Was ist mit Deutschlands Lehrern los ?

X-Wing

User
Hallo ihr,

Bevor ihr das gaze liest: Ich bin auf einer Realschule, Klasse 9B, meine Klasse wird von vielen Lehrern gelobt, usw... Insgesamt eine sehr Kooperative Klasse.

Frage: Wann habt ihr das letzte mal ein Gedicht gelernt/ lernen müssen ? Wie lange war dieses ?

Ich meine, und das bestätigen mir auch viele versch. Leute (auch Lehrer), das eigentlich ab der 7. Klasse schluss mit solchen Sachen (Unfug ?) ist...

Aber nein... In der 7. Klasse bekommt meine Klasse und somit ich eine berüchtigte Lehrerin, ehemals aus Berlin (wohne bei Ravensburg, 30km nord-westlich vom Bodensee). Sehr nette Frau, etwas (argh) aufgetakelt, mind. 5cm Schminke auf der Backe und "richt" wie ein ganzes "Bordell"... Egal, hauptsache nett, dachte ich mir.

Aber:
Diese macht mit uns als allererstes die griechisch/ römischen Götter durch. 23 Stück mit je 3 "Lebensdaten". Ok... Aber das sollen wir ab morgen für unser ganzes Leben wissen ?! Naja, Stunde vorrüber, aber nein, wir haben diese Lehrerin ja gleich in Deutsch, Geschichte und in Gemeinschaftskunde... Und deswegen gleich nochmal eine Stunde (vorher Deutsch, jetzt Geschichte).

Grmpfl denkt sich manch einer. Wie sich später heraus stellt auch berechtigt, denn in der 2. Stunde erzählt sie uns wie die Kartoffel nach Deutschland kam.. Auch nicht schlecht, heute schon viel gelernt. Aber bis morgen sollen wir darüber ein 2 Seiten- Aufsatz schreiben. Am nächsten Tag schreit sie die hälfte der Klasse an, weil fast jeder sich auf die 23 Götter konzentriert hat, und deswegen den Aufsatz nicht gemacht hat. (zu wenig Zeit) Am selben Tag noch gibt sie uns die "Hausaufgabe" in die Stadt zu gehen, und Karteikarten zu kaufen... Hat ja jeder zeit an dem Tag, oder ? Die Schüler haben heutzutage ja nichts zu tun... Daraus sollen wir ein Leporello machen und folgende 10 Ereignisse reinschreiben...
Im laufe Des Schuljahres haben wir kein einziges mal das Deutsch-, Geschichts- und das Gemeinschaftskundebuch aufgemacht... Der Unterrichstinhalt bestand eigentlich zu 50% Allgeimeinwissen, 10% Latein, 20% Gemeinschaftskunde, 10% Geschichte und 10% "Lehre über das Leben" (du sollst nur Nachrichten schauen, Gedichte Lernen, Bücher lernen, PC ist nur für internet - Informationen da, usw..)

Aber trotzdem in jedem Fach 3 volle Hefte pro Jahr. Und zwischen vielen, vielen 2-6 Zeilern auch mal ein 30-60 Zeiliges Gedicht !

Naja, wie soll ich sagen... Nun bin ich in der 9. Klasse und das geht weiter so... Für dieses Wochenende ist von Anette von Droste- Hülshoff was dran ("Am Turm", wenn's jemand kennt).

Was auch interresant ist-> Nach den Weihnachtsferien:

Mittwoch: 1. Tag... Heute sollten wir das Gedicht vortragen. Auf Technik lernen.

Donnerstag: 9 Stunden Schule, Technikklassenarbeit, ich hab' da 4 Seiten (platzsparend) geschrieben... Gedicht lernen, Biologie lernen...

Freitag: Die Klasse wird wieder bis aufs übelste beschimpft (nichtstaugende XXX usw... u.a. auch etwas von zukünftigen Knastis und Arbeitslosen...) Weil der ein oder andere keine Zeit/ kein Bock auf Gedicht lernen hatte. Und zwischendrinn auch noch eine Boilogie- Arbeit. In der 2. Stunde bei der "lieblingslehrerin" mal kurz eine unangesagte KLASSENARBEIT in Geschichte !!! Keine Sau (sorry) hat auf Geschichte Gelernt, wieso auch? Bei der Lehrerin sollten wir eigentlich Gedicht aufsagen ?!

