Und noch ein Garagenfund.......

molalu

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Seit fast 20 Jahren ist mein Vermieter auch mein Garagen-Nachbar. Vor wenigen Tagen habe ich erstmals einen Blick in die Garage meines Nachbarn geworfen.
Im hintersten Eck, in einem Regal und unter alten Decken sah ich die Bugspitze eines Modellbootes. Auf meine Nachfrage holte mein Nachbar das Modell hervor. Es war ein Graupner-Klassiker - die gute alte COMMODORE.
Unvollendet und teilweise stark beschädigt. Dennoch befinden sich im Rumpf viele Original Beschlagteile, beide Motoren mit Wellenanlagen, Ruder und Propeller sind verbaut und die Basis für eine Restauration, bzw. für einen Neuaufbau ist vorhanden.

Meine Kaufanfrage beantwortete mein Vermieter mit "geschenkt". Ich hoffe nicht, dass daraus jetzt eine Mieterhöhung resultiert🤣

Über die Commodore wurde schon sehr viel geschrieben. Es gibt etliche Bauberichte und Fotos. Einige Modellbauer haben nicht davor zurückgeschreckt die Antriebe auf brushless umzurüsten. Ich werde demnächst mit dem Neuaufbau der Commodore beginnen und zu den einzelnen Bau-Abschnitten Fotos einstellen.

Durch Corona, durch Lockdowns und Home Office kommen seit letztem Jahr sehr viele Garagen- Dachboden- Keller- und Scheunenfunde ans Tageslicht. Falls Mitleser dazu gehören, die wie ich auch an solche Funde gekommen sind, dann darf dieser thread gerne mit Beiträgen und Fotos fortgesetzt werden.

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Beim Abnehmen des Aufbaus kam etwas zum Vorschein, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ein weiteres Mini Modellboot, ein winziges Sportboot mit tiefgezogenem Plastikrumpf und einem aufgestecktem Holzdeck. Dazu einen kleinen Außenbordmotor, dessen Hersteller ich nicht ermitteln konnte.

Ich würde mich freuen, wenn mir Mitleser zu dem kleinen Sportboot, bzw, auch zu dem Außenborder weitere Informationen geben könnte👏

Und ja, auch dieses Mini-Bootchen wird wieder fit gemacht.

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Allein der Außenborder,

Ekke hatte einen = Evenrude, ca. 55 Jahre her.
Glaube komm Mal nach euch, Garagen durch forsten.

Ahoi.
 

molalu

User
Inzwischen ist es mit den Garagenfunden weiter gegangen. Ich habe den "COMMODORE-Beifang" - das Minibootchen neu aufgebaut und nenne es mal "Pocket-Runabout".

Länge ohne Außenborder: 23cm, Länge mit Außenborder: 25,5cm, Breite: 9,5cm, Gewicht/Verdrängung fahrfertig: 268 gramm.

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Der Bauaufwand, wie auch die Kosten (deutlich unter € 50) hielten sich in Grenzen. Alle Holzteile, Beschlagteile und RC-Komponenten kamen aus den diversen Restekisten und für die Lackierung waren auch noch Spraydosen mit ausreichend Restlack aus einem anderen Bauprojekt vorhanden.

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Der Außenborder ist von Aeronaut und eigentlich mit einem eingebauten Schieberegler für Freifahr-Modelle konzipiert. Der Motor ist ein 180er Bürstenmotor.
Ich habe den vorhandenen Schalter entfernt und habe 2 Kabel plus/minus angelötet. Am Gehäuse (sitzt sehr stramm) habe ich aus 0,8mm GFK einen Servo-Hebel für das Lenkgestänge befestigt.

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So siehts im inneren des Rumpf aus.

Ein winziger 10A Bürstenregler (3 gramm), der vor und zurück kann. Weil der Motorstrom für den Außenborder max. 3V betragen darf, musste ich dem Regler das BEC kastrieren (rotes Pluskabel aus dem Empfängerstecker entfernen). Ansonsten hätte ich nicht ausreichend Strom für die Empfängerstrom-Versorgung gehabt. Die Empfängerstrom-Versorgung übernimmt ein 4,8V - 750mAh AAA Eneloop NimH Akku.

