Also, hier die Standard-Methode:
Wenn der Flieger (wovon ich ausgehe) geradeaus fliegt, dann bringst Du ihn mal auf Höhe, richtest ihn im Geradeausflug gegen den Wind und drückst, bis der Flieger so ungefähr 30 - 45 Grad nach unten schießt. Nun lässt Du alles los und schaust, was passiert. Wenn er richtig getrimmt ist (sprich Schwerpunkt und EWD stimmen), sollte er sich in einem großen, weichen Bogen abfangen.
Wenn er in engem Bogen abfängt und die Nase deutlich hochnimmt, ist die EWD zu groß und der Schwerpunkt zu weit vorn. Also Blei raus (20g-Schritte bei der Alpina, bei kleineren Seglern weniger) und leicht tief trimmen.
Wenn er überhaupt nicht abfängt oder unterschneidet, ist die EWD zu klein und der Schwerpunkt zu weit hinten. Das ist die gefährlichere Variante; das Überziehverhalten könnte kritisch sein. Also sachte abfangen, landen, etwas zusätzliches Blei rein, leicht hoch trimmen.
Nächster Versuch wie beschrieben.
Wenn der Abfangbogen so in etwa stimmt, ist die weitere Fein-Trimmung Geschmackssache. Stichworte: Blei raus (jetzt natürlich in ganz kleinen Schritten) und EWD verkleinern (=tief trimmen) gibt ein "dynamischeres", aber auch etwas kritischeres Verhalten; Blei rein und hoch trimmen gibt ein eher gutmütiges Verhalten.
Außer dem Schwerpunkt lohnt sich häufig eine Optimierung der Querruder-Differenzierung (Voraussetzung natürlich: getrennte QR-Flächenservos). Mein Test hierfür ist, im Geradeausflug in kurzen Abständen Querruder-Vollausschläge links und rechts zu geben ("Winken" mit den Flächen, Seitenruder bleibt neutral!) und zu schauen, wie stark und wie schnell der Rumpf ins Pendeln kommt (durch das sog. negative Wendemoment). Wenn man den Flieger schon nach 2-3 Ausschlägen stark aufschaukelt, sollte man es mal mit stärkerer Differenzierung versuchen. Wenn der Rumpf erst nach längerem Wedeln oder gar nicht stark aufschaukelt, dann ist es gut.
Viel Spaß mit der Alpina! (Ist immer noch ein wirklich guter Flieger).
Carsten.