TRENNWACHS - Was mach ich nur falsch???

vanquish

User
Hallo Christian,
wenn ich 2k(Acryl-)Lack verwendet habe, musste ich spätestens nach 6 Stunden mit dem Laminieren beginnen, ansonsten war zu befürchten, dass keine gute Verbindung zwischen Harz und Lack entsteht. Das hätte bedeutet, dass der Lack, zumindet teilweise, in der Form hängen bleibt.
Nur in-mould-Lack oder Vorgelat kann monatelang in der Form bleiben ohne dass man darauf laminiert.
Kann es sein, dass das dein Problem war?

Grüße
Wilhelm
Bitte aufpassen: Es macht ist schon ein Unterschied, ob ich ein lackiertes Bauteil aus einer Negativform herauslaminieren möchte, oder ob ich ein lackiertes und fertig aufbereitetes (Positiv) Urmodell abformen möchte!

Hier geht´s um letzteres ;)

LG, Mario
 
Hallo,

könnte nicht die Reaktionswärme des Harzes das Urmodell beschädigen? Was meinen die Profis dazu...

Gruss

Reto

In den wenigen Fällen, bei denen ich das beobachtet habe, hat sich der Schaden auf das Oberflächenharz selber konzentriert. Es hat Blasen erzeugt.
Die "Schäden" müssten dann aber lokal an Stellen mit erhöhter Harzdicke auftreten. Bspw. Kanten an denen das Harz zusammen läuft.

Stefan
 
Hmm,
also das mit dem Nassschleifen der Spritzspachtel werde ich das nächste mal berücksichtigen. Obwohl ich den Nassspachtel wieder fast gänzlich abgeschliffen habe. Vor allem lag das 2. Urmodell noch mind. 1/2 Monat in diesem Zustand herum.

@Claus: Stelleweise waren es Brocken, stellenweise nur Lack...quer durch die Bank... :(


So jetzt ist ca. 1 Woche vergangen
Ich habe beschlossen neue Urmodelle zu bauen und die Formen wegzuwerfen...mir sind da zu viele Kratzer drin und bis ich alles entfernt habe werden sicher och ein paar dazukommen :P

Werde/möchte diesmal wie folgt vorgehen:

- die Urmodelle aus Roofmate schneiden mit relativ großem Abbrand (0,5mm) damit ich mit 2x163 + Abreißgewebe beschichten kann.
- dannach vorne und hinten Stahlrippen dran und mit Spachtel (Harz-Talkum) abziehen.
- dann alles glatt machen
- 1x 25er als letzte lage
- glatt machen (trocken mit Körnung 400)
- 2K-Lack

Auf diese Weise kommt der 2K-Lack wirklich nur auf die letzte Schicht 25er Glas.
Zu beachten ist das die Oberfläche schon vor der 25er-Beschichtung gut sein wird.
Zum überprüfen der Oberfläche werde ich schwarzen 2K-Lack dünn auftragen
und anschließend wieder abschleifen um zu sehen wo noch nachgearbeitet werden muss.
Die 25er Lage wird also nur mehr leicht mit 400er trocken überschliffen. Mein Ziel: Es darf keinesfalls mehr darauf gespachtelt werden!
Dann wird 2K-Lackiert und die Oberfläche auf hochglanz gebracht.
GANZ WICHTIG: ALLES MIT SILIKONREINIGER REINIGEN

Dann werde ich Tests bezgl. Härterüberschuss mit dem 2K-Lack durchführen. Ein evtl. Problem könnte vl. noch mangelnde Oberflächenhärte gewesen sein...natürlich nicht im fühlbaren bereich sonst hätt ichs gleich gelassen!

Auch werde ich Tests mit anderen Formenharzen durchführen, hab mich nochmals umgehört...R&G Formenharz ist in Fachkreisen anscheinend nicht sehr beliebt.

Kann ich für das Abziehen über die Stahlrippen Microballons verwenden oder ist Talkum besser? hab bis jetzt nur mit Talkum Erfahrung!

Ich werde mit dem Bau der Leitwerke beginnen und diesen mal mit "Schritt für Schritt" und Bildern dokumentieren, vl. fällt noch jemanden etwas bei meiner Arbeitsweise auf was ich falsch mache!

