Propeller auswuchten ... wie ?

TinoE

User
Hallo zusammen,

vorweg ... die Suchfunktion habe ich genutzt aber keine Antwort gefunden !

Ich stehe vor der Aufgabe einen Menz 24x10 2-Blatt-Propeller auszuwuchten. Ein Auswuchtgerät habe ich, aber keine Ahnung, was ich bei Unwucht machen soll (meine kleinen Props bis ca. 12" habe ich bisher nicht gewuchtet). Hier im Forum habe ich verschiedene Möglichkeiten gelesen.

- Das schwerere Blatt abschleifen, bis es passt
... Auch ein Propeller hat - wie eine Tragfläche - ein Profil. Wird das durch abschleifen nicht verfälscht?

- Streifen Tesa auf das leichtere Blatt aufkleben

... Wieviel Tesa geht da so in der Regel drauf? Baue ich mir da nicht einen Turbulator ein, oder ist das bei Propellern egal? Löst sich der Streifen Tesa im Laufe der Zeit nicht?

-Sekundenkleber auf das leichtere Blatt aufstreichen

... gleiche Fragen wie beim Tesa

Über Anregungen würde ich mich freuen.

Danke und Gruß

Tino
 
So mach ich`s auch. Einfach farblosen Lack aus der Dose auf die Hinterseite des leichteren Blattes bis es passt. Ach ja, natürlich immer schön weit außen auftragen, dann brauchst weniger Gewicht. Ne?

Gruß Mirko
 
dynamisch wuchten

dynamisch wuchten

Ducktape

Dynamisch

geht so: Motor an: es brummt

tape auf eine Seite: brummt mehr ? andere Seite

tape größer : brummt mehr ? ähnlich wie oben

Einziger nahteil: manchmal verliert man das tape und der Mist beginnt von vorne

Aber da hast du acuh; wenn der Vogel mal einen Kopfstand gemacht hat ....
 
Sollte auch ähnlich dem Helirotorblätter Wuchten gehen.
Also den Prop auf eine sehr freilaufende Nabe spannen. Evtl geht auch eine schraube mit kurzem Gewinde, eben so das der Propeller sehr leicht dreht. Dann anschubsen. Schauen wie er stehen bleibt. Geht ein Blatt gezielt nach unten ist es das schwerere. Wenn nichts offensichtliches passiert, ein Blatt markieren und merken wo es stehen bleibt. Dann wieder anschubsen, schauen ob es wieder genauso stehen bleibt. wenn der Propeller immer unregelmäßig stehen bleibt spricht viel dafür das er gut gewuchtet ist.

Auch das Horizontale einspannen ist eine Möglichkeit. Also Achse durch den Prop. dann diese Achse an beiden Enden unterlegen und schaun ob er der Prop wie eine Wippe auf eine Seite kippt.
So mache ich es bei meinen Helirotorblättern. Hier wird mittels Tape ausbalanciert. Wichtig: das Tape immer schön um die Nasenleiste kleben. Dann drückt der Wind das tape gegen das Blatt und es sollte halten. Habe knapp über 2000 u/min am Rotorkopf, und das Tape hält.
Geht natürlich nur mit 2 Blatt Latten ;)
m_qqt01.jpg


Was ich mal in einem Video gesehen habe beim Wuchten einer Helimotorkühlung ist, als "freilauf" ein Stück Eis zu nehmen (also wie einen großen Eiswürfel)
Dann wie oben verfahren. Das Eis minimiert nach bildung einer kleinen Wasserschicht durch die beim drehen entstehende wärme die Reibung.

Ich habe es mit Props noch nicht ausprobiert. Aber wie gesagt, im Helibereich wird es so erfolgreich praktiziert.
 
