iceman7777
User
Den Scorpy in der Größe 680mm und 1000mm gibt es nun ja schon etwas länger.
Recht neu und seit dem Frühsommer 2014 auf dem Markt ist der Scorpy 1200 mit 1.2m Nuri.
Da ich hier noch nichts zum großen Scorpy gefunden habe, anbei ein kurzer Bau- und Flugbericht.
Materialqualität:
Das EPP in der Ausführung RG20 ist leicht aber ausreichend fest in seiner Grundstruktur. Die Flächenhälften sind sehr präzise geschnitten und passen auf den Millimeter genau zusammen. Toll.
Legeglich die Oberfläche schleife ich immer kurz mit einem 120er oder 240er Schmirgelpapier kurz ab. Das entfernt Scheiderückstände, macht die Oberfläche noch glatter und die Bespannung haftet später besser darauf.
Aufbau:
Der Aufbau geht denkbar einfach. Es liegt eine 2 seitige, farbige Aufbauanleitung dabei. Diese ist sehr detailliert und auch jemand, der weniger geschickt ist oder der zum ersten mal einen Nuri Aufbau kommt prima damit klar.
Das tolle bei Modellen von EPP-Flugmodelle: Es ist wirklich (fast) alles dabei was man zum Aufbau braucht: Ruderhörner, der Motorspant, dünne GFK-Holme zur Versteifung der Flächen und selbst die Bügelfolie. Alles inklusive.
Nur farbige Folie und ein Klettband zur Akkubefestigung wird noch benötigt.
Die Ruder sind mit aus dem EPP geschnitten und müssen nicht erst aus Balsa angefertigt werden. Sie gehen allerdings recht schwer.
Im ersten Arbeitsschritt biege ich sie daher komplett nach oben um und schleife im Ruderspalt so lange, bis sie ganz leicht gehen und quasi nur noch an einem dünnen Rest EPP hängen. Später beim Überbügeln mit Folie wird eine mehr als ausreichenden Verbindung zur Fläche hergestellt.
Separate Ruderrcharniere sind nicht erforderlich.
Der Flächenhälften klebe ich mit UHU schnellfest 2k Epoxy Kleber zusammen.
Dann folgt der Schnitt in die Fläche um den GFK-Stäbe einzusetzen. Die 1.5mm Rundstäbe sind dabei im Zusammenspiel mit der Folie für einen sehr steifen Flügel völlig ausreichend.
Es folgt der Ausschnitt der Servo-Löcher. Ein langes Lineal und Geodreieck sind von Vorteil und die Position und Rechtwinkeligkeit zu bestimmen.
Es ist sinnvoll, die Servos komplett vor den Schwerpunkt zu setzen. Das spart Ausgleichsgewicht.
Meiner Servos: nur 8g schwere Vigor VS-12M - auch nur 8mm dick, mit Metallgetriebe, kräftig (1,5kg/cm), sehr genau und robust und für rd. 6,50 beim HK UK zu haben.
Meine Modifikationen:
Ich wollte ein möglich leichtes Modell bauen und mit dem Gewicht deutlich unter unter der Herstellerangabe von 680g bleiben. Ziel waren ca. 500g, wars gewiss die Thermikeigenschaften verbessert, einen kleineren Motor ermöglicht und dennoch ordentliche (senkrechte??) Steigleistungen bringt.
Ich habe daher statt der mitgelieferten, dicken Laminierfolie (ca. 80mic) eine mit nur 38mic verwendet. Dies spart rund 20-25g, wovon sicher 15g vor dem Schwerpunkt liegen und nochmal mit Blei oder einem dickeren Akku ausgeglichen werden müssen.
Auf GFK-Tape habe ich komplett verzichtet - auch an der Nasenleiste.
Der Motor ist also ein leichter 40g EMax C2812 mit 1534KV, den es für rd 10,00Eur bei Eder Modelltechnik in einer neuen Version oder beim Hobbyking für 5,50Eur in der Urform gilt.
Als Spinner hatte ich noch einen MPX Merlin Spinner in der Kiste, da ich unbedingt einmal Klappluftschrauben realisieren wollte. Ein 2mm O-Ring aus Gummi verhindert zuverlässig dass die Blätter zu weit nach hinten überschlagen und die Fläche beim Motor-Start beschädigen. Zudem hält der Ring die Blätter im Flug zurück und minimiert den Luftwiderstand ein wenig - so hoffe ich.
Gewicht des Spinners mit Klappluftschraube ACC 8x4: ca. 19g
Der mitgelieferte GFK-Motorhalter ist zwar toll und sehr stabil aber mit 14g auch recht schwer, zumal das Gewicht komplett hinter dem Schwerpunkt liegt. An ihm lassen sich sicher auch Motoren mit 80-100g problemlos und sicher befestigen - für meinen Motor aber völlig überdimensioniert.
