Das Problem an der Sache ist noch etwas vielschichtiger :
Die Entladekurven LV-Lipo , Li-Ion und HV-Lipo sind sehr unterschiedlich. Die von Li-HV und Li-LV sind recht ähnlich im Bereich der letzten 15 %, allerdings sind die Werte ab denen die Spannung sehr stark abfällt unterschiedlich. Bei Li-Ion ist der Spannungsverlauf eher gleichmäßig abfallend, erst ab ca. 3,2 bricht die Spannung stärker ein. Wenn also ein Li-Ion bei 3,5 V liegt ist da noch eine ordentliche Reserve im Akku vorhanden, während ein LV-Lipo nur noch wenig Reserven birgt und ein HV-Lipo bereits so gut wie leer ist. ( Vergleich ausgehend von einer Belastung von 5c und mehr ). Siehe dazu u.a. auch die Entladediagramme unterschiedlicher Typen unter
www.Elektromodellflug.de
Man muß hierbei nun noch etwas beachten, was die Verwendung von Li-Ion-Zellen (spezielle zylindrische Formate) betrifft : Diese Zellen haben entgegen den Herstellerangaben m.M.n. keine echten c-Raten mit auf den Weg bekommen, zumindest nicht für 100% ED über die wir ja bereits zur Genüge debattiert haben. Belastet man diese Zellen mit den zulässigen Maximalströmen, kann man meist nur 50% oder wenig mehr entnehmen, dabei bricht die SPannung bereits recht früh auf Werte um 3,0 V ein (!) und die Zellen erhitzen sich während 50% Kapazitätsentnahme bei Vollast bereits auf über 70°C wenn nicht abgebrochen wird - und nehmen dann Schaden.
Dieser Effekt ist bei geringeren Entladeraten auch deutlich geringer, allerdings werden die angegeben c-Raten meist nur bei 1...3c max. erreicht.
Im Werkzeugbereich werden solche zylindrischen Zellen wie Sony VTC4 / VTC5 gerne eingesetzt, da sie robust und langlebig sind, und dort erreicht man in der Benutzung niemals 100% ED, d.h. die Akkus werden nur für einen recht überschaubaren zeitraum belastet, wirkliche Maximalbelastung tritt nur sehr kurz auf, so das es dafür nicht von Relevanz ist, ob die Zellen mal mit maximalen Strom für 10 Sekunden belastet werden, denn spätestens wenn der Motor des Akkuschraubers blockiert nimmt der Anwender die Last raus. Beim Flugmodell ist es aber nicht ohne weiteres möglich, die Last einfach abzuschalten, da hängt ja ne Menge Elektronik noch dran die Saft braucht.
Und je höher die Kapazitäten bei den zylindrischen Zellen geht, desto geringer wird die mögliche zulässige c-Rate - mit der Folge das bei identischen Strömen die Spannung deutlicher einbricht. Und damit ist eigentlich kein zuverlässiger Betrieb einer Warnvorrichtung mehr möglich.
Bei den prismatischen Zellen sind die c-Raten von mir selber geprüft und mit 100% ED ermittelt. Gerd hatte die v1 damals schonmal im Test und bestätigte sogar eine höhere Belastbarkeit als von uns angegeben, aber das mag mit an den unterschiedlichen Belastungsprofilen liegen. Egal. Jedenfalls sind diese Zellen extra für höhere Dauerströme konzipiert, so das bei geringeren Lasten wie im Empfängerbereich auch erst bei größerer Entladetiefe die 3,5 V erreicht werden als bei zylndrischen Pendants.
Ideal wäre natürlich wenn man die Powerbox mit einstellbarer Warnschwelle ausrüsten könnte - dann müßte aber jeder Anwender für die Akkus die er verwendet die Entladekennlinie für das jeweilige Modell ermitteln und sich Gedanken machen, ob er diese auf 25% Restkapa setzt - oder höher, oder tiefer. Und mit anderen Akkus oder größeren Änderungen am Modell kann das dann shcon wieder komplett daneben liegen, was natürlich auch das Risiko einer Falschprogrammierung mit sich bringt.
Oder wie ich zu sagen pflege : irgendwas ist immer....