Recht hat er, der Eric
Konrad, Deine Idee ist im Prinzip einleuchtend, nur sehe ich keine Möglichkeit der Umsetzung..
*Aushol*
Ein Original maßstabsgetreu zu verkleinern, ist letztlich ein geometrisches Problem. Man erstellt ein Modell, indem man die Längen verkleinert und die Winkel gleich läßt.
Das
Verhalten von Original oder Modell wird aber nicht von der Geometrie bestimmt, sondern von den wirkenden Kräften und Momenten. Diese widerum ergeben sich aus Flächen oder Volumen und verhalten sich damit nicht maßstabsgetreu. Yeti hat das schon erklärt.
Soll ein Modell sich so verhalten wie das Original, muss ein maßstäbliches Verhältnis der Kräfte und Momente erzeugt werden. Sofern das überhaupt möglich ist, wäre so etwas eine völlige geometrische Verzerrung des Originals.
Die Grundlagen sind damit im Grunde vollständig erklärt. Sie gelten für Flug-, Schiffs- und Automodelle gleichermaßen.
*Draufzeig*
Maßstabs- und funktionsgetreue Modelle schließen sich gegenseitig aus. Um dennoch einen guten Kompromiß zu schaffen, bedarf es profunder Kenntnisse der wirkenden Kräfte und Momente. Hier aber verlassen wir die Grundlagen, und hier scheiden sich dann auch die Sparten voneinander, ob Segelschiffe, Segelflieger, oder Motorenbauer.
Kräfte und Momente kann man im Prinzip berechnen. In der Schule lernt man noch, an zweidimensionalen Achsen Kraftresultierende aufzutragen, und so eine Momentrichtung zu bestimmen. In der Praxis ist das aber nicht ausreichend, denn reale Modelle sind dreidimensional, und so kommt man zu Gradienten und Tensoren - und damit verlassen wir auch das Allgemeinwissen.
*Ergänz*
Erschwerend kommt hinzu, dass man zwar verkleinerte Modelle erstellen kann, nicht aber verkleinerte Umwelten, in denen sie sich bewegen. Wasser und Luft sind bei verkleinerten Modellen zu 'dünn' und weniger träge, und bei Motoren wird's ganz schwierig, denn es lassen sich keine Treibstoffe finden, die bei entsprechend verkleinerten Temperaturen zünden.
*Resümier*
Trotz allem gibt es ziemlich maßstabstreue Modelle, die sich auch noch ziemlich originalgetreu verhalten. So etwas konstruieren zu können, halte ich für eine Kunst, die hauptsächlich auf Verständnis und Erfahrung beruht. Dazu gehört zum Beispiel, die notwendigen Kompromisse so zu verstecken, dass sie nicht auffallen. Und für Kunst läßt sich keine Anleitung schreiben..
Grüße, Ulrich Horn