Wer hat die Jeti Empfängerakku Power Ion 2900mAh od. 5200 mAh schon getestet?

Hallo,

die Hacker Power Ion 2900 LiIo Akkus sind leider komplett unbrauchbar und werden wieder zurückgeschickt.

Geladen wurden sie mit 3A bis 8,4V und entladen mit 4A bis 7V (weil unter 7V die Powerbox einen Alarm liefert).



Bei einem Akku konnte ich nur knappe 1100mAh entladen und beim anderen 1600mAh.

@Crizz: Denkst du, dass 2500mAh Kapazität bei einer Entladung mit 4A auf 7V bei diesen Akkus möglich wäre?


Gruß
Markus

Zwei Fragen...

Wie waren denn deine Ladekabel bei dieser versuchsanordnung dimensioniert?

Welchen Sinn macht eigentlich eine feste Unterspannungswarnschwelle von 7Volt? Meiner Meinung nach schlichtweg zu hoch.

Gruß Dieter
 

tuxian

User
Hallo Dieter,

ich habe ganz normale MPX Ladekabel mit 12AWG Querschnitt verwendet (ca. 20cm lang).

> Welchen Sinn macht eigentlich eine feste Unterspannungswarnschwelle von 7Volt? Meiner Meinung nach schlichtweg zu hoch.

Diese Unterspannungswarnschwelle ist bei der Powerbox fix eingestellt aber wenn ein 2s Lipo/Lion bei wenig Last nur noch 3,5V/Zelle hat ist er eh schon fast leer denke ich.

Gruß
Markus
 

Crizz

User
Das Problem an der Sache ist noch etwas vielschichtiger :

Die Entladekurven LV-Lipo , Li-Ion und HV-Lipo sind sehr unterschiedlich. Die von Li-HV und Li-LV sind recht ähnlich im Bereich der letzten 15 %, allerdings sind die Werte ab denen die Spannung sehr stark abfällt unterschiedlich. Bei Li-Ion ist der Spannungsverlauf eher gleichmäßig abfallend, erst ab ca. 3,2 bricht die Spannung stärker ein. Wenn also ein Li-Ion bei 3,5 V liegt ist da noch eine ordentliche Reserve im Akku vorhanden, während ein LV-Lipo nur noch wenig Reserven birgt und ein HV-Lipo bereits so gut wie leer ist. ( Vergleich ausgehend von einer Belastung von 5c und mehr ). Siehe dazu u.a. auch die Entladediagramme unterschiedlicher Typen unter www.Elektromodellflug.de

Man muß hierbei nun noch etwas beachten, was die Verwendung von Li-Ion-Zellen (spezielle zylindrische Formate) betrifft : Diese Zellen haben entgegen den Herstellerangaben m.M.n. keine echten c-Raten mit auf den Weg bekommen, zumindest nicht für 100% ED über die wir ja bereits zur Genüge debattiert haben. Belastet man diese Zellen mit den zulässigen Maximalströmen, kann man meist nur 50% oder wenig mehr entnehmen, dabei bricht die SPannung bereits recht früh auf Werte um 3,0 V ein (!) und die Zellen erhitzen sich während 50% Kapazitätsentnahme bei Vollast bereits auf über 70°C wenn nicht abgebrochen wird - und nehmen dann Schaden.

Dieser Effekt ist bei geringeren Entladeraten auch deutlich geringer, allerdings werden die angegeben c-Raten meist nur bei 1...3c max. erreicht.

Im Werkzeugbereich werden solche zylindrischen Zellen wie Sony VTC4 / VTC5 gerne eingesetzt, da sie robust und langlebig sind, und dort erreicht man in der Benutzung niemals 100% ED, d.h. die Akkus werden nur für einen recht überschaubaren zeitraum belastet, wirkliche Maximalbelastung tritt nur sehr kurz auf, so das es dafür nicht von Relevanz ist, ob die Zellen mal mit maximalen Strom für 10 Sekunden belastet werden, denn spätestens wenn der Motor des Akkuschraubers blockiert nimmt der Anwender die Last raus. Beim Flugmodell ist es aber nicht ohne weiteres möglich, die Last einfach abzuschalten, da hängt ja ne Menge Elektronik noch dran die Saft braucht.

