RES-Modelle

Ich taste mich langsam dran und habe erstmal eine Endleiste mit Hohlkehle ausprobiert, bevor ich zuviel Holz durch Fehlversuche verschwende. Beim zweiten Versuch hat es auch schon ganz gut geklappt, der Fräser, mit dem ich die Konturen geschnitten habe muss aber ausrangiert werden... Als nächstes probiere ich dann mal ein profiliertes Leitwerk. Danke für die Inspiration!

BG Jörg

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Die Stunde der Wahrheit kommt, wenn Du die vorderen 2 Zentimeter der fertigen Tragfläche mittels Schablone überprüfst.
Gruß Norbert
Hallo Norbert, darauf bin ich sehr gespannt und werde berichten. Ich habe ja die Hoffnung, dass es präzise/r wird, nachdem mir in den letzten Wochen durch Spielereien mit Profileditoren klar geworden ist, wie stark sich die Profileigenschaften durch Bauungenauigkeiten verändern. Zur Sicherheit baue ich erstmal nur das Mittelteil. Falls das Konzept nicht aufgeht und zuviel Material weggenommen sein sollte, muss der Balsahobel dann Platz für eine herkömmliche, von Hand zu bearbeitende Leiste machen.

Grüße Jörg

Viel Erfolg und eine gute Zeit allen am WE in Lüneburg
 
Jörg noch drei Bilder für dich:

Das erste zeigt noch mal die fertige Negativschale des Seitenleitwerks. Die Negative des Höhenleitwerks und der Flächen sehen vom Prinzip gleich aus. Rechts unten in der Ecke ist der antastbare Nullpunkt mit den roten Filzstiftpfeilen markiert. Das Antasten wird über die Kanten und der Oberfläche gemacht.
Die erste Seite wird so gefräst, das sie die Z-Höhe auf der halben Dicke der verwendeten Balsaplatte hat. Beim gezeigten Seitenleitwerk ist das eine 8mm Balsaplatte. Da die Rohlinge (die Balsaplatte) mit Übermaß im Umriss vorab 2D gefräst wird, hat man einen überstehenden Rand der zum Ausrichten des einseitig gefrästen Seitenruders nützlich ist. In dem ersten Bild in meinem vorherigen Beitrag ist so ein Vollbalsa Seitenleitwerk, eingelegt in die Negativschale zu sehen.

Das zweite Bild zeigt das einseitig gefräste Seitenleitwerk in der Negativschale beim fräsen mit einem 6mm Kugelkopffräser. Das ist ein Seitenleitwerk das vorab aus 2D-Frästeilen zusammengeklebt wurde.

Beim dritten Bild ist nur noch das fertig gefräste Seitenleitwerk zu sehen, das nach dem Fräsen und absaugen des Balsastaubs noch mal in die Negativschale gelegt wurde.
Die eigentliche Ruderfläche ist an dem vorderen Teil des Seitenleitwerks nur an drei Punkten mit dickflüssigem Sekundenkleber geheftet und wird jetzt nach dem Fräsen mit einer Rasierklinge vorsichtig abgetrennt und bekommt an der Kante eine 10° Schräge an der Schleifscheibe angeschliffen.
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Sehr schön @Christian Baron! Ich habe vor die Negativformen dann direkt in eine MDF-Opferplatte meines Vakuumtisches zu fräsen, die sitzt quasi spielfrei auf und ich kann für die Nullpunkte einfach Makros setzen. Gerade nicht benötigte Formen werden abgeklebt. Die Balsabrettchen in 2D-Bearbeitung sitzen bei mir auch immer in einer Tasche. Für das Wenden habe ich mit 1 mm Fräser eine Kerbe seitlich in das Rohteil gefahren, die dann nach dem Wenden angetastet wird. Die zusätzlichen Löcher in der Negativform und den Überstand für die Passgenauigkeit finde ich super, dann fallen auch die Anbindungen weg und etwaige Ungenauigkeiten in der Brettchenstärke fallen auch raus. Wieviel seitliche Zustellung stellst du beim 6 mm Kugelkopffräser ein, Fusion 360 hatte 0,3 mm vorgeschlagen, ich habe dann 0,5 mm bei der zweiten Endleiste gefahren und es fühlt sich trotzdem glatt an. Habe auch 8 und 4 mm Kugelkopffräser, 6 scheint mir aber der beste Kompromiss zu sein.

