Swift (3,20 m - x-Modells): Erfahrungen? spez. Flatterfestigkeit?

P51er

User
Da wurde geschrieben, das die Anlenkungspunkte der Ruderhörner nicht über den Drehpunkt ist...vielleicht verstehen wir uns nicht richtig.

Die Ruderhörner wurden fälschlicher Weise auf der Unterseite der Fläche in den Ruder eingeklebt. Richtig wäres gewesen, das man die Ruderhörner auf der Oberseite eingeklebt hätte. Die Ruderscharniere befinden sich auf der Unterseite.
Das man den Drehpunkt beachten soll ist aber auch klar...
 
Die Scharnierlinie ist unten - und die Ruderhebel auch unten. Genau lesen.
Ja, und genau das ist falsch. An solche Modelle gehört immer eine Überkreuz-Anlenkung, um die Ruderdicke als zusätzlichen Hebelarm zu nutzen, eine harte Kinematik und das Servo muss so grund- (!!) eingestellt sein dass es möglichst 100% Servoweg macht. Bildbeispiel in Kürze
 
Wer die Beiträge von Seite 1+2 gelesen hat, da wurde bereits alles geschrieben und auch per Link auf sinnvolle Anlenkungen verwiesen.
Spätestens dann sollte man wissen was man falsch gemacht hat.
 
Und für alle die Bildmaterial bevorzugen, bitte schön: hier eine überkreuz angelenkte, garantiert flatterresistente WK eines ähnlichen Modells (oben angelenkt, unten angeschlagen).

P1050765-Kopie.JPG
P1050764-Kopie.JPG
P1050772-Kopie.JPG
P1050756-Kopie.JPG

Zugegeben, doppelte Hörner braucht es nicht in jedem Falle und wenn Hutzen drauf sind schauts auch nochmal besser aus ;)
 
Wenn's um "Flatterfestigkeit, Vollgasfest" geht, bevorzuge ich eine ~90°-Anlenkung am Ruder, vom Drehpunkt der Anlenkung zur Scharnierlinie. Im Bild rot. Gelb wird sicher keiner bauen, soll nur das Problem verdeutlichen.
Sollte die Wölbklappe auch als Butterfly genutzt werden, kommt man am relativ langen Servohebel nicht vorbei. Weshalb ich an der Wölbklappe stärkere Servos als am Querruder einbaue.

Sollten Fehler im Bild sein, darauf Hinweisen.
Ruderkräfte Anlenkung-1.jpg
 
Hallo Robert,

super Zeichnung ;). Der Unterschied bei den Längen der Hebelarme (Klappenseite) zwischen rot und blau entspricht aber nicht den Bemaßungspfeilen (rechte Seite) sondern entscheidend ist der rechtwinklige Abstand der Kraftlinien zum Drehpunkt der Klappe.
... Und der ist fast identisch. Somit kein nennenswerter Nachteil.

Aber.... der riesen Vorteil von Compositas (blau) Anlenkung macht sich beim Ausfahren der Klappe bemerkbar. Dann hat er einen unschlagbar galaktischen Hebelarm an der Klappe, im Gegensatz zur roten Version.
 
Hallo Jens,

Dann hat er einen unschlagbar galaktischen Hebelarm im Gegensatz zu deiner Version.
Braucht man das bei Klappe weit nach unten wie Butterfly? Ich denke nicht. Wer will schon bei High-Speed Butterfly fahren (einmal geht immer :) )
Der Ausschlag nach oben wäre mir dafür zu wenig.

entscheidend ist der rechtwinklige Abstand der Kraftlinien zum Drehpunkt der Klappe

Edit, glaube ich weis was du meinst - werd's gleich ändern, kleinen Moment... nun korrigiert. Hm, hätte ich selber merken/sehen müssen. Danke.
 
Hallo Robert,

nein, ich meinte die echte wirksame Hebellänge.

Nur mal als Beispiel, der orange, der blaue und der grüne Hebel haben alle in dieser Klappenstellung etwas gemeinsam.
Nicht die Klappe bewegen, dann ändert sich eine ganze Menge.
Aber in dieser Stellung haben alle 3 Hebel den gleichen wirksamen Hebelarm.

Das ist laut Definition der Abstand der Kraftline zum Drehpunkt (siehe Hebelgesetze) und der ist in diesem Fall (in dieser Klappenposition) bei allen drei der gleiche Abstand. ;) Mein Favorit ist eindeutig "orange".