Danke vielmals für eure Hilfe!
Diesmals hauts hin!
mfG Christian
 

Gast_8039

User gesperrt
Hmm,
also das mit dem Nassschleifen der Spritzspachtel werde ich das nächste mal berücksichtigen. Obwohl ich den Nassspachtel wieder fast gänzlich abgeschliffen habe. Vor allem lag das 2. Urmodell noch mind. 1/2 Monat in diesem Zustand herum.

Nasschleifen sollte kein Problem mit Spritzspachtel sein, nur Polyesterbasierte 2-K Systeme nehmen gerne Feuchte auf. Diese quellen dann etwas. Aber es führt eher zu Oberflächenfehlern durch Trockenschrumpf, aber Haftungsprobleme eher k0ein Problem. Ich versuche möglichst nass zu schleifen, manche professionellen 2-K-Filler sind auch anders kaum zu bearbeiten und kleben trocken geschliffen sofort im Papier.
- die Urmodelle aus Roofmate schneiden mit relativ großem Abbrand (0,5mm) damit ich mit 2x163 + Abreißgewebe beschichten kann.
- dannach vorne und hinten Stahlrippen dran und mit Spachtel (Harz-Talkum) abziehen.
- dann alles glatt machen
- 1x 25er als letzte lage
- glatt machen (trocken mit Körnung 400)
- 2K-Lack
Ich würde oberflächennah ein IG 9111 mit ca. 110g/m² auf das 163er setzen. Der feinen Struktur (Kreuzköper) und perfekten Tränkung wegen.
Dann das 25er unnötig oder durch ein 50er Glas ersetzen. Es ist aus demselben Filament, nur dichter gewebt und daher glatter in der Oberfläche (weniger Kreuzungs"täler" durch Harz zu füllen)
Mein Ziel: Es darf keinesfalls mehr darauf gespachtelt werden!
Vergiss es :D

Dann werde ich Tests bezgl. Härterüberschuss mit dem 2K-Lack durchführen. Ein evtl. Problem könnte vl. noch mangelnde Oberflächenhärte gewesen sein...natürlich nicht im fühlbaren bereich sonst hätt ichs gleich gelassen!
Durchhärtung ist eher nicht das Problem, da ist 2-K-Lack recht tolerant auch gegen Härtermangel. Aber trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass einfach die Trenneigenschaften viel besser werden wenn ca. 10% Überschuss. Warum weiß ich auch nicht genau ;)

Auch werde ich Tests mit anderen Formenharzen durchführen, hab mich nochmals umgehört...R&G Formenharz ist in Fachkreisen anscheinend nicht sehr beliebt.

Gleich vorweg: Das von HP-textiles kannst Du imho vergessen. Alles andere von dort ist aber nach meiner Erfahrung ordentliches Material.

Microballons sind sehr voluminös und fleißfähig, ergibt daher eine um Größenordnungen ergiebigere Paste als mit Talkum. Aber nach Anschliff offenporig, d.h. wegen pinholes nicht direkt überlackierbar.

Als Trennmittel für das Urmodell würde ich auf ein Silikonhaltiges wechseln, z.B. Formula five / Mirror-Glaze etc.. So eins trennt meist besser, und der Hauptnachteil fällt weg - Du musst ja nicht darauf lackieren! In der Form dann aber W70 o.ä. reine Carnaubawachse.
 
Nasschleifen sollte kein Problem mit Spritzspachtel sein, nur Polyesterbasierte 2-K Systeme nehmen gerne Feuchte auf. Diese quellen dann etwas. Aber es führt eher zu Oberflächenfehlern durch Trockenschrumpf, aber Haftungsprobleme eher k0ein Problem. Ich versuche möglichst nass zu schleifen, manche professionellen 2-K-Filler sind auch anders kaum zu bearbeiten und kleben trocken geschliffen sofort im Papier.