Wochenende: LERNEN LERNEN LERNEN, Gedicht, Erdkunde, Religion, Mathe, Englisch, eigentlich so jedes Fach, das wir haben (bis auf Chemie und Physik, die hatten wir schon vor den Weihnachtsferien). Für mich noch zusätzlich: Auf Theoretische Prüfung lernen... Mofa.

Montag: Meines Wissens keine Klassenarbeit, und wenn doch, dann halt in den sonstigen Fächern (davor) lernen was das Zeugs hällt. Und die restlichen Leute vom Gedicht...

Dienstag: für die Anderen: Keine Ahnung, kein Bock, interessiert mich nicht...
Für mich: Theoretische Prüfung um 11 uhr... Ich werde mir da den ganzen Tag "frei nehmen"... D.h. blau machen, denn mir ist für den einen Tag Die Prüfung wichtiger, als irgendwas noch in der Schule zu machen.

Mittwoch: Evtl. Religion, restlichen Leute vom Gedicht.

Donnerstag: K.A.

Freitag: Siehe Donnerstag... :rolleyes: :D

So sieht mein "Alltag" aus, und bei den "heißen Tagen", wo für die 10. Klasse Prüfungen sind, Wir unsere Praktikas haben, oder sonst etwas ist, haben wir recht oft an einem Tag nur 3-4 Stunden Schule und dann schauen wir in diesen meist Filme und die Lehrer gehen während den Filmen kurz ins Lehrerzimmer und trinken noch einen Kaffee/rauchen...

Jetzt die Frage an euch: Seit der 7. Klasse hatte ich nicht einmal einen richtigen Deutschunterricht, es wurden immer irgendwelche Diktate und Aufsätze geschrieben...

Ist das Schule, wie sie sein sollte ???

PS: Ich 'hau ab, muss Gedicht usw... Weiter lernen. ICH HAB KEINEN BOCK DAZU!!!

[ 11. Januar 2004, 16:54: Beitrag editiert von: X-Wing ]
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Honni soit qui mal y pense (Louis XIV)

(Ein Schelm wer arges dabei denkt).

Um mal ganz blöde zu kommen: du lernst nicht für Dich, sondern fürs Leben.

Was das allerdings mit Gedichten auswendig lernen zu tun hat ist mir bis heute im verborgenen geblieben, außer Du interessierst dich für sowas.
Da ich Dich kenne und somit weiß, daß Du mehr mit Technik am Hut hast kann ich Deinen Frust verstehen. Ich kenne noch Leute die heute Schillers Glocke aufsagen können und darauf stolz sind. Für mich sind das vergeudete Gehirnzellen.
Aber das ist meine Meinung.
Ingo, ich kann da nur sagen, mach es mit oder erkundige Dich ob das, was diese Lehrerin macht auch Lehrplankonform ist.

Unbenommen von Deinen Aversionen ist eine gute Allgemeinbildung sehr viel wert im späteren Berufsleben.

Ich hoffe Dir nun etwas geholfen zu haben :D

[ 11. Januar 2004, 22:52: Beitrag editiert von: glehr ]
 
..... und ???

ist doch ´ne nette Aufwärmübung für das Berufsleben :D

Ich weiss, dass ich den Spruch damals gehasst (und zwar abgrundtief gehasst) habe, aber in der Schule war vieles besser ! ;)

Nimm es leicht und spiel das Spielchen mit

Andreas
 

gorg

User
Hi

Jepp! - Muss ich auch sagen - die Schule das waren noch schöne Zeiten!!!
Hab einen 10 Jahre jüngeren Bruder wenn ich dem das als sag - glaubt er mir nicht und zeigt mir meist einen der mittleren Finger ;) ...... Aber wirst schon sehen wenn du am Ball bleiben willst im leben wird der Aufwand immer größer.....