Ruderkräfte Anlenkung-2.jpg
 
Servus Jens!
Bist auf der richtigen Spur! Noch ein konkreter Tipp: wo ist die Scharnierlinie in meinem Beispiel? Sie liegt immer in Flugrichtung vor der Schnittlinie, damit das Ruder eintauchen kann. Ok, war gemein, da für euch nicht zu sehen. Aber somit wird der "kinematische" Hebel in der Anlenkung nicht ganz, aber fast rechtwinklig. Auch wenn das aufgrund der Formgebung und Position des Hebels nicht offensichtlich ist. Und der Hauptvorteil ist das Aufstellen bei WK-Ausschlag, d.h. geringe Servolast und Hebellänge- sowie die Tatsache dass man keinen der Klappenstege durchtrennen muss da die Anlenkung immer stationär oberhalb dieser verläuft.
 
Der Ausschlag nach oben wäre mir dafür zu wenig.

Wir erreichen durch die entsprechende Formgebung unserer Hebel gut 15-20° nach oben. Das reicht, um in Speedstellung ausreichend WK mit der QR nach oben mitzunehmen.
Womit Du bei Deinen Bedenken aber durchaus recht hast ist, dass die Scharniere durchaus höher beaufschlagt werden, als wenn kürzere Hebel rechtwinklig angeordnet wären- vektoriell bedingt. Es ist daher vorauszusetzen, dass die Bauausführung (Steg-/ Schalenverbund, Scharnier, Steifigkeit Klappe) einwandfrei sind. Ích würde aber ohnehin solche Anlenkungen (oder gar IDS/ RDS) nicht an einer weichen und mittels Silikonscharnier angesetzen Klappe einsetzen wollen.
 
Hallo Robert,

nein, ich meinte die echte wirksame Hebellänge.

Nur mal als Beispiel, der orange, der blaue und der grüne Hebel haben alle in dieser Klappenstellung etwas gemeinsam.
Nicht die Klappe bewegen, dann ändert sich eine ganze Menge.
Aber in dieser Stellung haben alle 3 Hebel den gleichen wirksamen Hebelarm.

Das ist laut Definition der Abstand der Kraftline zum Drehpunkt (siehe Hebelgesetze) und der ist in diesem Fall (in dieser Klappenposition) bei allen drei der gleiche Abstand. ;) Mein Favorit ist eindeutig "orange".

Anhang anzeigen 1687598


Hallo Jens, Composit-As

bedeutet das, trotz unterschiedlicher Hebellänge ist aufgrund des Winkels zur "Schubstange - rot" die Schub- Zugkraft am Servo gleich (in dieser Klappenstellung-Strak) ?

Ruderkräfte Anlenkung-2.jpg
 
Tschulligung, habe mich bei obigem Thread fies verschrieben! Gemeint war: die Scharnierlinie liegt in Flugrichtung hinter der Schnittlinie.
Entscheidend ist aber in jedem Fall der Hebelarm Scharnierlinie - Anlenkpunkt mal rechtwinkliger Vektor und diese Größe hängt auch von der jeweiligen Position des Servoabtriebs ab. Im obigen Bild bzw. der gezeigten Position sind sich orange und blau ebenbürtig, grün ehrlicherweise besser (aber auch ganz ehrlich: grausam hässlich). In Speedstellung ist orange etwas schlechter, dann blau und am stärksten grün. Für WK in Landestellung geht nur orange oder blau, aber mit Einbußen und im Falle blau mit gekappten Stegen. Außerdem stehen alle außer Orange grässlich weit ab.
Merke: Überkreuz ist immer gut und Orange ist der beste Kompromiss - wenn idealerweise mit Gegenlager und im steifen Verbund verbaut!
 

P51er

User
Obwohl der Druckpunkt am Orangen Ruderanschluß bei jeder Bewegung eher nach oben und unten drückt statt mehr zum Servo geht...würde ich nicht so machen...bei mir liegt der Anlenkungspunkt der Wölbklappen zwar vor der Scharnierlinie, sitzt aber deutlich höher...damit der Hebel richtig kräfte aufnehmen kann...
Wenn man orange so umsetzt(so wie es gezeichnet ist), wäre das bestimmt eine sehr schwammige Angelegenheit.
 
