Projekt V-JX

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Stefan
Gut das wenigstens einer verstanden hat wo die Grenzen im F3F sind.
Für alle anderen kann ich aus Erfahrung sagen, dass ein 7% dicker F3F Flügel komplett aus Hochmodul (Bruchdehnung 1.1 %) gebaut bei aufballastierten 4.5 kg Gesamtgewicht und 18m/s extrem schwierig im Kurs zu halten ist.
Der gleiche Flügel mit UHM bei selben Bedingungen ist sehr gut fliegbar und hält.
Beide Flügel sind mit 800gr pro Seite nicht gerade leicht. Leergewichte beider Varianten bei 2.5 kg.
Beim F3F geht es um Geschwindigkeit. Darum ist höher schneller weiter sehr erwünscht.
Markus

Damit meine ausdrücklich nicht Dich, sondern den teilweise unsinnigen Einsatz von Fasern, die an den Stellen besser nicht verwendet werden sollten. Das sind die mechanischen Eigenschaften eines UD-Prepregs mit einem Vf von 62 % Vol.:
  • PAN Int Mod = Tenax IMS65 oder Torayca T800 = ca. 290 GPa
  • PITCH Int Mod = DIALED K13312 = 420 GPa
  • PITCH High Mod = DIALEAD K13C2U = 900 GPa
Die Hälfte an Zugfestigkeit und eine fast 6,5-fache geringere Druckfestigkeit im Vergleich zur IM-Faser sprechen schon einen deutliche Sprache, warum Holmgurte aus UHM-Kohle nicht unbedingt die beste Idee sind. Die Überdimensionierung hab ich klar verstanden, aber dann ist trotzdem nicht unbedingt sichergestellt, dass die Fasern durch den alltäglichen Einsatz nicht vorgeschädigt werden. Das ist einfach nicht kontrollierbar und sollte auch genauso benannt werden dürfen. Über PAN-basierte HM-Fasern lasse ich indes gerne mit mir reden!



Bildschirmfoto 2022-10-12 um 20.29.50.png


Mechanical Properties of Composites / Prof. Joseph Greene

PS: Überspitzte Formulierungen sind meine Leidenschaft (vielleicht sollte ich mal ernsthaft über den Gebrauch von Emojis nachdenken).
 
"Pan basiert" vs. "Pitch basiert" ... Neuland für mich :confused:

Stefan, könntest du nicht, evtl. für dein "Composites 1x1" (https://www.rc-network.de/threads/composites-101.492158/) etwas detaillierter dazu schreiben?

Ich glaube, dass Ziel einen möglichst steifen Flügel zu erhalten, wird oftmals mit nicht aufeinander abgestimmten und damit teilweise überproportional verarbeiteten Komponenten erreicht. Allerdings fehlen da vielleicht auch die theoretischen Grundlagen. Ist ja Hobby und nicht Tagesgeschäft.

Z.B. wurde - zumindest habe ich das so verstanden - damals bei LOGO Team der Flügel einfach so steif gemacht, dass sich nichts mehr biegt und damit die Problematik der zu hohen Scherbelastung zwischen extrem steifem Steg und Schale umgangen (Aufwind 5/2013, S.30). Wobei man bei denen, glaube ich, schon von "Tagesgeschäft" reden konnte. ;) So professionell wie es dort gehandhabt wurde.

Hoffe, ich habe hier nicht Begrifflichkeiten wie Äpfel und Birnen durcheinandergewürfelt ;-)

Grüße,
Christian
 
Hab eben mal durch das GitHub Repository geschaut - Hut ab, das ist mal ne saubere Dokumentation!
Was ich noch interessant fände, wäre eine "genormte" Anschlussrippe. Dann könnte man für selbstgebaute Flächen einen gekauften Rumpf verwenden.
Kann natürlich auch sein, dass das in die Kategorie "Betriebsgeheimnisse" fällt... ;)
 
Hey,
damit meine ich die Position und Maße von Torsionsstiften, Holmverbinder, und Lage der Servostecker.
Aber wie schon gesagt, ich kann auch gut nachvollziehen, wenn es dazu keine Daten gibt...
 