Wünsch dir aber trotz alledem weniger von den Gedichten.... die hab ich auch gehasst.....

Grüße Georg
 

jwl

User †
die gute ministerin die für die kartoffeln zuständig ist, meinte vor einigen monaten, dass man in der schule höchsten falls ein beamte werden kann. wenn man sich die tanten so ansieht die meine tochter untericht geben, denke ich, recht hat sie.

lieber x-wing leider musste da durch
ein ausbruch ist schwer möglich, dass mit den göttern bei den alten griechen das macht doch spass da war noch was los. das meiste was man lernt und was behalten wird passt auf einen diaA4 seite.

vielleicht haste ja glück und ein lehrer liegt dir am herzen und wirst sehen von dem lehrnst du am meisten. nicht unbedingt für die schule aber fürs leben.

ich gehe jetzt in den hades
gruss jwl
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Oh Gott, hat der Junge Sorgen ...

Tja, Deine Probleme hätte ich gerne gehabt, Ingo.

Meine Schulzeit in den 60er/70er Jahren:
Mofa-Führerschein war nicht, kein Geld für die Maschine.
Computer gab's nicht, also auch kein Internet.
Modellfliegen gab's auch nicht, kein Geld.
Handy's gab's auch noch nicht.
Fehnseher hatten wir erst, als ich schon 15 Jahre alt war.

Aber Deutsch, das haben wir noch gelernt. Immer wenn ich dann Texte von Euch (bist nicht nur Du gemeint) jungen Hupfern lese und ungefähr die dreifache Zeit brauche, um zu verstehen, was Ihr überhaupt damit sagen wollt, dann beschleicht mich das Gefühl, daß Deutsch in den heutigen Stundenplänen noch stark unterrepräsentiert ist.
Aber nix für Ungut, so isses heute halt. Und ich muß mich schön langsam mit dem Gedanken anfreunden, daß ich zu einem lebenden Fossil werde, das nicht mehr so recht in die heutige Zeit passen will.

Aber vielleicht lag's ja auch daran, daß bei uns immer klar war, was wir lernen sollten und sich auch die Leherer an die Lehrpläne gehalten haben. Stunden sind fast keine ausgefallen.
Da soll's ja heute an den Schulen ganz anders aussehen. Ich bin fast vom Hocker gefallen, als mir mein Sohnemann in einer Konzertpause mal sagte, daß das jetzt ungefähr der Gräuschpegel sei, der in seinem Klassenzimmer während des Unterrichts herrschen würde. Und das war eben ein Pegel, der entsteht, wenn in einem gut besetzten Saal mehr oder weniger alle Leute irgendwelche Gespräche führen. Da kann von Unterricht nicht mehr viel die Rede sein!

Servus
Hans
 
Hi...

Senfzugabe...
mein Mädel ist Pauker am Gymnasium. Wenn ich so ihre Geschichten höre, bin ich HEILFROH dass ich meinen Abschluss in der Tasche habe.
33 Schüler pro Klasse, das bedeutet 33 potentiell klingelnde Handys, wenigstens 30 Schüler die´s überhaupt nicht interessiert, 20 Schüler, die eindeutig auf dem Gymnasium nichts verloren haben, 1000000 Dinge, die just zu diesem zeitpunkt viel interessanter sind als Mathe...
Und kaum kommt mal sowas altmodisches wie Auswendiglernen eines Gedichtes zickt man rum. Ich wette, über 80% der Schüler können die letzten Coca-Cola- und McDonalds-Werbeslogans auswendig, wissen, welcher Handytarif grade der günstigste ist, welche Klamotten hip sind usw.
Ein WENIG Hirnkapazität für scheinbar sinnlose Dinge wie Gedichte abzuzwacken ist da natürlich sehr viel verlangt.
Kann mich da Hans nur voll anschließen, obwohl ich altersmässig noch nicht ganz so versteinert :D bin.
Zu meiner Zeit lernte man programmieren - Heute lernt man powerpoint. Wir lernten rechnen, heute lernt man immitieren.
Je teurer der Zwirn desto schlichter das Hirn.
So, sorry wenn das wieder ausgeartet ist, aber ich musste mir eben mal Luft machen.
Andi
 

jwl

User †
>>>Modellfliegen gab's auch nicht, kein Geld.

ich habe mit 14 jahren meine ersten eigenbau gefolgen geld hat ich keins aber zeit ohne ende.
was an geld fehlt kann mit zeit verrechnet werden.
wenn man ohne geld diese dinger baut sich immer wieder was neues einfallen lässt was man aus der restekiste macht.