Und je höher die Kapazitäten bei den zylindrischen Zellen geht, desto geringer wird die mögliche zulässige c-Rate - mit der Folge das bei identischen Strömen die Spannung deutlicher einbricht. Und damit ist eigentlich kein zuverlässiger Betrieb einer Warnvorrichtung mehr möglich.

Bei den prismatischen Zellen sind die c-Raten von mir selber geprüft und mit 100% ED ermittelt. Gerd hatte die v1 damals schonmal im Test und bestätigte sogar eine höhere Belastbarkeit als von uns angegeben, aber das mag mit an den unterschiedlichen Belastungsprofilen liegen. Egal. Jedenfalls sind diese Zellen extra für höhere Dauerströme konzipiert, so das bei geringeren Lasten wie im Empfängerbereich auch erst bei größerer Entladetiefe die 3,5 V erreicht werden als bei zylndrischen Pendants.

Ideal wäre natürlich wenn man die Powerbox mit einstellbarer Warnschwelle ausrüsten könnte - dann müßte aber jeder Anwender für die Akkus die er verwendet die Entladekennlinie für das jeweilige Modell ermitteln und sich Gedanken machen, ob er diese auf 25% Restkapa setzt - oder höher, oder tiefer. Und mit anderen Akkus oder größeren Änderungen am Modell kann das dann shcon wieder komplett daneben liegen, was natürlich auch das Risiko einer Falschprogrammierung mit sich bringt.

Oder wie ich zu sagen pflege : irgendwas ist immer.... ;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... Diese Unterspannungswarnschwelle ist bei der Powerbox fix eingestellt aber wenn ein 2s Lipo/Lion bei wenig Last nur noch 3,5V/Zelle hat ist er eh schon fast leer denke ich. ...
Eben nicht,
denn LiIon haben eine völlig andere Entladekennlinie (achte auf die Umittel) die deutlich unter der eines LiPo verläuft - Beispiele der gängigen 18650 hier:

http://www.elektromodellflug.de/konion-vtc4-6.html

Bei den VTC4/5/6 (Jeti verwendet ähnliche bzw. die gleichen) ist eine sinnvolle Unterspannungsgrenze von 3,2V/Z (dann mit Reserven) einzustellen. ;)
Erst so erhältst du auch die Nutzkapazität die du dir wünscht!
 
Zuletzt bearbeitet:

tuxian

User
Hallo Gerd,

alles klar danke für die Info.
Ich werde in diesem Fall bei Lipos bleiben da ich die Warnschwelle nicht anpassen kann und somit eine höhere Spannungslage benötige.

Gruß
Markus
 

hnagl

User
Der Grund das die beiden Lionenakkus so unterschiedlich viel entnommene Kapazität haben ist weil das Junsi Ladegerät mit unbalancierten Lionenakkus
nicht zurechtkommt. Da hast du dann eine beliebige Endspannung, obwohl du 8,4V als Abschaltspannung definiert hast. Ich
habe das gleiche Problem mit dem 4010 DUO. Das gleiche passiert dir auch mit den Emcotec Lionenakkus. Das Junsi liefert dabei von 7,9V bis 8,35V
irgendwelche Endspannungen. Mit einem anderen Ladegerät z.B. Hyperion 720Duo3 passiert das nicht.

Mfg Harald
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Harald, auch wenn dir das nicht gefallen wird sag ich dir: Dein Fehler vermute ich in einer Einstellung oder sonst wo ... :rolleyes:

Ich kann dir versichern, dass die drei Junsi-DUO keine Probleme haben mit LiIo sowohl ohne Balancer als auch mit Balancer!
... egal ob mit 1s-2s-4s-... meine letzten Versuche diesbezüglich: http://www.elektromodellflug.de/konion-vtc4-6.html ;)
 

Crizz

User
jo, ich verwende die VTC5 seit einigen Jahren in mehreren Akkuschraubern als 2s und 3s und lade u.a. auch mit dem Junsi 4010 unbalanciert, allerdings hab ich keine Lust bis auf 1/20c den Ladeschluß zu setzen, daher lade ich mit Abschaltkriterium 4,23 V @ 1/10c und habe anschließend auch beim 3s unbalanciert die gewünschten 12,6 V. Man muß dabei eines berücksichtigen : Das Junsi geht beim Laden ohne angeschlossenen Balancer nur von der Klemmenspannung des Ausgangs des Gerätes aus, d.h. wenn dort die zum AKku eingestellte Ladeschlußspannung erreicht ist geht der 4010 in die CV-Phase. Dadurch kann es bei aktiver Zeitbegrenzung auch zu einer Abschaltung kommen bevor der Akku vollständig geladen ist, denn die CV-Phase wird in diesen Fällen deutlich länger, gerade wenn mit mehr als 1c geladen wird.