Die Idee klingt gut, aber ich fürchte, da wird es schwer zu einem Standard zu kommen. Bestenfalls noch innerhalb eines Herstellers (glaube beim Freestyler ist's so).

Aber ein Möglichkeit sehe ich in der "Entkopplung" von Form und Anschlussteil. D.h. die Form ist an der Wurzelrippe offen und das dazugehörende Teil, welches ja die Position/Form der Querkraftbolzen, Holmverbinder etc. vorgibt wird separat drangeschraubt. Dieses Teil könnte relativ leicht getauscht/angepasst werden. Hab' derartige Formen, ich glaub' eh auch von Mario, schon gesehen.

Weitergedacht, könnte man dort dann ja auch eine Profilanpassung von Rumpf zu Flächenform realisieren.

Damit könnte man als Flächenformhersteller (gibt leider relativ wenig davon 😟 ) argumentieren, dass die Fläche an die Rümpfe x, y und z passen...
 

vanquish

User
Grüß euch,

Also einen über viele/alle Hersteller standardisierten Flächenanschluss kann und wird es sicherlich nicht geben. Für den V-JX kann ich aber ein DXF der Wurzelrippe natürlich zur Verfügung stellen.

Beim V-JX und auch bei anderen Formen von mir, habe ich den Anschluss an der Wurzel als eigenes Bauteil ausgeführt. Das hat für mich den Vorteil, dass hier schnell und einfach Änderungen gemacht werden können, ohne gleich eine komplett neue Form bauen zu müssen. Tatsächlich werde ich beim V-JX über kurz oder lang dieses Formenteil auch ändern, weil ich die Position und/oder Größe von Ballastkammer(n) und Verbinder ändern werde.

Liebe Grüße,
Mario
 

Anhänge

  • Wurzelrippe V-JX.dxf
    178,1 KB · Aufrufe: 210

vanquish

User
Ergänzend vielleicht noch:
Alle Freestyler von #3 bis einschließlich #6 sind untereinander kompatibel. Auch Pitbull2 und Pitbull3 sind meines Wissens nach untereinander kompatibel. Das bringt unbestritten gewisse Vorteile mit sich. Die Zeit bleibt aber nicht stehen und manchmal kommt man durch Erfahrungen auf bessere Lösungen drauf. Man muss sich dann als Konstrukteur halt überlegen, was einem wichtiger ist: Kompatibilität oder Verbesserung/Fortschritt - und das meine ich gänzlich wertfrei! Das fängt beim Wurzelprofil an, geht weiter über Profiltiefe, ggf. Scharnierposition bis eben hin zu Passungen, usw...
Jeder Hersteller/Entwickler muss diese Frage für sich selbst beantworten. Selber stehe ich gerade auch vor so einer Entscheidung und bin mir selber noch nicht ganz sicher, was die bessere Entscheidung ist :)
 
Saucool, vielen Dank! Natürlich haben nicht alle Flieger die gleiche Flächensteckung / Anschlussrippe. Aber beim V-JX ist es durch die Dokumentation möglich, einen wirklich guten Flieger komplett selber nachzubauen (Wenn man das mal probieren möchte) ;)
Und mit dem DXF der Wurzelrippe ist es jetzt auch möglich bspw. nur die Flächen zu bauen und einen Rumpf dazuzukaufen. Das macht das Projekt (zumindest für mich) nochmal deutlich attraktiver / zugänglicher!
 