So habe ich aus EPP-Resten, etwas CFK-Flachprofil 0,5x3mm zu Verstärkung und einer ca. 1mm starken CFK-Platte, die den Motorträger aufnimmt eine eigene Halterung geschnitzt. Gewicht rd. 7g.
Wer das nicht will oder aus dem Scorpy einen Racer mit schwerem Motor machen will kann die original-Halterung problemlos nutzen.
Regler: 20A Blue Mystery, mehr als ausreichend.
Dier Ruderanlenkung habe ich nicht nach oben verlegt (optischer Gründe) und mit 2mm CFK-Stäben, einem Kunstsoff-Gabelkopf und Klemm-Befestigungen an den Servohörnern realisiert.
Obwohl sie minimal schwerer sind habe ich die Winglets aus 2mm Doppelsteg-Platten erstellt und die EPP Winglets bei Seite gelegt.
Grund: Sie sind nur 1/3 so Dick wie EPP (kleiner Luftwiderstand!), stabil ohne Verstärkung auch bei höheren Geschwindigkeiten, sehen gut aus, sind auch in großer Höhe extrem gut sichtbar, müssen nicht getapt und nicht lackeirt werden.
Befestigt mit UHU POR, damit sie ggf auch mal ausgetauscht werden können.
Da ich mit ner DX9 fliege kommt ein OrangeRx DSMX Compatible DSMX 3-kanal Empfänger zu Einsatz. Extrem große Reichweite, 2 lange Antennen, ohne Gehäuse nur 4g schwer und mit 11,- preiswert.
Den Binde-Stecker habe ich mit einem Servokabel nach außen gelegt. So kann den Scorpy auch mal schnell jemand anderes binden und fliegen.
Zur Akkubefestigung habe ich ein doppelseitiges Klettband eingeklebt und darüber noch ein passendes 0,5mm starkes CFK-Stück zurechtgeschnitten und mit Sekundenkelbern über das Klettband eingeklebt. So bleibt der Lipo auch bei den wildesten Manövern im Modell und fällt nicht raus.
Gewicht:
Lohn der Mühen:
Abfluggewicht: 509g incl. 120g 3S 1400mAh Lipo und 20g Blei vorne, dass leider doch noch erforderlich war.
Alternativen:
Der Scorpy 1200 ist sicher auch hervorragend für FPV geeignet. Selbst in der Leichbau-Version kann er sicher locker das Equipment oder eine GoPro für Luftaufnahmen tragen.
Oder man macht einen echten Racer daraus - mit nem 80g Motor zwischen 1400-1800kv und nem 2200er 3S Standard-Akku kann man sicher ordentlich die Luft brennen lassen.
Recht neu und seit dem Frühsommer 2014 auf dem Markt ist der Scorpy 1200 mit 1.2m Nuri.
Da ich hier noch nichts zum großen Scorpy gefunden habe, anbei ein kurzer Bau- und Flugbericht.
Materialqualität:
Das EPP in der Ausführung RG20 ist leicht aber ausreichend fest in seiner Grundstruktur. Die Flächenhälften sind sehr präzise geschnitten und passen auf den Millimeter genau zusammen. Toll.
Legeglich die Oberfläche schleife ich immer kurz mit einem 120er oder 240er Schmirgelpapier kurz ab. Das entfernt Scheiderückstände, macht die Oberfläche noch glatter und die Bespannung haftet später besser darauf.
Aufbau:
Der Aufbau geht denkbar einfach. Es liegt eine 2 seitige, farbige Aufbauanleitung dabei. Diese ist sehr detailliert und auch jemand, der weniger geschickt ist oder der zum ersten mal einen Nuri Aufbau kommt prima damit klar.
Das tolle bei Modellen von EPP-Flugmodelle: Es ist wirklich (fast) alles dabei was man zum Aufbau braucht: Ruderhörner, der Motorspant, dünne GFK-Holme zur Versteifung der Flächen und selbst die Bügelfolie. Alles inklusive.
Nur farbige Folie und ein Klettband zur Akkubefestigung wird noch benötigt.
Die Ruder sind mit aus dem EPP geschnitten und müssen nicht erst aus Balsa angefertigt werden. Sie gehen allerdings recht schwer.
Im ersten Arbeitsschritt biege ich sie daher komplett nach oben um und schleife im Ruderspalt so lange, bis sie ganz leicht gehen und quasi nur noch an einem dünnen Rest EPP hängen. Später beim Überbügeln mit Folie wird eine mehr als ausreichenden Verbindung zur Fläche hergestellt.
Separate Ruderrcharniere sind nicht erforderlich.
Der Flächenhälften klebe ich mit UHU schnellfest 2k Epoxy Kleber zusammen.
Dann folgt der Schnitt in die Fläche um den GFK-Stäbe einzusetzen. Die 1.5mm Rundstäbe sind dabei im Zusammenspiel mit der Folie für einen sehr steifen Flügel völlig ausreichend.
Es folgt der Ausschnitt der Servo-Löcher. Ein langes Lineal und Geodreieck sind von Vorteil und die Position und Rechtwinkeligkeit zu bestimmen.