>>Handy's gab's auch noch nicht.

es gab ein "werkbuch für jungen" (war ein geschenk)
und ein dioden-empfänger wurde gebaut
die antenne war die erdung der steckdose und man hörte in die welt der langwelle.

>> Computer gab's nicht, also auch kein Internet.

es wurden lichtschranken alarmanlagen gebaut. das kinderzimmer wurde komplett verdrahtet der 4,5volt block war das höchste. schiffe mit antrieben mit einem kleinstmotor, der davor noch den dienst in spielzeug verrichtet hatte, wurde ein prob montiert. der stapellauf in der badewanne war die krönung. es wurden seilbahnen von fenster zu fenster montiert, es wurden durch dosen gesprochen.

>> Mofa-Führerschein war nicht, kein Geld für die Maschine.

es gab alte herrenfahrräder die neu übersetzt wurden um abends wegfahren zu können. geld hatte man nie aber zeit und ideen.

>>>Aber Deutsch, das haben wir noch gelernt.

um ein problem zu erkennen und diese auch zu formulieren hat weniger mit dem verständnis mit sprache zu tun sondern mit zuhören. ein problem wirklich zu zerlegen und erkennen um was es geht lernt man in der schule nicht. ein text zu besprechen der im endeffekt nur eine bertrachtung zulässt ist konditionierung. um die sprache/schrift einsetzen zu können braucht man witz und esprit. genau diese wird in der schule abtrainieren. was den menschen ausmacht, sich täglich neu zu erfinden ist der geist des neuen.

>> Fehnseher hatten wir erst, als ich schon 15 Jahre alt war.

mit dem ersten buntfernseher wurde die mondlandung betrachtet. jahre später wurden raketen aus papier gebaut die man durch pusten ins universum des wohnzimmers schoss.

allem im allem, hat es an nichts gefehlt.

neulich baute ich mit meiner tochter einen murmelbahn aus pappe und papier gesammtlänge 8meter grundfläche 1*1meter höhe 1,2meter.
kosten ca 4-5 euro das teuerst war die tube patex.
zeit ca 4stunden.

gruss jwl

"nur wer erwachsen wird und ein kind bleibt ist ein mensch." (erich kästner)
 
Tach auch,

@Hans:
Meine Schulzeit war in den 70/80ern, trotzdem muss ich Dich zu 100% unterstuetzen. Entweder ist es vielen Menschen heute einfach egal, was sie fuer eine Sprache benutzen oder die Qualitaet der Sprache geht wirklich enorm in die Knie.
Ich kann mir bei vielen Artikeln -auch im RCN- nicht vorstellen, dass jemand so viele Tippfehler macht (immerhin gibt es die 'Vorschau'-Taste mit der man sein Epos pruefen kann).
Ich bin weder uralt, noch konservativ, noch ein Sprachenfan (ich bin wegen Englisch und Franzoesisch in der 9. durchgerasselt). Trotzdem beklage ich unsere allgemeine 'Sprachunkultur'. Ich habe schon das Gefuehl, dass sie ein wenig ein Spiegel einer Gesellschaft ist. In unserem Fall ist das leider eine werdende 'Egal'-Gesellschaft. Das haengt auch mit der Tendenz zusammen keine echte Verantwortung mehr zu uebernehmen. Bestes Vorbild sind da die Politik und auch Amiland (Da kann sich einer eine Riesenpraemie und ein neues Wohnmobil erstreiten, weil er vom Steuer aufsteht, sich einen Kaffee machen will und sich dann wundert, dass das Wohnmobil nicht auf der Strasse bleibt. Das stand ja schliesslich nicht im Betriebsheft...).
Irgendwie werde ich das Gefuehl nicht los, dass die Sprache eines Menschen immer auch ein wenig ein Spiegel seines Denkens ist. Das habe ich zumindest des oefteren in Diskussionen festgestellt. Klare, gute Sprache war meist gleichbedeutend mit klaren Gedanken.