Viele Grüße

Jörg

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Zuletzt bearbeitet:
Jörg, bin im Urlaub und kann daher nicht nachsehen, aber ich Fräse Formen und die Negativschalen mit 0,2mm und ich denke die Balsateile auch mit 0,5mm Zustellung. Vorschub ist um die 1200mm/min und die Drehzahl zwischen 10.000-14.000Umdrehungen. Ich Steuer mit dem Handrad und fange immer sehr langsam an. Wenn es dann die ersten Bahnen gut läuft ohne das Holz wegreißt, steigere ich den Vorschub und pass die Drehzahl an.
 
... ich bin noch nicht sicher, ob die Beplankung etwas zu Dick ist, so dass der Flügel nicht bis an den Anschlag in die Schablone geht, oder bei der NL etwas zuviel Material beim Fräsen abgenommen wurde. Da ist auf jeden Fall Luft nach oben... Die mitgefräste "Hilfsnasenleiste" könnte eine Fehlerquelle sein, da die Auflagefläche für die Beplankung nur von oben glatt gefräst werden konnte, die Beplankung kommt aber ja mit Winkel rein, so dass dort die Kanten angeschrägt werden müssten, bzw. einen etwas eckigen Übergang generieren, der dann beschliffen werden muss. Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen eine echte Hilfsnasenleiste zu verwenden und die Nasenleiste dann davor zu kleben. Balsahobel, oder andere Rettungsvorschläge?

VG Jörg

@Christian Baron: Wünsche einen schönen Urlaub!


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Wurzelbereich

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Mitte, hier ist nach vorne und unten eine Lücke, ich bügle die Beplankung nochmal nach.

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Die Helig mit Negativrippen funktioniert gut @mipme_kampfkoloss, ich habe billiges Sperrholz aus dem Baumarkt verwendet, so hält sie einiges aus.


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Das sieht doch schion recht gut aus. Allerdings sollte insbesondere die Höhe des vordersten Punktes der Nasenleiste schon ziemich genau passen.
Im Zweifesfall habe ich keinerlei Probleme damit, mal eben die Nase platt zu schleifen und egal ob 2,3 oder 4 mm Balsa davor zu klleben. Kleben mit Uhu hart, da es sich gut scheifen lässt. In dem Fall nehme ich eher relativ weiches Balsa, da es sich leichter schleifen lässt und die Gefahr für die Nachbarbereiche beim Schleifen geringer ist. Das lässt sich mit Seku nachträglich immer noch härten.

Ganz wichtig scheint mir, die Nasenleiste zu grundieren. Je nach Härte und Faserrichtung kann das Holz sonst bei Änderungen der Luftfeuchtigkeit manchmal ganz schön arbeiten. insbesondere angeschliffene Fasern stellen sich auf und führen zu neuen Profilen. Nach dem Grundieren passiert ähnlliches und man kann sich manchmal wundern, wie viel man noch nachschleifen darf. Aber dann ist Ruhe. Wenn nur ganz wenig Material fehlt, kann es sogar sein, dass das Holz beim Grundieren etwas aufquillt und damit die Form wieder passt.

Viel Erfolg, Norbert
 
Jörg, bin wieder zu Hause!
Leg doch 240iger Schleifpapier in die Nasenschablone und schleif damit durch festhalten des Schleifpapiers und der Schablone die Nase der Fläche. Du kann doch die Schablone auch aus 10mm Sperrholz fräsen mit Berücksichtigung der Schleifpapierdicke und dieses dann mit dickflüssigem Sekundenkleber oder Pattex in die Schablone kleben. Das geht bei meinen elliptischen Flächenumrissen mit sich stetig änderndem Profil ganz gut. Eine Schablone der größten Profiltiefe wird dann z.B. bis zur Trennstelle der Dreiteiligen Fläche verwendet und dann der Bereich nach außen hin mit den kleineren Schablonen kontrolliert und nachgearbeitet mit Schleifklötzen.
 
