Gegenseitige Beeinflussung
Gegenseitige Beeinflussung
Hallo Marko
Dann will ichs mal versuchen zu erklären.
Jeder Körper der durch die Luft eilt beeinflusst diese, da sie "Ihm" ausweichen muss.
In "Flugrichtung" ist es haubtsächlich über; unter ;und hinter diesem Körper.
Aber auch schon vor Ihm wird die Luft zurück gestaut.
Bei einem Doppeldecker muss die Luft zusätzlich zwischen den Flächen durch einen Engpass der Wiederstand verursacht, und die beiden Flächen beeinflussen Ihre Strömungen gegenseitig.
Durch eine "Staffelung" der oberen Fläche nach hinten oder vorn, kann der Engpass endschärft werden, aber eine beeinflussung bleibt auf jeden Fall vorhanden.
Die Flächen haben meist einen Abstand von 1 bis 1,5 mal der Flächentiefe.
Bei einem Prop sieht es etwas anders aus.
Die Blätter laufen nicht nur übereinander gestaffelt sondern auch weiter hintereinander.
Sie kommen in die Abwindschleppe des Blattes vor ihm.
Das ist besonders ausgeprägt wenn das Modell noch steht und nicht in Bewegung ist.
Mit zunehmender Fluggeschwindigkeit schraubt sich der Prop aber in die ruhigere Luftschicht vor dem Modell, was die Situation verbessert.
Man kann auch sagen, der Prop schneidet die Luft in Scheiben einer max Dicke, welche sich aus der Steigung durch die Anzahl der Blätter rechnet.
Hat das Modell noch nicht die theoretische Fluggeschwindigkeit (in den meissten Fällen) sind die Scheiben dünner und endsprechend verwirbelter.
Das bring dann natürlich die Verluste.
Erhöhe ich nun die Blattzahl werden die Scheiben auch wieder dünner, was nur durch mehr Steigung ausgeglichen werden kann .
Grundsätzlich kann man mit "weniger" Blättern, aber gleicher Blattfläche einen beseren Wirkungsgrad erreichen.
Mehrblattprops sind eigendlich aus einer Not heraus endstanden.
Bei der ständigen Weiterendwicklung von Motoren mussten auch leistungsfähigere Props her.
Das wäre ja kein Problem wenn da nicht die Schallmauer und das "kurze" Fahrwerk wäre.
Also setzte man auf breitere Blätter (mehr Fläche) und wenn das auch nicht reichte auf mehr Blätter.
Wenn so ein WW2 Jäger mal 600 bis 700 Km/h flog und die Blattspitze im Unterschallbereich bleiben sollte lag die Steigung auch schon mal beim doppelten Durchmesser und mehr.
Ich bilde meine Props grundsätzlich dem Vorbild nach und nehme als Steigung auch den Durchmesser.
Dann die Blattform und Breite.
Die Blattdicke ist aussen dann max 10 % bis zur halben Blattlänge, und dann "harmonisch" bis zur Verschraubung dicker werdent.
Die Steigung rechne ich auf die (bei der Herstellung) noch graden Unterseite, und einen in der Draufsicht (von vorne) ganz rechteckigen Prop.
Danach wird die Blattform eingearbeitet und die Dicke alle 2 cm festgelegt.
Das Bild nur als Muster
Die Messtelle markiere ich von unten und schreibe auch die dicke jeweils dazu.
Dann wird die Oberseite gefeilt und geschmiergelt.
Nach Augenmaas die dickste Stelle bei 1/3 Tiefe.
So sind viele aus Hartholz und 3 Blatt aus Sperrholz endstanden mit denen ich geflogen bin.
Formen für GFK Props habe ich auf einen Klotz mit "Unterseitenverwindung" aufgebaut.
Darauf wurde aussreichend Schichten Laminiert um das "0" Blatt zu erstellen.
Auf beides zusammen dann die Obere Form.
So viel erstmal, ich hoffe es ist schon etwas klarer .
Gruß Aloys.