Will Spannlack vermeiden.....

wadwer1

User
Hallo zusammen,

nachdem ich bei einem Segler ein kleines Rippenfeld mit Gewebe neu bespannen musste und
- wie immer - anschliessend mit verdünntem Spannlack die Poren schließen wollte, durfte ich am
nächsten Tag eine komplett weisse Fläche bewundern.
Der Spannlack hatte sich auskristallisiert und wie hier bei RCN schon oft beschrieben, diesen
Weissschleier gebildet, aber flächendeckend.

Meine Vermutung, Spannlack zu alt, (mehrere Jahre), den kann ich entsorgen.

Nachdem auch allgemein für einen Liter mittlerweile schon 23 Euro aufgerufen wird, ich später wieder
wegwerfen müsste, würde ich an der Stelle gerne einen anderen Lack verwenden.

Bisher habe ich das Gewebe auf den Holzflächen immer mit Porenfüller verklebt, hier wurde vorher eingestrichen
und dann mir reiner Verdünnung später durch das Gewebe der Porenfüller angelöst, verklebt prima.
Die freien Flächen dann mit dem Bügeleisen gespannt.

Ab dann kam Spannlack ins Spiel, mind. 5 x mit verdünntem Spannlack gestrichen bis das Gewebe dicht war.
Genau an diesem Punkt nun die Frage:
Kann ich auch was anderes verwenden an der Stelle, anstatt Spannlack? Gespannt habe ich, wie geschrieben, schon
vorher mit dem Bügeleisen.

Gibt es hierzu Erfahrungen? Einfachen Matt-Klarlack, verdünnt?

Danke schonmal für einen Tipp
Gruss
Werner
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

wenn Du das Gewebe mit dem Bügeleisen spannst, kannst Du anschließend Parkettlack verwenden.
Je nachdem wie weitmaschig das Gewebe ist, kann man eine geringe Menge Talkum dazugeben. Der Parkettlack verklebt auch das Gewebe mit der Holzfläche. Ein Verkleben mit dem Porenfüller mittels Verdünnung ist dann nicht notwendig. D.h. der Porenfüller wird ganz klassisch auf dem Holz aufgetragen und geschliffen.
Ich verwende den Parkettlack von Clou, vermute aber dasss die Unterschiede zu anderen Herstellern nicht so groß sind.
Ob das insgesamt schwerer als Deine Verklebung ist, kann ich nicht beurteilen.

BTW: Der Parkettlack lässt sich auch einfärben.
 

wadwer1

User
Servus Claus,

danke für den Tip, hatte ich schon mal gehört, aber vergessen.....
Du meinst ja sicher den Einkomponten- Parkettlack.

Nochmal langsam für mich, nicht dass ich dich missverstanden habe, du sagst der Parkettlack verklebt auch
das Gewebe, du nutzt aber trotzdem den Clou-Porenfüller?(ich auch)

Also den Porenfüller würde ich schon gerne weiter erst direkt aufs Holz pinseln, der schließt die Poren und
der anschließende Lack saugt sich nicht durchs Gewebe ins Holz hinein.
Denke da sind wir d`accord.

Dann käme bei mir Gewebe drauf, auf die Holzstellen dann die Verdünnung.

Oder kann ich mir diesen Vorgang sparen und auf die Holzstellen direkt verdünnten Parkettlack streichen?
Hast du das damit gemeint:? Der Parkettlack verklebt auch das Gewebe mit der Holzfläche.
Gruss
Werner
 
Hallo Werner,

Hast du denn die richtige Verdünnung für deinen Spannlack genommen. Immer die vom Hersteller empfohlene Verdünnung verwenden. Diese Weisfärbung kann aber auch von zu hoher Luftfeuchtigkeit wärend des streichens kommen. Auch die Verdünnung die du verwendest hast, kann über die Jahre Wasser gezogen haben. Spannlack und die passende Verdünnung gibt es auch in kleineren Gebinden zu kaufen. (Aeronaut, SG Modellbau).
Gruß Alexander
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Alexander
Irgendwie mußt du das Holz sperren gegen die Wasseranteile im Parkettlack
ansonsten könnte dünnes Balsa sich werfen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

im Anhang eine ziemlich gute Beschreibung. (Seite 2)

Holz mit Porenfüller behandeln. Trocknen lassen und anschleifen. Das ganze zwei oder drei Mal machen damit die Poren auch wirklich geschlossen sind.
Dann das Polyestergewebe auflegen und auf den Holzteilen, entweder wie von Dir beschrieben die Verdünnung verwenden oder z.B. verdünnten Weißleim aufstreichen oder Heißsiegelkleber wie in der Beschreibung verwenden. Oder auch nur mit Parkettlack auf den Holzteilen fixieren. Kommt auf den weiteren Lackaufbau an. (s. Anleitung)
Wenn das getrocknet ist das Gewebe mit Hitze spannen. Anschließend den Parkettlack auftragen. Der verklebt dann noch mal das Gewebe mit dem Holz und schließt die restlichen Poren. Evtl. bis zu drei Mal wiederholen.
 

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  • Bespannen mit Koverall.docx
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wadwer1

User
@Claus,
ja dann habe ich es richtig verstanden
Ist im Grunde meine Vorgehensweise seit Jahren, nur eben anstatt Parkettlack den Spannlack.
@alexander,
ich nutze seit Jahrzehnten Nitroverdünnung und den Spannlack von Aeronaut und hatte nie Probleme,
bis auf zu kalte/feuchte Umgebungsbedingungen, da gabs oft den Weissschleier. Also die Kombination passt,
da es trocken und warm letzte Woche war muss die Ursache eindeutig beim Spannlack liegen, ich vermute echt am Alter.
Er lässt sich auch mit Kunstharzverdünnung nicht mehr verdünnen , was früher ging. Also da hat sich was getan......
 

wadwer1

User
Nochmal kurz zur Sorte des Parkettlacks:
es gibt ja - offenbar - nur noch wasserbasierte Einkomponenten Parkettlacke!
Auch der in der Koverall-Anleitung empfohlene Clou-Parkettlack ist wasserbasiert.

Dieses Wasserzeug also ernsthaft auf eine mit Nitrolack (Clou Porenfüller) verklebte Bespannung draufstreichen?

Oder muss / sollte es lösemittelhaltiger Parkettlack sein, dann wäre ne Produktempfehlung für mich ganz nett.

Gruss
Werner
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

genau. Das funktioniert so.

IMG_1601.jpeg
 

rcmig

User
Hallo Werner,
Habe noch nie Spannlack verwendet. Das Gewebe straffen und dann mit verdünntem Nitrolack bearbeiten. Genauso wie mit Spannlack. Zum Schreiner des Vertrauens gehen und nach 1K Nitrolack fragen. Kostet die Hälfte vom Spannlack und geht genauso.
 
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