Ich habe zunächst die Leiste grundiert, danke für den Tip @Norbert12. Die Schleifschablone hat entlarvt, dass das Balsa der Beplankung zu dick war, die Schablone ging dann nach gleichmäßigem Abtragen drüber und hat denke ich überzeugt. Danke @Christian Baron
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Hier sieht man die Furche, die die 13 mm Schablone (hat etwas gelitten) in die Beplankung geschliffen hat vor dem Abtragen, an der angrenzenden Rippe steht es auch etwas über. Für das Schleifpapier hatte ich um einen Versatz von 0.25 mm ringsherum vergrößert, die Schieblehre hatte 0.2 mm angezeigt beim Schleifpapier + Kleber + Vorschichtsmaßnahme, dass nicht zuviel weggenommen wird.
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Dann passts auch mit der Schablone!
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Zuletzt bearbeitet:
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Endlich das erste Leitwerk nach der Methode von @Christian Baron ausprobiert, hält erstaunlich gut in der Vakuumform! Ich werde aber wohl noch etwas aufdicken müssen, HT12 jeweils mit auf 0.5 mm aufgedickter Endleiste war wohl doch etwas überambitioniert, die Endleiste wellt sich leider.
vla.jpg
welle.jpg

Härten mit CA? Die Folie bringt dann ja auch noch Stabilität? Die Dämpfungsfläche ist recht stabil, ggf. komplett massiv. Wiegt so 11 g.
Welche symmetrischen Profile nehmt ihr fürs V-Leitwerk, damit es nicht zu viel Masse wird?

Grüße Jörg
 

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mipme_kampfkoloss

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Teammitglied
Mit CA härten bringt auf jeden Fall etwas!

Meine haben 8-9g fertig bespannt mit Anlenkung. TP29 mod.
Aber wie groß ist denn deines? Meine sind aktuell 250x90 inkl. Klappe...
 
Mit CA härten bringt auf jeden Fall etwas!

Meine haben 8-9g fertig bespannt mit Anlenkung. TP29 mod.
Aber wie groß ist denn deines? Meine sind aktuell 250x90 inkl. Klappe...
Krass, das sind ja nur ca. 70 % der V-Leitwerkshälften vom RESOpen (je 290 mm lang, an der Wurzel extrapoliert ca. 130 mm). Oberfläche des Grundrisses 31803 mm^2. Da könnte noch was gehen.
TP29 in voller dicke?
Grüße Jörg
 

mipme_kampfkoloss

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Teammitglied
Es kommt natürlich auch auf den Leitwerkshebelarm an, wie groß die Ruder selbst sind und welche V-Form die Fläche hat:

Profil: TP29 mod 7% -> auf 5% und von 100mm auf 80mm
Ruder ist innen 40mm und aus 30mm tief.
Abstand NL Flügel zu NL VLW: 760mm
Abstand CG -> NL VLW: 685mm
V-Form ca. 97°

Man kann das sehr gut mit dem Excelfile für V-Leitwerke durchtesten:

Meine Werte bei Horizontal / Vertical Tail Sizing sind etwa am unteren Limit der von Drela empfohlenen Bereiche,
jedoch fliegt sich trotzdem gut...

Was auch noch mitspielen kann, ist die Nasenlänge - die ja zusätzlich destabilisiert: 190mm (ohne Spinner)
 
Hallo zusammen, hat jemand das 2m F3L/RES KIT 1990 mm von Aviation Toys.NL gebaut und kann berichten? Der ist ja als Tiefdecker konzipiert. Gibt es da gute Gründe für, ist ja ggf. anfälliger beim Landen?
VG Jörg
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Hallo zusammen, hat jemand das 2m F3L/RES KIT 1990 mm von Aviation Toys.NL gebaut und kann berichten? Der ist ja als Tiefdecker konzipiert. Gibt es da gute Gründe für, ist ja ggf. anfälliger beim Landen?
VG Jörg

Hallo Jörg,

ich baue den gerade - ist aber mein Erstlingswerk und wird sicherlich keine High-End Maschine. Insofern habe ich auch nichts zu berichten, was über die m.E. recht gute Bauanleitung hinaus geht.

Ich habe mir sagen lassen, dass die Tiefdecker Variante gerade beim Landen Vorteile haben soll, wenn der Flieger plan aufliegt und nicht kippeln kann. Somit weniger Neigung zu kreiseln. Der Start soll dennoch einfach sein, wenn man den "Dreh" raus hat. Soweit bin ich aber noch lange nicht 😉
 
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