fertig...
fertig...
Hallo Leute,
die Bauphase des Relaxx ist beendet.
Bespannt wurde mit Oracover light, alles unspektakulär.
Auch das SLW wurde vor Verklebung mit dem Rumpfrohr komplett bespannt. Ruderscharnier ist Oracover, in einem Stück aufgebügelt.
Die Seitenleitwerksflosse habe ich nicht wie in der Anleitung beschrieben oben auf das Rohr geklebt sondern habe wie bei SALs üblich in das Rohr oben einen Schlitz mit der Kontur der Flosse gedremelt. Dann Schleifpapier zusammengerollt und den Leitwerksträger innen sorgfältig angeschliffen. Anschließend einen Stopfen aus Balsa zusammengeklebt (oben im Bild) und auf der Drehbank auf saugendes Innenmaß des Kohlerohres gedreht. Dieser Stopfen wurde dann soweit eingeschoben daß die Bohrungsmitte des abnehmbaren Pendel-HLWs in der Mitte des Stopfens war.
Sinn der Aktion ist ein Verstärkung des Kohlerohres gegen Zusammendrücken mit der Schraube der HLW-Wippe.
Anschließend wurden erst der Stopfen und dann die SLW-Flosse mit CA eingeklebt.
Natürlich ging das Bohren für die Schraube M3 der HLW-Wippe schief....
Aufgebohrt auf D=4,0mm und dann satt mit UHU-Plus eingeklebt. Vorher Rumpfrohr und Schraube mit Trennmittel (Fett) behandeln ;-))
Wäre prima gewesen wenn eine Bohrschablone mit im Kit gewesen wäre....
Und eine M3 Nylonschraube hält auch statt der mitglieferten Stahlversion.
Ganz viel Zeit habe ich mit der HLW und SLW Anlenkung verbracht. Beim Höhenruder hatte ich einen ausgeprägten Stick-Slip Effekt. Hat sich auch mit Teflonspray nicht verbessert, die Außenrohre (innen ca. 0,9mm, Kohlestange 1,0mm) sind mit dem Lösungsmittel des Teflonsprays gequollen. Mit allen Tricks ging die Hysterese des HLW an der Hinterkante von ca. 3mm nicht weg, einfach zu viel Haftreibung.
Erst das Ersetzen der Kohlestange gegen einen Stahldraht 0,8mm brachte den gewünschten Erfolg.
Beim SR ist noch eine geringe Hysterese vorhanden, kann damit leben. Beim Pendel HLW geht das nicht.
Ärgerlich empfinde ich die Auslegung der Hebelverhältnisse an Servo- und Ruderhörnern. An den Ruderhörnern gibt es nur eine Bohrung; am Servo kann man nicht weiter innen einhängen weil man nicht dran kommt. Erforderliche Servowegbegrenzungen auf 40-60% sind suboptimal. Ruderhörner mit größerem Hebelarm zur Drehachse wären leicht machbar und so könnte man den vollen Servoweg nutzen. Na ja...
Und ein Hinweis auf sinnvolle HLW-Ausschläge wäre auch hilfreich.
An den Außenflächen ist der ungestützte Abstand der Wurzelrippe zwischen Holm und Endleiste zu groß. Die Bespannung hat die vorher perfekte Passung zum Mittelflügel zu Nichte gemacht.
Am Mittelflügel ist das kein Thema durch das Kohlerohr im hinteren Bereich.
Beim Aufschieben der Ohren muß man am Torsionsstift hinten die Wurzelrippe der Außenfläche stützen sonst verbiegt sich diese dramatisch.
Warum habe ich dort trotz anfänglicher Bedenken keine Diagonalen (vom Hersteller nicht vorgesehen) eingeklebt? Grrrr.....
Daß der gefräste Verbinder im Außenflügel dann ca. 1,5mm Spiel in Flugrichtung hat fällt dann nicht mehr ins Gewicht; irgendwie funktioniert das dann schon.
Apropos Kohlerohr im Mittelflügel hinten. Prima Ansatz bestens bewährte Drela AG-Profile zu verwenden. Aber wenn man sich mit der Profilauslegung der Serie AG35-38 befasst stellt man fest daß auf der Oberseite bei ca. 70% ein Knick in der Profilkontur ist. Und zufälligerweise ist genau am Knick eine Balsaleiste auf der Oberseite in Spannweitenrichtung vorgesehen. Sicherlich ein guter Ansatz einen solchen Sprung in der Kontur und die Leiste wegzulassen....
Verwendet wird ein 2S1P 350mAh Lipo. Passt in der Breite mit beherztem Krafteinsatz (dabei macht der Rumpf dicke Backen) und in der Höhe gerade so in den Rumpf. Dazu noch ca. 37gr. Blei und der Schwerpunkt passt ansatzweise. Schade nur daß der Akku gerade mal 21gr auf die Waage bringt. Egal, in meinen SALs fliege ich mit gleichem Akku aber vier Servos gute zwei Stunden, sollte also klappen.
Und jetzt das Erfreuliche: der Flieger wiegt flugfertig 448gr! Das ist gegenüber der Herstellerangabe von "ab 480gr" doch sehr erfreulich. Die zuvor beschriebene Nachbesserung an den Leitwerken ist daran sicherlich beteiligt.
Schön sieht er aus, oder? Ich finde schon daß die Optik durchaus ansprechend ist.
Und wie fliegt der Apparat?
Na ja, bei Hammerthermik am Hang fliegt erstmal alles. SR kommt prima, beim HR habe ich gleich die Ausschläge nochmal um 50% reduziert. 50% von 50% Servowegreduzierung sind dann? Egal... liegt wohl auch an der Schwerpunktlage. Nach Herstellerangabe eingestellt ist er zwar fliegbar, aber die Stabilität ist sehr gering. Wunderbar thermikgierig, zeigt den leichtesten Aufwind durch "Nase hoch" an. Ziemlich anstrengende Knüppelei. Und kippt ganz prima über den Flügel ab wenn man zu langsam fliegt.
Also ca. 10gr Blei zusätzlich in die Nase und.... der Flieger ist nicht wiederzuerkennen. Nix mehr Nase hoch, er ist total stumpf, zeigt Thermik nur noch stark verzögert an. Aber fliegt stabiler.
Ein endgültiges Urteil zu fällen ist sicherlich viel zu früh; dazu fehlt noch einiges an Feintuning. Aber nach gut 1,5h in der Luft glaube ich doch eine Tendenz zu erkennen. Nach grobem Überschlag scheint die HLW Fläche, wie bereits angedeutet, doch sehr klein. Vielleicht melden sich die Experten für Flugmechanik mal dazu.
Ich jedenfalls habe wenig Intention an einem Baukastenflieger grundsätzliche Konstruktionsänderungen vorzunehmen. Wäre toll wenn er einfach so gut fliegen würde wie ich das von Drela Entwürfen gewohnt bin. Diese Grundsätzlichkeiten kenne ich nicht von den vielen Supergees und Aegeas welche wir im Team gebaut haben. Da passt von Anfang an wirklich alles.
Vielleicht bin ich auch viel zu verliebt in meine SAL-Flieger... und es ist mein erster RES... und nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein 2-Achser....
Aber schön sieht er aus, oder?
Gruß
Mike