Hallo,
Ich bevorzuge mittlerweile die Variante mit dem Tesaband (aber auch wirklich das Orginal, das billige Zeug hält dev. nicht), es gibt bei manchen Holzlatten Herstellern ganz schöne unterschiede, so das das mit dem schleifen so eine Sache ist, man verändert damit unter Umständen gefährlich die Festigkeit der Latte
Gruss Frank
 
Hallo,

ich sprühe bei kleiner Unwucht etwas Farbe auf die leichtere Seite (Tesa hab ich probiert, hat aber nie gehalten, max. 3-4 Flüge). Sollte das nicht reichen schleife an der Spitze des Props das Material weg bis es passt. Bei Menz Props kann das schon mal ein Zentimeter sein. Ich versuche das Profil weitestgehend wieder beizuschleifen. Die aerodynamische Unwucht ist vernachlässigbar klein (gibt es doch auch Klapptriebwerke bei (original) Segelflugzeugen und Modell-Grossseglern mit Einblatt-Props, das funktioniert auch problemlos). Wenn Du aussen wegschleifst, wird der Prop auch nicht geschwächt.

Gruß

Horst
 

KlausM

User
Ich nehme inzwischen, anstatt Tesaband, das selbstklebende Reflexionsband, daß bei meinem Laserdrehzahlmesser dabei ist.
Dann kann man immer bequem gleich auch die Drehzahl erfassen !
 

gecu

User
Hallo Tino,
ich hatte das gleiche Problem mit einer 23x12 Freudenthaler Klappluftschraube. Nachdem ich hier mit der Suche-Funktion nicht so richtig fündig geworden bin, habe ich beim Hersteller angerufen. Herr Freudenthaler war sehr hilfsbereit und hat mir erklärt daß das schwerere Blatt auf der oberen Seite im hinteren Drittel (über die gesamte Länge!) solange abgeschliffen wird bis die Unwucht weg ist. Hat bei mir einwandfrei funktioniert!

Grüße
Georg
 

TinoE

User
gecu schrieb:
Hallo Tino,
ich hatte das gleiche Problem mit einer 23x12 Freudenthaler Klappluftschraube. Nachdem ich hier mit der Suche-Funktion nicht so richtig fündig geworden bin, habe ich beim Hersteller angerufen. Herr Freudenthaler war sehr hilfsbereit und hat mir erklärt daß das schwerere Blatt auf der oberen Seite im hinteren Drittel (über die gesamte Länge!) solange abgeschliffen wird bis die Unwucht weg ist. Hat bei mir einwandfrei funktioniert!

Grüße
Georg
Hallo Georg,

meinst du mit "oberen Seite" die Seite, die am Modell nach vorne (vom Modell weg) zeigt und mit "hinteren Drittel" den dünneren Blattteil?

Gruß

Tino
 

gecu

User
Hallo Tino,
die obere Seite ist die Seite auf der meist der Aufdruck mit der Propellergröße ist. Wenn man das Blatt als Fläche sieht, also die nach oben gewölbte Seite und das hintere Drittel ist dann das, was bei der Fläche Wölbklappen und Querruder sind, also die gesamte Hinterkante der Fläche. Ich habe das zuerst mit 'nem scharfen Messer etwas runtergekratzt und dann solange weitergeschliffen (zuerst 180er, dann 400er, bis zum 600er Papier) bis die Unwucht weg war. Also immer wieder kontrollieren und sich in kleinen Schritten hinarbeiten. Bei Kohleblättern sollte die Fläche am Schluß poliert werden.

Grüße
Georg
 
Hm, hab die Bilder bei Googel gefunden. Prop Balancer eingeben und oben auf Bilder klicken. Da sind die dann bei den ersten Ergebnissen.
Oder soll ich da die genaue Adresse eingeben? Sonst auch über ->rechtsklick -> Eigenschaften auf dem Bild. Da ist auch die URL der Ursprungs HP
 

TinoE

User
Hallo zusammen,

nach dem Hinweis von gecu habe ich sinnvollerweise mal den einfachsten Weg gewählt und den Hersteller Menz direkt angeschrieben.