...Genau so ist es !
Jein.
Deswegen schrieb ich auch "in der dargestellten Position", welche praktisch Quatsch wäre. Unsere Hebel sind allesamt alles andere als schwammig sondern knallhart, stehen aber auch in Wahrheit nie so, wie dargestellt. Zudem kommt es auf die korrespondierende Hebel-Stellung am Servo und die sich einstellenden Winkelverhältnisse an. Besser nochmal einen Blick auf mein drittes Bild, da kann man`s eher erahnen- Zusammenfassend will ich nur drauf raus, dass ein vorverlagerter Anlenkpunkt bei den WK vorteilhaft ist und man mit Detailarbeit alle Zielkonflikte lösen kann ohne dem Servo Extra-Weg verpassen, weit heraus stehende Hebel akzeptieren oder die Klappen-Stege ausschneiden zu müssen.
PS @ Til: vermute ich richtig, dass Du niemals ein IDS einbauen würdest? ;) Und Übrigens: Dein E80 macht mir mit dem neuen Motor viel Freude, der HET war dagegen nicht lange online...
 
Das gleiche Problem diskutiere ich immer wieder mit einem Vereinsfreund (Anlenkung vor oder nach oder wie weit vor oder nach Scharnierlinie). Und wir sind nicht der gleichen Meinung! Meine Ansicht, ich hoffe sie stimmt einigermassen, ist diese: Mit der Verlegung der des Anlenkpunktes vor oder nach 90° zur Scharnierlinie erreiche ich eine Differenzierung der Wege, das gleiche gilt auch beim Servo. Diese ist ja teils gewollt (viel Ausschlag nach unten bei WK). Gleichzeitig differenziert sich auch die "Härte" der Anlenkung, dh. eine Richtung ist super, die andere wird weicher. Die orangene Anlenkung ist bei Ausschlägen nach oben weicher als eine 90° Anlenkung. Im Gegensatz wird eine 90° Anlenkung bei maximalem Auschlag nach unten weich (ist ja nicht schlimm). Eine leichte Abweichung von den 90° baue ich auch ein, va. beim Servo, beim meist nicht gelingenden Versuch den maximalen Servoweg ausnützen zu können.
Viele Grüsse
Chrigu
 
Die orangene Anlenkung ist bei Ausschlägen nach oben weicher als eine 90° Anlenkung. Im Gegensatz wird eine 90° Anlenkung bei maximalem Auschlag nach unten weich (ist ja nicht schlimm)....beim meist nicht gelingenden Versuch den maximalen Servoweg ausnützen zu können.

Also, das ist das entscheidende Kriterium: immer 100% Servoweg als Ziel, egal was dranhängt! Besonders bei den WK wo der Zielkonflikt Präzision/ Spielfreiheit (zuständig für Flatterresistenz) vs. maximaler Verfahrweg (Landestellung) zu lösen ist. Begrifflich gefällt mir Präzision übrigens besser als "Härte". Hierbei spielt auch wie bereits angemerkt immer stark die Ausführung der gesamten Peripherie mit ein: Servo, Servorahmen (mit-ohne Gegenlager), Flügelbauweise, Stege, Klappengeometrie und -Steifigkeit etc. Einen in sich "weichen" Flügel muss ich immer mit einer hebeltechnisch "präzisen" Anlenkung und geringen Klappen-Verfahrwegen "schützen"- ein guter Carbon-Flügel verträgt dagegen sogar ein IDS...

Die orangene Anlenkung ist bei Ausschlägen nach oben weicher als eine 90° Anlenkung.
wenn statt "weicher" "ungünstiger" gemeint war, einverstanden.
Aber es kann der hebel-/ krafttechnische Nachteil in dieser Position (sofern moderat) voll akzeptabel sein und eben nicht zu einem weichen Ruder führen. Zuerst einmal erhöht sich durch das Hebelgesetz die resultierende Zug-/ Druckkraft in der Anlenkung bei gegebener Servokraft bzw. gegebenem Ruderdruck. Die Anlenkung wird aber trotzdem dann nicht weich, wenn die Servo-Abtriebskraft durch den in schräger Position stehenden Abtriebshebel gleichermaßen verstärkt wird (bei geringerem Weg) und die gesamte Konstruktion in sich stabil und steif genug ist um den höheren Kräften nicht durch Verformung nachzugeben. Und genau das ist die Voraussetzung, wie bereits in meinem früheren Beitrag angesprochen.
Und wir liegen noch immer mit den Strukturkräften weitaus niedriger als bei einer mäßig ausgeführten klassischen oder gar einer IDS-Anlenkung oder hebeltechnisch besser als wenn Anlenkung und Scharnier auf einer Seite liegen
 
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