[ 12. Januar 2004, 13:52: Beitrag editiert von: waliser ]
 

Milan

User
Hey X - Wing,

auch wenn es gemein auf Dich wirkt - die Art wie Du deinen Kummer beschreibst, ist echt lustig.
Sei mir nicht böse - hebe diesen deinen Beitrag gut auf und lese ihn in etwa 20 Jahren noch einmal durch; dann mußt Du auch lachen.

Aber nein... In der 7. Klasse bekommt meine Klasse und somit ich eine berüchtigte Lehrerin, ehemals aus Berlin (wohne bei Ravensburg, 30km nord-westlich vom Bodensee). Sehr nette Frau, etwas (argh) aufgetakelt, mind. 5cm Schminke auf der Backe und "richt" wie ein ganzes "Bordell"... Egal, hauptsache nett, dachte ich mir.
Woher weist Du Lümmel überhaupt, wie es in einem Bordell riecht, hä ? :D
In den nächsten Jahren werden berüchtigte Frauen deine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen; da sind die Mädels nicht mehr nett sondern scharf. ;)
Und das Deine Lehrerin aus Berlin zu Dir an den Bodensee kommt - das muß wohl an der Globalisierung liegen.

(vorher Deutsch, jetzt Geschichte).

Grmpfl denkt sich manch einer. Wie sich später heraus stellt auch berechtigt, denn in der 2. Stunde erzählt sie uns wie die Kartoffel nach Deutschland kam..
Frag sie doch mal, ob die eingedeutschte Kartoffel mit einem der 23 Götter in Verbindung gebracht werden kann - und ob auch einer nen Döner dabei gehabt hat! :)

Daraus sollen wir ein Leporello machen und folgende 10 Ereignisse reinschreiben...
.... das ist doch so ein Skateboard mit Motor - oder irre ich mich da ?

Wochenende: LERNEN LERNEN LERNEN, Gedicht, Erdkunde, Religion, Mathe, Englisch, eigentlich so jedes Fach, das wir haben (bis auf Chemie und Physik, die hatten wir schon vor den Weihnachtsferien). Für mich noch zusätzlich: Auf Theoretische Prüfung lernen... Mofa.

.....Für mich: Theoretische Prüfung um 11 uhr... Ich werde mir da den ganzen Tag "frei nehmen"... D.h. blau machen, denn mir ist für den einen Tag Die Prüfung wichtiger, als irgendwas noch in der Schule zu machen.
aaha, ertappt - Für die Mofa-Driver-License büffelt man gerne; aber ne Droste Hülshoff Story ist nicht der Bringer?

Ingo, da musst Du jetzt durch - wer sich in der Schule durchbeissen kann, kommt auch später im Beruf besser voran.
Zieh das Positive aus ätzenden Lehrern heraus - Du lernst schon jetzt, wie man mit späteren Stinkstiefeln im Berufsleben umgehen muß.
Wenn dich deine Lehrerin jedoch hoffnungslos anödet, versuch in die Parallelklasse hinein zu wechseln.
Gute und beste Noten öffnen Dir sofort die Türen, durch die Du hindurch willst !

Grüße

Harry
 

jwl

User †
man sollte auf jeden fall unterscheiden zwischen sprache und schrift dieser hat so gut wie nichts miteinander zu tun. der einzige von dem ich es weiss der nicht unterschieden hatte war t.w. adorno, der könnte wie gedruckt reden.

die sprache kommt aus dem umfeld aus dem man kommst bzw lebt man auch mehrere sprachen haben: beruf/familie/heimat/freunde etc pp

die schrift, die deutsche zumindest hat ein gewisser martin luther erfunden. danach hat's der duden weitergepflegt. diese kann man wieder zerlegen in prosa oder lyrik. bei der lyrik spielt der duden keine rolle. bei der prosa gibts dann die verschiedenen auswüchse (breifwechsel: privat /geschäftlich (gibts sogar ne din); gesetzgebung; usw.)

