Spielwarenmesse
Spielwarenmesse
..... mal ein/mein kleiner Rückblick:
Als ständiger (Modellflug-) Messe-Besucher seit vielen Jahren kann man (ich/wir) es so beschreiben: Das „Modellbau-Sterben“ begann ja eigentlich schon vor Jahrzehnten (noch ohne Internet und China-Billigware). In den Siebzigern führte nach Eintreffen stets der erste eilige Weg zum Stand von Topp (das war damals immer der mit den schönsten Modellen). Hersteller wie Microprop, Rödel, Rowan/Sipa, WIK, Eismann, Cox, Rossi, OPS, Sullivan, Schlüter, viele weitere englische, österreichische, italienische, usw., usw. Hersteller verschwanden langsam aber stetig (da sie häufig in den Direktverkauf übergingen und für die folglich die „Händler-Messe“ überflüssig war). Zuwachs gab es zwischenzeitlich mal wieder mit neuen Herstellern durch den Boom aus dem Car- und Heli-Bereich mit tollen Modellen von Vario, Hirobo oder Mikado. Von den ganz Großen und allseits bekannten, die bis vor einigen Jahren immer noch durchgehalten hatten, mal ganz abgesehen. Das sog. „Laden-Sterben“, der Internet-Handel usw. verstärkten den Rückgang noch weiter.
Für die meisten „ursprünglichen bzw. altgedienten“ Modellbauer/Modellflieger“ war die Nürnberger Spielwarenmesse eigentlich schon seit einigen Jahren uninteressant. Immer mehr Schaum, Fertigmodelle, Massenware (industrielle/sogar militärische) Drohnen, teils unüberschaubare Elektronik und vieles andere was eher in den Spielzeug-Bereich gehört waren seit kurzem nun auch verschwunden. Sicher hat jeder unterschiedliche Interessen und die Hersteller haben ja ihre Präsentationen zwischenzeitlich längst auf die zahlreichen einzelnen Verbraucher-Messen und Veranstaltungen sowie ins Internet verlagert.
Wie schon gesagt, für die „ursprünglichen“ Modellbauer/Modellflieger (ja, was ist das eigentlich?) ist die Messe eigentlich längst „tot“. Während man früher kiloweise Neuheiten-Prospekte für sich selbst und Kollegen zuhause den ganzen Tag sammelte und herumschleppte dass bis zum Abend die Arme 10 cm länger wurden, hatte ich diesmal (und bereits schon letztes Jahr) absolut nichts mehr nachhause gebracht. Damals lüfteten alle Hersteller Ihr Jahres-Neuheiten-Geheimnis erst am ersten Messetag, worauf alle mit Spannung hinfieberten, heute werden die Neuheiten ganzjährig je nach Fertigstellung veröffentlicht. Wenn man heuer Modellbau/-flug suchte, fand man nur noch einen Stand von Pichler-Extron, einen kleinen von Robbe (Schweighofer), Krick und Aeronaut mit nur einem bzw. einigen wenigen Flugmodellen und sonst eigentlich nichts Erwähnenswertes, abgesehen von ein paar (sehr) kleinen Fertigmodellen unbekannter Fernost-Firmen.
Es ist nun mal eine Händler-Messe und wenn’s immer weniger Ladengeschäfte gibt von denen keine Einkäufer mehr auf die Messe kommen (können), dann lohnt es sich halt eben für die Hersteller nicht mehr sich dort zu präsentieren. Einzig der Modellbahn-Bereich war noch bestens mit Ausstellern und Besuchern gefüllt. Jeder kann sich ja mal die Kosten überschlägig für einen solchen Messe-Auftritt (Messebau/Standkosten, Bezahlung der Angestellten, Reisekosten, Übernachtungen usw.) sowie die Standgebühr von rund 100€/m² für die kurze Zeit ausrechnen, die ausgefallene Arbeitszeit zuhause kommt ja auch noch hinzu. Früher traf man auch noch alle Jahre „who is who“ aus der Modellbau-Szene, angefangen von Freunden und Modellflugkollegen aus ganz Deutschland und auch dem europäischen Ausland bis hin zu den aktuellen Spitzenfliegern und Weltmeistern der verschiedenen Kategorien die an den Ständen ihrer Sponsoren Rede und Antwort standen – aber das ist nun mal auch alles längst Geschichte!
So, genug blahblah – aber das ist nur meine Erfahrung/Meinung!
Gruß Erich