Stab oder Rohr für Flächenverbinder?

Hallo,

bei meinem Discus (2,7m) hat sich der mitgelieferte 6mm Eisenstab bei zwei Loopings verbogen (-> Schrott...)!

Jetzt stehe ich vor der Frage ob ich mir eine KohlefaserROHR oder einen KohlefaserSTAB bestellen soll. Was sind die Vor-/nachteile bzgl. Festigkeit und Bruch?

Oder soll ich lieber Carbon nehemn (Rohr oder Stab....)


PS. Gewicht spielt keine Rolle! Der Eisenstab ist sicher schwerer als alle Alternativen...
 
Moin,
nur mal so nebenbei: Carbon und Kohle sind das gleiche...

Festigkeitsmäßig hält der Stab auf jeden Fall mehr aus als das Rohr, wenn auch nur wenig (ca. 25 % bei 6 mm Außendurchmesser) Wenn du also nicht auf das Gewicht achten musst (was eigentlich der einzige Nachteil ist), wäre der Vollstab meine erste Wahl. Was wiegt das Modell denn ohne Tragflächen (also nur der flugfertige Rumpf)? Ein Stab hält zwar mehr aus, aber ein Rohr tut es u.U. auch schon.

mfg Der Baron
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn du den "Eisenstab" gegen Kohlefaser bei gleichem Durchmesser ersetzt, wirst du das Modell in Kürze (beim nächsten Looping) komplett verlieren, denn der Stab wird BRECHEN, statt sich nur zu verbiegen. Kohlfaser hat da keine Reserven, entweder er bleibt gerade, oder er bricht bei Überlastung. Stahl verbiegt sich nur und du kannst noch mit großer V-Form landen.

Nimm als Ersatz für den "Eisendraht" guten Federstahl Ø6mm aus dem Modellbaufachhandel, der ist mit großer Sicherheit viel fester als der originale Stahl aus dem 2,7m China-Segler-"Baukasten". Gibt es als 1m lange Stangen preiswert zu kaufen.

Gruß,
Oliver

PS: Warum haben diese Dinger eigentlich alle 2,7m Spannweite??? ;)
 
Yep. Bei 6 mm würde ich nie Stahl durch Kohle ersetzen. Die Gewichtsersparnis ist nicht der Rede wert, und die Robustheit leidet.
 
Die Gewichtsersparnis ist nicht der Rede wert, und die Robustheit leidet.

Kommt auf den Stahl an. Wenn das irgendein billiges Büchsenblech war, hält Kohle mehr aus. Mit gutem oder gar Vergütungsstahl kann sie natürlich nicht mithalten. Und um wie rum finde ich 6 mm Außendurchmesser bie 2,7 m Spannweite pauschal ebenfalls sehr dürftig, deswegen auch die Frage nach dem Rumpfgewicht.

mfg Der Baron
 
hält Kohle mehr aus.
Hält mehr aus ist relativ. Bezüglich Streckgrenze / Bruchfestigkeit hast Du natürlich recht. Ich habe aber lieber noch landbare 45°V-Form vom Gartenzauneisen, als den einzelnen Flächen beim lustig Herunterpropellern zuzuschauen während sich der lose Rumpf in einer eleganten Wurfparabel vor meine Füsse bohrt.

Bei Überlastung ist Kohle gnadenlos, während sich ein duktiler Werkstoff durch Ausweichen selbst entlastet.

Deswegen: Robustheit (Fähigkeit mit rauer Behandlung fertigzuwerden.)
 
Ähem, Federstahl ist sowohl fester als auch steifer als CFK.

Auf ernsthafte 1000MPa kommt kein Laminat

Gruss, Steffen

Falls das auch an meine Adresse gehen sollte: Siehe mein erster Beitrag. BILLIGE Stähle sind Kohle unterlegen. Die meisten halten natürlich mehr aus...
 

FamZim

User
Hi

Je nach Flugstiel reicht ein 6 mm Federstal auch nicht.
Ich habe 3 m Segler mit 2 mal 5 mm Federstahl drin, die verbiege ich wenn ich will ohne probleme bei 1,3 kg Gesammtgewicht, und das ist ein langsamer Segler.
Also wenigstens 2 mal 6 mm Federstahl oder dickeres !!
Nach meiner Rechnung hält ein 6 mm Federstahl an 1 m etwa 3,8 kg bis er verbiegt.
2 mal 5 mm zusammen schon 4,4 kg ( 44 N/m ) das ist wenig.

Gruß Aloys.
 
Stab oder Rohr

Stab oder Rohr

Na Kollege,ich würde ein Alurohr nehmen und ins Alu-Rohr passend einen Buchenrundstab einharzen.
Wenn Du das auch noch verbiegst bei 2,70 Meter bist Du ein Künstler.
Gruß
 
Es wird immer abenteuerlicher. Baumarktalu + Buchenholz besser als Stahl??!

*kopfschüttel*

Ein hochfestes Aluminium (das ist nicht das, was Du im Baumarkt kaufst) kommt auf Werte wie ein durchschnittlicher Baustahl. Vom E-Modul fangen wir lieber gar nicht erst an (ein Drittel von Stahl). Der Buchenrundstab verhindert das Einknicken, das ist aber auch schon alles. Sein eigener Beitrag zur Festigkeit ist vernachlässigbar.
Sorry, so etwas darf für die Nachwelt einfach nicht unwidersprochen bleiben. So entstehen Mythen. 6 mm Alu ist für alles, was grösser ist als ein HLG, kriminell.


@Steffen: Ich hatte mich auf des Barons "Dosenblech" bezogen. (Und ehrlich gesagt die genauen Materialdaten nicht konsultiert. Ich habe einfach im Hinterkopf: CFK = ca. mittlerer Baustahl.)
 