übrigens Herrmann's Law

gruss jwl
 

Mooney

Vereinsmitglied
@JWL,
nicht zu vergessen:
die selbstgebaute Lichtorgel aus Neon Starter und farbigen Gluehlampen in Verbindung mit dem Mister Hit Plattenspieler :eek: und der aktuellen LP von K-TEL.
:eek:
Das war ja wohl der absolute Dosenoeffner.
:rolleyes:
(OK, ein bisschen Persico mit Rotwein war auch dabei)
Meinst Du, da haette einer ein von uns ein Gedicht gelernt oder sich Gedanken gemacht, was irgend ein verstorbener Schreiberling mit seinen Auswuechsen aussagen will.
Das haben wir morgens vor der Stunde in der entsprechenden Rezension nachgelesen und damit war das Thema erledigt. Dadurch konnte man sich wieder den wichtigen Themen zuwenden: Z.B. Wie kriege ich den Dellorto auf die Kreidler, so dass es der Dorfsheriff nicht merkt. :D oder so
.
Ich will damit sagen, schulisch sollte man rausziehen was geht, wo man gut ist versuchen richtig gut zu sein, wo nicht, da tut es auch ein einfaches bestanden. Durchkommen ist alles. Und vor allem Spass dabei haben :)
Meine kleine Meinung zum Thema.

Bis denne
 

Steffen

User
Herrmann's Law greift hier gar nicht, weil

1. niemand hier mit Rechtschreibfehleren gegen eine Aussage eines anderen Argumentiert hat

2. das Thema die Ausbildung (resp. Verhalten von Lehrern) ist und dabei die Form und Nutzung der rechten Schreibweise als Lernziel genannt wurde

3. eine mangelhafte Rechtschreibung eines ist, eine mangelhafte Formulierung etwas ganz anderes. Mangelhafte Formulierungen erkennt man, wenn man den Text selbst nocheinmal liest, Rechtschreibfehler nicht unbedingt

4. Wer eine Rechtschreibschwäche hat und gleich Hermann's law rausgreift nur weil jemand einen Satzbau nicht versteht, hat ebenfalls die Diskussion verloren. Damit bist Du nah an Perkowsky's law

Zum eigentlichen Thema:
Ich finde die Lerninhalte auf Basis der Auflistung noch ok. Wie sie vermittelt und aufbereitet werden ist ein anderes Thema.

Ciao, Steffen
 

jwl

User †
Original erstellt von Mooney:
@JWL,
nicht zu vergessen:
die selbstgebaute Lichtorgel aus Neon Starter und farbigen Gluehlampen in Verbindung mit dem Mister Hit Plattenspieler :eek: und der aktuellen LP von K-TEL.
welch funkenfeuer die nachbarschaft wundert sich dann warum auf einmal DALI DALI in einer miserablen qualität gesendet worden ist und selbst warum beim zünden der bogenlampe immer die sicherung raus flog.
die idee einen e.heizkörper als vorwiderstand zu nehmen hatte ich leider erst später. vielleicht war es auch gut so, der augen zu liebe. dann gabe noch lustige dingen die man mit zucker machen konnte: meine güte. "ich liebe den duft von caramel am morgen."

gruss jwl
 

jwl

User †
Original erstellt von Steffen:
Herrmann's Law greift hier gar nicht, weil
hatte keine law gemeldet sondern angemerkt.
gibt es einen law für einen angemerkten law?
vielleicht hätte ich es etwas anders bemerken sollen, entschuldigung.

