Silence1 nachgebaut

UweH

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Hallo Ludwig,

das sieht doch schon fast gut fliegbar aus, sehr schön!
Im Video sieht es so aus, als ob der Flieger neben dem Böeneinfluß noch ein bisschen Rodeoritt macht. Dagegen kann es helfen den Höhenruderausschlag noch weiter zurück zu nehmen, mehr Expo zu programmieren, den Schwerpunkt noch ein bisschen vor zu verlegen und / oder die Servogenauigkeit zu verbessern da noch Defizite vorhanden sind.
Weil vorverlegen des Schwerpunkts Flugleistung kostet würde ich zuerst noch etwas mit den Höhenruderausschlägen im Bereich geringer Ausschläge um die Grundanstellung herum experimentieren.

Zu dem oben eingestellten Ranis-Screenshot noch ein paar Hinweise und Tipps:
- Setze in dem Fenster der Grundeinstellungen rechts unten den Wert des Stabilitätsmaßes durch aktivieren der Schaltfläche mit dem grünen Punkt fest und gib einen Wert von 10 % ein.
- verlängere die Elevons nach außen bis ~ 10 mm vor den Winglets oder wieviel Du halt brauchst um das stabil genug zu bekommen damit ein Radschlag bei unsanfter Landung nicht zum Winglet- oder Elevonbruch führt.
- stelle die Schränkung so ein, dass der CA bei Ruder neutral ungefähr bei 0,4 ist, zu erkennen wieder im Fenster rechts unten.
- Klappentiefe durchgehend 25 % ist O.K., aber bei langen Rudern ist es noch besser innen 18-20 % Rudertiefe zu machen und außen 25-30 %. Wenn man die Höhenruder in der Simulation ausschlägt bis ein cA von ~0,8 erreicht ist, kann man mit der Ruderform die Zirkulationsverteilungskurve noch beeinflussen. Die Istkurve und die Sollkurve für eine sin^1-Ellipse sollten sich möglichst bei hohen CA-Werten decken. Da das "Nurflügel" von Frank Winglets nicht simulieren kann ist es sogar besser wenn bei hohen cA im Aussenflügel die Istkurve etwas unter der Sollkurve liegt (unterelleiptische Auslegung zur Berücksichtigung des Wingleteinfluß)
Noch ein paar Tipps zum Bau:
- Ruder unten anschlagen und durchgehendes Tesascharnier verwenden. Mit dem offenen Spalt der kurzen Scharnierstücke die Du zuerst verwendet hast wird die Ruderreaktion nicht stärker, sondern unschärfer bzw. weniger präzise, als hättest Du etwas größeres Servospiel
- Bau nicht leichter, eine Flächenbelastung von etwa 15 g/dm² ist für das Modell absolut O.K.. Noch leichter verringert die Re-Zahl und verschlechtert dabei die Gleitleistung und ein paar andere Flugeigenschaften. Um die bessere Sinkleistung von noch weniger Gewicht auszunutzen, müsstest Du Turbulatoren oder rauhe Bespannung verwenden um die Ablöseblasen klein zu halten.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe
Danke für Deine ausführliche Anleitung.
Mein Hintergedanke zu den Rudern in der Mitte war, das die Ströhmung am Aussenflügel anliegt.
Werde dann im Ranis weiter Experimentieren.
Rodeoritt: eigendlich nicht, hab ihn vor mir hin und her fliegen lassen und nur wenn es nötig war eingegriffen, die Landung hab ich über mich ergehen lassen,
war mir recht das er nicht abgeschmiert ist und hab nicht viel getan damit er gerade bleibt, der Wind hat ihn quasi dahin gedrückt.
Wie Du im Video sehen kannst war ich nicht allein in der Luft, die Kollegen waren auch nicht besser dran mit Ihren "Schalentieren",
es war schon sehr bockig, habe nach dem Flug ca 10gr Blei zugegeben, was mich nicht überzeugt hat,
tendiere dazu den Schwerpunkt auf 151mm zurück zu nehmen, bei weniger Wind hoffe ich auf bessere Ergebnisse.
Zum Gewicht kommen ein paar Gramm hinzu, Modell hat nach der dritten Landung die Nase abgeworfen,
hat wohl vorher bei den Versuchen schon gelitten :(

mfg Ludwig
 

UweH

User
Mein Hintergedanke zu den Rudern in der Mitte war, das die Ströhmung am Aussenflügel anliegt.


Hallo Ludwig,

das ist Freifliegerdenkweise :p

Im RC-Flug ist es besser das Flugzeug in seiner Gesamtheit zu betrachten und weil man schließlich mit dem negativen Einfluß der Ruderausschläge leben muß um da hin fliegen zu können wo man das Modell haben möchte ist es besser den Nachteil daraus zu einem Vorteil zu machen...aber das würde im Detail hier zu weit führen, meine Empfehlung funktioniert in den meisten Fällen ;)

Wenn das rauf und runter im Video nur von den bockigen Bedingungen gekommen ist, denke ich dass Du schöne Flüge bei ruhigerem Thermikwetter machen kannst und vielleicht klappts tatsächlich mit den 151 mm, ich glaube Frank würde sich auch drüber freuen wenn der Schwerpunkt aus seinem Programm gut funktioniert ;)

Viel Spaß und gute Landungen beim weiter testen..und bitte auch weiter berichten :)

Gruß,

Uwe.
 
