Verbastelt eure Topsy´s bitte nicht! Die große EWD hat ihren Ursprung darin, daß es von der Konstruktion her ein Freiflugmodell ist. Die hohe EWD, der Schwerpunkt und das profilierte Höhenleitwerk sorgen dafür, daß das Topsy ab einer betimmten Motorleistung gut und gleichmäßig steigt, und im Gleitflug recht langsam landet. Bei Übermotorisierung muß der Motorsturz angepaßt werden, nicht die EWD - auch wenn der Motor dann 2 - 4 Grad mehr als nach Plan nach unten geneigt wird. Wichtig ist zuerst, wie das Topsy im Gleitflug fliegt. Den Motorflug stimmt man dann über den Motorsturz und Seitenzug ab. Als Fernlenkmodell war das Topsy ursprünglich nur mit dem Seitenruder gesteuert, und das oft mit Tipp-Anlagen. Da durfte das Seitenruder keine zu große Wirkung haben, sondern sollte nur einen nicht zu engen Kurvenflug zum Zweck einer gezielten Landung ermöglichen.
Mein Freund und ich bauen die alten Modelle auch mit der originalen EWD, man muß den Motorsturz und vielleicht in einem kleinen Bereich den Schwerpunkt anpassen. wenn man in ein Topsy jetzt einen Motor mit 50 Watt oder mehr Wellenleistung einbaut, möglichst mit einem größeren Prop als 5 oder 6 Zoll Durchmesser, dann bekommt man dadurch Probleme, nicht durch die Konstruktion des Modells. Das Topsy ist mit ca. 20 Watt Wellenleistung richtig motorisiert. Der Motor soll das Modell nur sanft steigen lassen, darauf ist es ausgelegt. Also kleineren Prop montieren, der E-Motor muß in diesem Modell keine hohe Leistung bringen. Das Topsy sollte man im Handstart ohne Motor einfliegen, ganz oldschool. Erst wenn es sanft und sauber gleitet, ohne daß viel korrigiert werden muß, kann man mit dem Motorflug beginnen.
Schade daß ein ehemaliger Vereinskamerad des Lindener Vereins verstorben ist, der hatte ein perfekt fliegendes Topsy mit einem 0.8 cm³ Babe Bee. Dieses Modell durfte ich einfliegen und danach noch sehr oft fliegen, der Besitzer hat dabei gerne zugeschaut. Den Babe Bee haben wir dazu immer sehr fett laufen lassen, damit er nicht zuviel Leistung abgibt und das Topsy dadurch nur langsam stieg, und vor allem herrlich langsam flog. Der Motor lief dabei kurz vor dem Viertaktern. Stellte der Motor nach ein paar Minuten ab, war der Gleitflug für so ein kleines Modell verblüffend sanft und langsam, und es konnte bei WIndstille genau auf dem Punkt gelandet werden. Das Höhenruder war dabei nur für ganz sanfte Korrekturen notwendig und hatte auch nicht viel Ausschlag. Erstaunlich war dabei auch der saubere Übergang vom Kraftflug in den Gleitflug, das machte das Topsy immer ganz alleine, ohne daß ich etwas steuern mußte.
Wenn ihr anfangt, an EWD und Schwerpunkt rumzumurksen, nehmt ihr dem Modell seine tollen Flugeigenschaften.