Ich würde oberflächennah ein IG 9111 mit ca. 110g/m² auf das 163er setzen. Der feinen Struktur (Kreuzköper) und perfekten Tränkung wegen.
Dann das 25er unnötig oder durch ein 50er Glas ersetzen. Es ist aus demselben Filament, nur dichter gewebt und daher glatter in der Oberfläche (weniger Kreuzungs"täler" durch Harz zu füllen)

Vergiss es :D


Durchhärtung ist eher nicht das Problem, da ist 2-K-Lack recht tolerant auch gegen Härtermangel. Aber trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass einfach die Trenneigenschaften viel besser werden wenn ca. 10% Überschuss. Warum weiß ich auch nicht genau ;)



Gleich vorweg: Das von HP-textiles kannst Du imho vergessen. Alles andere von dort ist aber nach meiner Erfahrung ordentliches Material.

Microballons sind sehr voluminös und fleißfähig, ergibt daher eine um Größenordnungen ergiebigere Paste als mit Talkum. Aber nach Anschliff offenporig, d.h. wegen pinholes nicht direkt überlackierbar.

Als Trennmittel für das Urmodell würde ich auf ein Silikonhaltiges wechseln, z.B. Formula five / Mirror-Glaze etc.. So eins trennt meist besser, und der Hauptnachteil fällt weg - Du musst ja nicht darauf lackieren! In der Form dann aber W70 o.ä. reine Carnaubawachse.


Okay dann werde ich wie folgt aufbauen: 163/110/Spachteln/49
Die 49er soll dann eine feste Schicht zwischen Lack und Spachtel bilden
Werd das ebenfalls mal mit dem Silikonhaltige ausprobieren, klingt vielversprechend.
Die Form selbst muss dann aber anschließed gut mit Silikonreiniger ausgewaschen werden oder???
 

Gast_8039

User gesperrt
Äh, wieso Spachteln und dann nochmal Glaslaminat? Laminat- dann Konturschliff (Formgebung) - dann Spachtel auf die letzte Glaslage- dann Oberflächen-Schliff als Unterbau für`s finish?! D.h. auf den Spachtel wird nur noch lackiert?! ...
PS. Ich würde schon 2 x 163 gefolgt von 1 x 110er Gewebe auflegen.
 
okay,
gut dann 2x 163 + 1x 110, ist auch sicherer bezgl. durchschleifen.

Naja, wie gesagt ich möchte auf die schon gute Oberfläche als quasi "Trennschicht" zwischen Lack und Spachtel/Gewebe eine 49er nehmen.
Beim jetzigen Urmodell ist es mir so vorgekommen als würde Lack und Spachtel keine sehr gute Verbindung eingehen.
Außerdem hat man dann als Untergrund abwechselnd Spachtel/Gewebe/Spritzspachtel, je nach dem wie viel man schleifen muss, was sicher nicht ideal ist.
Wenn ich als letzte Schicht über die 90% fertige Oberfläche eine 49er laminiere garantiere ich eine 100% homogene Oberflächenbeschaffenheit gegenüber dem Lack.

Natürlich wird die 49er noch leicht geschliffen ;)
 
hmm...

wenn du die Spachtelschicht gut geschliffen hast, ist die Oberfläche fertig für den Lackauftrag.

Wenn du auf diese fertig geschliffene Oberfläche ein 49er Glasgewebe aufbringst, ist die Oberfläche "kaputt"...

Dann fängst du wieder neu an eine lackierfähige Oberfläche zu schaffen.

Da hilft kein...
Natürlich wird die 49er noch leicht geschliffen

Da muss dann nämlich erst wieder Spachtel drauf, der geschliffen werden will, damit es so glatt ist das du lackieren kannst.