Die 3V Stromversorgung für den Außenborder kommt aus 1 Zelle Li-Ion 1.000mAh.

Das Ruderservo ist ein SAVÖX SH-0264MG Flächenservo. Genauso überdimensioniert wie der 8-Kanal FASST-kompatible REDCON-Empfänger. Aber wie schon gesagt, alles Teile, die vorhanden waren.

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Das Cockpit mit einer Sitzbank aus 3mm Balsaholz, einem Lenkrad im Masstab 1:25 aus dem RC-Car-Bereich und einer verchromten Instrumententafel, ebenfalls aus meinem reichhaltigen Fundus.

Kleines Gimmick die beiden Positionslampen Backbord un Steuerbord mit roter und grüner 4mm LED in den klassischen Aeronaut Torpedogehäusen.

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Hat viel Spaß gemacht mal so ein Minibootchen auf- und auszubauen. Meine sonstigen Modelle fangen in der Regel bei einer Rumpflänge von 1 mtr. an.

Wenn es die Zeit erlaubt und wenn das Wetter hoffentlich noch ein paar Tage mitspielt, kommt demnächst ein kleines Video von der Jungfernfahrt.

Mit dem vorgestellten eigentlichen Garagenfund der Graupner Commodore bin ich auch schon ein ganzes Stück weiter. Im Moment beschäftige ich mich mit den beiden 6V Bürstenantrieben. Jeder Motor soll einen eigenen Regler mit eigenem Akku erhalten. Die beiden Regler werden nach meinen Überlegungen mit einem Y-Kabel zum Empfänger/Throttle-Kanal verbunden.
Ich stelle mir vor, dass 1 Motor links dreht und 1 Motor soll rechts drehen. Kopfzerbrechen bereitet mir der Linksdreher, weil nach meinem Verständnis alle Bürstenmotoren rechts drehen.

Kann mir ein mitlesender Schiffsmodellbauer einen Tip geben, wie ich einen der beiden Bürstenmotoren zum linkslaufen bringe? Geht das eventuell ähnlich wie bei den brushless Motoren durch vertauschen der Kabel zwischen Motor und Regler???
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Es stimmt dass Bürstenmotoren eine Vorzugsdrehrichtung haben , konnte bisher aber bei gegenläufig eingesetzten Motoren kein Unterschied ( subjektiv)feststellen( wie du vermutest die Motorzuleitungen vertauscht)

Falls du Motoren mit beidseitig nutzbaren Wellenüberstand findest kannst du an einem Motor die Kraft an der Bürstenseite abgreifen und bei dem 2. auf der anderen Seite den dann aber auch um 180° gedreht zum anderen einbauen . Dadurch laufen beide Motoren in die gleiche Richtung aber die Schrauben gegenläufig
 
Zuletzt bearbeitet:

molalu

User
Habe ich verstanden. Meine vorhandenen Motoren haben nur einen nutzbaren Wellenausgang, der letztlich für die Wellenkupplung genutzt wird. Rückseitig ist nur noch ein Wellenstummel vorhanden, der bei einer 180° Drehung unbrauchbar für eine Wellenkupplung ist.
Eigentlich wollte ich nicht in neue Motoren investieren.
Gibt es keine Eingriffsmöglichkeit über die Elektrik?
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Ja einfach die Motoranschlüsse so machen das die Motoren gegenläufig arbeiten, also den einen entgegen der Vorzugsdrehrichtung laufen lassen
 

molalu

User
Danke für die Tips. "Learning by doing" - werds einfach probieren. Die beiden Motoren sind alt, aber unbenutzt. D.h., die Kohlen sind noch nicht auf rechts drehend eingelaufen und sollten mit der umgekehrten Laufrichtung kein Problem haben. Und wenn es dann doch einen Motorcrash geben sollte, rüste ich auf 2 kleine Aussenläufer um.
 

