Also, vielleicht sollte man hier nochmal ein bisschen nachlegen?...
Plastische Verformung (Biegen) wird man bei keinem Composite haben. Das heißt, nach elastisch/ reversibel kommt Knack und ab. Deswegen Punktlasten vermeiden, denn diese verursachen lokale Dehnungserhöhungen und damit bei Überschreiten der Grenzdehnung Strukturschäden. Das steht aber auf einem anderen Blatt als der Formfaktor Kerbe, s.o.. Ein zäher Stahlmantel kann Punktlasten durch lokales Fließen gewissermaßen abdämpfen, aber vor allem denke ich dass der Mantel vor Allem formgebend genutzt wird bzw. für gute Toleranzen/ Handhabung. Die Fertigung solcher Steckungen ist auch schnell, einfach, sicher und günstig.
Es tragen aufgrund ähnlicher Zug-Moduln um die 200GPa sowohl der Mantel als auch das CFK anteilig zu ihren jeweiligen Moduln und Randfaserabständen (Beispiel V2A zu Toray T-300 Faser). Mit einer Hochmodulfaser kann man den Zugmodul ungefähr verdoppeln, die Grenzdehnung halbiert sich dann grob gesprochen.
Ob man einem CFK-Verbinder das Verbiegen in der Luft ansieht, bezweifle ich dennoch. Ein UD-Laminat wird bei max. rund 1-1,5% Rand-Faserdehnung brechen, oder auf interlaminaren Schub versagen, oder kombiniert. Für die Versagensart kommt es v.a. darauf an, ob die Steckung einen "kurzen" Biegeträger darstellt, aber auch wie das Steckungssystem (inkl. Hülse, Flügel-Biegeverlauf etc.) die Lasten überleitet. Daneben weitere Parameter im Aufbau des Verbinders, Qualitätsschwankungen u.a. Also das ist komplex und relativ schwierig zu bestimmen.
Generell liefert ein Verbinder aus Faser mit hoher Bruchdehnung eine bessere Energieaufnahme, damit v.a. höhere Sicherheit gegen Crashlasten/ Impact. Andererseits (und das ist oft sinnvoller!), kann man auch bewusst den Verbinder aus Hochmodulfasern so auslegen, dass er bei Überlast ohne nennenswerte Energieaufnahme spröde bricht und somit als "Sollbruchstelle" die Flächen schützt. Eine höhere Gesamt-Bauteilverformung im Verbinder ist ohnehin nur dann darstellbar, wenn auch ein schubfester Kern drin ist und der anschließende Flügel das auch mitmacht.
In der Luft muss ein Verbinder, wenn richtig ausgelegt, in jedem Fall weit unter seiner Grenzdehnung bleiben und er wird keine sichtbare Verformung zulassen. Egal ob mit Stahlmantel oder nicht und egal welche Faser. Nochmal, das Versagenskriterium ist die Grenzdehnung der Faser und diese liegt weit unterhalb des Stahls!