Suche jemanden, der mir einen 3D Körper zeichen könnte ...

luju68

User
Hallo zusammen,
ich suche jemanden, der mir anhand einer Corel Draw Zeichnung eine richtige CAD Zeichnung machen kann. Wenn möglich eine 3D Zeichnung, die den kompletten Volumenkörper darstellt um ihn dann 3D Fräsen lassen zu können (oder auch nur die Spannten zur Erstellung eines Urmodells).

Ich habe vor, eine Rubin XI - Segelyacht (nein, keine neue Graupner Rubin - das war die VIII, stark abgeändert) im M 1:10 zu bauen und davon ein Urmodell zu erstellen. (ca. 1300mm lang, 400 mm breit)
Nach langer recherche habe ich ein Bild der Konstruktion und weitere Ansichten des Rumpfes gefunden, anhand ich die Spannten, Seitenansicht und Draufsicht in Corel gezeichnet habe. (Fusion beherrsche ich leider noch nicht - nur sehr rudimentär). Daher bräuchte ich jetzt jemanden, der sich damit auskennt und mir anhand dieser Vorgaben einen 3D Körper zeichnen kann (Mit Müh und Not habe ich es gerade noch hinbekommen, ein "Gerippe" in Fusion zu Zeichnen, das zumindest das ungefähre Spanntengerippe eines Schiffes darstellt, aber vermutlich nicht ganz richtig ist), Nun bin ich mit meinen Fähigkeiten am Ende und suche jemanden, der das besser kann als ich. Evtl. auch gegen einen Unkostenbeitrag (ich weiß, dass man da ziemlich lange vor sitzt) Einer der´s kann vermutlich weniger lange wie ich ...
:)

Ich brauche keine eingezeichneten Stringer, Verbinder, gezeichneten fertigen Spannten mit ausschnitten oder sonstiges zur Erstellung eines Holzrumpfes, sondern nur ein fertiges 3D Modell, das man so dann auch so fräsen könnte. (evtl. die einzelnen gezeichneten Rohspannten zum ausfräsen).

Falls das jemand machen könnte oder wollte, bitte bei mir melden, dann könnte ich die Daten als entsprechnede Dateien (exportiert wie gewünscht) bereitstellen und wir könnten uns über die Kosten unterhalten.

Vielen Dank im voraus für euere Hilfe und viele Grüße

Stefan Herbst
 
Moin, Moin, Stefan

Es hört sich nach einem schönen Projekt an.
Eventuell ist es möglich das du dir selber helfen kannst? Mit einem Programm das DelftShip heißt.

Das ist eine Marinesoftware mit der man in erster Linie Boote konstruieren kann. In der Grundversion
ist das Programm "Free". Für uns Hobby-Anwender reicht diese völlig aus.
Es besteht die Möglichkeit Hintergrundbilder in das Programm zu laden. Und damit dein Boot/Yacht
nachzukonstruieren. Deine Vorarbeit mit Corel ist bestimmt nutzubar.........
Weiterhin besteht die Möglichkeit Spanten festzulegen. Diese können Ausgedruckt werden oder zB. in einer DXF-Datei
exportieren. Eine Erstellung eines klassischen Spantenplans ist genauso möglich.
Ein STL-Datei-Export aus DelftShip gibt dir die Möglichkeit das Boot auf einen 3D-Drucker auszudrucken.
Oder zB. mit EstlCam 3D fräsen.
Möchte die Freude ein wenig bremsen. Ein Objekt das 1300mm lang und 400mm Breit und bestimmt 150mm-200mm Hoch ist
können die meisten Hobbyfräsen dann doch nicht in einem Stück herstellen. Das gilt auch für den 3D-Drucker........

https://www.delftship.net/pricing/ Das ist der Link zum Download.........

Du arbeitest dich schnell in dieses Programm ein. Handbücher sind vorhanden. Die weiterhelfen. Es sind auch bestimmt noch
deutsche Handbücher im Netz zu finden. Suche nach der Vorgängerversion. Diese Heißt "FreeShip".

Ich wünsche dir gutes gelingen.

Ahoi, Blaubär.......