gruss jwl
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hallo jwl,

toll, was Ihr alles gemacht habt. Auch wir waren nicht untätig in der Freizeit, aber es blieb genügend Zeit für die Schule. Und Du hast recht, die Dauer eines zweifelhaften Deutschunterrichtes hat nicht allzuviel Einfluß auf die Qualität der schriftlichen und mündlichen Ausdrucksweise. Aber ich darf mal zitieren:
man sollte auf jeden fall unterscheiden zwischen sprache und schrift dieser hat so gut wie nichts miteinander zu tun. der einzige von dem ich es weiss der nicht unterschieden hatte war t.w. adorno, der könnte wie gedruckt reden.

die sprache kommt aus dem umfeld aus dem man kommst bzw lebt man auch mehrere sprachen haben: beruf/familie/heimat/freunde etc pp
Lies mal ganz genau, was Du da geschrieben hast. Natürlich verstehe sogar ich, was Du gemeint hast. Aber alle drei Sätze muß ich mehr als einmal lesen, um sie zu kapieren.
Satz 1: Worauf bezieht sich "dieser"?
Satz 2: "könnte" oder konnte Adorno das?
Satz 3: "aus dem man kommst bzw lebt man auch mehrere sprachen haben": Das muß ich mindestens dreimal lesen, um's zu kapieren.

Auch der Rest dieser drei Sätze zeugt von nicht ganz klaren Gedanken.
Natürlich kannst Du so schreiben.
Aber ich mach' mal folgende Rechnung auf: Wenn 500 Leute diesen Text lesen, und alle brauchen statt 5 Sekunden 10 Sekunden, um den Sinn zu verstehen, dann ist das fast eine dreiviertel Stunde Zeitverschwendung. Wenn ich diesen Text sauber und verständlich verfassen soll, dann brauche ich weniger als 5 Minuten (ich bin mal vorsichtig, so schnell tippe ich nicht).
Und schon habe ich vielen Leuten etwas weniger Zeit gestohlen.

Und jetzt noch eine ganz banale Schlußfolgerung, die ich durchaus auch anwende: Wenn jemand so'n Kauderwelsch schreibt, dann höre ich ganz schnell auf, das zu lesen.
Merkst Du was? Du nimmst Dir durch Schlampigkeit alle Chancen, Deine Meinung anderen zu vermitteln. Damit schadest Du Dir selber, und keinem anderen.
Sprache ist ein Kommunikationsmittel, das Regeln genügen muß, die von allen Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft akzeptiert und beherrscht werden.
Nur dann kann der Empfänger einer Nachricht auch das verstehen, was der Absender gemeint hat.

Servus
Hans

[ 12. Januar 2004, 17:08: Beitrag editiert von: HansSchelshorn ]
 
@ Hans

Hast völlig Recht, ist schon ein dickes Ding, was für eine schlampige Schreibe Legastheniker so an sich haben... :(

Was mich aber noch mehr interssiert, woher der Ingo das weiß?

...und "richt" wie ein ganzes "Bordell"......
Verkehren heutzutage dort schon 9-Klässler? Ist das legal? Oder völlig egal?
Wie sich die Zeiten ändern... :confused:
 

jwl

User †
>>>Hast völlig Recht, ist schon ein dickes Ding, was für eine schlampige Schreibe Legastheniker so an sich haben...

finde ich auch, was die sich so rausnehmen und hier so alles schreiben :) tja vielleicht hat der jwl einfach zu wenig hausaufgaben gemacht :D wenn er sich wenigsten mal mit der GrOSS und kLEInschreibung anfreunden würde.

gruss jwl
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

ich frage einmal anders:
Was ist mit Deutschlands Schülern los?

Die Wissensgebiete und beruflichen Anforderungen werden immer größer, und dann kommt so eine lausige Lehrerin daher und versaut die ganze Freizeit...
 