Bei anderen Ladern kann das durchaus anders gehandhabt werden, z.b. das der Hersteller für mehrzelliges unbalanciertes Laden von vornherein zur eigentlichen Ladeschlußspannung eine Erhöhung von 20...50 mV intern berücksichtigt da die Verluste über Leitungslängen, Querschnitten und Steckverbindungen ja mit einfließen.

Man kann den Effekt auch sehr schön beobachten, wenn man beim Junsi 4010 mal einen 1s-Akku anschließt und den Balancerport für Zelle1 an die Einzelzelle anschließt. Dann zeigt das Junsi sehr schön die Klemmenspannung und die Zellenspannung an und man sieht, das die Klemmenspannung in diesem Fall über die eingestellte Ladeschlußspannung hinausgeht, denn dann misst der Lader an der Zelle die dort anliegende Spannung.

Oder andersrum : will man die Dinger schnell volladen, kann man den Packs einen Balanceranschluß verpassen, diesen anklemmen und trotzdem in der Ladeeinstellung "unbalanciert" verwenden. Dann wird aber abgeschaltet, wenn eine Zelle über die Ladeschlußspannung hinaus deutlich ansteigen würde.
 

matt

User
Hallo,

kurze Zwischenfrage an die LiIo-Experten. Ich verwende die Sony VTC5 jetzt als 2S2P-Akkupack in einem Auto als Ersatz für 6S-NiCD Zellen. Das funktioniert auch perfekt, nur der Regler besitzt noch keine Abschaltung für Lithiumzellen. Wie hoch die genaue Abschaltspannung ist weiß ich nicht (denke aber 5V), brauche ich jetzt zwingend einen Akkuwächter oder wären 5V Abschaltspannung ok? Ich weiß, eigentlich sollte man bei diesen geringen Lasten auf 2,8V-3V Abschaltung gehen...
Wie sind eure Erfahrungen, halten das die Zellen lange aus?

Gruß Andreas
 

Crizz

User
Aufgrund des Spannungsverlaufes wirst du beim Gasgeben bei ca. 85...90% deutlichen Leistungseinbruch beim Gasgeben bemerken, wenn man dann nicht unbedingt versucht die Fuhre über eine weitere Strecke zurück zu sich zu fahren wirst du auch nicht unter die kritischen Spannungen kommen.
 

hnagl

User
Hallo Gerd,
Dann poste mal die richtigen Einstellungen für unbalanciertes Laden eines 2S Lionenakkus, ala Jeti oder Emcotec
P:S Von balanciertem Laden war bei mir nie die Rede.
Mfg Harald
 

frankyy

User
Hallo zusammen,
Ich habe die Jeti 2900 mAh seit 2 Jahren und Emcotec 2600 mAh seit letztes Jahr im Einsatz, weil ich keine Lust hatte nach jedem Einsatz die Lipos wieder auszubauen (Ich lasse nie LiPo's im Modell). Diese Akkus sind in einer Pitts S12 (2x2900mAh als Empf. Akkus und 2600mAh als Zündakku für DA120)

In der Pitts sind 9 Servos, 2 Empf. und Powerbox. Die Spannungslage wird per Telemetrie überwacht und nach jedem Flug schaue ich kurz auf min. Werte. Obwohl die Servos (grosse Ruder in Kombination mit DA120 "Schüttelbecher" dauernd rel. hoch belastet werden, waren die min. Werte im Flug (auch nach nach 4-5 Flügen mit ja ca. 10 min.) noch nie unter 7.7 V gefallen.