Es ist sinnvoll, die Servos komplett vor den Schwerpunkt zu setzen. Das spart Ausgleichsgewicht.
Meiner Servos: nur 8g schwere Vigor VS-12M - auch nur 8mm dick, mit Metallgetriebe, kräftig (1,5kg/cm), sehr genau und robust und für rd. 6,50 beim HK UK zu haben.
Meine Modifikationen:
Ich wollte ein möglich leichtes Modell bauen und mit dem Gewicht deutlich unter unter der Herstellerangabe von 680g bleiben. Ziel waren ca. 500g, wars gewiss die Thermikeigenschaften verbessert, einen kleineren Motor ermöglicht und dennoch ordentliche (senkrechte??) Steigleistungen bringt.
Ich habe daher statt der mitgelieferten, dicken Laminierfolie (ca. 80mic) eine mit nur 38mic verwendet. Dies spart rund 20-25g, wovon sicher 15g vor dem Schwerpunkt liegen und nochmal mit Blei oder einem dickeren Akku ausgeglichen werden müssen.
Auf GFK-Tape habe ich komplett verzichtet - auch an der Nasenleiste.
Der Motor ist also ein leichter 40g EMax C2812 mit 1534KV, den es für rd 10,00Eur bei Eder Modelltechnik in einer neuen Version oder beim Hobbyking für 5,50Eur in der Urform gilt.
Als Spinner hatte ich noch einen MPX Merlin Spinner in der Kiste, da ich unbedingt einmal Klappluftschrauben realisieren wollte. Ein 2mm O-Ring aus Gummi verhindert zuverlässig dass die Blätter zu weit nach hinten überschlagen und die Fläche beim Motor-Start beschädigen. Zudem hält der Ring die Blätter im Flug zurück und minimiert den Luftwiderstand ein wenig - so hoffe ich.
Gewicht des Spinners mit Klappluftschraube ACC 8x4: ca. 19g
Der mitgelieferte GFK-Motorhalter ist zwar toll und sehr stabil aber mit 14g auch recht schwer, zumal das Gewicht komplett hinter dem Schwerpunkt liegt. An ihm lassen sich sicher auch Motoren mit 80-100g problemlos und sicher befestigen - für meinen Motor aber völlig überdimensioniert.
So habe ich aus EPP-Resten, etwas CFK-Flachprofil 0,5x3mm zu Verstärkung und einer ca. 1mm starken CFK-Platte, die den Motorträger aufnimmt eine eigene Halterung geschnitzt. Gewicht rd. 7g.
Wer das nicht will oder aus dem Scorpy einen Racer mit schwerem Motor machen will kann die original-Halterung problemlos nutzen.
Regler: 20A Blue Mystery, mehr als ausreichend.
Dier Ruderanlenkung habe ich nicht nach oben verlegt (optischer Gründe) und mit 2mm CFK-Stäben, einem Kunstsoff-Gabelkopf und Klemm-Befestigungen an den Servohörnern realisiert.
Obwohl sie minimal schwerer sind habe ich die Winglets aus 2mm Doppelsteg-Platten erstellt und die EPP Winglets bei Seite gelegt.
Grund: Sie sind nur 1/3 so Dick wie EPP (kleiner Luftwiderstand!), stabil ohne Verstärkung auch bei höheren Geschwindigkeiten, sehen gut aus, sind auch in großer Höhe extrem gut sichtbar, müssen nicht getapt und nicht lackeirt werden.
Befestigt mit UHU POR, damit sie ggf auch mal ausgetauscht werden können.
Da ich mit ner DX9 fliege kommt ein OrangeRx DSMX Compatible DSMX 3-kanal Empfänger zu Einsatz. Extrem große Reichweite, 2 lange Antennen, ohne Gehäuse nur 4g schwer und mit 11,- preiswert.
Den Binde-Stecker habe ich mit einem Servokabel nach außen gelegt. So kann den Scorpy auch mal schnell jemand anderes binden und fliegen.
Zur Akkubefestigung habe ich ein doppelseitiges Klettband eingeklebt und darüber noch ein passendes 0,5mm starkes CFK-Stück zurechtgeschnitten und mit Sekundenkelbern über das Klettband eingeklebt. So bleibt der Lipo auch bei den wildesten Manövern im Modell und fällt nicht raus.
Gewicht:
Lohn der Mühen:
Abfluggewicht: 509g incl. 120g 3S 1400mAh Lipo und 20g Blei vorne, dass leider doch noch erforderlich war.
Alternativen:
Der Scorpy 1200 ist sicher auch hervorragend für FPV geeignet. Selbst in der Leichbau-Version kann er sicher locker das Equipment oder eine GoPro für Luftaufnahmen tragen.
Oder man macht einen echten Racer daraus - mit nem 80g Motor zwischen 1400-1800kv und nem 2200er 3S Standard-Akku kann man sicher ordentlich die Luft brennen lassen.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: