Wie gut sind Systemvarios? Ist Renschler (Picolario) oder WSTech besser?

Fliege z. B. nur schwere träge Modelle im Gegensatz zu den heute üblichen Hochleistern. Da kann ich m. M. nach eh die Microblasen auslassen, die bringen mir eh nix. Oder liege ich da falsch ?

Hallo Hans,

gerade schwere träge Modelle fliegen ja wessentlich schneller wie z. B. Termiksegler mit geringer Flächenbelastung.
Mit deiner schwere Kiste bist Du viel schneller durch einen Bart geflogen, dein trages Vario hat dann ein Problem. :D

Zudem höre ich mit meinen analogen Varios sehr schön wie die Sinkgeschwindigkeit zunimmt, wenn man auf einen Bart zufliegt ("wo steigen ist, da ist auch saufen"). Um den Thermikschlauch bildet sich ja bekanntermaßen ein Ring mit herunterströmender Luft.

Gruss Micha
 
Moin zusammen,

ich finde es ehrlich gesagt wurscht, ob ich ein Rentschler, wstech, Jeti oder sonstwas Vario fliege. Es hat in meinen Augen immer damit zu tun, wieviel Erfahrung ich mit einem System gesammelt habe. Je mehr Erfahrung damit vorhanden ist, desto besser kann ich die Signale interpretieren und für mich nutzen. Da spielt dann auch ein bischen Verzögerung keine Rolle.

Gruß Ralph
 
Da spielt dann auch ein bischen Verzögerung keine Rolle.
Sorry, aber so formuliert ist das einfach Quatsch. Totzeit in einer Regelstrecke ist immer ein Nachteil. Mit Erfahrung kann man das vielleicht ein Stück weit kompensieren, aber der gleich Erfahrene wird mit einem System mit kleinerer Totzeit ein besseres Resultat erzielen.
 
Auch sorry, aber wir reden hier nicht über Totzeiten in einer Regelstrecke, sondern über Varios. Was macht es da für einen Unterschied, ob ich eine halbe Sekunde Verzögerung habe? Wir reden ja nicht über Minuten...
Ausserdem hat man noch die Rückkopplung vom Modell, dass sich in Thermik ganz anders bewegt als in fallender Luft.

Aber klar, der eine möchte das Max. Technisch machbare und dem anderen reicht eine kleine Hilfe. Also kein Grund zum streiten ;)
 

onki

User
Hallo,

es kommt mir hier ein wenig so vor, als würden wir streiten, welches Videosystem das beste ist.
Bekanntermaßen hat sich VHS durchgesetzt, auch wenn es nicht optimal war.
Ebenso werden hier Varios präferiert, die es faktisch am Markt nicht mehr gibt - warum wohl.

Latenzen sind ein Nebeneffekt der digitalen Übertragung. Mein UKW-Radio ist leider auch nicht mit dem DAB+ Receiver synchron, trotzdem möchte ich den Qualitätsgewinn dort nicht mehr missen.

Ich bin auch der Meinung das einige hier die Sache etwas überbewerten. Alle meine Kollegen sind vom Picolario auf andere Varios umgestiegen.
Nach einer Eingewöhnungsphase wegen des doch etwas anderen Tonformates fliegen die aber nun genauso gut (bzw. schlecht in der Thermik).

Konnte erst am Wochenende wieder mit einem LinkVario (mit TEF) sehr gute Erfahrungen machen und bis an die Höhengrenze (762m bei uns) steigen.
Die genannte Verzögerung ist für mich nicht relevant. Da ist die "Verzögerung" meines Hirns (Regelstrecke Hirn-> Knüppel) und die meiner ASK21 doch nicht zu verachten und um einiges größer.
Dank GPS konnte ich eine Geschwindigkeit beim kreisen von 50-70km/h feststellen, was von unten recht langsam aussieht.
Zudem habe ich mit dem LinkVario Pro die Möglichkeit die Varioparameter im Flug zu ändern um das Vario an die Gegebenheiten anzupassen. Daher ist es bei großen Modellen mein Favorit.

Ein LPD-Vario möchte ich im Leben nicht mehr nutzen. Die Nachteile überwiegen hier die möglichen Vorteile. Das ist möglicherweise ein Grund dafür, warum diese Spezies vom Markt verschwunden ist.

Was "besser" ist liegt nicht zuletzt immer auch im Auge des Betrachters bzw. Nutzers.

Sollte die Diskussion noch weitergehen wäre es sicher angebracht dies in der geeigneten Kategorie (Fernsteuerungstechnik / Zubehör) fortzusetzen.

Gruß
Onki
 
Auch sorry, aber wir reden hier nicht über Totzeiten in einer Regelstrecke, sondern über Varios. Was macht es da für einen Unterschied, ob ich eine halbe Sekunde Verzögerung habe? Wir reden ja nicht über Minuten...
Das System Segelflugzeug in der Themik, Vario, Pilot ist ein Regelkreis.

Beispiel: Zentrieren nach Reichmann: "Wenn das Steigen schlechter wird, enger ziehen, wenn es besser wird, weiter."

Immer noch kein Einfluss einer Totzeit?
 
Halbe Sekunde, mich stört sie dabei nicht und ich fliege nach Reichmann. Jenachdem womit ich fliege, sprechen wir über 5-10 m Strecke, das kann man im Kopf korrigieren oder sogar ignorieren.

Mir ist das Getrödel mit dem picolario auch inzwischen zu aufwändig bei so gut wie keinem Mehrwert.

Aber wie gesagt, manch einer braucht immer das technisch machbare Optimum. Gründe dafür gibt es viele...

Und ich bitte Dich ausdrücklich, Dich nicht angegriffen zu fühlen ;)
 
Übrigends, was ist das Ziel des Reichmann-Merksatzes? Man will damit erreichen, dass man sich im Zentrum der Thermik aufhält, bzw. dass das Vario einen möglichst gleichbleibenden Wert ausgibt.

Das bekommt man hin, auch mit der Trägheit in der Steuerung eines manntragenden Segelfliegers, weil man nämlich die Signale mit Erfahrung zu deuten und zu nutzen weiß. Mit dem Modell in meinen Augen nicht anders...
 
Aber wie gesagt, manch einer braucht immer das technisch machbare Optimum. Gründe dafür gibt es viele...

Und ich bitte Dich ausdrücklich, Dich nicht angegriffen zu fühlen ;)
Nett. Erst die rethorische device "ja wers halt braucht, echte Männer können ohne" anbringen. Und dann den Nachsatz, dass das selbstverständlich kein Angriff ist...

Die gleichen Sprüche wurden früher zum Fliegen mit Vario generell abgesetzt, erst bei den Manntragenden, dann bei den Modellen. Manntragend fliegt heute keiner mehr nur nach dem Arsch, ist ein ausgestiegenes Vario ein Grund, landen zu gehen. Und auch bei Modellfliegern setzt sich so langsam die Erkenntnis durch, dass es ohne zwar auch geht, aber 'mit' um Welten besser.
 
Irgendwie ist rcn nicht mehr zum diskutieren geeignet. Du unterstellst mir Quatsch und ich darf nicht dagegen argumentieren...

Is scho recht:cool:
 
Du darfst selbstverständlich diskutieren. Bloss, wenn Du rhethorisch foulst (und das war eines der hohlsten möglichen Argumente), lasse ich das nicht unkommentiert.

Meine Aussage war: System mit grösserer Totzeit gibt bei sonst gleichem Erfahrungsstand der Piloten schlechtere Resultate. Und dabei bleibe ich. Das liegt schlicht in der Natur des Problems.
 
Nur mal zur Erinnerung, es ging hier um Systemvarios? Ist Renschler (Picolario) oder WSTech besser? Es ging dem Threadstarter nicht um Varios mit allerlei Sonderfunktionen, sondern um hochauflösende Varios. Es geht hier auch nicht spezifisch um das Jeti-System. Für mich sind Varios mit analoger Erfassung der Steig/Sinkrate in Bezug auf das Ansprechverhalten und die Auflösung unschlagbar. Manch einer überschätzt masslos die Digitaltechnik. Zudem hat die Funkstrecke mit der eigentlichen Funktion Vario nichts zu tun. Bei meinem Eigenbauvario werden die analogen Daten auch digitalisiert und über den FrSky Rückkanal vom Empfäger an mein Vario Dashboard gesendet. Im übrigen soll jeder das Vario seiner Wahl fliegen. Ich persönlich werde übrigens meine 5 WSTECH (3 Erbstücke) weiterfliegen.

Heute bin ich am Rand von einem Gewitter geflogen, da flog selbst das LPD fast alleine.:cool:

Gruss Micha
 
Hallo Onki,

du sprichst z. B. in deinem Post #6 von allerlei Sensorik, Hub und Telemetriedaten im Zusammenhang mit einem Vario.
Das ist ja alles schön und gut, hat mit einem Vario aber nichts zu tun. Es gibt nicht wenige Hangflug orientierte Modellflieger
die bis heute wenig damit am Hut haben. Ich gehöre auch zu diesen und benötige daher weder GPS, Motorstrom etc. beim fliegen.
Ich geniese das Fliegen am Hang und das mit einem gescheiten Vario. Mehr brauch ich nicht. Eine einfache Telemetrie mit Spannungsüberwachung
vom Antriebsakku ist für mich völlig ausreichen, den ganzen anderen Schnickschnak benötige ich eigentlich nicht. Der E-Antrieb
ist für mich auch nur deshalb zwingend notwendig, weil die Thermik an meinem Haushang bedingt durch die Nähe zum Bodensee schon eher bescheiden ist, da muss ich schon kämpfen um oben zu bleiben.

PS: Ich liebe auch meine alte Jazz Schallplattensammlung, das meiste gibt es davon nicht auf CD.

Bild von 2005.
PIC00867.JPG

Gruss Micha
 
Moin zusammen,
hallo Markus,

ok, so schnell entsteht ein Missverständnis...

Aber wie gesagt, manch einer braucht immer das technisch machbare Optimum. Gründe dafür gibt es viele...

Und ich bitte Dich ausdrücklich, Dich nicht angegriffen zu fühlen
wink.gif

"auch gute" sollte noch hinter den Pünktchen stehen. Klingt jetzt ein bischen nach Trump, war aber so gemeint :cool:

Dann erscheint auch der Nachsatz vielleicht nicht so, wie Du ihn verstanden hast...


Ich finde halt nur, dass man nicht immer nur mit der besten technischen Lösung glücklich werden muss, es geht auch eine Nummer darunter.

Aber am Ende des Tages war das gar nicht die Frage des Threadstarters, also mea culpa, Schmutz und kleine Steinchen über mich

Grüße Ralph
 

onki

User
Hallo Micha,

jedem das Seine.
Ich kennen nur noch einen, der sein uraltes Schulz-Vario mag (der arme hat Futaba Telemetrie :rolleyes: ). Alle meine Kumpels haben ihr Pico verkauft oder ihr Telario an die Jugend verschenkt und fliegen aktuelle Systemvarios. Wie schon gesagt war der Umstieg etwas gewöhnungsbedürftig wegen der Akustik, eine "Verschlechterung" als solches konnte ich aber von niemandem vernehmen. Zwischen messen, wissen und fühlen ist halt auch ein Unterschied (Stichwort Bier-Blindverkostung ;)). Die Fakten hinsichtlich der Verzögerung sind da, werden aber von der Mehrzahl der Nutzer offenbar als nicht signifikant eingestuft.

Einer meiner Kumpels hat vergangenes Jahr das GPS schon vermisst, da sein Modell in ein Maisfeld gestürzt war und er mehrere Tage suchen musste.
Wir fliegen nur selten am Hang (wir haben zwar viele, aber auch zu viele Bäume hier) aber wenn mach ich das Vario dort meistens aus, da das Modell ja auf Augenhöhe ist. Zudem nutzen wir ausschließlich E-Segler am Hang (alpin) weil mir mein Modell für einen Absaufer in die Felsen zu wertvoll ist (Puristen können mich mal - ich muss mein Modell zahlen bzw. reparieren).

Ich selbst gehe dazu über das Vario immer unempfindlicher einzustellen, da wir kaum noch Tage haben, an denen ruhige Bedingungen herrschen. Ist womöglich auch eine Folge des Klimawandels aber wir haben es es meistens mit bockigen Bedingungen zu tun und da ist ein empfindliches, unkompensiertes Vario eigentlich nur noch nervig.

Fazit: Wenn man es messtechnisch betrachtet sind die alten, analogen Varios dem Vernehmen nach "besser" (was immer das für den einzelnen bedeutet). Nur gibt es sie leider allesamt nicht mehr zu kaufen, weshalb sich das Thema aus meiner Sicht von alleine erledigt hat.

Gruß und weiterhin entspannte Flüge am schwäbischen Meer

Onki
 

-mhr-

User
Hallo Charly

jetzt hat es Dir die Sprache verschlagen?! ;) Ja, ja, eine freundschaftliche, sachliche und ruhige Diskussion ist manchmal sehr schwer!

Was erwartest Du von einem Vario??

Ich benutze auch ein Vario bzw. GPS-Empfänger in meiner Elvira UL, 2,6m Grüner-Libelle und der Mistral 4.7 von Tangent. Ehrlich, bis 150m sehe ich doch, ob die Fuhre steigt oder sinkt. Zwischen 150-300m ist das Vario hilfreich zur Thermiksuche, wenn es an dem Tag mal nicht so gut läuft. So ein leicht verzögertes Signal kann eine gute Schule für dein Gefühl für den Segler sein!

Über 300m wird das Vario für mich zum Werkzeug , um zu wissen, ob ich aus der Blase/Bart/etc. raus bin, oder ich jetzt mit "Schmackes" lieber absteigen sollte. Da hilft mir das Vario dann bei der Einschätzung, wie schnell der Flieger ist. Meine Elvira UL wird ab 160km/h etwas unruhig um die Hochachse. Knapp 180 hat sie vertragen!:) Die Libelle unterschneidet ab 100 und 130 hat sie überlebt!!

An thermikreichen Tagen schalte ich das Vario häufig aus, weil es mir dann keine zusätzliche Erkenntnis bringt. Viel hilfreicher sind die Alarme in 100m Schritten. Wenn Du nach zehn Kreisen von 300m auf 600m bist, dann ist es an der Zeit, abzusteigen!:cool:;):D
 
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