RetoF3X

User
Ergänzend vielleicht noch:
Alle Freestyler von #3 bis einschließlich #6 sind untereinander kompatibel. Auch Pitbull2 und Pitbull3 sind meines Wissens nach untereinander kompatibel. Das bringt unbestritten gewisse Vorteile mit sich. Die Zeit bleibt aber nicht stehen und manchmal kommt man durch Erfahrungen auf bessere Lösungen drauf. Man muss sich dann als Konstrukteur halt überlegen, was einem wichtiger ist: Kompatibilität oder Verbesserung/Fortschritt - und das meine ich gänzlich wertfrei! Das fängt beim Wurzelprofil an, geht weiter über Profiltiefe, ggf. Scharnierposition bis eben hin zu Passungen, usw...
Jeder Hersteller/Entwickler muss diese Frage für sich selbst beantworten. Selber stehe ich gerade auch vor so einer Entscheidung und bin mir selber noch nicht ganz sicher, was die bessere Entscheidung ist :)

Pitbull 1, Jedi und Fosa Lift Rümpfe sind auch untereinander kompatibel.

So kann man dem Pitbull 1 mit dem Jedi Rumpf etwas mehr Hebelarm geben (hat ein Kollege für F3B gemacht), und der Jedi kann mit dem Fosa Lift Rumpf auch etwas eigenstabiler gemacht werden, falls gewünscht.

Pitbull 2-3 sind nicht mit diesen älteren Rümpfen kompatibel, aber anscheinend untereinander.


Viele Grüsse:
Reto
 

Kamyczek_F3F

User aktuell gesperrt
Abgesehen davon, dass der PB 2 hinten eine MPX-Buchse hat und der PB3 vorne, also verbinden wir die Elektrik telepathisch ;) In FS 3 sitzen die Pins an anderen Stellen als in FS5 und das ist ein weiteres i-Tüpfelchen der Kuchen namens Universal und kompatibel.
 

Jojo26

User
... man könnte fast den Eindruck bekommen, das Projekt V-JX ist sanft eingeschlafen. So ruhig ist's hier geworden. Aber während die "Schreiberei" ein wenig ruht, läuft die Vakuumpumpe rund um die Uhr, die 16 Kerne des AMD-Prozessors wissen gar nicht, was sie zunächst tun sollen und der 3D-Drucker lässt gar wundersame Gebilde entstehen ... Daher eine kurze Zwischeninfo, was gerade so läuft:

  • Wir haben das Modell nun umbenannt in "VJX". Das ursprüngliche "V-JX" war eigentlich gedacht als Projektname bis das Modell fertig und erfolgreich in der Luft ist. Dann sollte es einen richtigen Name bekommen. Zwischenzeitlich hatte "V-JX" ein Eigenleben bekommen - nur den "Strich" haben viele weglassen. Daher haben wir nun kurzerhand das Modell für die Zukunft in "VJX" getauft. 🚀

  • Zur Zeit entstehen mehrere VJX in einer Wettbewerbsausführung - nun natürlich auch mit dem VJX-Rumpf und Leitwerk

  • In Q1/2023 werden von den Flächen Positivformen erstellt um dann in eine (kleine) Serienfertigung zu gehen. Mehr Infos dazu in Bälde.

  • Anfang Q2 sollen nochmals ausführliche Flugvermessungen mit verschiedenen Modellen gemacht werden. Dazu entsteht gerade eine flexible Messeinheit, die auf ein Modell einfach "aufgespannt" werden kann. Ziel ist ein noch besseres Verständnis von Design und Flugeigenschaften eines Modells.

  • Parallel wurde mit dem Design von "VJX.glide"-Flächen begonnen, die VJX auch im Bereich über 45s ganz vorne mitfliegen lassen sollen. Die Formen und erste VJX.glide-Flächen sollen in Q2/2023 entstehen. Über das Design und die Entstehung werden wir wieder ausführlich berichten...
So weit ... 😉

Alles Gute und Happy Flying in 2023!

Jochen & Mario
 
Hallo Jochen & Mario,

bin durch Zufall auf Euren Thread gestoßen, beschäftige mich gerade mit Profile und optimale Tragflächenauslegung .. VortexFLZ, Xflr5, Flow5 etc

*mal den Hut gezogen* großes Kino, was Ihr gebaut und öffentlich beschrieben habt, werde Euer Projekt weiter verfolgen.

Gruss Jürgen
 
Vielen lieben Dank für die tolle Doku. Echt klasse.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr auch den Bau des Rumpfs vorstellen könntet.
 
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