Stab oder Rohr

Stab oder Rohr

Na Kollege was wird das denn,wir fliegen Warbirds mir 3 Metern und verwenden in unseren Alurohren eingeharzte Buchenrundstäbe um damit bei 23 Kg genügend Festigkeit ins Rohr zu bringen.
Teilweise erreichen wir damit bis zu 150Kg Belastungsstabilität.
Achte mal auf den Albatros der hat gerade mal 50cm Steckungsrohre von einer Dicke von 12 mm,die werden mit Buchenrundstäbe gefüllt und damit perfekt auf Festigkeit getestet und das hält bombig.
 
Achte mal auf den Albatros der hat gerade mal 50cm Steckungsrohre von einer Dicke von 12 mm,die werden mit Buchenrundstäbe gefüllt und damit perfekt auf Festigkeit getestet und das hält bombig.
Was ist das für ein Albatros? Sagt mir nichts.

Ich nehme mal schwer an, Deine 3-M Warbirds haben nicht nur 12 mm Steckung. Wie Dir bekannt sein dürfte, geht die Belastbarkeit von Querschnitten mit der 3. Potenz. 6 mm auf 12 mm: 8-fache Belastbarkeit.

6mm Alu hat in einem 2.7 m Segler, der einen Looping machen soll, als Steckung nichts zu suchen. Das verbiegt sich schon beim böse Angucken.
 
Stab oder Rohr

Stab oder Rohr

Verbessere mich,bei diesem Durchmesser,gehts mit dem Vorgeschlagenem von mir überhaupt nicht.Ich würde ebenfalls Federstahl nehmen.
Sorry
 
Stahl oder Rohr

Stahl oder Rohr

Na um nochmals auf die Warbirds zu kommen,40mm Alu-Rohr mit einem eingeharzten Buchen-Rechteckstab,also senkrecht ins Rohr.
Ich habe das mit dem Segler zu spät bemerkt,sorry
6mm da geht garnichts.
 
Morgen!

@Werftarbeit1: Hast Du mal geguckt welche Äpfel Du mit Tomaten vergleichst? Hier geht es um 6mm (in Worten sechs). Das ist nicht zu vergleichen mit den 50mm (in Worten fünfzig), die Du hier anbringst. Na klar halten die großen Rohre eine Menge und ein massiver Stahlverbinder macht da keinen Sinn... Die Spannweite ist zwar ähnlich wie bei den Warbirds, aber hier reden wir von einem Segelflugzeug!

Ich würde auch sagen, 6mm Federstahldraht und den Flugstil dem Modell anpassen, dann passt es schon.

Gruß,

David
 
Hallo,

wenn du den "Eisenstab" gegen Kohlefaser bei gleichem Durchmesser ersetzt, wirst du das Modell in Kürze (beim nächsten Looping) komplett verlieren, denn der Stab wird BRECHEN, statt sich nur zu verbiegen. Kohlfaser hat da keine Reserven, entweder er bleibt gerade, oder er bricht bei Überlastung. Stahl verbiegt sich nur und du kannst noch mit großer V-Form landen.

Nimm als Ersatz für den "Eisendraht" guten Federstahl Ø6mm aus dem Modellbaufachhandel, der ist mit großer Sicherheit viel fester als der originale Stahl aus dem 2,7m China-Segler-"Baukasten". Gibt es als 1m lange Stangen preiswert zu kaufen.

Gruß,
Oliver

PS: Warum haben diese Dinger eigentlich alle 2,7m Spannweite??? ;)

Danke für die vielen Antworten - werde dann mal lieber bei Stahl bleiben!

Aber wo bekomme ich einen "GUTEN" Federstahl her und woran erkenne ich diesen? In den mir bekannten Modellbau Online Stores steht 6mm Stahl und nix von irgendwelchen Festigkeiten...

PS. der Segler wiegt Flugfertig 1550g die Flächen je 220g (ohne den Flächenverbinder)
 
Ich erlaube mir mal, hier auch noch etwas auf die Senftube zu drücken. ;)

In meinem MPX-Twist sind auch 6mm drin. Beides. Also mal Kohle, mal Eisen (Stahl will ich das nicht nennen. ;)) Beides hält soweit, aber "abkanten" würde ich mit beiden nicht wollen.
Da müsste dann schon vergüteter Stahl rein. Oteva (Ventilfederstahl) oder sowas.
Aber jetzt kommts: der hat nur 2m und wiegt kein Kilo. In einem 2,7m-Segler und 6mm würde ich NUR besten Stahl verwenden. Punkt. :)

Imho ist Kohle generell grenzwertig als Steckung, wenn der Flieger nicht explizit dafür ausgelegt ist. Um nicht zu brechen, muss Kohle dezent überdimesioniert werden und ist somit extrem hart bei der Landung. Wenn das bei der Auslegung so berücksichtigt wurde, ist das ok. Aber wenn nicht, bricht eben irgendwas anderes, nur weil da mal ein "Hubbelchen" im Weg war.
Will sagen: so mancher Riss bei Bodenkontakt hätte vermieden werden können, wenn man der Steckung erlaubt hätte, etwas zu federn. Allerdings, ich persönlich mag es auch nicht, wenn sich im Flug schon bei mäßiger Belastung eine deutliche V-Form einstellt. Gesamtdurchbiegung ja, aber nicht V-Form.

Fazit: Imho muss man das Gesamte sehen, beides (Kohle / guter Stahl) hat so seine Vor- und Nachteile. Im obigen, konkreten Fall bleibt aber nur guter Stahl. Damit klappt das dann aber auch anstandslos. Man wird die Belastung zwar sehen, aber es dürfte nicht zu einer dauerhaften Verformung kommen.

Just m2cenf ;)
 
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