simuliert aber die damals gebräuchlichen Dataterminals VT100
comp_DSCF00051.jpg
Hier die Wechselfestplatte mit 60 Mb

Gruß Bernd
 

Reinhard

User
Hallo,

habe mein erstes Motormodell aus Jugendtagen (1976) ja wieder aufgebaut --> Kadett von K.-H. Denzin
Zwangsläufig habe ich mich da mit dem Bauplan näher beschäftigen müssen, um Rippen zur Ausbesserung der Originalfläche "nach zu machen".
Dabei ist mir was aufgefallen:
Das mit dem Profilentwurf ging/geht VIEL EINFACHER!
Die Oberseite des "Kadett-Profils" deckt sich genau mit einem Abschnitt der (sicher allgemein) bekannten Kurvenschablonen --> Bild
Schon "erstaunlich", denn die Flugeigenschaften des Modells sind ja echt "prima" (Gutmütigkeit, "Leistung").
 

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    Kurvenschablone.JPG
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Relaxr

User
....ein Kumpel von mir hatte ne PDB 11 (damals als E-technik Stduent) an einem selbstgebastelten Heimsystem, diese Festplatte war so laut, dass er einen Schallschutzkasten darum baute :D Mein erster eigener PC (ein sogenannter "IBM-XT") hatte stolze 20 MB Festplattenspeicher, das war damals sehr viel für einen PC. Der allererste PC an dem ich Praktikumsberichte schrieb hatte auf einer 5,25'' Floppy das DOS, auf dem zweiten Laufwerk waren das Word und der Text - nix Festplatte :D. Und wie war das, Apollo 11 wurde etwa mir der Rechenleistung eines Commodore C-64 kpl. gesteuert. Da wird man den Verdacht nicht los, heutige Software ist "verschwenderisch" programmiert :D
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Relaxr

Und wie war das, Apollo 11 wurde etwa mir der Rechenleistung eines Commodore C-64 kpl. gesteuert.

und ich meinte mal gelesen zu haben, daß die komplette Mission mit Rechenschieber durchgeführt wurde...

Viel später wurden 486er eingesetzt mit Magnetspeicher - lange nachdem bereits das DRAM existierte, weil ersteres bewährt, zuverlässig und robust war (ist).
 
Hallo Reinhard,

Die Oberseite des "Kadett-Profils" deckt sich genau mit einem Abschnitt der (sicher allgemein) bekannten Kurvenschablonen.

Das (be)schrieb KHD in den Frühsechzigern in einer Artikelreihe der Zeitschrift "Modell" genau so. Später wurde diese Reihe in dem (heute noch erhältlichen) Buch "Bauen und Fliegen" zusammengefasst. Ob das allerdings der Flugleistung zuträglich ist, sei mal dahingestellt ;-)

servus,
Patrick
 
Profile nach KHD

Profile nach KHD

Hallo!

Hallo Reinhard,



Das (be)schrieb KHD in den Frühsechzigern in einer Artikelreihe der Zeitschrift "Modell" genau so. Später wurde diese Reihe in dem (heute noch erhältlichen) Buch "Bauen und Fliegen" zusammengefasst. Ob das allerdings der Flugleistung zuträglich ist, sei mal dahingestellt ;-)

servus,
Patrick

Hab hier eine Schrift von KHD mit dem Titel "Flugmodelle - selbst konstruiert". Auf Seite 50 geht er über seine Methode zum Profilentwurf u. Zeichnen ein.

Zitat aus der KHD Schrift, Seite 50:

Aerodynamiker benutzen jetzt am besten einen Kamm, denn ihnen stehen sicher die Haare zu Berge. Gegen die Güte dieses Rezepts besagt das aber gar nichts, auch die Profile der bekannten und sich durch ihre gute Flugstabilität auszeichnenden Sport-Modellen >>Kadett<< und >>Kapitän<< sind auf genau diese Weise entstanden.

Hier noch die Titelseite der Schrift, sowie ein Teilauszug der Seite 50 als Anhänge.

;)Gruss Eppo:)
 

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....ein Kumpel von mir hatte ne PDB 11 (

Die PDP-11 war der einzige wirklich schöne Rechner den es je gab. Das italiensiche Design hatte etwas! Auf dem folgenden Bild sieht man leider nur einen winzigen Teil - entsprechend ausgebaut hatte man eine ästhetische 3-Meter-Schrankwand

http://www.vintagecomputer.net/digital/PDP11-40/PDP11-40.JPG

und ich meinte mal gelesen zu haben, daß die komplette Mission mit Rechenschieber durchgeführt wurde...

Der "Kernspeicher" der Rechner der ersten Apollo-Landekapseln hatte 64 kByte. Der Rechner der Apollo11-Landekapsel fiel allerdings vor dem Aufsetzen aus und Armstrong landete das Mondlandemodul am Ende per Hand. Es gibt eine heftige Fangruppe dieses damaligen Rechners mit kompletter Nachbauanleitung - ich bin nur zu faul, den Link zu suchen. Aber dank Gockel kann der Interessierte ihn sicher finden.

Bertram
 

CHP

User
Ich glaube der einfachste Profilentwurf ist mit viel Übung und Schwung per Hand. Da könnte man glatt mal einen Wettbewerb draus machen.
 
