Wik Kestrel

Hallo Rainer,
Mag ja sein dass die Aerodymiker und Gelehrten das theoretisch so nicht bestätigen können. Das Eppler ist ja auch kein Wölbklappenprofil. Ich kann hier nur meine Flugerfahrungen teilen. Ich denke für diese Geschwindigkeiten war die Kestrel auch nie ausgelegt...aber es funktioniert! Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Aber mit negativen Klappen rennt sie bis ca 120 km ohne zu unterschneiden...fängt aber nicht mehr aleine ab.
Die Flächenenden bleiben oben...
Ich fliege recht oft mit der Kestrel und es ist mir so aufgefallen.Viele behaupten auch sie sei nur für leichten Wind und langsam zu fliegen. Kann ich so nicht bestätigen. Durch die jetzt viel festeren Flächen aber möglich. Man sollte aber trotzdem mit Bedacht fliegen und es nicht übertreiben. Ich bin halt echt zufrieden mit den Flugeigenschaften und kann nur jedem ermutigen solch ein Teil zu restaurieren.
 
[...] und es ist wirklich kaum zu glauben wie toll das Eppler 385 [m]it den Wölbklappen funktioniert.
<Rainers Widerspruch>
[...] mit negativen Klappen rennt sie bis ca 120 km ohne zu unterschneiden...fängt aber nicht mehr aleine ab.
Ihr habt beide Recht, Du, Salto, weißt vermutlich nur noch nicht warum ;-) Für die Stabilität um die Querachse ist der Unterschied des Auftriebsanstiegs zwischen vorderer und hinterer Fläche verantwortlich. Der des vorderen Flügels muß über dem des folgenden liegen, denn der richtet das zu schnell fliegende Flugzeug wieder auf (= das gilt auch für Enten, Nuris und völlig komische Flieger). Mal abgesehen davon, daß ein E 385 schon nach Maßgabe von Prof. Dr. Richard Eppler (die ganzen Titel zwecks Ehrfurchterregung aufgeführt ;-) allein schon durch die Holzbauweise kein Epplerprofil mehr sein kann, wird es wohl durch Deine WKs so verändert sein, daß dessen Auftriebsanstieg nicht mehr über der des tragenden Höhenleitwerksprofils liegen wird.

Abhilfen:
- Du könntest vorn mehr Ballast reinpacken und mehr Höhe trimmen, dann wird auch der Schnellflug stabil. Allerdings vermute ich dringend, daß der Normalflug dynamisch überstabil wird, Du also das Ding nicht mehr aus dem Pumpen rausbekommst.
- Mit einem symmetrischen HLW klappt das beim Schnellflug und beim Normal- und Langsamflug. Müsstest halt eines bauen ...
- Dir reicht die verbleibende Stabilität, also isses doch OK.

servus,
Patrick
 
Danke Patrick für deine Erläuterung.
Ich wollte zuerst auch ein symetrisches HLW bauen.
Allerdings ist das echt nicht zwingend notwendig da der Flieger auch so gut geht.
Alle Ruder sind im Strak und bei moderater Geschwindigkeit überhaupt kein Problem. Das mit dem Schnellflug übrigens auch nicht.
Wie im Segelkunstflug muss man halt den Bahnneigungsflug durch leichtes ziehen beenden. Absolut beherrschbar...
 
Das war die Trimmung, die ich bei Wettbewerben mit meinem F3K hatte, weil ich das so wollte. Für's Antesten, ob beim Alpinsegeln die angestrahlte Wand schon liefert, kriegte der vorn etwas Blei rein, weil das Ding bei 6m/s-Steigen schnell da ist, wo so'ne Trimmung mi'm Meterfuchzg-Flieger e weng blöd wird ...

servus,
Patrick
 
Jungs, seit mir nicht böse, aber ihr habt' s beide nicht kapiert: je schneller der Flieger wird, umso mehr ABTRIEB muss das Leitwerk liefern!

Tipp: einfach mal versuchen, die Flugmechanischen Zusammenhänge zu verstehen...

So am Rande: ich habe bei Eppler und Wortmann in Stuttgart studiert. Eppler hat damals, so 83/84 extra ein Seminar über Profilentwurf gehalten und sein Programm den Studenten zur Verfügung gestellt. Wäre wohl blöd gewesen, da nicht ausgiebig mit zu "spielen"!
 