Nach 4-5 Flügen gehen dann ca. 500-600 mAh in die Empfängerakkus was für mich total im grünen Bereich liegt. Die beiden Akkus unterscheiden sich bei der Ladung max. +/- 60-80 mAh.
Die verwendeten Ladegeräte sind Pulsar 3 und seit kurzem ISDT smart charger Q6 (super Ladegerät für gerade diese Anwendung...)

Ich bin total zufrieden und in alle meine Modell kommen nur noch LiIO Empfänger Batterien.

Gruss
 

tuxian

User
Hallo Franky,

> Nach 4-5 Flügen gehen dann ca. 500-600 mAh in die Empfängerakkus was für mich total im grünen Bereich lie

Bei diesem Stromverbrauch sind diese E-Akkus sicher optimal, ich benötige jedoch fast soviel Kapazität bei jedem Flug.

Gruß
Markus
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
@Markus : nach den mir derzeit vorliegenden Infos werden wir in kürze einen Rx-Akkus anbieten können, der mit min.2700 mAh und min. 10c (Dauer, 100%) belastbar ist. Aufgrund der Entladekennlinien würde ich eine Kapazitätsentnahme bis Alarmschwelle von etwa 2000 - 2200 mAh prophezeien, als vorsichtige Schätzung, vermutlich mehr, aber ich möchte da nicht zu hoch spekulieren da dies erst eine Messung an der Senke bestätigen wird. Wobei ich davon ausgehe das bei den von dir genannten Lastströmen die nutzbare Kapazität bis zur Alarmauslösung sogar höher liegen sollte, da du von über 20 A Dauer-Belastung noch weit weg bist. Ich kann auch gerne ein Testmuster an Gerd schicken, da hab ich kein Problem mit.

Moin, die Test P-Ion 15C sowohl in 2s als auch in 3s Ausführung sind angekommen.
HaDi-P-Ion-2s-3s-3000mAh-15C.jpg
Auffällig ist, sie sind sehr leicht; z.B.: Der 3s-3000mAh wiegt gerade mal 206g - der 2s: 140g!
... etwas Geduld, demnächst dann mehr.
 

tuxian

User
Ich habe die 2s Akkus E-Akkus auch schon erhalten und die ersten Tests sind sehr positiv.
Konnte mit 4A Entladestrom bis 3,5V/Zelle ca. 2900mAh entladen.
Geladen wurden sie mit 3A bis 4,2V/Zelle.
Im Jet werde ich unter 1500mAh Kapazität pro Akku und Flugtag benötigen.
Damit habe ich mehr als genug Reserveren.



Gruß
Markus
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin, es geht weiter ... jetzt mit den P-Ion ... heute Konditionieren die.
Ich finde diese Zellenklasse hochinteressant gerade weil sie u.a. ein Lastsegment abdecken wo es auf Leicht & Hochenergietisch an kommt
und weniger auf Hochlastströme. Gemeint sind eben die Empfängerakkus (und Senderakkus) oder wie ich finde auch Kopterantriebe (u.v.m.).
Deshalb habe ich mich entschieden diesen Zellentyp mit dem Standard-Lastdiagramm der Kopter-LiPos zu testen, siehe hier: http://www.elektromodellflug.de/sls-quantum.php
... mit den Änderungen, dass der Lastimpuls 8s-8A / 4s-14A / 2s-20A (Periode) betragen wird ...

Ladetechnisch bin ich noch nicht sicher - help Crizz - ob ich bis 4,2V/Z oder nur bis 4,15V/Z laden soll
und Entladen bis runter auf 3,2V/Z oder besser 3,3V/Z?
 

Crizz

User
Bei der v2-Generation bis 4,20 V laden, Gerd. Entladeschluß empfehle ich 3,2 V ab absolutes Limit, da in dem Bereich auch schonmal ein Spannungs-Gap zwischen den Zellen auftreten kann und man ja eine einzelne nicht unbedingt unter 3,0 V ziehen will.

Konditionierung ist mittlerweile eigentlich mit dem zweiten Ladevorgang erledigt, spätestens dann sollten alle Zellen in einem guten Gleichlauf sein.

Übrigens : für die Empfängerpacks gilt : Schnell-laden mit 2c ist kein Problem, 3c auf eigenes Risiko (vom Produzenten zwar als möglich angegeben aber offiziell nicht freigegeben aufgrund des höheren Ri als bei den Antriebspacks )
 
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