TurboSchroegi schrieb:
...
Davon habe ich schon gehört. Wie äussert sich das, wie geht man damit beim Start um, ab wann (LS-Größe?, Watt an der Welle?) ist das relevant? Hängt wahrscheinlich auch etwas von der Spw. ab, oder?
Weiter: Ich verstehe Dich/Euch so, dass es möglich ist, dass beim Start die LS einen Strömungsabriss kriegt. Du wirfst das Ding also raus und der Flieger haut in den Boden mit LS bei Volldrehzahl oder was?
Danke + Grüße
Helmut
Moin,
es fängt dann an, wenn das Propellergeräusch bei Gas geben am Boden nicht mehr das normale Rauschen ist sondern ein knatterndes, peitschendes Geräusch sich drunter mischt, du merkst auch, der Zug des Propellers lässt nach.
Wo fängt das an? Gute Frage, je höher die Steigung des Propellers, desto höher das Ca am Profil bei gleicher Drehzahl und Anströmungsgeschwindigkeit, desto kritischer. Eine 16x16 mit breitem Blatt von Freudentaler reisst später ab als eine 16x16 mit schmalem Blatt, zieht aber auch mehr Strom und ist während des Fluges somit unwirtschaftlicher, so der Flieger den Speed umsetzen kann. Den Lärmrekord hält bei mir die RFM 16x17 schmal - klasse für einen Flugtag, laut, knallt und der Flieger bewegt sich ausreichend. Die 16x19 von Weissgerber hingegen hat ein etwas breiteres Blatt, die Blätter sind auch wesendlich steifer und da tritt das kaum auf und der Flieger rennt wie Hulle im Vergleich. Leider leise und für den unbefangenen Betrachter so wohl subjektiv weniger beeindruckend, schnell sind beide, der eine halt sauschnell dabei aber leiser
. Anderer Vergleich meinerseits besteht zwischen 16x16 schmal original und abgeformt und selbst gebaut. Zweiterer ist deutlich steifer und auch leiser.
Deshalb bin ich zu der Meinung gelangt, dass ein Teil der Geräusche von dem aerodynamischen Abriss kommt, der andere Teil aber davon subventioniert wird, wenn zu weiche Blätter sich irgendwie verhalten und die Blattspitzen evt. flattern oder sowas.
Die erwähnten akustischen Effekte habe ich bei meinem alten 27zeller bereits sehr schön beobachten können, aber maximal mit einer 16x16 schmal, mehr kann der Steller nicht. An meinem 24zellenantrieb ist das ganze an 24 GP2200 (anständig warm geladen) und einer netten Schulze/Pletti-Kombi noch wesendlich ausgeprägter.
Wie begegnet man dem? Start mit halbgas oder weniger. Bei meinem alten 27zeller war es noch halbgas, damit ging er auch noch senkrecht, aber der Abriss des Props war harmlos und schnell überwunden. Gut zu hören, wenn der Flieger leiser wird, ist Zeit für Vollgas. Beim 24zeller habe ich trotz größeren Props auf 30% für den Start reduziert, auch da ist der Abriss noch leicht vorhanden.
Der Stall tritt übrigens auch noch beim Anschalten des Antriebes im Langsamflug auf, zumindestens bei der 16x17 RFM - eine absolute Knalltüte von Prop. Technisch gesehen gefällt mir da die 16x19 Weissgerber wesendlich besser.
Wie du siehst, ich spreche immer vom "Antrieb schalten". Die richtig heißen Geräte sind nicht teillastfest. Teillast nur sehr kurz, dann sofort vollgas oder aus, die sollten vollgas ja auch nicht zu lange laufen, je nach Abstimmung mehr oder weniger deutlich unter 10 sec. Ist aber auch kein Problem, bei einem guten 24zeller reichen 4-5sec.
Deshalb fliege ich den Motor auf Zweistufenschalter, wobei ich der Zwischenstufe eine beliebige Gasstellung zuweisen kann, jetzt halt 30%.
Bei einem Antrieb wie von Jörg empfohlen ist das weniger tragisch, die sind nicht so ausgereizt und die fliegt man eher noch auf Gasknüppel. Später, je mehr Zellen man dem Antrieb zumutet, desto mehr muss man halt aufpassen, für den Anfang ist das aber nichts. Teillast ist aber trotzdem nicht der bevorzugte Betriebszustand. Die Antriebe verkraften es nur länger.
Fliegt man aber Gas auf Knüppel, hat man eine weichere Drehmomententwicklung als wenn man den Motor schaltet. Da geht halt ein Ruck durch den Flieger, was einen auch vom Himmel hauen kann, wenn der Flieger sooo langsam war, dass er das Drehmoment nicht auffangen konnte.
Wie du siehst, aussagen pauschal über Propdurchmesser, ... kann man nicht treffen. Hängt viel von Details ab. Deshalb auch zu Anfang lieber einen anständigen Antrieb nehmen, der Potential hat, mit ein paar mehr Zellen und schärferem Prop noch lange geflogen zu werden. Deshalb auch nicht am Steller zu sehr sparen.