So, jetzt melde ich mich auch noch zu Wort:

Was mir in der ganzen Diskussion bis jetzt abgeht, ist auch nur irgendeine Bemerkung zu folgender Aussage Ingos über das Verhalten dieser Lehrerin, die die Schüler bezeichnet wie folgt:

[...]nichtstaugende XXX usw... u.a. auch etwas von zukünftigen Knastis und Arbeitslosen..[...]
Bei allem Verständnis für unsere auf die Strebsamkeit ihrer (potentiellen) Kinder bedachten, hier schlaue Bemerkungen anbringenden ('für das Leben lernen') Herrschaften - dieses Verhalten ist indiskutabel und nicht tolerierbar. Niemand hat das Recht, Kinder (und solche sind sie, egal ob nun schon 'Teenager' oder nicht!) in dieser Art und Weise zu beschimpfen, schon gar nicht ein Lehrer. Ich habe selbst leider keine Kinder, aber eins weiß ich, würde mein (hypothetisches) Kind in der Schule von auch nur einem Lehrer auf diese Art und Weise behandelt, der hätte keine ruhige Minute mehr an dieser Schule, mein Wort darauf!

Und zu der Aussage, daß es heute schon so schwierig sei, zu unterrichten, und daß die Schüler so schlecht seien ... woran, bitte, liegt denn das? Ich erinnere mich zurück an meine Schulzeit - Klassengrößen bis zu 36 Schüler waren keine Ausnahme, eher die Regel (bis ich nach Melk gewechselt bin); das war sicher kein Zuckerschlecken für die Lehrer, aber da trennte sich die Spreu vom Weizen (bei den Lehrern). Kinder versuchen immer, wie weit sie gehen können, das liegt in ihrer Natur, und das ist auch gut so! Und wenn die Lehrer nicht in der Lage sind, klare Regeln auf zu stellen und für alle nachvollziehbar zu machen, ist das wohl kein Problem der Kinder, sondern eines der Lehrkräfte.

Ich erinnere mich noch lebhaft an meinen Klassenvorstand im Gymnasium, den hatten wir in Mathematik. Der kam in die Klasse, und es war still, er wurde NIEMALS laut, beschimpfte keinen einzigen, war fair, wie ich es selten bei einem Menschen erlebt habe (es gab keine einzige Beurteilung, die durch irgendwelche Vorlieben oder Abneigungen beeinflußt wurde, das mußten selbst die zugeben, die ihn nicht besonders mochten), und jeder hatte Respekt vor ihm. Warum? Weil er ein Lehrer mit Leib und Seele war und Inhalte vermitteln konnte. Zur Verdeutlichung: eines Montags, nachdem er übers Wochenende die Schularbeiten kontrolliert hatte, kam er in die Klasse, ließ die Schularbeitshefte schwer auf's Lehrerpult fallen, schaute in die Runde und meinte, er fragte sich schon das ganze Wochenende, was er (ER!!!!!) falsch gemacht hätte, weil so wenige Schüler den Stoff ausreichend beherrscht hätten!!!!!! Und dann rollte er die beiden fraglichen Themengebiete nochmals von einer anderen Warte auf, und erklärte nochmals, worum es ging. Und er konnte erklären und vermitteln!

Soviel zu dem Thema: die heutigen Lehrer/Schüler. Wer als Lehrer heutzutage mit den Schülern nicht zu Rande kommt, hat - man verzeihe mir meine direkte Aussage - den Beruf verfehlt. Denn dann ist es nur genau das für ihn: ein Beruf. Lehrer ist aber eine Berufung, und das macht den Unterschied aus!

lg,
Klaus

P.S.: Ingo, durch musst Du da, nützt ja nichts, und nimm's halt mit Humor. Die Arme ist halt mit Euch überfordert, vielleicht hapert's ja schon am Sprachverständnis (ist ja doch ein ganz schönes Stück von Berlin zum Bodensee).

P.P.S.: Die Wissensgebiete werden nicht größer, nur die Spezialisierung nimmt zu - und für diese mußt Du studieren bzw. Dich selbst immer weiter bilden ... wenn ich mir ansehe, was mein Vater in der Schule gelernt hat und was ich in meiner A(llgemein)H(öher)B(ildenden) Schule mitbekommen habe, die angeblich unter den besseren war, dann kann ich das mit Fug und Recht behaupten - und das Niveau sinkt immer weiter ... wie auch die oben erwähnten Umgangsformen von Lehrkraft in Richtung Schüler sehr deutlich macht
 
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