SB 13

User
Hallo Ingolf

Du könntest Mal die Stromaufnahme mit normaler und gegenläufiger Richtung messen. Die kleinen Bürstenmotoren haben nicht unbedingt eine Vorzugsdrehrichtung.
Falls der gegenläufige mehr Strom zieht, kannst du das hintere Lagerschild verdrehen. Dazu musst du die kleinen Blechlaschen aufbieten und hinterher mit etwas zwei Komponenten Kleber sichern.
Such Mal unter speed 400 Timing und einlaufen!

Hübsch geworden de mini runaboat👍

Gruß Ralf
 

molalu

User
Ist klar. Von Krick gibt es den A281 mit 1000kv. Den an 3S und in Kombination mit einem Roxxy 40Ah Regler wäre mein favoritisiertes Setup.
 

molalu

User
Hallo Ralf, vielen Dank für den Tipp. Das mit dem verdrehen vom Gehäuse kenne ich von den 355er Plettenberg.
Mal schaun was der linke Motor an Strom zieht, wenn ich den verpolt habe.
 

molalu

User

Vielen Dank Jan, Dein Link war zielführend. Lagerschild gelöst und um 6° nach rechts verdreht. Motor dreht jetzt links. Ob es in Verbindung damit eine Veränderung der Stromentnahme gibt, muss ich messen.
Wichtig war mir die beiden Props aussen schlagend zu fahren. Dafür 1 links drehender Motor.
Vielen Dank an alle, die mir spontan Lösungsvorschläge gepostet haben.
Demnächst kommen Fotos vom Fortschritt des Wieraufbaus.
 

molalu

User
Von meinem "Pocket - Runabout" gibt es seit heute ein kleines Fahrvideo.

Bei dem vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen 7. Münchner SAW hätte ich keine Chance zur Teilnahme gehabt. (SAW ist die Abkürzung für straigtAway, also "geradeaus), ein Wettbewerb für Elektro Power-/Rennboote, der auf einer Strecke von 2 x 100mtr. gefahren wird. Der Top-Speed wird 2 x gemessen und daraus wird der Mittelwert = Average ermittelt. TopsSpeeds von deutlich jenseits 200 km/h sind mittlerweile nicht mehr unüblich und werden inzwischen bereits von Monos geknackt.

Das kleine Runabout war wie schon vorgestellt ein "Beifang" beim Auffinden der Graupner COMMODORE und für mich, mit allen möglichen Resten aus der Bastelkiste, eine kleine Herausforderung daraus etwas ansehnlich fahrbares zu machen. Ist glaube ich ganz gut gelungen!!??

Hier das Video:


 

molalu

User
Das kleine Pocket - Runabout ist fertig, aber auch an der Graupner Commodore ist es weiter gegangen. Im Anschluss ein paar Fotos mit Erklärungen zum Fortschritt von Restaurierung und Neuaufbau.

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Der Rumpf ist lackiert. Ich habe mich für ein grünes Unterwasserschiff entschieden. Graupner gibt in seiner Baubeschreibung ein Untwerwasserschiff in anthrazit-grau vor. Da aber sichtbar viele Details bei der COMMODORE in grün ausgestaltet werden, habe ich mich dazu entschieden auch das Unterwasserschiff in grün zu lackieren.

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Der ABS-Rumpf war innen stark angegilbt und durch viel Schmieröl von den beiden Wellen in einem hässlichen Zustand.
Ich habe den Rumpf innen mit 400er nass geschliffen und anschließend, ohne Grundierung/Filler, mit weißer Tamiya Lexan-Farbe gesprüht. Diese Tamiya-Farben gibt es in einem sehr großen Farb-Spektrum und kommen aus dem RC-Car Bereich. Damich werden die Lexan-Karosserien farblich gestaltet. Sehr einfach zu verarbeiten. Kann ich nur jedem empfehlen, der einen ABS-Rumpf in frischem Glanz erstrahlen lassen will.

