PRUSA i3 MK2S

Hallo Bastian,

bis auf das Ersatzteil habe ich den Slic3r noch nicht verwendet. Das ist das nächste. Der Frosch, das Getriebe, der Benchy kamen direkt als gcode von der SD.

Beobachtungen

(1) Ich habe gestern auch festgestellt, dass bei 100 E-Vorschub nur 95mm Filament durchgezogen werden. Hier kann man wohl einen Parameter im Drucker anpassen. Dazu muss ich meinen PC anschließen.

(2) Dann habe ich festgestellt, dass der Tisch zum Rahmen, etwa 0,5° bis 1° schief steht. Das werde ich die Tage korrigieren. Vermutlich habe ich den schweren Rahmen nicht bis zum Anschlag auf die Gewindestange gesetzt. Wird korrigiert. Ich dachte, dass ein leicht schiefes Bett durch die Kalibrierung kompensiert wird. Aber es ist immer besser, mechanisch das beste zu tun.

(3) Dann habe ich gestern Abend festgestellt, dass der Y-Riemen nicht mittig im Motor Riemenrad läuft. Die Zähne haben zu einer Vibration geführt. Habe das Riemenrad umgedreht ("Stellring" Seite nach außen, vom Motor weg). Jetzt geht es besser, aber immer noch nicht optimal. Der Riemen wandert über den Y-Verfahrweg leicht. Mal sehen, wie ich das löse.


Auf die Idee, den Filament Durchmesser zu messen, bin ich nicht gekommen. Kannst Du das bitte noch einmal kurz erläutern und auch die Einstellungen im Slic3r nennen (ich habe die aktuelle PRUSA Edition).

Danke für Deine Hilfe.

Grüße
Alexander

Hi Alexander,

das Problem mit den fertigen G-Code-Dateien auf der SD-Karte ist, dass deren hinterlegten Parameter nicht zu 100% auf alles Prusa i3 MK2S passen.
Themen wie der Filamentdurchmesser, Temperaturen usw. können da entscheiden ob Durcherfolg oder Misserfolg :-)

Anbei meine Anmerkungen zu deinen Bebobachtungen:

Zu 1) Hast du die zwei Schrauben (die mit den Federn) so eingestellt, wie in der Anleitung beschrieben sprich, soweit angezogen, dass 13 mm Länge messbar sind?

Zu 2) Hier bin ich voll bei dir! Erst mal die mechanische Seite so korrekt ausrichten und dann darf die Software ran.

Zu 3) Peile mal den Riemen durch sprich, von vorne und/oder hinten schauen, was passiert, wenn du das Druckbett von min->max und umgekehrt schiebst?
Daran kannst du normalerweise schon erkennen ob du die Postion des Motors, der Umlenkrolle oder der Aufname des Druckbetts anpassen musst.
Ich habe hier auch einiges an Zeit benötigt.

Zu meinem Vorgehen)

Ich führe den folgenden Ablauf bei JEDER neuen Rolle durch. Teilweise auch, wenn die Rolle länger lag oder ich die Hälfte davon bereits verbraucht habe.
Rolle auf der vorhanden Halterung einspannen oder - wie ich eine - separate drucken -> Ist aber eigentlich egal wo, hauptsache irgendwo fest gelagert.
Im Abstand von ca. 50 cm mit dem Messschieber den Filamentdurchmesser nachmessen und notieren (Windows Rechner ;-) ).
Das mache ich immer bei sechs Punkten und komme damit auf ca. 3 Meter.
Abschließend den Wert durch sechs teilen. Bsp.: 1,76 + 1,75 + 1,74 + 1,75 + 1,73 + 1,76 = 10,49 / 6 = 1,74833333333 = Aufgerundet auf 1,75 mm, da nur diese Werte im Slicer eintragbar sind.

Im Slic3r Prusa Edition findest du dann den Reiter Filament Settings. Dort kannst du unter Filament -> Diameter den oben ermittelten Durchmesser eintragen.

Ich hoffe das hilft dir etwas weiter?

