hallo,
ich frag mich momentan, nach dem ganzen Hype um M-Link, HOTT etc.
"War's dann etwa schon ?"
jürgen
Jürgen, vermutlich nicht, der nächste (sinnvolle?) Schritt wäre dann eine Art intelligenter Auswertung der Daten im Sender, so in etwa:
- "Stromverbrauch bei soundsoviel km/h gleich XXXX, damit um XXXX unter den Maximalwerten, empfehle andere Luftschraube mit folgenden Parametern, um die Fluggeschwindigkeit um ca. 1 km/h zu erhöhen: YYYYYY"
oder
- "Stromverbauch bei Aufwärtsfiguren um XXXX zu hoch! Empfehle andere Luftschraube mit folgenden Parametern: YYYYYY"
Dann hätte die Elektronik im Sender (oder Empfänger, je nach Firmenphilosophie) die Aufgabe der Auswertung der Telemetriedaten gleich mit übernommen.
Kann man die Telemetriedaten technisch sinnvoll auswerten und in eine weitere technische Komponente einfliessen lassen?
Zur Zeit muss man das noch selber machen, dürfte aber den durchschnittlichen Modellpiloten keineswegs überfordern. Wo ist das Problem?
Ein Beispiel dafür wäre ein Autopilot der z.B. ab überschrittener Reichweite automatisch den Rückflug zum Piloten (Return to home) einleitet.
Nein! Schlechtes Beispiel, weil diese Rückkehrfunktion überhaupt gar nie nichts mit Telemetrie zu tun hat, das ist eine vollkommen separate "Kiste".
Ein Beispiel:
Was machen die Ingenieure in der Formel Eins mit den übermittelten Telemetriedaten?
Sagen die etwa "Schön das wir die Daten nun haben und sehen können", oder tun die etwas damit? Gibt es Sensordaten die direkt ein Auswirkung auf das Fahrverhalten habem, oder welche die in der Box zu einer Veränderung am Fahrzeug führen ..? Ein pures Auslesen ist der erste Schritt. Aber was kommt danach?
In der Formel 1 sitzen ganze Kolonnen von Ingenieuren an den Bildschirmen der Telemetriedaten, um diese unmittelbar auszuwerten und auch gleich, in Echtzeit sozusagen, entweder direkt über Fernwirktechnik (quasi eine Fernsteuerung für einige elektronische Bauteile im Fahrzeug) Einfluss auf gewisse Einstellungen nehmen zu können oder um den Teamchef über gewisse Dinge zu unterrichten ...... danach wird dann entschieden, wann der Fahrer zum nächsten Boxenstopp hereinkommen muss/kann, oder ob der Motor eine kurzzeitige Drehzahlerhöhung aushalten wird und ob dann der Sprit noch reicht usw.
Diese Ingenieure an ihren Bildschirmen sieht man meistens nicht, denn sie sitzen zusammen in einem separaten Raum hinter der Box. Also ohne Telemetrie und Fernwirktechnik sähe die Formel 1 anders aus, dann könnte man viel mehr geplatzte Motoren sehen oder Rennautos, die wegen Spritmangel stehen bleiben.
Die Frage nach dem Sinn stellt sich bei jedem Hobby. Hier geht es mehr um den Spass bei der technischen Umsetzung.
Nun ja, es kommt halt darauf an, was der Einzelne daraus macht:
- Der Durchschnittsmodellflieger wird auf Telemetrie nur wenig Wert legen, wozu auch? Der will -wie seit nunmehr einigen Jahren schon- eben seine Modelle durch die Lüfte steuern und dabei Spass haben, der interessiert sich nicht wirklich dafür, ob sein Trainer durch die Montage einer anderen Luftschraube um 2 km/h schneller fliegen würde, das ist dem so ziemlich egal.
- Der interessierte Modellflieger möchte aber vielleicht doch schon Telemetriedaten haben, allein aus Interesse an der Sache (wie hoch war denn nun mein Fieger? Oder wie weit weg vom Platz war ich denn?) andere Modellflieger haben eben den Ehrgeiz, ein bestimmtes Modell noch schneller zu machen ..... und dazu sind solche Telemetriedaten eben überaus wertvoll und nützlich.
- Wiederum andere haben durch die Telemetriedaten und der Möglichkeit der Speicherung und Auswertung dieser Daten sozusagen ein neues Hobby entdeckt: Auswertung von Telemetriedaten eben. Damit kann man denn ein Mehrfaches der reinen Flugzeit zubringen - vielleicht gibts ja später ein ganz neues Hobby: Auwertung von Telemetridaten ohne je selbst ein Modellflugzeug geflogen zu haben. Man bittet einfach andere Piloten, dass die ihre Daten zur Verfügung stellen, schon kann man loslegen und die Flüge am eigenen PC nacherleben. Eventuell bekommt der aktive Pilot ja wertvolle Tips zur Leistungssteigerung dafür paraktisch dann gratis nachgeliefert.
Modellfliegen allein kann man auch herkömmlich mit 35Mhz, ohne alle Neuerungen.
Modellfliegen kann man auch ganz ohne elektronische Fernsteuerung = Fesselflug, auch da geht die Post ab. Und wem das auch noch zuviel der Kontrolle ist, dem sei der Freiflug empfohlen, auch das ist Modellflug!
Die Frage ist doch nicht: "Warum?", sondern: "Warum denn nicht?"
Sei doch froh, dass man jetzt Telemetrie quasi umsonst mit dem Kauf einer Fernsteuerung mitbekommt, wer sie nicht nutzen will, der nutzt sie nicht. Und wer sie nutzen will, der kann das tun. Was der Einzelne dann damit anfängt, bleibt doch ihm überlassen.
Ich sehe das Problem nicht.
Grüße
Udo