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Von den ursprünglich verbauten 6V Bürstenmotoren habe ich mich nach einigen hin und her getrennt. Die Leistung war einfach zu schwach und reicht nach meiner Einschätzung gerade mal für eine entspannte Verdrängerfahrt. Die COMMODORE soll aber nach meinen Vorstellungen und Wünsch schon auch ins gleiten kommen. Deshalb habe ich auf brushless umgerüstet. Krick bietet eine sehr preisgünstigen Außenläufer - P285 mit 750kv an, der für ein 3S-SetUp ausgelegt ist. Ich werde es mit den 7,2V/3000er NiMh probieren, die voll geladen auf knapp über 8 Volt kommen und dann noch ein bisschen mit der Proppeller-Größe spielen. Dazu aber späte merh Informationen.
Das schöne an dem brushless-Umbau war, dass ich die ursprünglichen Original Graupner-Motorhalterungen für die Monoperm verwenden konnte. Man sieht es auf dem Foto - ein bisschen musste "geschnitzt" werden.

Auf die bekannten Plastik-Wellenkupplungen mit Kardangelenk von Graupner habe ich verzichtet. Dafür habe ich in 4 Messing-Kupplungen investiert. Die Verbindung zwischen Motoranschluß und Wellenanschluß wird von einer 3,2mm Flexwelle überbrückt. 1x rechtsdrehend und 1x linksdrehend.

2 90Ah Roxxy-Regler. Ich weiß, die sind deutlich überdimensioniert. Aber sie waren halt mal da und dann sollten sie auch zum Einsatz kommen.

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Das Achterdeck in Mahagoni und Kalfaterung in Ahorn. Dazu eine Funktionsklappe für den späteren Zugang zu Ruder und Ruder-Servo.

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Die aus 1mm Messingdraht weich gelötete Bugreling. Ich habe mir eine Hartfaserplatte als Lötschablone angefertigt. Wer lötet schon gerne? Auch für mich eine nervige Aufgabe, Letztlich hat es ganz gut geklappt.
Weil einem solche Teile heutzutage nicht mehr galvanisiert/verchromt werden, habe ich versucht ein Chromspray aus der Dose zu verwenden. Vorher grundiert/gefillert - danach mit Chromspray behandelt. Leider ist das Ergebnis von "CHROM" weit entfernt. Eher ein silber-metallic. Also für alle Nachahmer - "nicht zu empfehlen".

Dennoch bin ich mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.


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Ein paar lackierte und angefertigte Anbauteile für das spätere Cockpit.

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Das Echtholzdeck in Eiche gebeizt. Die hellen Flecken verschwinden wenn der Klarlack drau kommt. Die dunklen Flecken werden wohl bleiben, aber so ist das halt wenn man mit Naturmaterialien arbeit. Stört mich aber nicht, weil auch die Decks der manntragenden Yachten nicht lupenrein sind.

Demnächst geht´s weiter mit dem Aufbau und mit weiteren Fotos.
 

molalu

User
Ein Tippfehler bei der Beschreibung der beiden Roxxy-Regler. Das sind keine 90Ah, sondern 60Ah-Regler. 30Ah hätten es auch getan, aber die 60-iger waren nun mal vorhanden.
 
Kurz 2 Einwürfe:
- die abgebildeten Motoren haben keine Vorzugsdrehrichtung, das sind normale Industriemotörchen. (es gab Leute, die haben das optimiert - dann hatten die eine Vorzugsrichtung. Den Kohlen indes ist das egal. Bessere Motoren hatten herstellerseitig die Möglichkeit am Schild zu verstellen.)
- am kleinen Böötchen hätte ich es anders gemacht.
a.) 2000er 4S Eneloop mit einstellbarem DCDC Wandler für den Motorregler oder
b.) eine 2P Liion Lösung mit DCDC Wandler zum Motor. Das müsste der Empfänger abkönnen.
wäre etwas leichter und mit mehr nurtzbarer Kapa als mit den 2 Akkus.
Etwas weniger Tiefgang und Schwerpunkt weiter nach vorne wäre wohl auch nicht verkehrt?
 
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