Gruß Rolf
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian

Bleibe bei einem klassischen Aufbau. Gewebe, 2K-Spachtel, 2K-Füller, 2K-Lack.
Das ist erprobt und funktioniert. Du wirst mit "exotischen Experimenten" nicht glücklich.
Zwei Rückschläge verflachen die Lernkurve nicht. ;)

Du hast im Eingangsposting von Deinem staubigen Keller berichtet. Füllern und lackieren tust Du dort aber nicht? Sonst könntest Du auch PVA spritzen und hättest absolute Sicherheit.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Auch werde ich Tests mit anderen Formenharzen durchführen, hab mich nochmals umgehört...R&G Formenharz ist in Fachkreisen anscheinend nicht sehr beliebt

Es gibt durchaus auch kommerzielle Hersteller, die das Formenharz P mit Härter P für ihre Produktionsformen einsetzen. Wer sich zukünftig wieder mit Blasenbildung an der Formoberfläche beschäftigen will, kann gerne weiterhin auf DETA- oder TETA-haltige Systeme setzen. Ich möchte hier dann nur keine Romane mehr darüber lesen müssen!
 

Gideon

Vereinsmitglied
Kannst du das näher erläutern? - Ich persönlich habe es immer auf diese Art erklärt bekommen

Quasiisotropie: Ein simpler Aufbau besteht hier aus 2 Lagen Gewebe, die um 45 Grad zueinander verdreht gelegt werden

Symmetrie: Alle Lagen werden gespiegelt (auch in der Orientierung). Ich würde hier immer gerade Lagenanzahlen pro Grammatur favorisieren
 
4]Hallo Christian

Bleibe bei einem klassischen Aufbau. Gewebe, 2K-Spachtel, 2K-Füller, 2K-Lack.
Das ist erprobt und funktioniert. Du wirst mit "exotischen Experimenten" nicht glücklich.
Zwei Rückschläge verflachen die Lernkurve nicht. ;)

Du hast im Eingangsposting von Deinem staubigen Keller berichtet. Füllern und lackieren tust Du dort aber nicht? Sonst könntest Du auch PVA spritzen und hättest absolute Sicherheit.[/QUOTE]

Ich hab auf die Art mal ne Holzfläche gefinished, 25er Glas mit etwas Harzüberschuss und dann glattgeschliffen. Die Oberfläche bekam ich mit Nassschliff glänzend. Spachtel war keine nötig aufgrund der feinen Gewebestruktur welche vom Harz aufgefüllt wird.

ABER GUT überredet, du bist schließlich der Profi ;)

ich hatte eben nur Angst das es aufgrund chemischer Unverträglichkeit wieder zum Eklat kommen könnte.
ebenfalls ist miir beim jetzigen Versuch aufgefallen das durch die Unterschiedlichen Untergründe (2K-Spachtel, Harz-talkum, Spritzpachtel) der Lack nicht überall gleich gut gehaftet hat. Nur zur Erklärung warum ich auf diese Idee gekommen bin.

Beim Füllern und Lackieren konnte ich ehrlich gesagt keinen übermäßig anhaftenden Staub feststellen. Jedoch wirkt PVA mMn nach statisch wie ein Röhrenmonitor.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian

Der Profi bin ich nicht. Für mich ist das auch nur Hobby.

Wenn Du mit 25g oder 49g Gewebe und Epoxiharz eine spiegelnde Oberfläche schaffst auf der eine Neonröhre sich in allen Lagen perfekt spiegelt, braucht Du keine Spachtel- oder Spritzspachtelschicht. Das wäre dann das gleiche Prinzip wie bei der Tragflächenbeschichtung einer Styro-Abachi-Tragfläche. Lack drauf, polieren und fertig.
Du kannst ja ein Probestück machen, abformen und schauen ob der Lack hält.
 
Hallo Christian

Das wäre dann das gleiche Prinzip wie bei der Tragflächenbeschichtung einer Styro-Abachi-Tragfläche. Lack drauf, polieren und fertig.
Du kannst ja ein Probestück machen, abformen und schauen ob der Lack hält.

Japp, genau so hab ichs gemeint ;)
Ich werde sowieso mit dem SLW anfangen, soll später abnehmbar werden.
Ich werde den Bau mit Bildern dokumentieren und beschreiben.
 
Ich hätte nochmals ne Frage.
Kann es evtl. auch sein das ich zu viel bzw. zu fest poliert habe? Ein Bekannter hat mich darauf aufmerksam gemacht.
Er meinte das ich evtl die vorigen Schichten damit wieder abgetragen habe!

Verwendet habe ich ein Baumwolltuch.

Soll ich besser Watte verwenden?
 
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