Och menno und ich hab gedacht das ein Nuri auch mal ne weile allein fliegen kann ohne das man steuert,
zumindest liest man es ab und zu. :(

Nächste Woche wenn der Rumpf wieder Fit ist geht es weiter. :)

mfg Ludwig
 

UweH

User
Och menno und ich hab gedacht das ein Nuri auch mal ne weile allein fliegen kann ohne das man steuert,

Hallo Ludwig,

Nuris in der Größe Deines Silence können nicht lange ungesteuert fliegen, dafür reagieren sie zu empfindlich auf Böen, aber das ist auch eine gute Anzeige von Aufwinden.
Meine 4,1 m große Horten III schaffte 5-6 Vollkreise ohne Rudereingriff, die große Flugflunder 2 von Stefan Dolch soll auch mehrere Minuten ungesteuert geflogen sein.
Horten und andere stark geschränkte Nurflügel haben es leichter mit dem ungesteuerten Flug weil sie eine hohe Spiralsturzstabilität haben.
Bei den Horten kommt als günstiger Faktor noch das hohe Stabilitätsmaß zugute, dass man für die Steuerung ohne Seitenflächen und zur Auftriebsentlastung des Außenflügels gegen negativen Wendemoment benötigt. Es stabilisiert den Flug und ist auch vorhanden wenn man nicht steuert.

Wenn Du "gesteuerten Freiflug" machen willst, dann kannst Du die Schränkung deutlich erhöhen bis Du in der Ranis-Simulation cA 0,7 und elliptische Zirkulation mit Rudern im Strak erreichst, aber dann trotzdem die Ruder bis nach außen gehen lassen. Solange Du nicht steuerst bleibt die Strömung weitgehend ungestört und wenn Du rein greifen mußt hast Du trotzdem den größten möglichen Hebelarm für die Ruderkräfte zur Verfügung......aber eigentlich sind Nuris zum wendigen fliegen auf kleinem Raum am besten geeignet, fürs Freifliegen sind Leitwerker besser....außer beim kreisen in der Thermik ;)

Gruß,

Uwe.
 
Danke Dir für die Ausführung.
Sollte aber nur ein kleiner Scherz zur Auflockerung sein :)

Ernst!!...........komm her :)

mfg Ludwig
 

UweH

User
.
Sollte aber nur ein kleiner Scherz zur Auflockerung sein :)

Ich hab das schon als Scherz verstanden, aber weil die tatsächlichen Hintergründe schnell erklärt sind wollte ich den Scherz zum Anlaß nehmen es auch zu tun ;)

...und wo isser nun, der Ernst? ....komischer Name für ein Flugzeug :( :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Das mit dem Namen überleg ich mir noch,
hmm........ warum eigendlich nicht?
Für den nächsten :)

Ach was, Nurflügel sind doch schwanzlos, da paßt ein weiblicher Name besser :rolleyes:....wie wärs z.B. mit Elisabeth? :cool:
 
Nabend Uwe
Wie wäre es denn mit Cora?





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Nabend
habe die Datei noch einmal Überarbeitet und diese besser an die Vorgaben von Uwe angepasst,
kann man das so bauen?

mfg Ludwig
 

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Hallo zusammen,

habe bei meiner renovierten und elektrifizierten PIKANT den Schwerpunkt erst nach der Raskinmethode ermittelt, wo ich festgestellen musste, dass das Modell überhaupt nicht flog und keinerlei Leistung hatte.
Erst nachdem ich die Ermittlung nach der Meissnermethode gemacht habe, wo der Schwerpunkt um über 50mm weiter nach hinten verschoben ist, konnte man damit gut steuerbar und auch leistungsmäßig gut fliegen.

Hier ein Auszug aus meiner HP:

...........Zur Schwerpunktberechnung habe ich das Program von/nach Raskin verwendet, war auf den Seiten von RC - Network in der Rubrik NURFLÜGEL steht.
Als Modellflieger, der wenig, bisher fast garnichts im Nurflügelbereich gebaut hat, habe ich mich auf das Programm von Raskin gestürtzt und den Schwerpunkt danach gelegt.
PIKANT-SP.gif
Hier hatte das Modell hatte überhaupt keine Flugleistung.
Wollte und konnte fast nicht geflogen werden. So habe ich den Schwerpunkt immer weiter nach hinten geschoben wie in dem Hinweis und es wollte aber konnte nicht so richtig fliegen.
Erst als ich nach dem Programm von Dietrich Meissner den Schwerpunkt letztendlich auf 295mm hinter die Nasenleiste verlegt hatte, wo das Modell nach D. Meissner etwa 4...5% Längsstabilität hat, fliegt das Modell optimal. Es hat somit eine relativ gute Flugleistung und lässt sich sehr gut über die kombinierten Quer- Höhenruder steuern.

Sicher wird dieses den Nurflügelexperten alles bekannt sein. Für einen Laien im Nuribereich, der wie in meinem Fall einen Abstecher in diesen Bereich macht wäre ein besserer Hinweis als nur die wenigen Worte auf dem Programm von Raskin angebracht.
ZITAT: Vereinfachte Berechnung zur Bestimmung eines leicht nasenlastigen Anfangsschwerpunktes für einfache Tragflügelgeometrien.
hier der Aufriss für die Ermittlung des Vorabschwerpunktes nach Meissner
pikant-aufriss.gif
downloadbar: http://home.germany.net/100-173822/schwerp.htm

Letztendlich liegt der Schwerpunkt jetzt exakt bei 295mm hinter der Nasenleiste.
 
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