Grüße
Bastian

@ruvy, das ist sicher eine Schichthöhe von > 0.1 mm oder? Sieht jedenfalls sauber aus *daumenhoch*
 
Vielen Dank für die Unterstützung.

Ich habe jetzt alles noch einmal durchprobiert. Werde heute Abend einen Druck anstoßen.

So wie ich das sehe, ist das mehr eine Wissenschaft, als ein praktisches Hilfsmittel. Meine CNC Fräse von Matthias Pech lief nach kurzer Zeit mit ganz wenig Wartung. Das hatte ich auch für einen 3D Drucker erwartet.

Mal sehen. Ich bin jedenfalls nicht bereit den Drucker zum Selbstzweck zu machen (Momentan beschäftige ich mich nur damit, ohne etwas zu konstruieren oder zu drucken).

Grüße
Alexander
 
Vielen Dank für die Unterstützung.

Ich habe jetzt alles noch einmal durchprobiert. Werde heute Abend einen Druck anstoßen.

So wie ich das sehe, ist das mehr eine Wissenschaft, als ein praktisches Hilfsmittel. Meine CNC Fräse von Matthias Pech lief nach kurzer Zeit mit ganz wenig Wartung. Das hatte ich auch für einen 3D Drucker erwartet.

Grüße
Alexander

Ist nicht mit einer CNC Fräse vergleichbar. Du druckst mit einem nicht genormten Material. Je nach Herkunft kann das unterschiedliche Eigenschaften haben.
Verarbeitungstemperatur, Schrumpfungsfgrad etc.

Schieße Dich auf das Filament eines Herstellers ein und dann wird die Sache einfacher. Aber auch bei einem Hersteller, kann das Filament je nach Farbe andere Eigenschaften haben.
Irgendwann hast Du einige verschiedene Parametersets zusammen, die jeweils auf das Material abgestimmt sind und dann ist gut.
 
Ich benutze den I3 MK2 und die original Prusa Filaments. Bisher 0 Probleme, Einmal eingestellt (am Anfang war das Fleissarbeit) hat bisher bei mir gereicht. Ich mess auch von Zeit zu Zeit nach, musste bisher aber nicht umstellen.

wing.jpg
 
Danke Romain,

also kann ich die Filamente von PRUSA bestellen. Habe ja aktuell noch was.

Mal eine Frage für meine persönliche Weiterbildung: Angenommen ich setze in Sclic3r den Filamentdurchmesser auf 1,5mm statt den gemessenen 1,75 mm (Extrembeispiel für das Gedankenexperiment): Was macht der Sclic3r damit? Führt das zu einer Erhöhung der Fördermenge um 16% (das ist der prozentuale Flächen Unterschied der beiden Durchmesser)? Die Düse hat ja unverändert 0,4mm.

Danke für die Aufklärung :)

Grüße
Alexander
 
Das Thema Material/Herstellerauswahl sehe ich ähnlich. Lieber auf 2-3 Hersteller einschießen und damit entsprechend arbeiten. Bei der großen Auswahl ist das gar nicht so einfach, da vor allem fast täglich irgendwo ein neuer Hersteller mit neuem Material auftaucht.
Ich arbeite überwiegend mit Eins3D, Filamentworld oder Trijexx. Das Filament von Prusa ist defintiv gut, aber die Verfügbarkeit ist echt madig. Vielleicht bessert sich das in naher Zukunft ja noch.

Zu deiner Frage hinsichtlich Filamentdurchmesser. Rechnerrisch kann ich dir das nicht 100 % sicher sagen, aber dein Ansatz ist richtig. Ergebnis wird sein, dass er den gesamten G-Code mit einem Filamentdurchmesser von 1.5 mm rechnet und wenn dann doch 1.75 mm real verwendet werden, dann führt das zu einer massiven "Überextrusion".

Dein Modell würde meinen Ansprüchen nicht standhalten. Das klingt jetzt vielleicht "fies", aber da kann man schon noch einiges daran machen. Die Detailaufnahmen sind schon mal echt gut um ein bisschen was dazu sagen zu können:
  • Es ist deutlich ein Warping (ablösen von der Druckplatte) zu erkennen.
  • Die einzelnen Schichten sind nicht sauber aufeinander (in der vertialen / Z-Achse)
  • Dein Toplayer sieht gut aus.

Mein Ansatz:
Prüfe ob bei 100 mm Extrusion (am besten über den PC mittels Repetier-Host oder sonstigen Steuerprogramm) auch wirklich 100 mm rauskommen. Dazu mal dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=YUPfBJz3I6Y
Trage den korrekten Filamentdurchmesser in den Slicer ein.
Gehe mit der Temperatur des Druckbett etwas höher (5 Grad?).
Druck mal zwei der Teile, mit einem Abstand von 4 Zentimeter, gleichzeitig. Daran kann man erkennen, ob das Filament auch zu warm extruiert wird. Alternativ mal einen Temptower (siehe Thingiverse.com) drucken. Dazu musst du manuell im G-Code nach x mm die Temperatur erhöhen.

Grüße
Bastian

P.s. Bin übrigens staunender Verfolger deines DC-6 Bauberichts. Wunderschön!
 
Ich hatte am Anfang diese Problem mit Warping auch: Kalibrierung neu gemacht und Druckplatte mit sehr, sehr feinem Schleifpapier angerauht, mit Aceton (kalte Platte) besprüht, einziehen lassen, abwischen, seither nix warping mehr.

Auch wichtig, Druckgeschwindkeit von 1. Layer nicht zu schnell, Temperatur vom Bett lieber 5 Grad höher. Z-Höhe sollte aber auf alle Fälle richtig eingestellt sein. Bei grösseren Teilen dafür sorgen dass die spitzen Teile nicht am Rand der Druckplatte sind, sonst könnte trotzdem warping auftreten, weil die Druckbetttemperatur am Rand tiefer sein kann.

Dies funktioniert sicher bei PLA und PET(G), andere Filamente hab ich noch nicht getestet.

Romain
 
Hallo und Danke für die Hinweise.

Simplify 3D werde ich erst einmal nicht kaufen. Es gibt genügend Beispiele, wo Slic3r PRUSA Edition gute bis sehr gute Ergebnisse bringt.

Mein Ansatz:
Prüfe ob bei 100 mm Extrusion (am besten über den PC mittels Repetier-Host oder sonstigen Steuerprogramm) auch wirklich 100 mm rauskommen. Dazu mal dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=YUPfBJz3I6Y
Trage den korrekten Filamentdurchmesser in den Slicer ein.
Gehe mit der Temperatur des Druckbett etwas höher (5 Grad?).
Druck mal zwei der Teile, mit einem Abstand von 4 Zentimeter, gleichzeitig. Daran kann man erkennen, ob das Filament auch zu warm extruiert wird. Alternativ mal einen Temptower (siehe Thingiverse.com) drucken. Dazu musst du manuell im G-Code nach x mm die Temperatur erhöhen.

Extruder habe ich geprüft. Der Drucker kann auch den Extruder bewegen. 100mm Extruder "Achse" fördern 95mm Filament. Habe schon in meinem Beispiel die Einstellung 1,05 im Filament gewählt.

Das andere probiere ich mal aus.

Und "fies" ist das gar nicht. Andere werde ja auch davon profitieren.

Danke für die Hilfe!

Alexander
 
Ein Tipp am Rande: nimm zum Entfetten/Reinigen bitte kein Aceton. Lieber reines (99%) Isopropanol. Ist besser.


Gruß
Juri
 

Paratwa

User
Benutz die Default Settings in den Slicern. Cura ist kostenlos, da ist der MK2S drin.

Ich habe mir den Luxus eines komplett fertig gebauten Prusa MK2S geleistet und bereue es keine Sekunde. Auspacken, Transportsicherungen entfernen und das Teil funktioniert ohne jegliches Problem.

Software: Mit den in Cura vorhandenen MK2S Setting läuft er von Anfang an problemlos. Auch die Temperaturen stimmen alle. Ich drucke PLA mit 200 Grad und habe das Heizbett auf 60 Grad. Kein Warping oder ähnliche seltsame Sachen wie bei den Billig Clonen. Die Maßhaltigkeit der gedruckten Teile ist sehr gut!