Jungs, ich bin so alt dass ich die wunderschöne Kestrel noch live original erlebte...
Beide Varianten!
Und ich erinnere mich dass das "tragende HLW" einen unruhigen, schwierig zu beherrschenden Flug verursachte.
Was mit dem "symmetrischen" schlagartig verbessert wurde.
Gruss Jürgen
 
Ich habe damals als Jugendlicher auch mindestens 3 Kestrel sterben sehen, immer das gleiche: zu hoch in der Thermik, angestochen, Flügel tordiert, unterschnitten, geflattert, geplatzt. Die Dritte war mit Ansage, der Besitzer hat's erst geglaubt, als die Fetzen vom Himmel fielen...
 
Hallo zusammen,

ich hatte auch das Vergnügen eine zu besitzen. Dürfte so 1976 gewesen sein. Flog damals grotten schlecht.
War noch eine der Ersten mit Polyesterrumpf. Ich meine später gab es auch GFK Rümpfe!!??
Das Höhenleitwerk war voll tragend und nur aus einem Holm mit ein paar Rippen aufgebaut. ;-))

Steckung - war glaube ich zwei Stahldrähte a` 6 mm je Seite und die waren seeehrr kurz.

Irgendwo habe ich noch den Bauplan. Müsste mal suchen.

Was hier zählt ist die Erinnerung daran.😂

LG
 

GC

User
Meine Kestrel hat ebenfalls einen Polyesterrumpf Und fliegt sehr gut. Diese Kestrel war damals ein Weltmeisterschaftsmodell. Herr Klinger hatte am Hangflug in geschlossenen Kreis den Weltrekord aufgestellt. Mein Höhenleitwerk ist nach Plan einteilig und nicht Steckbar oben beplankt. Einzig und allein meine Höhenruder Anlenkung hat Spiel.
 
Rainer,
Sei du mir bitte nicht böse aber du hast leider die Gabe einen wunderschönen historischen Seglerthread schön zu zerreden. Ist mir eigentlich egal was du studierst hast oder wie die Flugmechanische Berechnung eines tragenden HLW aussieht.
Das Kestrels geplatzt sind ist auch dem Unvermögen der damaligen Piloten geschuldet. Besser man hätte die Höhe abgetrudelt, das schont den Flieger und ist effizient.
Aber genau aus diesem Grund hat sie ja die Wölbis bekomnen... und genau deshalb wurden die Flächen speziell auf Torsion verstärkt. Und auch die Wippe zur Anlenkung des HLW. Alles Sachen die sich bewährt haben
Gerne können wir uns mal zum fliegen treffen. Da kannst du dich selbst überzeugen. Im übrigen fliege ich sehr sehr viel und aus dieser Erfahrung heraus sind diese Veränderungen an der Kestrel entstanden. Und jeder der das möchte kann dies auch so nachbauen, weil es funktioniert!!
Nix für ungut...ich bleibe dabei. Es ist ein tolles Flugzeug!!!
 
Schade, dass du beratungsresistent bist, aber das "tragende" Leitwerk ist eine Mär und die Wölbung hat nichts damit zu tun. Alles andere ist ja richtig, was Du schreibst, aber deine Erklärungen zum "tragenden" Leitwerk sind falsch! Dreh das verwölbte Leitwerk um, und es geht ...

Ach ja, ich habe auch zig Tausend Flüge auf dem Buckel, bei mir war aber stets die Thermik im Tank!
 
Wie gesagt,
Wäre die Kestrel eine Flugprothese hätte ich ein symetrisches HLW gebaut. Der Plan liegt sogar schon bereit. Brauchts aber nicht....
 
Und da wären wir wieder bei: Die Einheit von Theorie und Praxis ist Theorie.
Die Kestrel fliegt doch, sogar sehr gut, ich habe es gesehen.
Soll sie jetzt nachdem was man weiss schlechter fliegen, weils gar nicht sein kann?
 
Die Praxis ist: du machst was richtig, weist aber nicht warum, und erklärst es dann falsch! Zum Glück ist der Flieger nicht so doof und macht das, was er soll... fliegen!
 

GC

User
Aerodynamiker haben auch schon einmal bewiesen, dass die Hummel nicht fliegen kann ...
 
Meine Kestrel hat auch noch einen "Sauerkrautpritzrumpf" sprich Polyesterrumpf. Der hat nur einen gravierenden Nachteil, habe ich ja schon weiter oben beschrieben, das ist die "Sollbruchstelle" an den zwei Bögen im Bereich der Nasenleiste. Nachdem da jetzt aber 2 Lagen GFK eingeharzt sind ist diese Gefahr nicht mehr vorhanden.
Habe zwar keine Flugbilder sie fliegt aber lammfromm und ist sehr gutmütig, ich denke das ist daher da die Servos und Empfänger heute ja viel leichter sind als damals. Leichter fliegt in diesem Fall besser. Ich wünsche Dir noch viele schöne Flüge mit diesem immer noch wunderschönen Modell.
 
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