PS: Auf der Forumseite der Modellbootsegler RG65 unter der Rubrik "Software" ist FreeShip und DelftShip besprochen worden.
Du findest an dieser Stelle hilfreiche Ratschläge. Du brauchst dich nicht anmelden. Frei zugänglich.
 
Hallo Stefan,
einen Segelyachtrumpf nach Spanten aufzuziehen ist relativ einfach, wenn man weiß wie das geht und die Ausrüstung dafür hat. Ich habe das schon öfters gemacht, z.B. für Revell. Das Fräsen eines Urmodells ist auch kein Problem. Urmodelle aus Ureol mit 300-1000er Raumgewicht habe ich sogar noch öfter gemacht. Meine Fräse hat eine Arbeitsraum von 1000x800x265. Dein Rumpf ginge einfach durch Weiterschieben bei 2 Aufspannungen.

Als Soloselbständiger der Kreativbranche ist meine Auftragslage in den vergangenen 7 Monaten brutal eingedampft. Die Coronahilfe ist ein Witz und dient letztlich nur den Banken, Versorgern und Immobilienbesitzern. Deshalb kann ich das nicht kostenlos machen.

Das Aufziehen und glattstraken der Oberfläche des Rumpfes ohne Details und ohne Deck nach gezeichneten Spanten (min. 12 besser 20) kostet ca. € 500,-. Damit wird exakt die Vorlage abgebildet. Anschließende nachträgliche Änderungswünsche und Erweiterungen kosten extra( hier etwas dicker, da etwas schlanker, jetzt noch ein Deck). Die Ableitung eines Spantensatzes aus der neuen Hüllfläche(fehlerfrei) kostet ca. € 150,- Das Fräsen des Modells kostet je nach Material € 1500-2500,-. Für das Fräsen eines Spantensatzes bin ich viel zu teuer. Das können andere viel besser und billiger.

Beste Grüße
Andreas
 

luju68

User
Hallo Andreas,
vielen Dank für die ehrliche Antwort. Sieht SUPER aus, was du da machst - aber ehrlich gesagt, sprengt das meinen Rahmen vollkommen. Ich wollte das ganze nicht in Großserie auflegen, sondern nur ein oder zwei Rümpfe für mich und evtl. Freunde machen.
Ureol wäre zwar schön, aber ich denke, für meine Bedürfnisse reicht MDF vollkommen aus - auch wenn ich dann noch nacharbeiten muss. Ich dachte sogar eher an Styrodur, die Rumpfform ist ziemlich einfach und hat auch keine großartigen Feinheiten - aber da ist die Nacharbeit etwas zu groß und der Aufwand zu hoch.

Grüße

Stefan
 
Hallo Stefan,
es ist immer eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Es muss halt passen. Der Kostenvorteil von MDF schrumpft auf Null, wenn du die Vorarbeit des Verklebens, die Nacharbeit, die längere Bearbeitungszeit und die Kosten von verschlissenen Fräsern mit einrechnest. Der Verschleiß liegt bei MDF ca. 20-40 mal so hoch wie bei Ureol. Die reinen Materialkosten gehen sowieso nur zu 20% in die Herstellungskosten ein. Der Rest sind kürzere(leichter Schaum) oder längere Bearbeitungszeiten. Styrodur ist billig und schnell zu verarbeiten, braucht aber extrem scharfe (neue) Werkzeuge und hohe Schnittgeschwindigkeit, aber wenig Vorschub. Sehr tricky! Eine Alternative um Kosten zu sparen wäre echte Handarbeit: Die Spanten aus dem Plan ausdrucken, auf Pappelsperrholz kleben, auf einen Backbone auf einer Helling kleben/schrauben und dann anschließend mit 10mm breiten 8mm dicken Depronstreifen bekleben. Von Hand schleifen und finishen. 3000 Jahre alte Technik, bewährt und ausgereift. Am Ende bist du so am Schnellsten!

@ Lars,
ich habe ein Sortiment von Rechteck-, Kugel- und Torusfräsern aus beschichtetem Vollhartmetall Ø8mm in Längen von 60, 90 und 120mm, meistens vorn 30mm Schneide. Die kosten so ca. €1,-/mm Länge, halten aber ewig und lassen sich notfalls nachschleifen.

Hier noch ein paar Bilder von einem kleinen Modell aus Voll-Mahagoni.

