Warum verwendet ihr immer so massive Führungsrohre? In der Theorie,und bei mir auch in der Praxis, reicht doch ein dünnes, wie der Name schon sagt, Führungsrohr.
Die Last überträgt doch der Stahl und dort wo die größte Last auftritt, nämlich in der Mitte, ist das Rohr eh geteilt.
Die Kraft muss an den Holm bzw. die Flächenstruktur übertragen werden. Nun hängt es davon ab, wieviel Kraft übertragen werden soll. Bei wenig Kraft und einem Leichtwindsegler reichen sicher 2 Bohrungen in den Rippen. Bei mehr Last wird es immer wichtiger, dass die Kraft sicher eingeleitet wird.
Bei einer Bohrung in der Rippe - um mal dabei zu bleiben - drückt der Stahl gegen eine schmale Stelle. Die Kraft nennt mal Leibung, bzw. Lochleibung. Wenn ein Rohr eingeklebt wurde, kann die Rippe wesentlich mehr Kraft aufnehmen und weiterleiten. Die Lochleibung wird deutlich reduziert.
Die andere Sache ist, dass die Steckung zunächst mal eine Montage/Trennungsstelle ist. Die soll schon halten und bisweilen ist es auch so, dass man sie schlecht nachkleben kann, wenn sie erst mal versagt, bzw. man kann sie zwar wieder zusammenkleben aber der Rest vom Modell ist dann leider mehr oder weniger komplett matsch. Z.B. wenn die Steckung in der ersten Phase des Hochstarts versagt, dass Modell dann noch über den halben Platz geschliffen wird etc.
Wer das schon mal gesehen bzw. miterlebt hat, weis was ich meine.
Unten sind mal zwei Modelle von mir. Beim weisen NF ist ein 16mm Plastik-Führungsrohr verwendet worden. Das Rohr ist an der Wurzel und dann noch mal 100mm weiter im Flügel in einer zweiten Rippe gelagert. Der NF wiegt ca. 2kg und hat 3m Spannweite und 13% Profildicke an der Wurzel
Der rote NF hat eine 16mm Führung aus harten Alu - ebenfalls 100mm tief im Flügel in dem Holm integriert. Dieser NF wiegt ca. 3,8kg und hat ebenfalls 3m Spannweite bei einer Profildicke von 9% an der Wurzel.
Beide Modell verwenden einen 16mm cfk-Stab und ein 300mm breites Mittelteil. Der Stab ist deshalb 500mm lang.
Im Ergebnis ist die Flattergeschwindigkeit beim roten NF deutlich höher als beim weisen NF. Die Flattergeschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab aber vor allen von der Steifigkeit beim der Flächenverbindung, bzw. der Holm kann noch so hochwertig sein - wenn die Steckung zu weich ist - begrenzt dies die Leistungsfähigkeit des Konzepts. Der Rote hat auch viel cfk im Flügel aber das ist nur eine notwendige aber eben nicht hinreichende Maßnahme gegen das Flattern.
Oliver,
wenn Du ein paar mehr Daten zu deinem Modell einstellst, bekommst Du unter Umständen etwas konkretere Tipps.
VG