Mit freundlischer Genehmigung des Verfassers Stefan Tillmann, hier die Antwort:

... Sie sollten in jedem Falle zum Auswuchten nichts abschleifen. Das kann, je nach dem wieviel weggeschliffen wird, die Geometrie verändern. Wir
wuchten unsere Propeller durch vorsichtigen Lackauftrag auf der Rückseite des leichteren Propellerblattes aus. Bevorzugt natürlch möglichst weit Richtung Blattspitze, um die Lackmenge möglichst gering zu halten.

Das spezifische Gewicht des Lackes ist wesentlich höher, als das von Holz. D.h. es müßte sowieso wesentlich mehr weggeschliffen werden, als Lack aufgetragen. Außerdem bietet der Lack ja einen gewissen Schutz vor Feuchtigkeit. Der Prop müßte also nach einem Schleifen sowieso wieder irgendwie geschützt werden. Ist also sinnvoller das Wuchten durch Lackauftrag durchzuführen, als durch Materialabtrag.

Nach der Produktion sind unsere Propeller wuchtig. Tritt nach dem Lackieren eine Unwucht auf, kann diese nur durch den evtl. unterschiedlich dicken Lackauftrag kommen. D.h. für uns aber auch, daß man
diese immer durch zusätzlichen Lackauftrag auf das entspr. Propellerblatt korrigieren kann. I.d.R. werden die Propeller von den Herstellern (zumindest Holz-) ja auch als "vorgewuchtet" verkauft. Der Betreiber sollte sowieso seine Propeller immer wuchten und dies auch von Zeit zu Zeit kontrollieren.

Bitte nicht schleifen oder gar Löcher hineinbohren um darin Bleikugeln zu versenken (alles schon da gewesen).

Viel Erfolg und allzeit guten Flug

Stefan Tillmann


... Also ... Lack !
 

SirToby

User
Und bei Kunststoffprops wie APC oder ähnlichen? Also ich habe bisher immer mit einem Cutter-Messer im Bereich der "Nasenleiste" geschabt und versucht, das Profil nicht zu verändern...

Grüße, Tobias
 

jmue

User
Propeller auswuchten wie ?

Propeller auswuchten wie ?

Mir ist immer noch unklar,wie ich eine Klappluftschraube auswuchten kann.
Für ein Bild im Forum bin ich dankbar.

Grüße jürgen
 
@ Toby:

Bei APC´s klebe ich einfach einen kleinen Streifen Teas auf die Rückseite der leichteren Seite. Wenn immer noch zu leicht, etwas größer, aber bloß nicht, Streifen über Streifen, das ist für die aerodynatik des Propellers sicher nicht förderlich. ;)

Funktioniert prima, ging bei mir bisher auch noch nie ab.
 
jmue schrieb:
Mir ist immer noch unklar,wie ich eine Klappluftschraube auswuchten kann.
Für ein Bild im Forum bin ich dankbar.

Grüße jürgen

Bei Klappluftschrauben wiege ich die einzelnen Blätter mit einer Präzisionswaage und paare sie bei Bedarf nach Gewicht. Bei gleich schweren Blättern war bisher nie ein weiteres Auswuchten erforderlich.

Ansonsten werden die Blattschrauben so weit angezogen, dass die Klappluftschraube zur "Starrluftschraube" wird und das Auswuchten erfolgt wie bereits beschrieben.

:) Jürgen
 

SirToby

User
OK, die Methode mit dem Tesa habe ich auch schon praktiziert, ich halte sie aber für "suboptimal". Nun habe ich mir beim Staufenbiel EMP-Props bestellt, die angeblich 10% Leistungsfähiger sein sollen, als die APC's. Könnte sogar sein, denn sie sind mit einer Art diamantierter Oberfläche (rauh) ausgestattet, so daß die Strömung bei marginalem Mehrwiderstand besser anliegt. Aber: hier kann man aufgrund der Oberflächenstruktur keine dünnen Klebestreifen anbringen!

Und nun?

Ich schabe einfach mal weiter... ;)
 
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