Nach diversen Tests die man so finden kann gilt der MK2S als einer der besten Drucker am Markt und schlägt in Punkto Qualität locker wesentlich teurere Geräte. Am Drucker liegen deine Probleme nicht, sondern sehr wahrscheinlich an den von dir verwendeten Duckeinstellungen. Das sieht man an deinem Testobjekt.

Gruß
Thomas
 
Hallo,

vielen Dank für die vielen guten Hinweis. Leider komme ich nicht zu einem Punkt, wo ich überhaupt eine vernünftige Kalibrierung hinbekomme.

Es gibt den calibration_surface_PLA_75x75@200um_v4.gcode, der ein 75x75 mm² Quadrat mit der Höhe eines Layers druckt. In jedem Fall, egal was ich einstelle ist die vordere rechte Ecke perfekt, die linke hinter jedoch nicht. Hier ist die Düse deutlich zu hoch.

20170824_194356.jpg

20170824_204447.jpg

Ich komme an den Punkt, wo ich den Kauf bereue. Hätte besser das fertige Gerät gekauft. Ohne eine saubere Kalibrierung ist die Basis für einen sauberen Druck nicht gegeben.

Grüße
Alexander
 

Paratwa

User
Nicht die Flinte ins Korn werfen......

Nicht die Flinte ins Korn werfen......

Die Kalibrierung müsste doch in der Anleitung genau beschrieben sein. Hast du dich exakt daran gehalten? Vor allem: Hast du das Bett penibel gemäß Anleitung aufgebaut?

Nächster Tip: Wende dich mal an den Support....


Gruß
Thomas
 
Hallo Alexander.
Auch das fertig gekaufte Gerät muss nach dem Versand etwas kalibriert werden. Mit etwas Übung kannst Du das irgendwann blind.
Was ich versuchen würde, ist paar Hundertstell mit der Düse runter gehen (Annäherungssensor entsprechend höher trimmen). Das mit der Ecke könnte nicht nur das Bett sein, sondern Zug am Filament oder Verkabelung. Schaue Dir das an.

Gruß
Juri
 

Paratwa

User
Gestern Abend hat bei meinem Prusa die Heizpatrone den Dienst eingestellt. Ich habe über den Support Garantie angemeldet. Jetzt bin ich mal gespannt wie das weiter geht....

Deine Probleme halte ich für einen Fehler beim Zusammenbau oder Kalibrierung. Ich würde erst mal die Ausrichtung des Bettes kontrollieren. Auch ob das Bett wirklich plan ist, ist wichtig. Das kann man gut mit einem Stahllineal kontrollieren.

Letzten Endes muss aber die ERSTE Kalibrierung der PINDA stimmen. Wenn mechanisch alles in Ordnung ist, kann es nur die Kalibrierung sein.

Gruß
Thomas
 
Hallo,

vielen Dank für die vielen guten Hinweis. Leider komme ich nicht zu einem Punkt, wo ich überhaupt eine vernünftige Kalibrierung hinbekomme.

Es gibt den calibration_surface_PLA_75x75@200um_v4.gcode, der ein 75x75 mm² Quadrat mit der Höhe eines Layers druckt. In jedem Fall, egal was ich einstelle ist die vordere rechte Ecke perfekt, die linke hinter jedoch nicht. Hier ist die Düse deutlich zu hoch.

Anhang anzeigen 1829322

Anhang anzeigen 1829323

Ich komme an den Punkt, wo ich den Kauf bereue. Hätte besser das fertige Gerät gekauft. Ohne eine saubere Kalibrierung ist die Basis für einen sauberen Druck nicht gegeben.

Grüße
Alexander

Guten Morgen Alexander,

lass dich von dem Drucker nicht unterkriegen. Es ist wirklich ein tolles Gerät und der wird sicher auch noch laufen! :-)

Hast du zufällig dieses Video schon angeschaut? Darin werden die Schritte nach dem Aufbau sehr gut erklärt:

Ein weitere Frage, woher kommst du denn? Gerne auch per PN.

Grüße
Bastian
 
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