FBMahog01.jpg

FBMahog02.jpg

FBMahog03.jpg

FBMahog05.jpg

FBMahog09.jpg

Beste Grüße
Andreas
 

luju68

User
Ich weiß, ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet ... aber was man so liest ... Rechnen kann ich noch rudimentär - und wenn ich eine Platte Ureol (50mm dick) mittlerer Härte vergleiche mit MDF ...
Mein Rumpf wäre eine Hälfte so um 1300x200x200 (ca.) bräuchte ich auch 4 Platten Ureol ... die müssen auch erst verklebt werden ...
Gut, MDF ist nur max 22 mm dick und müsste somit min. doppelt so oft verklebt werden. Aber Ureol ist auch nur 50 mm dick ...
Wenn ich mir jetzt die Rechnung aufmache: Ureol kostet im Schnitt (hellbraunes, M600) pro m² ca. 380 Euro, MDF ca. 20 Euro (gut ich brauche auch doppelt soviel, da es nur halb so dick ist)
Für den Unterschied kann ich mich gerne 10 Minuten hinstellen und zwei Platten miteinander verleimen ... Gut, das mit den Fräsern und der Fräsgeschwindigkeit - kenn ich mich wie gesagt überhaupt nicht aus - aber der reine Preisvergleich spricht meineserachtens Bände ...
Allein die Materialkosten würden bei Ureol bei ca. 1600 Euro pro Formenhälfte liegen (schon gut mit Verschnitt gerechnet, jeweils eine 1500x500x50 Platte x4) und bei MDF bei ca. 150.-- Euro (gleiche Größe, ca. 10 platten) wenn man noch etwas geschickt ausspart und nicht ganz so viel Verschnitt hat, kommt man vermutlich auf ca. 80 Euro bei MDF und vermutlich gut 1000 Euro Ureol ...
Ich denke, da kann man viele Fräser von kaufen ...

Vielleicht stell ich mir das auch zu einfach vor - aber für gut 900 Euro Unterschied lackier ich das Urmodell nachher gerne mal durch ...

Viele Grüße

Stefan
 
O.K. dann will ich mal dagegenrechnen:
Du brauchst 2x13x2x2=104 Liter Material. Nehmen wir mal mittlere Dichte von ca. 600. Das kostet bei mir € 6 x 104 = 624 Euro.
Ich habe Dicken von 50, 100, 150mm. Also muss ich 1x Kleben = + € 100 = 724 Euro. Material vorbereiten, aussägen(2x) usw. nochmal €100 = 824,-. Vorbereitung der Fräsdateien: ein halber Tag = ca. € 300 = 1124,-. Rohlinge auf der Maschine einmessen, befestigen und weiterschieben, beaufsichtigen der Maschine ca. 400,- = 1524,-. Maschinenlaufzeit 2-4 Tage ca. € 500 = € 2024,-. Reinigung eine Stunde: geschenkt.

So, jetzt mal dagegen MDF:
104 Liter/22mm = ca. 5m² x €35,- = € 175,-. 4x Kleben = + € 200 = 375 Euro. Material vorbereiten, aussägen(5x) usw. nochmal €200 = 575,-. Vorbereitung der Fräsdateien: ein halber Tag = ca. € 300 = 875,-. Rohlinge auf der Maschine einmessen, befestigen und weiterschieben, beaufsichtigen der Maschine ca. 400,- = 1275,-. Maschinenlaufzeit 2-4 Tage ca. € 500 = 1775,- Euros. Reinigung ein halber Tag: €100 = 1875,- Euros. 1 neuer Fräser, einmal nachschleifen, € 120+30,- = € 2025,-

Vergleiche selbst
Gruß Andreas
 
Sowas kann man eigentlich nur selber machen. Einarbeiten, Einarbeiten, Einarbeiten. Wenn die Arbeitszeit genau 0,00 Eu pro Stunde kostet.
Wenn jemand nur teilweise davon leben soll, wird das teuer. Das Ganze ist derart zeitaufwändig. Ich mache soetwas für Bekannte, damit ich die Konstruktion und Umgang mit der Fräse nicht verlerne. Ist aber ein Zusatzgeschäft!
 
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