Mal zu Fuss gehen?

Mal zu Fuss gehen?

Hallo!

Ich glaube der einfachste Profilentwurf ist mit viel Übung und Schwung per Hand. Da könnte man glatt mal einen Wettbewerb draus machen.

Da fiel mir noch die Geschichte zum Cleveland Playboy TF Profil ein. Der angebliche Konstuktör des Playboys war Joe Elgin. So wenigstens verbreitete er seinen Zusammenhang zum PB. Allerdings wird klipp und klar von 'majortomski' im RCGroups Forum berichtet, dass Ed (Eduard Pachasa) Packard den PB konstruierte, und Joe zeichnete was ihm sein Boss Ed angab.

Diese Berichte/Beiträge sind zu finden mit dem folgenden Link:

http://www.rcgroups.com/forums/showt...=336766&page=6

Zitat von majortomski – Beitrag #72:
...
I'm in the middle of reading this book:

Aviation's Great Recruiter: Cleveland's Ed Packard

http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/...roduct-details

Mr Packard states pretty clearly that the Playboy line is his design, anyone else involved at Cleveland were only draftsmen following his direction.

Zitat von majortomski – Beitrag #74:

Went back to that chapter in the book and Packard says "J.E." was hired as a draftsman, who only drew what Packard told him to draw. Only after he left the company did the "J.E." start telling folks he designed the playboy.

Das TF Profil soll der Sage nach der Schuhsohle von Ed gezeichnet sein.

Häng hier ein Bild von einem Original PB Plan an, wo man das TF Profil erkennen kann, sowie auch ein Bild aus dem RCGroups Forum, welches Jack Hiner u. Joe Elgin herzeigt, und auch ein Bild aus dem Internet von der Titelseite des Buches "Aviation's Great Recuiter".

Jetzt wissmaja wer der Eigentümer des PB Profils war.:D Und wie die Profile in den späten 30er Jahren konstruiert/erfunden waren - absolute HiTech!:D

:)Eppo:)
 

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R_P

User
graue bunte Vorzeit

graue bunte Vorzeit

Hallo,

Profilentwürfe vor dem Krieg wurden für den Modellflug ab ca. 1931-32 u.a. von A. Lippisch in der Darmstädter Versuchsanstalt im Windkanal entwickelt. Auf Lippischs Veröffentlichungen basieren viele andere Entwürfe bis in die 50er Jahre. Konstruktionen waren häufig "Kurvenlinealentwürfe", z.B. das Profil des Amigos. Graupner u.a. testete einfach die Modelle, waren sie soweit in Ordnung, ging man damit in Produktion. Die für den Modellflug "tauglichen" Entwürfe wurden u.a. von Oskar Czepa im Segelfreiflug weiterentwickelt, sein bekanntestes Modell, das Profil hieß genauso: Zahnstocher. In der Konstruktion war es zu 90% try and error, ein Windkanal war nicht vorhanden, anderenteils war die Profilgüte zu gering als das grosse Berechnungen etwas gebracht hätten.(Papierbespannungen:)) Andere Faktoren waren nur z.T. bekannt, Interferrenzwiderstand et al, man baute, flog, optimierte eigentlich genauso wie heute, wenn man die grosse ARF/RTF Generation vergisst. Eppler wurde ja schon ausgeführt, der Durchbruch kam meiner Meinung nach durch XFOIL, womit jeder am PC Profile berechnen konnte.

Gruss

R_P

Literatur: A.W. Schmitz, Aerodynamik des Flugmodells, nur als Liste mit 30 alten Profilen Horn/Ludwig: Flamingo, hab ich zweimal, ohne Bauplan kannst du eine Ausgabe haben für 10 € + Versand
 
Zuletzt bearbeitet:
nicht nur in /grauer/ Vorzeit

nicht nur in /grauer/ Vorzeit

Hallo,

CHP schrieb:
Ich glaube der einfachste Profilentwurf ist mit viel Übung und Schwung per Hand. [..]

Jetzt wissmaja wer der Eigentümer des PB Profils war.:D Und wie die Profile in den späten 30er Jahren konstruiert/erfunden waren - absolute HiTech!:D

Das geschah in den Endsiebzigern immer noch: der Eismann Jet sollte fertig werden. Da lag eine Benedek-Kurve auf dem Tisch, die Oberseite gefiel. Nur die Unterseite passte natürlich nicht recht zum Namen, also malte sich Alfred halt eine "nach Gefühl und Wellenschlag" her (allerdings ohne Laminardelle ;-) Für die Versuche mußte es halt ersma tun, vielleicht war das zwei Nächte vor der Fahrt des Herrn Eismann in die Dolomiten. Und dann war das Dingens so gut, daß es so in Serie ging. Es gab dazu nie Koordinaten, die neue Muster-Schneidrippe wurde von der alten abgeklatscht. Bei der Übergabe an Krause in Giengen wurden die vermutlichwegen allzugroßen Verschleiß' nicht mehr weitergegeben.

Außerdem wies Alfred Hitzler mich darauf hin, daß der Jet einen Strak hatte, was mir auch mit Blick darauf nicht auffiel. Sondern erst als ich den Flügel per Kurventaster abzeichnete.

servus,
Patrick
 
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